Drogen Flashcards

1
Q

Was ist physische und was psychische Abhängigkeit?

A

physische:

Um und Einstellung des Stoffwechsels auf die chronische Drogenzufuhr durch neurobiologische Adaptarionsprozesse

psychische:

Gier, Besessenheit, Zwanghafte Suche nach der Droge = Sucht

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2
Q

Wie ist die Verteilung nach Abhängigkeitspotential und Physischem Schaden

(Diagramm)

A

Opioide:

große psychische, physische Abhängigkeit und auch hohe Toleranz

Kokain:

starke psychische Abhängigkeit

geringe physische Abhängigkeit

Amphetamine:

große psychische Abhängigkeit

geringe bis keine physische Abhängigkeit

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3
Q

Wann kommt es physiologisch zur Endorphinfreistzung?

A

Schmerz (Geburt, Verletzung)

Stress, Erfolg (Workaholic)

Ausdauersport

Fasten, Meditation

Alkohol, Nikotin

Küsse, Orgasmus

Gutes Essen

Placebo, Akupunktur

UV-Licht, Massage, Wellness

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4
Q

Beschreibe kurz die Bestandteile des mesolimbischen dopaminergen Belohnungssystem

A

Wichtig: Als Belohnung immer Dopamin-Freisetzung

Bestandteile:

Dopaminerge Neurone des ventralen Tegmentums im Mittelhirn _> führen zum Nucleus accumbens des Vorderhirns

im Tegmentum (Area tegmentalis ventralis) stimulieren:

Endrphine, Opioide, Cannabinoide, Barbiturate, Benzos, Alkohol, Nikotin

im Nucleus accumbend stimulieren:

Endorphine, Opioide, Cannabidoide, Amphetamin, Cocain, Phencyclidin, Ketamin

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5
Q

Nenne die wichtigen pharmakokinetischen Kriterien die die Qualität des orgasmoiden Drogen-Kicks beim Konsumenten bestimmen

A

schnelle Zufuhr und Verteilung:

Inhalation oder intravenöse Applikation

schnelle ZNS-Anflutung:

  • > hohe Lipophilie: ungeladene, apolare Verbindungen
  • > hohe Blut-Hirn-Schranken Permeabilität
  • > hohe Rezeptoraffinität

schnelle Elimination:

  • > hohe Metabolisierungsrate
  • > schnelle Umverteilung
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6
Q

Wie und wo wirken Opioide/Heroin Schmerzmildernd

A

alle Opiodrezeptoren (OR) sind an inhibitorische G-Proteine gekoppelt

= die sorgen bei Stimulation für Öffnung von Kaliumkanälen (an der Postsynapse) und verhindern einen Ca-Einstrom (an der Präsynapse) = allgemein also Hyperpolarisation der Zelle und damit Hemmung der Scherzübertragung

OR befinden sich an den Schaltstellen der Schmerzübertragung:

Substantia gelatinosa des Hinterhorns

zentrale Höhlengrau

absteigende Schmerzhemmungsbahnen (Enthemmung von inhibitorischen GABAergen Interneuronen)

Thalamus, Pallidum

nozizeptive Nervenfasern

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7
Q

Definiere folgende Begriffe:

Opium

Opiate

Opioide

Morphium

Endorphine

A

Opium:

luftgetrockneter Saft des Schlafmons mit ca. 25 Alkaloiden (darunter Morphin, Codein, Thebain, Papaverin)

Opiate:

natürliche au dem Opium gewonnene morphinartige und nichrmorphinartige Alkaloide

wichtigste: Morphin und Codein

Opioide:

hab oder vollsynthetische Agonisten der Opioid-Rezeptoren

Morphium:

natürliches Alkaloid und Opiat aus dem Opium (Morpheus = Gott des Schlafes)

Endorphine:

körpereigene Peptide, die die Opioidrezeptoren stimulieren

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8
Q

Welche Opioidrezeptoren werden unterschieden?

A

MOR, DOR, KOR

(mü) = MOR -> der wichtigste (vermittelt fast alle Effekte)

delta = DOR

kappa = KOR

übertragen Wirkung der Endorphine sowie der pharmakologischen Opioide

alle Rezeptoren könne in verschiedenen Splice-Varianten vorliegen = deshalb auch unterschiedliches Ansprechen von Patienten auf Opioide

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9
Q

Wie wird das Plus-Gefühl / die EUphorisierende Wirkung der Opioide vermittelt?

