Symp, Parasymp, Pharmakodynamik Flashcards
Erkläre grundsätzlich den Aufbau des Sympathischen Nervensystems und die entsprechenden Transmitter und Rezeptoren
Sympathikus
präganglionäre Neurone haben Ursprung im Ncl. intermediolateralis im Rückenmark (im Seitenhorn) des Thorakal und Lumbalmarks C8-L3
im Grenzstrang Umschaltung auf postganglionäre Neurone
Transmitter = Acetylcholin
Auge, Herz, Gefäßmuskulatur, Bronchialmuskulatur:
-> hier enden Noradrenerge Neurone
Rezeptoren: alpha und beta
Alle anderen Organe mit Adrenozeptoren:
hier wirken Katecholamine die über das Nebennierenmark ins Blut abgegeben wurden (Adrenalin und NA)
-> im Nebennierenmark speicherung von NA und A in Chromaffinen Zellen
Erkläre die Biosynthese von Adrenalin und Noradrenalin
Audgangspunnkt ist die Aminosäure Thyrosin
1. Thyrosin
-> Thyrosin-Hydroxylase
2. L-Dopa
-> Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase
3. Dopamin
-> Dopamin-beta-Hydroxylase
4. Noradrenalin
-> Phenylethanolamin-N-methyltransferase
5. Adrenalin
Dopamin + Noradrenalin + Adrenalin = Catecholamine
Catechol = Banzolring mit zwei Hydroxygruppen
Amin = klar
Was ist COMT?
Catechol-O-Methyltransferase
= inaktiviert Catecholamine
also inaktiviert Dopamin, NA, und A
Was ist MAO?
Monoaminoxidase
- > Enzym der äußeren Mitochondrienmembran und Desaminiert oxidativ Monoamine
also: Dopamin, Adrenalin, Serotonin - > nach weiteren Abbauschritten entsteht im Endeffekt die Vanillinmandelsäure = also das Abbauprodukt der Catecholamine!!
Nenne zu beta 1-3 Rezeptoren die intrazelluläre Wirkkaskade
und nenne deren Vorkommen! und Funktionsweise
beta 1:
-> sind Gs-Protein gekoppelte Rezeptoren
Gs-Rezeptor -> Aktivierung Adenylatcyclase -> ATP zu cAMP -> Aktivierung Proteinkinase A -> Phosphorylierung von Zielproteinen
Vorkommen: Niere und Herz
Funktionsweise: Herz positiv inotrop und chronotrop + Lipolyse
Bindung: NA und A
beta 2:
-> sind Gs-Protein gekoppelte Rezeptoren
Gs-Rezeptor -> Aktivierung Adenylatcyclase -> ATP zu cAMP -> Aktivierung Proteinkinase A -> Phosphorylierung von Zielproteinen (Ca-ATPase und Myosin-Leichte-Ketten-Phosphatase) -> Vasodilatation
Vorkommen: Bronchien, Gefäßen, Leber, Pankreas
Bindung: v.a. Adrenalin
Wirkweise: Vasodilatation, Bronchiodilatation, Uterus - Tokolyse (Wehenhemmend)
beta 3:
-> sind Gs-Protein gekoppelte Rezeptoren
Gs-Rezeptor -> Aktivierung Adenylatcyclase -> ATP zu cAMP -> Aktivierung Proteinkinase A -> Phosphorylierung von Zielproteinen (Ca-ATPase und Myosin-Leichte-Ketten-Phosphatase) -> Vasodilatation
Vorkommen: Leber -> machen vor allem Lipolyse
Nenne zu alpha 1+2 Rezeptoren die intrazelluläre Wirkkaskade
und nenne deren Vorkommen! und Funktionsweise
alpha 1:
Gq-Rezeptor
-> Aktivierung Phosphoipase C -> Freisetzung second messenger IP3 (-> gesteigerte Ca-Konzentration + DAG aktivierung) DAG -> Aktivierung Proteinkinase C -> Erhöhung der intrazellulären Ca-Konzentration
Vorkommen:
Gefäße und GIT
Wirkungsweise:
-> Vasokonsrtriktion
- > im GIT Erschlaffung
- > Leber gesteigerte Glykogenolyse
alpha 2:
Gi-Rezeptor
Hemmung der Adenylatcyclase -> cAMP runter -> Aktivität der Proteinkinase A gehemmt
Vorkommen: Präsynapse
Wirkungsweise: Verminderte Freisetzung von Transmittern
Wie ist die Affinität von NA, A und Isoprenalin auf alpha und beta Rezeptoren?
alpha-Rezeptor:
NA > A > Isoprenalin
beta Rezeptor:
Isoprenalin > A > NA
Erkläre die Kardiovaskulären Effekte bei Gabe von
- NA
- Adrenalin
- Isoprenalin
Was sind die wichtigen Unterschiede zwischen Adrenalin und Noradrenalin?
