Zentrale Motive: Leistung, Anschluss, Macht Flashcards

1
Q

Beschreibe den Begriff Leistungsmotivation

A

Tendenz, Erfolg erringen und Misserfolg vermeiden zu wollen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Beschreibe leistungsmotiviertes Verhalten

A

zielt auf Erreichung eines bestimmten Gütestandards (z.B. Problem meistern, sich selbst übertreffen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was steht zentral bei der Leistungsmotivation? Woraus entsteht der Handlungsanreiz? Um andere zu beeindrucken?

A

Handlungsanreiz entsteht nur aus Tätigkeit selbst bzw. aus selbstbewertenden Emotionen (Stolz vs Scham)
- Handlung nicht, um andere zu beeindrucken oder bestimmte Belohnung zu erhalten!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Warum war die Leistungsmotivation lange das zentrale Motiv der Motivationsforschung?

A
  • Psychogene Bedürfnisse sollten experimentell untersucht werden
    – Leistungsmotivation lässt sich experimentell gut induzieren
    (ohne soziale Beziehungen berücksichtigen zu müssen)
  • Bedeutung der Leistungsmotivation für wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gesellschaften
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie geht die Messung des Leistungsmotivs vonstatten?

A
  • Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
  • Fragebögen
    – Leistungsmotivationstest
    – Achievement Motives Scale (AMS)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nenne Kritik am Thematischer Apperzeptionstest (TAT)

A
  • unökonomisches Vorgehen
  • geringe Objektivität
  • geringe Reliabilität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Wer erdachte den Leistungsmotivationstest?

A

Hermans et al., 1976

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Wie ist ein Achievement Motives Scale (AMS) aufgebaut?

A

Menschen bekommen Aussagen zur Hoffnunf auf Erfolg oder Furcht des Misserfolgs und müssen ihre Zustimmung auf eienr Skala angeben.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Wie ist ein Leistungsmotivationstest nach Hermans et alli aufgebaut?

A

Den Personen werden Sätze genannt, die sie durch einer von vier Möglichkeiten ergänzen müssen, welche dann etwas über ihr Leistungsstreben, Ausdauer und Misserfolgsfurcht aussagen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Beschreibe die Ursprünge individueller Leistungsmotivation

A
  • Sozialisationseinflüsse, insbesondere Elternhaus
    – Unabhängigkeitstraining
    – Hohe, aber erreichbare Leistungserwartungen
    – Wertschätzung Leistungs-assoziierter Erfolge
    – Hohes Stimulations- und Erfahrungspotenzial (z. B. Bücher, Theater)
  • Neigung zu Stolz vs. Scham wird in individueller Entwicklung
    ausgeprägt
    – Erfolgserfahrungen vs Erfahrung von Versagen und Lächerlichkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Schneiden VPN mit hohem Leistungsmotiv in experimentellen Leistungsaufgaben meist besser ab als jene mit geringem Leistungsmotiv?

A

Ja

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Korreliert Leistungsmotiv und (späteres) Einkommen?

A

Ja

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Wer untersuchte ursprünglich die Beziehung zwischen Leistungsmotiv und gesellschaftlich-ökonomischer Entwicklung?

A

McClelland (1961)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Vermutung hatte McClelland (1961)?

A

dass protestantische Werte in der Erziehung (Eigenverantwortung, Arbeit) das Leistungsmotiv und damit Unternehmergeist sowie wirtschaflichen Erfolg fördert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was tat McClelland (1961)?

A

aus Textquellen (z.B. öffentliche Reden, Märchen) mittels TAT- Techniken „nationales Leistungsmotiv“ ermittelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was hat McClelland (1961) gezeigt?

A

dass Zunahme bzw. Abnahme des nationalen Leistungsmotivs gesellschaftlichen Auf- bzw. Abschwung vorhersagt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Nenne Kritik an McClelland (1961)

A
  • starke Vereinfachung McClellands
  • Zusammenhänge teilweise nicht repliziert
  • schwächere Zusammenhänge bei elaborierteren Analysen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Wer entwickelte das Das Risikowahl-Modell?

A

J. W. Atkinson (1957)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Was ist die zentrale Frage des Risikowahl-Modells?

