Gerinnung (Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulation und Fibrinolyse) Flashcards
Nenne die Bestandteile/ Funktionellen Abschnitte der Hämostase
- Vasokonstriktion (lokal)
durch Endothelin, neurogen
- Primäre Hämostase - Thrombozyten
- sekundäre Hämostase - Plasmatische Gerinnung
- > stabilisierung durch Fibrin - Stabiler Thrombus
Nenne alle Gerinnungsaktivatoren und deren Funktion
Fibrin = Vernetzen der Thrombozyten
Fibronektin = Phagozytose von Gewebstrümmern und geschädigten Zellen
vWF = fixiert Bindung von Thrombos an Endothel
PDGF = Reparaturfaktor für Fibroblasten und Muskelzellen
Faktor V = Aktivator des Thrombins
Thrombospondin = fixiert final vWF, Fibrinogen, Kollagen und Thrombos zusammen
ATP = Energiequelle für Thrombo-Aggregation
Serotonin = über SERT aufgenommen und aktiviert den GPIIb/IIIa Rezeptor = Hemmung der Thrombozytenaggregation durch SSRI
plättchenaktivierender Faktor und Thromboxan A2 = katalysieren Aggregation und Enzymreaktionen und hemmen u.a. Heparin!
Nenne alle Gerinnungsinhibitoren
NO = neutralisiert mit PG-I2 die Adhäsion und Aggregation der Thrombozyten sowie die Vasokonstriktion
t-PA (tissue plasminogen Aktivator) = Aktiviert das Plasmin (fibrinolyse)
ADPase = schaltet die ADP-Zufuhr der Thrombozyten ab
Thrombomodulin = Aktivator von Protein C und Protein S = darüber dann Inhibierung von Faktor V
Welche Faktoren hemmen die Blutgerinnung
Antithrombin-III
- > AT-III ist alpha-Globulin aus der Leber
- > hemmt fast alle Serinproteasen (also alle Faktoren der plasmatischen Gerinnung)
Protein C und Protein S
- > Protein C = Vitamin-K abhängig synthetisierte Serinprotease
- > zerstört Faktor Va und VIIIa
- > hemmt den Plasminogen-Aktivator-Inhibitor (PAI-1)
- > Protein-C ist Kofaktor von Protein-S
Erkläre die Hemmung der Geirnnungshemmung
Plasminogen-Aktivator-Inhibitor
= wichtigster Inhibitor der Gerinnungshemmung
-> inhibiert t-PA und Urokinase (beides stimulantien der Fibrinolyse)
CAVE: Zusammenhag mit metabolischem Syndrom
Hyperglykämie, Hyperlipidämie und viel neurohumeraler Stress erhöhen die PAI-1 Konzentration
dadurch wird systemische Gerinnungsfähigkeit pathologisch verändert = die Plasminaktivität wird gesenkt und das Thromboserisiko steigt!!
Nenne die Phasen der primären Hämostase
Adhäsion
Granulasekretion
Aggregation und Konsolidierung
Wo entsteht welcher Thrombus und warum wird dann entsprechend wie Therapiert?
Arterielles System:
Hoher Blutdruck, hohe Flussgeschwindigkeit, glattes Endothel und keine Gefäßklappen
HIER passiert KEINE Aktivierung der plasmatischen Gerinnung
SONDERN hier ist Thrombozytenaggregation
Arterielle Gefäße: Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern
Venöses System:
Blutdruck gering, Fließgeschwindigkeit gering, im liegen beides noch niedriger, hinter den Venenklappen steht das Blut (Hämostase)
HIER plasmatische Gerinnung - fibrinreiche Thromben
Venöses System: Therapie mit Hemmstoffen der Gerinnungsfaktoren
Vorhofflimmern:
es entwickelt sich eine “venöse Gerinnungspathologie”
-> Thromben entstehen im rechten Vorhof durch unregelmäßige Vorhofkontraktion und damit langsamen Blutfluss, niedrigem Druck und Hämostase hinter den Mitralklappen
Vorhofflimmern: Therapie mit Hemmstoffen der Gerinnungsfaktoren
Wann werden Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt?
