Antidiabetika / Insuline Flashcards
Welche verschiedenen Insuline werden unterschieden?
1. Normalinsulin / Altinsulin
= rekombinantes oder semisynthetisches Normalinsulin
2. Schnell und kurzwirksame Insulinanaloga (Bolus-Insuline)
Insulin Lispro, Aspart, Glulisin
3. Verzögerungsinsuline und lnagwirksame Insuline
NPH-Insulin, Insulin Glargin, Insulin Detemir
4. Kombinationsinsuline / Mischinsuline
Nenne zu Normalinsulin
Wirkungsweise
Wirkungsbeginn, Maximum und Dauer
Einsatzmöglichkeiten
Indikation
Besonderheiten
Normalinsulin / Altinsulin
Verabreichungsform: i.v. oder s.c.
Wirkungseintritt: nach 15-30 min
Wirkungsmaximum: nach 2-3 Stunden
Wirkungsdauer: 5-8 Stunden
Einsatzmöglichkeiten:
1. Standardinsulin = Akut zur Senkung des BZ
- konventionelle Insulintherapie
3. Intensivierte konventionelle Insulintherapie: zu den Mahlzeiten
Indikation:
Typ-1-Diabetes
Typ-2-Diabetes: wenn Gewichtsnormalisierung, Sport und Einsatz von oralen Antidiabetika zu keiner guten BZ EInstellung geführt haben
Gestationsdiabetes wenn Ernährungsumstellung nicht hilft
Intensivmedizin, akutes Neirenversagen, bedrohliche Hyperglykämie
Besonderheiten:
1. Verkürzte Resorptionszeit durch Manipulation des Injektionsgewebes (Massage oder so)
- Spritz-Ess-Abstand von 15-30 Minuten notwendig
3. Intravenöse Therapie möglich - einziges Insulin wo das geht)
Nenne die Schnell und kurzwirksamen Insuline und nenne dazu
Wirkungsweise
Wirkungseintritt
Zeit bis Maximalwirkung
Wirkungsdauer
Einsatzmöglichkeiten
Besonderheiten
Insulin Lispro, Aspart, Glulisin (Modifikationen durch Aminosäuren)
-> beschleunigte Dissoziation der Hexamere und Dimeren
Wirkungsbeginn: 5-15 min
Maximum: 1h
Dauer: 2-3h
Einsatzmöglichkeiten:
-> Intensivierte konventionelle Therapie zu den Mahlzeiten
Besonderheiten:
-> kein Spritz-Ess-Abstand
-> rasche Resorption durch sofortigen Zerfall in einzelne Insulinmoleküle
Nenne die Verzögerungs / Langwirksamen Insuline
Nenne dazu:
chemische Zusammensetzung
Wirkungsweise
Wirkungseintritt
Zeit bis Maximalwirkung
Wirkungsdauer
Einsatzmöglichkeiten
Besonderheiten
NPH-Insulin, Insulin Glargin, Insulin Detemir
Chemie: durch Zink bilden sich Insulin Hexamere welche durch Protamin (pH-Änderung) zusammengelagert werden = Präzipitation
dadurch dann langsamere Freisetzung des eigentlichen Insulinmoleküls
NPH: natürliches Protamin Hagedorn - Insulin
Eintritt: 45-90 min // Maximum: 4-10h // Dauer: 10-20h
Einsatzmöglichkeiten: konventionelle Insulintherapie, bei therapierefraktärem DM-2 als supportives Basalinsulin
Besonderheiten:
ist eine Suspension aus gut löslichem Normalinsulin und Protamin (schwer löslich)
Insulin Detemir & Glargin (Insulin mit Aminosäuren/ Fettsäuren verändert)
Eintritt: 2-4h // Maximum: langes Plateau // Dauer: 24h
Einsatz: intensivierte konventionelle Insulintherapie (als Basalinsulin), bei therapierefraktärem DM-2 als supportives Basalinsulin
Besonderheiten:
Glargin = Bildung von langsam löslichen Präzipitaten = Depotbildung
Detemir = Bindet an Serumalbumin
Nenne die Strategien bei der medikamentösen Therapie des DM-Typ 2
Insulinsensitivität steigern
Insulinausschüttung steigern
Glucoseneubildung reduzieren
Glucoseaufnahme reduzieren
Insulin-Glucagon-Balance erhalten
Glucoseausscheidung steigern
Insulin substituieren
Welche funktion haben Glitazone und warum haben diese keine therapeutische relevanz mehr?