Noradrenalin ist ein Schwacher beta2-Agonist und hat kaum metabolische Wirkung
Adrenalin ist ein starker beta-Agonist und damit beispielsweise ein starker Bronchodilatator
Beta-Rezeptoren sprechen bei geringerer Adrenalinkonzentration an als alpha-Rezeptoren
Noradrenalin macht auch in geringen Dosierungen KEINE Vasodilatation/Blutdrucksenkung
bei hoher Adrenalin-Konzentration überwiegt die Vasokonstriktion durch alpha-1-Stimulation
Warum sollte man Adrenlain und Noradrenalin nicht oral geben?
- werden im GIT schnell abgebaut
- werden in der Leber durch MAO und COMT verstoffwechselt
- sind geladene Verbindungen und werden dadurch schlecht resorbiert
- > Plasma HWZ liegt nur bei 2-3 Minuten
Nenne die beta1-Agonisten
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Nebenwirkungen
Applikation
Indikation
Dobutamin / Adrenalin / Noradrenalin (eher weniger)
Substanzklasse: Sympathikomimetika
Wirkungsweise:
- > Stimulation v.a. von beta1-Rezeptoren
- Kardiostimulation - positiv chronotrop und positiv inotrop (auch positiv dromotrop und lusitrop)
- Fettgewebe: Lipolyse (stimulation)
- Niere: Reninfreisetzung
- Verminderung der Freistzung von Entzündungsmediatoren
Auch: über beta-2-Rezeptoren periphere Vasodilatation oder Bronchiodilatation + Uterus Tokolyse
Nebenwirkungen:
Hypertensive Episoden, Downregulation der beta-Rezeptoren bei dauerhafter Catecholamingabe
Applikation:
intravenös, oder intraossär, oder endotracheal
Indikation:
kardiogener Schock (in hoher Dosierung)
Nenne die beta2-Agonisten
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Kurzwirksam: Salbutamol, Fenoterol, Reproterol, Terbutalin
Langwirksam: Formoterol, Salmeterol
+ Adrenalin
Substanzklasse: beta2-Sympathikomimetika
Wirkungsweise:
Wirkdauer:
- Salbutamol, Fenoterol
- Eintritt nach ca. 30sek / Wirkdauer 3-6 Stunden
- Formoterol (Eintritt nach 30s), Salmeterol (Eintritt nach 10 min)
- Wirkdauer: über 12 Stunden
Wirkung allgemein: über beta-2-Stimulation: Bronchiodilatation, Tokolyse, Vasodilatation, Hemmung der Histaminfreisetzung
Indikation:
Kurzwirksame:
Salbutamol - Asthma Bronchiale - ab Stufe 1 als Bedarfsmedikation
Fenoterol - COPD - ab Gruppe A als Bedarfsmedikation + Tokolyse in der Geburtshilfe
Langwirksame:
Formoterol + Salmeterol - Asthma Bronchiale ab Stufe III in Kombination mit inhalativem Glucocrticoid + bei COPD als Bedarfsmedikation
Adrenalin: Hauptmittel gegen allergische Reaktion - beta-Rezeptor Stimulation vermindert Freisetzung von Histamin und LT aus Mastzellen
Nebenwirkungen:
- RR-Anstieg, Tachykardie, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
- Unruhe und Tremor
- Hyperglykämie, Hypokaliämie
Kontraindikation:
- Phäochromozytom, Glaukom, Hyperthyreose, Hypertroph obstruktive Kardiomyopathie
Nenne die alpha-1-Agonisten
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Xylometazolin, Oxymetazolin
Substanzklasse: alpha-Agonisten (alpha-1-Rezeptor = Vasokonstriktion)
Wirkungsweise:
- lokale Anwendung, Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen durch Vasokonstriktion
- CAVE: nicht länger als eine Woche einnehmen - sonst Schleimhautatrophie
Indikation:
- Abschwellen der Nasenschleimhaut bei Schnupfen
- anfallsweise auftretender Fließschnupfen
- allergischer Schnupfen
Nebenwirkungen
- Überempfindlichkeitsreaktion, Kopfschmerzen, Übelkeit, Stechen/Brennen/Trockenheit der Nasenschleimhaut
Kontraindikation:
- bekannte Überempfindlichkeit, trockene Entzündung (Rhinitis sicca), Engwinkelglaukom, OPs die die Dura Mater freilegen (beispielsweise transsphenoidale Hypophysektomie)
Nenne den alpha-2-Agonisten
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Clonidin + Moxonidin
Substanzklasse: alpha-2-Agonist
Wirkungsweise:
- Stimulation präsynaptischer alpha-2-Rezeptoren = Sympathikotonus runter
- Stimulation postsynaptischer alpha-2-Rezeptoren = Vasodilatation (Blutdrucksenkung)
Achtung: bei lokal hohen Konzentrationen (bei i.v. Bolusgabe) kommt es zu paradover Vasokonstriktion durch alpha-1-Stimulation
Indikation:
Clonidin:
- Unterstützend bei Alkoholentzungstherapie, Delirium tremens und Opioidentzungstherapie