fast ausschließlich bei arteriellen Gerinnungsstörungen
Also bei:
akutes Koronarsyndrom (mit oder ohne Myokardinfarkt)
nach Schlaganfall
sekundärprophylaxe arterieller Thrombembolien
Nenne die Aktivatoren und Inhibitoren der Thrombozytenaggregation
Aktivatoren:
ADP
Thromboxan-A2
Serotonin (5-HT2A)
Thrombin
Inhibitoren:
NO (Stickstoff-Monoxid)
PGI-2 (Prostazyklin) -> bindet an IP-Rezeptoren - ist ein funktioneller Antagonist des Thromoxans!

ASS
Nenne:
Wirkmechanismus
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
ASS = Acetylsalicylsäure
-> Hemmung der Bildung von Thromboxan-A2
Grundlage:
Thromboxan-A2 ist ein Arachidonsäurederivat
- > gebildet über Arachidonsäure –> durch Cyclooxigenase zu -> Prostaglandin H2 -> durch Thromboxansynthase zu Thromboxan-A2
- > stimuliert über Rezeptor die Thrombozytenaggregation und die Vasokonstriktion
Wirkmechanismus:
ASS -> hemmt irreversibel COX-1
- besonders betroffen sind kernlose Thrombozyten (weil sie kein Thromboxan-A2 bilden können)
- > für kardioprotektive Wirkung müssen konstant 95% der COX-1 blockiert sein
Indikation:
erste Akutmedikation bei akutem Myokardinfarkt (ASS i.v.)
Therapie der 1. Wahl zur Reinfarktprophylaxe bei ACS
Basismedikation bei Stent
Nebenwirkungen:
wichtigste Nebenwirkungen bei langzeit-Einnahme sind Gefäß und Magenblutungen
Kontraindikaiton:
Magen-Ulcus
intrakranielle Blutung
Schwere Hypertonie
Schwere Leberinsuffizienz
Schwere Niereninsuffizienz
Wann verliert ASS seine Wirkung + Wirkdauer und Ende der Gerinnungshemmung
Jeden Tag werden 10-15% der Thrombozyten neu gebildet -> nach 48 Stunden ist die Thromboxan vermittelte Thrombozytenaggregation wieder normalisiert
Größere EIngriffe sollten trotzdem erst 5 Tage nach ASS-Einnahme passieren
Wirkverlust von ASS:
Ibuprofen oder Metamizol sind COX-1-Hemmstoffe
-> der Zugang der Acetylgruppe zum aktiven Zentrum ist dann blockiert
deshalb:
wenn 1x täglixh Ibuprofen genommen wird dann:
ASS eine Stunde davor oder 6-8 Stunden danach nehmen
Metamizol (COX-1-Hemmer) gleiches Problem deshalb:
ASS 45 minuten vor Metamizol
Erhöhung der ASS-Dosis
Reduktion der Metamizol-Dosis
ASS als Prophylaxe
ASS-Prophylaxe gegen Myokardinfarkt oder Schlaganfall ohne Risikofaktoren ist sinnlos und schadet mehr als sie nutzt
-> durch Destabilisierung der Plaques, die sich auch bei gesunden Menschen bilden
Erkläre zu den irreversiblen P2Y12-Antagonisten
Wirkmechanismus
Vertreter
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
P2Y12-Antagonisten = ADP-Rezeptor-Antagonisten
Grundlage: Thrombos haben 3 Rezeptoren für ADP (P2X1, P2Y1, P2Y12)
ADP bindet -> intrazelluläre Calcium erhöht und cAMP reduziert = Aggregation, Adhäsion, Pseudopodienausbildung
Vertreter: Clopidogrel, Prasugrel
= Thienopiperidine
Wirkmechanismus:
binden irreversibel den P2Y12-Rezeptor -> hemmen dadurch Wirkung von ADP