A

Welche Aufgabe wählt eine Person, wenn Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit zur Auswahl stehen?

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Welche Neuerungen ergeben sich aus dem Risikowahl-Modell von Atkinson?

A
  • Aufteilung in Motiv, Erfolg zu erzielen und Motiv, Misserfolg zu vermeiden
  • Neben Person auch Umwelt in Verhaltensanalyse berücksichtigt
  • Wahl als Funktion Wert von (Miss-)Erfolg und dessen Eintretenswahrscheinlichkeit (-> Erwartungs-mal-Wert Modell)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Welche drei Komponenten hat das Risikowahlmodell?

A
  • Motivkonstrukt
  • Erwartung
  • Motivationstendenz (Tr)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe das Motivkonstrukt

A

affektiver Charakter des Motivs (Stolz und Scham)
- andere Emotionen und Ziele werden vernachlässigt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe die Erwartung

A

subjektive Wahrscheinlichkeit, Aufgabe zu meistern
- Anreiz des Erfolges von Aufgabenschwierigkeit abhängig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe die Motivationstendenz (Tr)

A

Summe aus Erfolgstendenz (Te; Annäherung) und Misserfolgstendenz (Tm; Vermeidung)

25
Q

Beschreibe erfolgsmotivierte Personen nach dem Risikowahl-Modell

A

gehen Aufgaben mit Optimismus an, wählen eher mittelschwere Aufgaben

26
Q

Beschreibe misserfolgsmotivierte Personen nach dem Risikowahl-Modell

A

gehen Aufgaben mit Zweifeln an, wählen (wenn unbedingt eine Aufgabe gewählt werden muss) leichte oder schwere Aufgabe

27
Q

Wie gut ist die Trennung zwischen erfolgsmotiviert und misserfolgsmotiviert des Risikowahlmodells bestätigt?

A

Vorhersagen für Erfolgs-motivierte Personen gut bestätigt, jene für Misserfolgs-motivierte weniger

28
Q

Wer entwickelte die Attributionale Theorie der Leistungsmotivation?

A

Weiner, 1971

29
Q

Attributionale Theorie der Leistungsmotivation

Was bedeuten Attributionen?

A

subjektive Ursachenzuschreibungen für Leistungsergebnisse ermöglichen Orientierung und Kontrolle

30
Q

Was ist die Kernidee der Attributionalen Theorie der Leistungsmotivation?

A

affektive Selbstbewertung (Stolz, Scham) und Erwartung hängen von Attribution ab (kognitive Komponente)

31
Q

Was sind die zentralen Dimensionen der Attribution?

A
  • Personabhängigkeit
  • Stabilität
32
Q

Verbinde die Attributionale Theorie mit dem Risikowahl-Modell

A
  • Attributionale Theorie sagt Bedingungen für Erwartungs- und Wertkomponente vorher
  • Erfolgsmotivierte Personen attribuieren Erfolg auf Fähigkeit (internal, stabil)
  • Misserfolgsmotivierte Personen führen Erfolge auf leichte Aufgaben und Glück, Misserfolge jedoch auf stabile Faktoren zurück
33
Q

Wie lässt sich die Leistungsmotivation fördern?

A
  • Reattributionstrainings (z.B. in schulischen Kontexten)
    – Ziel: selbstbezogene Attributionen für Erfolg/Misserfolg durch externe, verbale Rückmeldungen verändern
    – in Form von Modelllernen, Modifikation der Rückmeldung durch Lehrende oder computerbasierte Lernprogramme
  • McClellands Leistungsmotivationsprogramm für Geschäftsleute
34
Q

Beschreibe das Anschlussmotiv

A
  • Betreben nach harmonischen und gleichberechtigten Beziehungen
  • Abgrenzung von Basisbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit (angeboren), Extraversion oder Geselligkeit (beide weniger durch Bedürfnis nach Anerkennung getrieben)
35
Q

Was sind die Wurzeln des Anschlussmotivs?

A
  • phylogenetisch: Bindung an Bezugspersonen (Eltern, Partner, soziale Gruppen) wichtig für Überleben
  • ontogenetisch:
    – Bowlby: positive Emotionen bei Zuwendung und negative Emotionen bei Trennung von Bezugspersonen
    – Ainsworth: frühe Lebenserfahrungen für Ausbildung von Bindungstypen zentral
    – Anschlussmotiv durch frühe Erfahrung von Lob oder Zurückweisung?
36
Q

Wie geht die Messung des Anschlussmotivs vonstatten?