Glitazone/ Pioglitazon
= Sensitizer
-> Vermindern die Insulinresistenz durch Bindung an PPAR-Rezeptor = ein intrazelulärer Transkriptionsfaktor
Darunter kommt es als Nebenwirkungen zu:
Gewichtszunahme
Ödemen und kardialer Dekoompensation und das Frakturrisiko ist gesteigert
Nicht mehr eingesetz weil:
es kam zu Herzinsuffizienzen und starken Leber insuffizienzen
Erkläre die Wirkung von Sulfonylharnstoffen
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Sulfonylharnstoffe
Glibenclamid / Glimepirid
Wirkungsweise:
Erhöhung der Sekretion von Insulin aus den Pankreaszellen (Beta-Zellen) durch Hemmung der ATP-Abhängigen Kaliumkanäle
Indikation:
normalgewichtiger DM-2 Patient (siehe Stufenplan)
Nebenwirkungen:
Höchstes Hypoglykämierisiko unter den oralen Antidiabetika (1/100 bis 1/10)
Gewichtszunahme
Agranulozytose und Hämolyse
Allergische Reaktionen (1/10.000)
Kontraindikation:
schwere Nieren oder Leberinsuffizienz
schwere kardiovaskuläre Komorbidität
Adipositas
Erkläre die Wirkung von Biguaniden
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Biguanide
Beispiel: Metformin
Wirkungsweise:
Verstärkung der Insulinwirkung durch Erhöhung des Kohlenhydratumsatzes // KEINE Erhöhung der INsulinsekretion
senkt die Gluconeogenese in der Leber, steigert die Glucoseaufnahme im Muskel, weitere Effekte und der molekulare MEchanismus weiterhin unklar
Nebenwirkungen:
Laktatazidose (selten aber gefährlich) - 4-9 Fälle auf 100.000 Pat. Jahre
Gewichtsabnahme
höufig GIT-Störungen (Diarrhoe oder Krämpfe) häufig (1/10) - können vorboten einer Laktatazidose sein (Beispielsweise unbegründete Übelkeit)
Kontraindikationen:
Situationen mit Akkumulation von Metformin, eines anaeroben Stoffwechsels oder einer azidotischen Stoffwechsellage -> dann Provokation einer Laktatazidose
Beispiele: Nierenversagen, chronische Niereninsuffizienz (GFR unter 30ml/min), Herzinsuffizienz (NYHA III und IV), Alkoholismus, chronische respiratorische Insuffizienz
Erkläre die Wirkung von alpha-Glucosidasehemmern
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
alpha-Glucosidasehemmer
Beispiel: Acarbose
Wirkungsweise:
Verminderung der enteralen Glucoseaufnahme
-> die Acarbose ist ein “falsches” Substrat der alpha-Glucosidase - dadruch keine Aufspaltung von Disacchariden mehr
Nebenwirkungen:
GIT-Störungen (Flatulenz, Völlegefühl)
Kontraindikation:
sämtliche bestehende Verdauungsstörungen (Beispielsweise CED)
schwere Niereninsuffizienz
Wichtig: Klinisch sehr Irrelevant weil die Patiententreue durch die Nebenwirkungen sehr gering ist
Besonderheit: wenn jemand mit Acarbose behandelt wird und eine Hypoglykämie hat kann man das nicht über orale Gabe von Haushaltszucker machen sonder dann über Traubenzucker (also reine Glucose - ein Monomer)
Erkläre die Wirkung von GLP-1R-Agonisten
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
GLP-1R-Agonisten
Vertreter: synthetische GLP-1-Analoga -> Exenatid = Liraglutid, Dulaglutid, Albiglutid
Wirkungsweise:
senken Appetit
verzögern Magenentleerung
senkne Glucagonausschüttung und steigern Insulinausschüttung
steigern Glucoseaufnahme und Glykogensynthese in der Leber
Deshalb Effekte wenn auch oral Glucose zugeführt wurde!!