-> Blutgerinnung normalisirt sich 3-4 Tage nach absetzten weil dann Thrombos neu gebildet sind
Thrombozytenaggregationshemmung genau so stark wie bei ASS und zusammen wirken sie additiv
Indikation:
zerebrale Ischämie
KHK
pAVK
Vorhofflimmern
PCI (perkutane Koronarintervention)
Stent
generell: nur in Komedikation mit ASS oder wenn ASS nicht vertragen wird
Nebenwirkungen:
erhöhen Blutungskomplikationen
Erkläre zu den reversiblen P2Y12-Antagonisten
Wirkmechanismus
Vertreter
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikation
P2Y12-Antagonisten = ADP-Rezeptor-Antagonisten
Grundlage: Thrombos haben 3 Rezeptoren für ADP (P2X1, P2Y1, P2Y12)
ADP bindet -> intrazelluläre Calcium erhöht und cAMP reduziert = Aggregation, Adhäsion, Pseudopodienausbildung
Vertreter: Ticagrelor
Wirkmechanismus:
bindet reversibel den P2Y12-Rezeptor -> hemmen dadurch Wirkung von ADP
-> wichtig ist HWZ von 10-15 Stunden // Auf Compliance achten da durch reversible Bindung die Aggregationshemmung direkt verloren geht bei nicht-Einnahme
Indikation:
zerebrale Ischämie
KHK
pAVK
Vorhofflimmern
PCI (perkutane Koronarintervention)
Stent
generell: nur in Komedikation mit ASS oder wenn ASS nicht vertragen wird
Nebenwirkungen:
erhöhen Blutungskomplikationen
Wie kommt es zu Clopidogrel-Resistenz / worauf ist zu achten
Erkläre den Unterschied zwischen den drei wichtigen ADP-Rezeptor Antagonisten im Bezug auf deren Verstoffwechselung
Clopidogrel wird zu 10% über CAP2C19 in aktive Form umgesetzt
Hemmer von CYP2C19 vermindern dadurch die Wirkung von Clopidogrel
Beispielsweise: Omeprazol

Was sind Vorteile neuer P2Y12-Antagonisten
Clopidogrel (alt)
Prasugrel und Ticagrelor (neuer)
Prasugrel und Ticagrelor = erreichen deutlich stärkere Aggregationshemmung
Ticagrelor wirkt am schnellsten (wichtig bei akuter PCI)
Variabilität der Wirkung ist geringer

Was versteht man unter dem Begriff “DAPT”
Duale Thrombozytenaggregationshemmung
Nenne zu Phosphodiesterase (PED)-Hemmstoffen
Wirkungsweise
Vertreter
Indikation
PDE-Hemmstoffe
Verterter: Dipyridamol (gibt es nur als Kombipräparat mit ASS)
Wirkungsweise:
hemmt unspezifisch PDE und steigert damit den cAMP spiegel
_> dadurch in Thrombozyten: weniger ADP und weniger Ca-Freisezung
Wichtig: PDE-Hemmstoffe sind auch Vasodilatatoren = also quasi ein Viagra gegen den Schlaganfall
Indikation:
Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall
Nebenwirkungen:
u.a. Kopfschmerzen
GPIIb/IIIa-Inhibitoren
Nenne
Wirkungsweise
Vertreter
Indikation
Nebenwirkungen
Kontraindikaiton
GPIIb/IIIa-Inhibitoren
Vertreter:
Abciximab = Fab-Fragment eines monoklonalen Antikörpers
Eptifibatid = zyklisches Heptapeptid
Tirofiban = nicht peptidisches Tyrosin Derivat
Wirkungsweise:
reversible Hemmung des GPIIb/IIIa-Integrinkomplexes = stärkste TAH
- > Blockade führt zu vollständigem Ende der Thrombozytenaggregation