A

euphorisierende und suchtauslösende Wirkung wird durch Opioidbindungsstellen im limbischen System und im dopaminergen Belohnungssystem vermittelt

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10
Q

welche Endogenen Opioide werden unterschieden?

Wie entstehen diese und was machen die?

A

Endogene Opioide

Endorphine

Enkephaline

Dynorphine

Endorphine

  • > entstehen aus POMC = Proopiomelanocortin
  • > wichtig: beta-Endorphin
  • > binden vor allem an MOR

Enkephaline

  • > entstehen aus Proenkephalin
  • > beispiel: Met-Enkephalin
  • > binden vor allem an DOR

Dynorphine

  • > entstehen aus Prodynorphin
  • > beispiel: Dynorphin A
  • > binden vor allem an KOR
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11
Q

Welche Opioidrezeptoren vermitteln vor allem welche WIrkungen?

A

MOR

  • > Analgesie
  • > Obstipation
  • > Atemdepression
  • > Euphorie = Deshalb am wichtigsten bei der Abhängigkeit
  • > Miosis
  • > Sedation

DOR

  • > Analgesie
  • > Obstipation
  • > Atemdepression
  • > Kardioprotektion
  • > sehr wichtig bei der Toleranzentwicklung

KOR

  • > Analgesie
  • > Halluzination
  • > Dysphorie/ Angst
  • > Sedation
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12
Q

Nenne den wichtigsten Opioid-Antagonisten bei Opioidüberdosierung

A

Naloxon!!!

-> hat aber nur kurze Wirkdauer deshalb muss das teilweise öfter appliziert werden

_> Naloxon blockiert Opioid-Rezetoren

-> beendet Atemdepression innerhalb weniger Sekunden!!

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13
Q

Erkläre die Funktion des Buprenorphin

A

Buprenorphin = wichtig bei der SUbstitutionstherapie/ Entwöhnung / Entzug

-> flutet langsamer an und ist schwächer wirksam als andere Opioide

= geringeres Suchtpotential

Hat aber höchste Affinität zu Opioidrezeptoren

-> deshalb können Patienten die unter Buprenorphin nch schmerzen haben nicht mit anderen Opioiden therapiert werden

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14
Q

Nenne zu Applikation von Heroin

Tagesdosis / EInzeldosis

Wirkugsdauer

A

Injektion = i.v.

Einzeldosis: 2-20 mg

-> 200-300 mg/d möglich

Wirkdauer: 3-5h

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15
Q

Nenne die akuten Wirkungen nach Bolus-Injektion von Heroin

A

Flash, Rush, Kick

Glücksgefühl

Selbstbewusstsein

Schmerzabnahme

Gleichgültigkeit

Verlust von aggressiven Impulsen

Angst-Auflösend

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16
Q

Nenne die Trias der akuten Opioidvergiftung

+ weitere Merkmale einer Vergiftung mit Opioiden / Dosierungen die dazu führen

A

Trias:

Atemdepression

Miosis

Bewusstlosigkeit

dazu kommt:

zyanose, kalte Haut, Hypothermie

Tod durch Atemlähmung = Goldener Schuss

letale Dosis Morphin bei Erwachsenen:

100mg parenteral

300-1500 mg oral

CAVE: Alkoholkonsum erniedrigt die letale Dosis

17
Q

In welcher Kombination wird Tilidin in DE verschrieben?