A
  • Bildgeschichten/TAT
  • Explizite Motivinstrumente
    – z.B. Mehrabian-Skalen oder Personality Research Form
37
Q

Was ist der Dualismus des Anschlussmotivs?

A
  • einerseits: soziale Beziehungen als Quelle von Glück, Zufriedenheit
  • andererseits: Gefahr von Trennung, Zurückweisung soziale
    Beziehungen auch als mögliche Quelle depressiver Verstimmungen
  • Unterschiedliche Motivkomponenten: Hoffnung auf Anschluss vs. Furcht vor Zurückweisung
38
Q

Unterscheide zwischen Hoffnung auf Anschluss (HA) vs Furcht vor Zurückweisung (FZ)

A
  • Personen mit HA beurteilen anderen Personen positiver, geben an, dass andere ihnen ähnlicher sind und sie mehr mögen
  • Personen mit FZ interpretieren mehrdeutige Signale eher als Zurückweisung, fühlen sich sozial unbeholfener
39
Q

Wirken HA und FZ als sich-selbst-erfüllende-Prophezeihungen?

A

Ja, Signale als Zurückweisung interpretiert – eher unsicheres
Verhalten – Interaktionspartner fühlen sich unbehaglich

40
Q

Nenne Korrelate eines hohen Anschlussmotivs

A
  • höhere Sensibilität für andere Menschen (z.B. schnellere und bessere Gesichterwahrnehmung)
  • häufigeres Verhalten, das der Aufrechterhaltung und Pflege von Sozialkontakten dient
  • Bestreben nach Harmonie führt zur Vermeidung von Konflikten
  • Distanz gegenüber Personen, mit denen kein harmonischer Austausch erwartbar ist
  • bessere Leistung in Situationen, die Anschlussanreize enthalten (z.B. bessere Noten bei sympathischen, anschlussmotivierten Lehrenden) Motivation durch Kooperation, nicht durch Wettbewerb
  • Begünstigung körperlicher Gesundheit (u. a. geringerer Blutdruck, funktionsfähigeres Immunsystem)
41
Q

Nenne Physiologische Grundlagen des Anschlussmotivs

A
  • Progesteron
  • Dopamin
  • Oxytocin
42
Q

Was ist Progesteron?

A
  • Sexualhormon, das in zweiter Hälfte des Menstruatonszyklusses sowie während Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird
  • Zusammenhang zwischen Progesteronkonzentration und Anschlussmotiv über Zyklus hinweg
43
Q

Was ist Dopamin?

A

Neurotransmitter für Wohlbefinden allgemein bedeutsam

44
Q

Was ist Oxytocin?

A
  • Neuropeptid, das für Bindungsverhalten zentral ist
  • Beeinflusst Interaktion zwischen Mutter & Kind, zwischen Sexualpartnern sowie soziale Interaktionen insgesamt
  • Experimentell: Erhöhung von Vertrauen und sozialer Kognition, Reduktion von Furcht
45
Q

Nutzung sozialer Medien als
Ausdruck des Anschlussmotivs?

A

Sheldon et al. (2011): Facebook-Nutzung sowohl mit Zufriedenheit als auch mit Unzufriedenheit mit sozialer Eingebundenheit korreliert

46
Q

Beschreibe das Machtmotiv

A
  • Fähigkeit, Befriedigung aus der physischen, mentalen oder emotionalen Einflussnahme auf andere zu ziehen
  • verbunden mit Bedürfnis nach Dominanz (nach Murry, 1938)
47
Q

Wie wird das Machtmotiv gemessen?