- > werden meist i.v. einmalig zusammen mit ASS und Clopidogrel bei koronarinterventionellen Eingriffen gegeben
Wichtig: der GPIIb/IIIa Rezeptor ist der Häufigste Rezeptor auf Thrombozyten
RGD-Sequenz = Arg-Gly-Asp
Erkläre die Grundlagen der parenteralen Hemmstoffe der plasmatischen Gerinnung
die effektivsten Wirkstoffe zur Prophylaxe von venösen und intrakardialen Thrombembolien
Blockieren Gerinnungsfaktoren entweder direkt oder indirekt
via: Aktivierung von AT-III oder Hemmung Vit-K-abhängiger Enzyme
Heparine
Nenne: Physiologie, Unterschiedliche Formen, Wirkmechanismus
Grundlage:
Heparin aktiviert das Antithrombin-III
Heparin-AT-III-Komplex hemmt dann je nach größe des Heparins entweder Faktor Xa und/oder Faktor II
Heparin = Bremskraftverstärker
man unterscheidet:
- unfraktioniertes / hochmolekulares Heparin (UFH)
- Niedermolekulares / fraktioniertes Heparin (NMH)
Physiologie:
Heparin = Mucopolysaccharid
ist in der Leber, Lunge, Darmschleimhaut, Immunzellen
physiologische Bedeutung ungeklärt
Wirkmechanismus:
haben eine spezifische Pentasaccharid-Sequenz
-> binden damit an Lysin-Reste des Antithrombin-III
das Antithrombin-III hemmt dann Thrombin (Faktor II) oder Faktor Xa
Hemmung von Thrombin (Faktor II) durch unfraktioniertes Heparin (langkettig > 18 Saccharide)
Nenne die wichtigsten Unterschiede zwischen NMH und UFH
(niedermolekularem Heprain und unfraktioniertem Heprain)
UFH = hochmolekulares Heparin
- > heterogenes Gemisch aus sauren Polysacchariden
- > ca. 35 Saccharide
- > Nicht oral applizierbar (s.c. oder i.v.)
Wirksam zur Hemmung von:
Faktor II und Faktor Xa
NMH = fraktioniertes Heparin
- > chemisch oder proteolytische Spaltung
- > Fraktionierung
- > ca. 5-18 Saccharide
- > Nicht oral applizierbar (s.c.)
Wirksam zur Hemmung von Faktor Xa

Nenne zu unfraktionierten Heparinen
Indikation
UAW
Kontraindikation
Besonderheiten
Unfraktionierte Heparine (Hemmung Faktor II und Faktor Xa)
Indikation:
-> Prophylaxe und Therapie thrombembolischer Erkreknkungen
Phasmakokinetik/ Beosnderheiten:
- > Bioverfügbarkeit: 10-30%
- > therapeutische Breite: geringer
- > Monitoring: immer
- > HWZ: 1-4h
- > Inzidenz HIT-1: 10% // HIT-2: 1%
- > Gerinnungsmonitoring: aPTT
Nebenwirkungen:
Blutungen (ggf. Protamin als Antidot)
HIT-1 (Heparininduzierte Thrombozytopenie): ohne Antikörpervermittlung, Thrombozytenzahl: 100-150.000 ohne Thrmbose)
HIT-2: antikörpervermittelt, Thrombozyhl unter 100.000 und mit Thrombembolischen Komplikationen
DANN Umstellen auf anderes Antikoagulans
Nenne zu Niedermlekularem Heparin
Indikation
Phasrmakokinetik/Besonderheiten
UAW
Indikation:
Prophylaxe und Therapie Thrombembolischer Ereignisse
Besonderheiten gegenüber UFH:
höhere und konstantere Bioverfügbarkeit (90%)
geringere unspezifische Bindung an Plasmaproteine
längere Eliminations-HWZ: 3-4h