A

Tilidin + Naloxon

Tilidin = schwaches Opioid gegen mittelstarke Schmerzen

in Kombination:

Valoron: 100mg Tilidin + 8 mg Naloxon

Strategie gegen Missbrauch:

bei oraler Gabe = also so wies sein soll

> wird Naloxon abgebaut und das Tilidin kann wirken

bei I.v. Injektion:

blockiert das Naloxon die Rezeptoren und Tilidin kann nicht wirken

18
Q

Nenne die wichtigsten Entzugssymptomatiken:

A

Beginn nach 8-10 Stunden / Maximum nach 2-3 Tagen

Opioidhunger, Angstgefühle, … RR-Anstieg, Tachykardie, Tachypnoe

19
Q

Woher kommt Cocain

A

Cocain aus Cocablättern

100kg Blätter = 1 kg Cocain

erste Isolierung von kristallinem Kokainn 1860 durch Albert Niemann

1879 zur Behandlung von Morphinabhängigkeit eingesetzt

Ab 1900 weitverbreiteter legaler Konsum

20
Q

Cocain als Lokalanästhetikum

A

in höheren Konzentrationen blockiert Kokain spannungsabhängige Na-Kanäle

= Leitsubstanz für Lokalanästhetika: Lidocain, Benzocain, Scandicain

immer noch zugelassen für Operationen am Auge

21
Q

Erkläre den Wirkmechanismus von Kokain

A

hemmt die neuronalen Wiederaufnahme-Transporter für:

Noradrenalin, Serotonin und Dopamin

// Dopaminkonzentration im synaptischen SPalt wird 30-40 fach erhöht / Vergleich Alkohol verdoppelt diese

= dadurch steigt der extrazelluläre Transmitterspiegel

22
Q

Welche Applikationsformen des Kokains werden unterschieden?

A

Kokain-HCl

-> nasal schnupfen: wirkt in 2-3 Minuten und für ca. 30-45 min

Crack: Rauchen -> wirkt in 8-10 sekunden und für 5-10 Minuten

i.v. wirkt in 30-45 sekunden und für 10-20 Minuten

Einzeldosis: 60-100mg / ab über 300mg toxisch

Crack:

Kokain HCl + Natriumhydrogencarbonat -> freie Base, verdampft bei 96°C

23
Q

Wie ist das Abhängigkeitsprofil von Kokain?

A

vor allem psychische Abhängigkeit

kaum physische und kaum Toleranzbildung

24
Q

Wie ist die Wirkung von Kokain?

A

Glücksgefühl, Kick, Euphorie, Enthemmung

Leistungsbereitschaft, Vigilanz, Libido erhöht, Gedankenklarheit, Einfallsreichtum

Müdigkeit vermindert, Unterdrückung von Hunger

25
Q

nenne akute Störwirkungen von Kokain

A

periphere Wirkung:

Vasokonstriktion durch Hemmung der NA-Aufnahme

Herz: positiv chronotrop

= RR-Anstieg und Tachykardie

// Tod durch Arrhythmien, Myokardinfarkt, Schlaganfall

Erbrechen, Mundtrockenheit, Zittern, Krämpfe, Pupillenerweiterung

Aggression, Angst, Unruhe, Panik

Halluzinationen (meist akkustisch)

im Anschluss Cocain-Kater

26
Q

nenne chronische Störwirkungen des Kokainkonsums

A

erheblicher körperlicher Verfall -> Erholungsphasen werden ignoriert, Nahrungsaufnahme wird vernachlässigt

Persönlichkeitsabbau, Depression

Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Aggressivität, egoistisches Verhalten, Misstrauen, Verzweiflung

Psychosen mit Suizid-Gefahr

27
Q

Wie wird eine Kokainintoxikation behandelt?

A

Medikamentös:

psychomotorische Unruhe, Panikattaken = Diazepam

Epileptische Anfälle = Haloperidol

Hypertensive Entgleisung: Nitrate - ggf. Urapidil als alpha-1-Blocker

28
Q

Nenne die wichigsten Amphetamine

A

Alle haben sympathomimetische Hauptwirkung:

Dopamin

3,4 Methylendioxymethamphetamin = MDMA = Ecstasy

Amphetamin

Methamphetamin

29
Q

Erkläre den Wirkmechanismus der Amphetamine

A

Amphetamin / MDMA sind Substrate für die neuronalen Monoamin-Transporter

= Transmitterfreisetzug ohne Aktionspotential

-> mehr NA als Dopamin / kaum Serotonin

Sind SUbstrate für die Wiederaufnahme Transporter von NA, Dopamin und Serotonin

+ sind Substrate für den VMAT = vesikulärer Monoamin-Transporter in der präsynaptischen Endigung der die biogenen Amine in die Speichervesikel bringt