A
  • TAT
  • explizite Motivinstrumente (messen meist auch andere Motive)
    – Personality Research Form
    – Fragebogen „Goals“ (Pöhlmann & Brunstein, 1997)
48
Q

Nenne die 6 Machtquellen nach French & Raven, 1959

A
  • Belohnungs- und Bestrafungsmacht
  • Legitimierte Macht (Person legitimiert, Macht gegen andere auszuüben)
  • Vorbildmacht
  • Expertenmacht (andere auf Wissen/Fähigkeiten angewiesen)
  • Informationsmacht (Information über zu beeinflussende Person)
49
Q

Beschreibe das Machtmotiv als gelernte Disposition

A
  • durch natürliche Anreize angeregt: Erleben von Einfluss und einem Gefühl der Stärke
  • frühkindliche Erfahrungen mit Belohnung und Bestrafung wichtig
  • McClelland & Pilon (1983):
    – 1951 Erziehungstechniken beobachtet
    – 26 Jahre später, Machtmotiv gemessen
  • Toleranz gegenüber aggressivem Verhalten bei 5-jährigen sagte Machtmotiv vorher (Erfahrung von Einflussnahme)
50
Q

Wie entwickelt sich das Machtmotiv? Welche vier Typen des Machtstrebens gibt es?

A
  1. Anlehnendes Machtstreben („es stärkt mich“)
  2. Selbstbezogenes Machtstreben („ich stärke mich selbst“)
  3. Personalisiertes Machtstreben („ich habe Einfluss auf andere“)
  4. Sozialisiertes Machtstreben („andere für meine Sache gewinnen“)
51
Q

Beschreibe das anlehnende Machtstreben

A
  • Quelle: andere, Objekt: selbst
  • Stärke aus anderen (Partner, Führungskraft) ziehen
  • („es stärkt mich“)
52
Q

Beschriebe das Selbstbezogene Machtstreben

A
  • Quelle: Selbst, Objekt: Selbst
  • Dinge, die eigene Identität repräsentieren, kontrollieren (Prestigegüter sammeln, Selbstkontrolle, Selbstdisziplin)
  • („ich stärke mich selbst“)
53
Q

Beschreibe das Personalisierte Machtstreben („ich habe Einfluss auf andere“)

A
  • Quelle: selbst, Objekt: andere
  • Einfluss durch Aggression oder Überzeugung
54
Q

Beschreibe das Sozialisierte Machtstreben

A
  • Quelle: andere, Objekt: andere
  • sich einflussreichen Organisationen anschließen und als Instrument dieser handeln
  • („andere für meine Sache gewinnen“)
55
Q

Wie beeinflusst das Machtmotiv Kognition und Verhalten?

A
  • höhere Sensibilität für und stärkere Reaktion auf Machtanreize, höherer Belohnungswert bei Eintreffen des Machtanreizes
  • Machtmotiv-relevante Informationen werden besser enkodiert und abgerufen
  • veränderte Lernprozesse: machtthematisch-relevante Stimuli steigern klassische und operante Konditionierungsprozesse
  • Vielzahl an Verhaltenskorrelaten: berufliche Position, Bedrohung anderer, Überzeugen in Verkaufsgesprächen
56
Q

Beschreibe physiologische Korrelate und Gesundheit des Machtmotivs

A
  • „power stress“
    – Befriedigung des Machtmotivs kann durch innere oder äußere Faktoren gehemmt werden
    – Hemmung des Machtmotivs als chronischer Stressor, der Immunsystem schwächt und kardiovaskuläre Reaktivität erhöht
  • Machtmotiv in Erfolgssituationen bei Männern mit Testosteron korreliert (bei Frauen eher mit Östradiol)
57
Q

Beschreibe den Dualismus des Machtmotivs

A
  • Hoffnung auf Macht-Motivierte: Suchen und Einnehmen von Machtpositionen, Demonstration von Prestigeobjekten
  • Furcht vor Machtverlust-Motivierte: Präferenz von Ersatzbefriedigung, die Gefühl der Stärke mit sich bringt (z.B. Alkoholkonsum, Konsum von Sexmagazinen)
58
Q

Wer machte Inhaltsanalysen von Antrittsreden etc und was kam dabei raus? Im Bezug auf das Machtmotiv

A

(McClelland, 1975, Winter, 2002)
Machtmotiv sagte Beteiligung an Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen vorher (Anschlussmotiv die Konfliktschlichtung)

59
Q

Beschreibe das Führungsmotiv erfolgreicher Führungskräfte

A

hohes Machtmotiv mit hoher Inhibitionstendenz, plus geringes Anschlussmotiv