kein Routinemonitoring erforderlich
Geringere Inzidenz einer HIT-2
therapeutische Breite: breiter
Monioring: wenn dann durch Anti-F-Xa-Test
Gabe nur 1-2 mal täglich
UAW:
HIT-1 und HIT-2 aber deutlich seltener
Erkläre HIT-I und HIT-II
Heparin-Induzierte-Thrombozytopenie
häufiger bei UFH / seltener bei NMH
HIT-1: innerhalb von 48h dosisabhängig (unter UFH) - bei 10%
negativ geladenes Heparin lagert sich an Oberflächenptroteine der Thrombozyten
Thrombozytenzahl sinkt auf 100-150.000/Mikroliter
kaum Blutungskomplikationen, keine spezifische Therapie
HIT-2: bei UFH bei 0,5-1% dosisunabhängig
-> Pat. bilden IgG-Antikörper gegen Heparin-PF4-Komplexe / Plättchen-Faktor-4 wirkt als Antigen
erstmalig tritt eine HIT-2 frphestens nach 7 tagen auf (latenzzeit der AK) - bei Reexposition innerhalb weniger STunden
Thrombozyhl auf bis zu 10.000/Mikroliter
Hautnekrosen und paradoxe thrombembolische Komplikationen (1/3 arteriell, 2/3 venös)
Heparin direkt absetzen und andere Faktor-II / Faktor Xa Inhibitoren verwenden um weitere Thrombenbildung zu verhindern
Wie wird Heprain im Blut Antagonisiert
durch Protamin (basisches Kation)
1 IE Protamin antagonisiert 170 IE Heparin
Faktor-II-Aktivität wird vollständig aufgehoben
Faktor-Xa-Aktivität unterschiedlich beeinflusst
Daher wird:
UFH - vollständig antagonisiert
NMH - nur teilweise (50%)
Erkläre die Wirkungsweise und Besonderheiten von Danaparoid
Danaparoid = Heparinoide
= sind natürliche Heparine
Danaparoid ist Gemisch aus 3 Heparinoiden
-> vorrangig Hemmung von Faktor Xa
nur noch s.c. eingesetzt bei einer HIT-2 als Heparin-Alternative
weil Heparinoide von Heparin-induzierten Antikörpern nicht erkannt werden
-> renal Eliminiert
Erkläre die Wirkungsweise von Fondaparinux
Fondaparinux = vollsynthetisch (!!! KEIN HEPARIN!!)
bindet an Antithrombin-III und steigert dessen Aktivität um das 300-Fache
-> spezifisch gegen Faktor-Xa
HWZ: 15-20h
wird unverändert renal Eliminiert (deshalb bei Nierenfunktion mit GFR unter 20ml/min kontraindiziert)
Vorteilhaft gegenüber NMH: Kein Risiko einer HIT
Nenne die beiden direkten Thrombininhibitoren
Grundlage:
Parenterale direkte Faktor-II-Hemmstoffe / Hirudin-Analoga
Hirudin: Protein das lösliches und gebundenes Thrombin irreversibel Hemmt
Hirudine haben erhöhtes Blutungsrisiko und werden deshalb nur bei HIT-II angewendet
1. Bivalirudin:
HWZ: 20-30 Minuten, reversible Hemmung
eingesetzt i.v. bei interventionellen Eingriffen am Herzen
2. Argatroban:
Akuttherapie bei HIT-II
hepatische Elimination
Antikoagulationseffekt unabhängig von Antithrombin III
Hemmung der Fibrinbildung, Hemmung der Aktivierung der Gerinnungsfaktoren (V, VIII, XIII)
Nenne alle parenteralen Antikoagulanzien der plasmatischen Gerinnung und deren Targets

Welche oralen Antikoagulanzien gibt es und welche Gerinnungsfaktoren werden dadurch gehemmt?
