Nicht-Opioid-Analgetika Flashcards
In welche Gruppen lassen sich die Nicht-Opioid-Analgetika unterteilen?
1. Antiphlogistische Analgetika = entzündungshemmend
1. nicht selektiven COX-Hemmer
-> ASS, Ibuprofen, Diclofenac …
2. Selektiven COX-2 Hemmer
-> Coxibe: Celecoxib, Etoricoxib
2. Antipyretische Analgetika = fiebersenkend
Paracetamol
Metamizol
Erkläre die Physiologieschen Wirkungen von COX 1 und COX 2
1. Physiologischer Stimulus
-> COX 1 (konstitutiv exprimiert) = hat überwiegend physiologische Funktionen im gesunden gewebe
bildet:
Thromboxan A2 = Thrombozytenaktivierung
Prostaglandin E2 (Niere und Magen) / Schutz der Magenschleimhaut und Regulation der Nierenfunktion
Prostaglandin I2 = Prostazyklin = Vasodilatation (Gefäßendothel)
2. Physiologische Adaptation
- > COX 2 (regulierbar, ist also kuonsekutiv exprimiert kann aber schnell vermehrt exprimiert werden)
- > bildet vor allem Prostaglandin I2 (Prostazyklin) in Niere, Rückenmark, Uterus, Wundheilung, Gefäßendothel …
3. Entzündungsstimulus
-> COX 2 induzierbar
-> darauf hin ensteht Entzündung, Schmerz und Fieber = deshalb ist das das eigentliche target!!
Wie induzieren Prostaglandine
Schmerz
Entzündungsreaktion
Fieber
Schmerz:
Prostaglandin E2 -> aktiviert/sensitisiert die Nozizeptoren in der Peripherie
+ erleichtert im ZNS die Schlermzumleitung auf die aufsteigenden Schmerzbahnen
Entzündungsreaktion:
Prostaglandinrezeptoren auf Immunzellen, Makrophagen und Mikrogliazellen
durch Stimulation mit PG kommt es hier zur Sekretion von Zytokinen und zur Proliferation
Prostaglandin I2 (Prostazyklin) sorgt in Gefäßendothel für Dilatation (Color, Rubor) und erleichtert Diapedese von zirkulierenden Immunzellen + Ödembildung
Fieber:
Zierkulierende IL-1 und Toxine induzieren über endotheliale COX-2 die Produktion von PG-E2 -> stimuliert das Fieberzentrum der hypothalamischen Lamina terminalis (über EP-Rezeptor)
Wie entsteht Schmerzwahrnehmung in der Peripherie?
Nozizeptor ist der TRPV1
= transient receptor potential vanilloid 1
Aktivierung des TRPV1 durch H+ führt zu Ca-Einstrom
-> Membrandepolarisation -> Aktivierung Spannungsabhängiger Na-Kanäle (hier wirken Lokalanästhetika) -> Entstehung Aktionspotential
Nenne die wichtigsten Schmerzmediatoren
Substanz P
Bradykinin
Histamin
NGF (Nerve growth factor)
-> wirken selbst schmerzauslösend und senken die Öffnungsschwelle des TRPV1
Zytokine wie IL-1 oder TNFalpha stimulieren die COX-2-Synthese und damit die PG-Produktion
erkläre die biochemische Bildung der Prostaglandine
Prostaglandine sind Derivate der Arachidonsäure
(C20-Fettsäure)
- Phospholipide -> aus denen wird durch Phospholipase A2 dann die Arachidonsäure abgeschieden
- Arachidonsäure wird durch COX-1 und COX-2 zu
Prostaglandinen, Prostazyklinen, Thromboxan A2
- Arachidonsäure wird durch Lipoxygenase zu
Leukotrienen
Was bewirken Prostaglandine?
Schmerz
Fieber
Entzündung
Senkung der Magensäureproduktion
Magenschleimhaut Schutz
Wehen
Niere: Natrium und Wasserausscheidung gesteigert
Was bewirken Prostazykline?
Dilatation der Gefäße
Hemmung der Thrombozytenaggregation
Was bewirkt Thromboxan
Konstriktion von Gefäßen
Stimulation der Thrombozytenaggregation
Was bewirken Leukotriene
pseudoallergisce Reaktion (Asthma bronchiale oder Leukotaxis)
Nenne Erwünschte und unerwünschte Wirkungen der Hemmung von COX
Erwünscht:
Analgesie
Antipyrese - Fiebersenkung
Entzündungshemmung
Unerwünscht:
gesteigerte Magensöureproduktion - Ulkusförderung
Nierenfunktionsstörungen
Asthmareaktionen
Thrombozytenaggregationshemmung (Kann erwünscht oder unerwünscht sein)
Nenne die wichtigsten selektiven und nicht selektiven COX-Hemmer
Nicht-Selektive:
Ibuprofen
ASS
Diclofenac (hat eigentlich eine leichte COX-2 selektivität)
Ketoprofen
Naproxen
Indometacin
Selektive COX-2-Hemmer:
Celecoxib
Etoricoxib
Parecoxib
in welche Chemischen Untergruppen lassen sich die nicht selektiven COX-Inhibitoren unterteilen?