- Hypertensive Krise
- Glaukom
Moxonidin:
- Arterieller Hypertonie
Nebenwirkungen:
- Depression, Schlafstörungen
- Schwindel, Sedierung, Benommenheit, Kopfschmerzen
- orthostatische Dysregulation mit Schwarzwerden vor Augen bei Wechsel der Körperposition
- Obstipation, Übelkeit, Erbrechen
- Trockenheit der Nasenschleimhäute
Kontraindikation:
- Überempfindlichkeit
- Sinusknotensyndrom, AV-Block II. und III°
- Bradykardie unter 50/min
- Depression
- Stillzeit
Welche Grundliegende Funktionen haben Beta-Blocker
- > alle typischen beta-Blocker wirken auf beta-1-Rezeptoern
- die Wirkung auf beta-2-Rezeptoren ist unterschiedlich
Wirkungen:
Herz: Abschwächung der Sympathikus-Stimulation
negativ chronotrop
negativ inotrop
aber kaum mit Wirkung auf den Ruhezustand
Niere: verminderte Reninausschüttung
Auge: Augeninnendrucksenkung
Nenne die kardioselektiven beta-Blocker
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Metoprolol, Bisoprolol, Atenolol, Nebivolol
Wirkungsweise:
- > beta-1-Rezeptorblockade = Negativ inotrop, dromotrop, chronotrop = RR-Senkung
- > Antiischämisch = geringerer Sauerstoffverbrauch
- > Niere: verminderte Reninfreisetzung = Renale Perfusion gesenkt = RAAS gesenkt = RR gesenkt
- > Fett: Lipolyse gesenkt
Indikation:
- KHK
- arterielle Hypertonie
- Herzinsuffizienz
- Tachyarrhythmie
- Angstzustände
- Migräneprophylaxe
Nebenwirkungen:
- Hypotension und Zunahme einer Herzinsuff
- Block des Sinus/AV-Knotens (negativ dromotrop)
- Bradykardie (negativ chronotrop)
- depressive Verstimmung
Kontraindikation:
- Bradykardie
- Hypotonie
- Phäochromoytom
- kardiale Dekompensation
- Asthma bronchiale
- Kombination mit Calciumantagonisten vom Diltiazem der Verapamil-Typ -> Gefahr eines AV-Blocks, Bradykardie, Hypotonie
Nenne die nicht-selektiven beta-Blocker
Nenne:
Substanzklasse
Wirkungsweise
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
Propanolol, Carvedilol (auch alpha-1-Blockade!!!), (Amboss: Sotalol)
unselektive Betablocker
Wirkungsweise:
beta-1-Blockade:
- > Negativ inotrop, negativ chronotrop, dromotrop = RR-Senkung + antiischämisch (geringerer Sauerstoffverbrauch)
- > Niere: Renin gesenkt -> RAAS und RR senkung
- > Fett: Lipolyse
beta-2-Blockade:
- > periphere Gefäße: Dilatation
- > Leber + Skelettmuskulatur: Glykogenolyse gesenkt
- > Insulinsekretion gesenkt
Indikation:
- > arterielle Hypertonie
- > KHK
- > Herzinsuffizienz
- > Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen
- > Hyperthyreose / thyreotoxische Krise (Behandlung der sympathomimetischen Symptome + Propanolol hemmt T4 zu T3 Konversion)
- > Glaukom: beta-Blockade = Kammerwasserproduktion gesenkt
Nebenwirkungen:
- > negativ inotrop = Hypotensio und Zunahme einer Herzinsuff
- > negativ dromotrop = Block des Sinus oder AV-Knotens
- > negativ chronotrop = Bradykardie
- > ZNS = depressive Verstimmung
- > beta-2-Hemmung kann zu Bronchokonstriktion und damit Zunahme eines Asthma Bronchiale führen!!
Kontraindikation:
- > Bradykardie, Hypotonie, kardiale Dekompensation
- > Phäochromozytom
- > Asthma Bronchiale
- > Kombination mit Calciumantagonisten (Diltiazem oder Verapamil-Typ = Gefahr eines AV-Blocks)
Dosis:
- > Einschleichen -> bei Herzinsuff mit geringtser Dosis beginnen!
- > Verdopplung der Dosis alle 14 Tage bei Notwendigkeit
Wichtig: Absetzen langsame und niemals abrupt!! -> durch die langfristige Blockade werden mehr Rezeptoren gebildet und wenn dann abrupt abgesetzt wird kommt es zu einem überschießenden Sympathikotonus -> tachykarde HRST, akutes Koronarsyndrom und plötzlicher Herztod
Nenne Störwirkungen von Beta-Blockern
- > können über beta2-Blockade bei Asthmatikern Bronchokonstriktion und damit Bronchospasmen auslösen
- > Herzkraft vermindern
- > Erregungsleitungsgeschwindigkeit senken -> Bradykardie
- > Durchblutung senken = kalte und schwere Extremitäten
CAVE: Diabetiker: durch senkung der Lipolyse und senkung der Glykogenolyse + Senkung der Insulinausschüttung = Hypoglykämie / Hyperglykämie möglich
beta-Hemmung der Mastzellen = mehr Mediatoren und damit auch Allergie verstärkt