Orale Koagulanzien:
Cumarinderivate:
Phenprocoumon = Marcumar
Warfarin = Coumadin
Acenocoumarol
Hemmen die Synthese Vit. K abhängiger Gerinnungsfaktoren
II, VII, IX, X
Welche Enzyme werden genau durch die Cumarin-Derivate gehemmt
Hemmen irreversibel:
Vit.-K-Epoxid-Reduktase
und
Vit.-K.-Chinon-Reduktase
Dabei würde aus Vit. K Epoxid über Vit. K (Chinon) das Vit. K Hydrochinon und das ist dann der Kofaktor bei der gamma-Carboxylierung der inaktiven Gerinnungsfaktoren undnur durch diese gamma-Carboxylierung können diese über Calcium an den Thrombozyten akkumulieren

Pharmakokinetik und Pharmakodynamit zu Phenprocoumon (Marcumar)
Pharmakodynamik:
gerinnungshemmende Wirkung des Phenprocoumon setzt mit Latenz von 36 - 72 Stunden ein
Initiale Phase der Hyperkoagulabilität (durch Protein C und S-Synthesehemmunng) / das sind physiologische Inhibitoren der Gerinnung)
- Wirkdauer ist länger als HWZ / nach absetzten werden erst 1-2 Tage verzögert neue Gebidet
Pharmakodynamik:
Metabolisierung über CYP450-Enzyme
-> Zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Stoffen möglich
Nenne Probleme bei der Therapie mit Phenprocoumon (Marcumar)
Wie wird die Therapie kontrolliert?
es besteht eine hohe inter und intra-individuelle Variabilität der Phenprocoumon vermittelten antikoagulatorischen Wirkung durch:
CYP3A4 und CYP2C9-Metabolisierung (Polymorphismus) - Pharmakokinetik
VKORC1-Polymorphismus (Vit.-K-Epoxid-Reduktase)- Pharmakodynamik
nutritive Faktoren: Vitamin K in der Nahrung (Mangel verstärkt die Wirkung/ Überfluss hemmt diese)
Arzneimittelinteraktion
Komorbidität, Nieren und Leberfunktion (weniger als 15% werden unverändert ausgeschieden über die Niere)
Alter, Gewicht …
Kontrolle über QUICK / INR (INR 2-3)
Nenne Cumarinspezifische Nebenwirkungen und Antagonisierung von Cumarinen
Nebenwirkungen:
erhöhtes Blutungsrisiko
Cumarin-Nekrose: zu Beginn der Marcumarisierung kommt es zu relativem Mangel an Protein C und Protein S (sind kurzlebige Proteine und reagieren deshalb schneller) - sind Gerinnungsantagonisten = bei Mangel kommt es also zu verstärkter Gerinnung -> mit Folgen: Hautnekrosen (besonders betroffen sind adipöse Frauen)
Antagonisierung:
INR > 5 ohne Symptomatik = Vitamin K oral
bei Blutung i.V. Gabe von Vitamin K
im Notfall: Prothrombinkomplexe (PPSB) oder Frischplasma (FFP)
Was sind NOAKs / DOAKs
Nenne die wichtigsten!