- Salicylate
= ASS
- Propionsäurederivate
= Ibuprofen, Naproxen, Ketoprofen
- Essigsäurederivate
= Diclofenac, Indomethacin
Nenne die verschiedenen der Coxibe (selektive COX-2-Inhibitoren)
Selektive COX-2-Inhibitoren = Coxibe
- Celecoxib
- Etoricoxib
- Parecoxib (Prodrug) -> wird zu Valdecoxib (das ist nicht mehr zugelassen)
die COX-2-Selektivität wird vermittelt über sterisch anspruchsvolle Substituenten, die ein Binden an das COX-1 erschweren -> weil das Aktive Zentrum von COX-1 einfach kleiner ist
Erkläre die Verschiednen Bindungsmodi der COX-Inhibitoren
- ASS
- > mach irreversible Hemmung durch Acetylierung eines Serinrest in COX 1 und COX 2 - Ibuprofen / die anderen unselektiven COX-Hemmer
reversible Hemmung / keine chemische Modifikation sondern ein lockieren des Aktiven Zentrums
- Selektiven COX-2 Hemmer:
hemmen reversibel nur COX-2 -> einfach weil die Moleküle nicht in das akrtive Zentrum von COX-1 passen
UAW:
Vergleich: ASS, Ibuprofen, Diclofenac
wo die stärkste Blutungsgefahr?
bei ASS:
ASS mach irreversible COX-1 Hemmung in Thrombozyten = diese haben keinen Kern daher müssen komplett neue Thrombos entstehen damit wieder Thrombozytenaggregation stattfinden kann
die anderen beiden sind reversible Hemmer deshalb hier kein so grußes Blutungsrisiko
UAW:
Vergleich: ASS, Ibuprofen, Diclofenac
Welche sorgen für eine Hemmung der Kardioprotektiven Wirkung von ASS bei KHK?
vor allem das Ibuprofen:
Grund: die Kardioprotektive Wirkung von ASS bei KHK kommt durch die Thrombozytenaggregationshemmung in den Thrombozyten durch COX-1 Hemmung und damit Thromboxan-A2 Synthese-Inhibierung
diese Thrombozytenaggregationshemmung passiert schon bei gaben von 50-100mg = standard bei KHK -> selektive Hemmung der COX-1 in Thrombos
Analgetische Wirkung erst ab 2-3x 500-1000mg
wenn man nun erst Ibuprofen gibt dann sind die aktiven Zentren von COX-1 und COX-2 besetzt = das dann gegeben ASS kann nicht binden und wird abgebaut
das Ibuprofen dissoziiert aber ab da es ja nur reversibel hemmt und man keine Thrombozytenaggregationshemmung mehr
CAVE: das gleiche gilt bei Naproxen und Metamizol!!
Daraus Folgt:
-> Immer erst ASS nehmen und dann Ibuprofen!!!
-> Ibuprofen erst 2h nach oder 8h vor ASS Einnahme
!!! Keine Interaktion bei Diclofenac und Paracetamol !!! (beide hemmen eher COX-2 als COX-1)
UAW:
Vergleich: ASS, Ibuprofen, Diclofenac
Wo kommt es am stärksten zu Magen-Darm Beschwerden?
Vor allem bei ASS:
wegen der irreversiblen Hemmung
dadurhc weniger Prostaglandine =
mehr Bildung von Magensäure
weniger Bildung von Magenschleim
Therapie: PPIs
UAW:
Vergleich: ASS, Ibuprofen, Diclofenac
wo kommt es zu Nierenfunktionsstörungen?
bei allen drei gleich!!
in der Niere:
Prostaglandine steigern Wasser und Natriumausscheidung
Prostazykline machen Gefäßdilatation
2 Gegenspieler:
Prostazyklin in der Niere: Vasodilatation
NA und A: Vasokonstriktion
= wenn jetzt die Prostazyklin-Synthese gehemmt wird überwiegt die Vasokonstriktion -> ergo minderung der renalen Perfusion mit Sauerstoffmangel
UAW:
Vergleich: ASS, Ibuprofen, Diclofenac
wo das stärkste kardiovaskuläre Risiko?
vor allem bei Ibuprofen und Diclofenac
-> Risiko für Herzstillstand erhöht
Grund:
nicht-selektive und selektive COX-I können pber verschiedene Prozesse dazu führen, dass vermehrt ROS entstehen (reaktive oxygen species)
-> führen zu vermehrter Apoptose, oxidativem Stress usw.