Eingriffspunkte:

  1. Verdrängt die biogenen Amine von deren Reuptake-Transportern = Konzentrationserhöhung
  2. gelangen selbst in die Synaptische Endigung
  3. kehren die Richtung des Reuptake-Transporter um = biogene Amine gelangen ohne Stimulation in den synaptischen Spalt
  4. binden als Substrat an den VMAT = hemmen die Aufnahme in die Vesikel und dadurch mehr NA und Dopamin im SPalt

Wirkung im ZNS und in der Peripherie ähnlich dem Kokain

30
Q

Wie werden Amphetamine appliziert?

A

nasal (mit Geldschein)

oral - kein Kick

Injektion oder anal möglich

Rauchen nicht möglich - Amphetamin-Sulfat wird unterhalb des Sidepunktes zerstört

Synonyme: Speed, Pep etc.

31
Q

Erkläre das Abhängigkeitsprofil von Amphetamin / Ecstasy

A

Psychische abhängigkeit

kaum physische Abhängigkeit

Toleranzbildung ausgeprägt

32
Q

nenne die akuten Wirkungen von Amphetamin / ecstasy

A

Glücksgefühl / Kick

Steigerung von: Selbstbewusstsein, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Denken und Aufmerksamkeit, Libido

Verminderung von:

Hunger, Durst, Müdigkeit und Schmerz

Fokussierung (Tunnelblick), sinkende Aggressionsschwelle (Verteidigung)

Wirkdauer 8-12 Stunden

33
Q

nenne akute Störwirkungen von Amphetamin / Ecstasy

A

RR-Hoch

Tachykardie

Appetitlosigkeit

Schlafstörungen, Rededrang

Aggression

Mydriasis

Harnverhalt

Halluzinationen

nach abklingen der Wirkung: Depression und Erschöpfung

34
Q

nenne chronische Störwirkungen von Amphetamin / Ecstasy

A

Angst, Depression, Erschöpfung

Halluzinationen

Aggression

Neurotoxizität

Kachexie, schwer heilende Wunden

körperlicher Verfall, Auslaugen der Nährstoffe und Schlafmangel

35
Q

Erkläre die Toxizität von Amphetamin / Ecstasy

A

Vergiftung ist bei unter 15mg selten

schwere Vergiftung ab 30mg möglich

durch Toleranzentwicklung sind auch Dosierungen bis 500mg möglich und dann nicht letal

Überhitzung auf 40-42°C möglich - Wahrsignale werden aber nicht wahrgenommen

Organversagen, Koma, Tod

36
Q

Wie ist die Notfalltherapie bei Amphetamin / Ecstasy Überdosierung?

A

Ansäuern des Harns

  • > weil: die Halbwertszeit von Amphetamin im sauren Milleu enorm abnimmt
  • > durch: Acimethin (ein Methionin) -> auch eingesetzt um Antibiotika die im Sauren besser Wirken zu unterstützen

Ansonsten:

Benzos (aber immer unter Kontrolle)

Wichtig: Antidepressiva vor allem SSRI ist bei Ecstasy-Intox kontraindiziert wegen Serotonin-Syndrom

37
Q

Was ist Methamphetamin

A

N-Methylamphetamin lipophiler als Amphetamin = schnellere ZNS-Wirkung

2:1 NA:Dopamin

in Deutschland bekannt als Pervitin

= Hitler Droge -> Kamikaze Piloten im 2. Weltkrieg

38
Q

Wie wird Methamphetamin appliziert?

A

Icepipe -> wirksam nach Sekunden

nasal -> Schnupfen wirksam in 3-10 Minuten

oral: wirksam nach 30-40 Minuten

Wirkdauer nach Dosis bis zu 20 Stunden

39
Q

Wie wird Methamphetamin therapeutisch angewendet?

A

USA: bei ADHS, Narkolepsie (gestörte Schöaf-Wach-Regulation)

-> oral appliziert: langsame aAnflutung und deshalb keine Euphorie oder Sucht

in DE kein Präparat am Markt

  • > stattdessen Methylphenidat = z.B. in Ritalin
  • > langsame Anflutung und hemmt den Reuptake von DOpamin und NA