NOAKs = neue orale Antikoagulanzien
DOAKs = direkte orale Antikoagulanzien
ist das gleiche
sind oral verfügbare direkte Hemmstoffe von Faktor II oder Faktor X
Faktor II:
Dabigatran (tran = two)
Faktor X:
“Xabane”
Rivaroxaban = Xarelto
Apixaban = Eliquis
Edoxaban = Lixiana

Dabigatran
nenne
Wirkmechanismus
Pharmakokinetik
Kontraindikation / Arzneimittelinteraktion
Dabigatran
= oraler Hemmstoff von Faktor IIa
Wirkmechanismus:
Wird als Dabigatran-etexilat in Leber und Plasma zu Dabigatran aktiviert
-> hemmt direkt, selektiv und kompetitiv freies und fibringebundenes Thrombin (Faktor IIa)
Gabe 1-2 mal Täglich / HWZ 12-14h
Kinetik:
Bioverfügbarkeit: 6,5%
Dabigatran wird unverändert über die Niere (80%) und über die Galle (20%) ausgeschieden -> Dosisredukiton bei Niereninsuff
Kontraindikaiton:
Niereninsuff
Interaktion:
Dabigatran-etexilat ist ein Substrat von P-Glykoprotein
P-Glykoprotein-Inhibitoren (Amiodaron, Verapamil) erhöhen Dabigatran Plasmaspiegel
Nenne zu den Xabanen:
Vertreter
Wirkmechanismus
Kontraindikationen / Arzneimittelinteraktione
Xabane:
direkte Hemmstoffe des Faktor X
verhindern die Bildung von Trombin
das bereits vorhandene bleibt bestehen
Rivaroxaban (Xarelto) direkter, hochselektiver Hemmstoff des Faktor Xa - HWZ 5-9h
Wichtig: ist ein CYP3A4 Substrat = also CAVE bei CYP3A4 Inhibitoren
Apixaban = Eliquis
hochselektiver Faktor Xa Inhibitor
HWZ 12h
CYP3A4 und P-Glykoprotein Substrat
Edoxaban = Lixiana
ähnlich wie oben ABER
nur Interaktion mit P-Glykoprotein relevant
relative Kontraindikation:
Schwere Leberfunktionsstörungen mit Koagulopathien
Fasse die Pharmakokinetik der DOAKs zusammen
Nenne zu:
Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban, Edoxaban
Bioverfügbarkeit
Proteinbindung
Tmax
Halbwertszeit
Renale elimination
Hepatische Metabolisierung (ja/nein - welches CYP)
P-Glykoprotein Substrat (ja/nein)

Nenne die Antidota zu den DOAKs
Dabigatran
Antidot: Idarucizumab
Apixaban, Rivaroxaban
Antidot: Andexanet alfa
= rekombinantes Protein, ähnelt Faktor Xa
- hemmt die Gerinnungshemmede Wirkung der direkten Faktor-Xa-Hemmer
gegen DOAKs, UFH, NMH (universell)
Antidot: Apripazin
-> in kliischer Entwicklung
Wann werden Fibrinolytika eingesetzt und was sind die Zeitintervalle für die verschiedenen Organe
Grundlage:
Fibrinolyse läuft über Plasmin
Plasmin muss aktiviert werden: beispielsweise über t-PA oder Urokinase
Fibrinolytika induziert bei:
Myokardinfarkt, Apoplex, Verschlüssen von Extremitätenarterien, Lungenembolie, venöse Thrombosen
definierte Therapeutische Fenster wo Fibrinolyse sinnvoll ist:
Gehirn: 4,5h
Herz: 6h
Beinarterien: 72h
Beinvenen: 7 Tage
Nenne den Wichtigsten Faktor zur Fibrinolyse-Stimulation und die entsprechenden Pharmaka
Gewebsplasminogen-Aktivator (t-PA)
davon gibt es rekombinante Formen:
Alteplase, Reteplase, Tenecteplase
- > bilden Komplexe mit Fibrin und fibringebundenem Plasminogen (und wandeln das dann in aktives Plasmin um)
- > sind Fibrinspezifisch -> Aktivieren bevorzugt fibringebundenes Plasminogen
Alteplase:
erreicht erst nach Bindung an FIbrin seine maximale Affinität und Aktivität = daher sehr Thrombusspezifisch
HWZ: 5 min
Reteplase:
HWZ: 18 min
Tenecteplase:
längere HWZ
vor allem hohe Resistenz gegen PAI-1 (Plasminogen-Activator-Inhibitor)

Nenne die wichtigen Antifibrinolytika und deren Wirkprinzip
1. Lysinanaloga = Tranexamsäure
-> reversible und kompetitive Bindunf an spezifische Lysinbindungastellen des Plasminogens und Plasmins-> Hemmung der Bindung von Plasmunogen und Plasmin an Fibrin
2. Aproptinin
- > aus bovinem Lungengewebe
- > Proteaseinhibitor, direkte Hemmung des Plasmins