Nebenwirkungen:
GIT-Beschwerden mit Magenentleerungsstörungen
Risikoerhöhung für Pankreatitis und Pankreaskarzinome
Kontraindikation:
schwere Niereninsuffizienz
chronische Pankreatitis und Pankreasraumforderungen in der Familienanamnese
Besonderheiten:
positiver Effekt auf Kardiovaskuläre Endpunkte
Gewichtsabnahme -> deshalb auch genutzt rein zur Gewichtsreduktion!
Erkläre die Wirkung von DPP-4-Inhibitoren
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
DPP-4-Inhibitoren
Sitagliptin, Saxagliptin
Wirkungsweise:
Erhöhung der glucoseabhängigen Insulinausschüttung durch Hemmung der Dipeptidylpeptidase-4 = Hemmung des Abbaus von GLP-1 = Förderung der Wirkung von GLP-1
Nebenwirkungen:
GIT-Beschwerden
Pankreatitis
Kopfschmerzen/ Schwindel
Kontraindikationen:
Leberfunktionsstörungen
schwere Niereninsuffizienz
chronische Pankreatitis oder Pankreasraumforderungen in der Familienanamnese
Besonderheiten: oral erhältlich!!
Erkläre die Wirkung von SGLT-2-Inhibitoren
Nenne:
Wichtige Vertreter
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
SGLT-2-Inhibitoren = Gliflozine
Vertreter: Canagliflozin, Dapagliflozin, Empagliflozin
Wirkungsweise:
Hemmung der SGLT-2-Transporter in der Niere sorgt für vermehrte Glucoseausscheidung
+ ist Kardioprotektiv bei Herzinsuffizienz (daher auch hier eingesetzt ohne bestehenden DM-2)
-> RR-Senkung, Gewichtsreduktion
Nebenwirkungen:
Genitalmykosen und Harnwegsinfekte + Genitalinfekte
Polyurie und Exsikkosen
Diskutiert werden karzinogene Effekte
Ketoazidosen oder Gangrän
Kontraindikation:
bei Niereninsuffizienz mit GFR unter 45ml/min
rezidivierende HWIs (bei anatomischer oder funktioneller Behinderung der Harnwege)
Erkläre das Stufenschema der Therapie bei Diabetes-Typ 2
Stufe 1:
Basistherapie: Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität, Ernährung, Lifestyle Schulung
Stufe 2:
Monotherapie mit Metformin
Stufe 3:
Zweifachtherapie:
-> Metformin + zweites orales Antidiabetikum / GLP-1R-Agonisten / Insulin
Stufe 4:
Dreifachtherapie:
Metformin + zweites orales Antidiabetikum oder GLP-1R-Agonisten + drittes Antidiabetikum oder Insulin
Stufe 5:
Intensivierte Insulintherapie, ggf. in Kombination mit Metformin
Unterschied GLP-1-Analoga vs DPP-4-Hemmer
Bezogen auf:
Magenentleerung
Appetitzüglung
Gewichtsreduktion
Applikationsform
Appl. Intervall
Zulassung
wuchtuge UAW
Erkläre das Therapieschema nach Ausschöpfung nicht medikamentöser Therapie und Abschätzung des kardiovaskulären Risikos