Verstärkung, Vermeidung & Bestrafung Flashcards

1
Q

Welche Arten von Verstärkern gibt es?

A
  • Primäre
  • Sekundäre (konditionierte) Verstärker
  • Soziale Verstärker
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2
Q

Was sind primäre Verstärker?

A
  • meist an physiologische Bedürfnisse gekoppelt
  • „angeborene Effektivität“
  • Essen, Trinken, Sex
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3
Q

Was sind sekundäre (konditionierte) Verstärker?

A
  • verstärkende Qualität erlernt
  • bieten Aussicht auf primäre Verstärker
  • z.B. lobende Worte („Gut gemacht!“), Geld
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4
Q

Was sind soziale Verstärker?

A
  • Verhalten von Artgenossen
  • Mischung aus primären und sekundären Verstärkern
  • z.B. Aufmerksamkeit, Zuneigung
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5
Q

Wie definiert Skinner Verstärker und was ist das Problem dieser Definition?

A
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6
Q

Wie definiert man Verstärker durch Bedürfnis- oder Triebreduktion?

A

Verstärker als Reize, die biologische Bedürfnisse oder Triebe (Stimulation) reduzieren

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7
Q

Was ist das Problem mit der Bedürfnis- oder Triebreduktion-Definition von Verstärkern?

A

Vielzahl an Verstärkern, die keinen biologischen Bedürfnissen dienen (z.B. Saccharin, Kinobesuch)
Viele Verstärker steigern Stimulation (z.B. Musik, Fallschirmspringen, Spielzeug)

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8
Q

Was besagt das Premack‘sche Prinzip?

A
  • meist nicht Reize per se verstärkend, sondern Verhaltensweisen
  • wenn freie Wahlmöglichkeit, treten Verhaltensweisen mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit auf
  • Verhalten, das mit hoher Wahrscheinlichkeit auftritt, verstärkt Verhalten, das mit niedriger Wahrscheinlichkeit auftritt
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9
Q

Was ist eine positive Verstärkung?

A

Stimulus wird präsentiert und ein Verhalten nimmt zu

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10
Q

Was ist eine (positive) Bestrafung (Typ I)?

A

Stimulus darbieten und ein Verhalten nimmt ab

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11
Q

Was ist eine negative Verstärkung?

A

Stimulus weglassen oder wegnehmen und ein Verhalten nimmt zu

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12
Q

Was ist eine negative Bestrafung (Typ II)?

A

Stimulus weglassen oder wegnehmen und ein Verhalten nimmt ab

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13
Q

Was ist die Kontinuierliche Verstärkung?

A
  • jedes gewünschte Verhalten wird verstärkt
  • z.B. jedes mal, wenn Hausaufgaben erledigt, 5 Euro als Belohnung
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14
Q

Was ist der Nachteil der Kontinuierlichen Verstärkung?

A

Verhalten lässt sehr schnell nach, wenn einmal nicht mehr verstärkt (kein stabiler Verhaltensaufbau)

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15
Q

Was ist die Intermittierende Verstärkung?

A
  • nicht jede Reaktion verstärkt
  • Zeit- vs. Häufigkeitskriterium
  • fest vs. variabel
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16
Q

Was ist der feste Quotenplan?

(fixed ration, FR)

A
  • jede nte gewünschte Reaktion verstärkt
  • häufig nach jedem Verstärker Reaktionspause (Nachverstärkungspause)
  • z.B. Kind bekommt jedes dritte Mal, wenn Hausaufgaben erledigt wurden, 5 Euro
  • Alltagsbeispiel: Akkordlohn
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17
Q

Was ist der variable Quotenplan?

(variable ration, VR)

A
  • Zahl erforderlicher Reaktionen zwischen Verstärkern variiert
  • im Durchschnitt jede nte gewünschte Reaktion verstärkt
  • führt zu schneller und kontinuierlicher Reaktionsrate
  • z.B. Kind bekommt zunächst 5 Euro, wenn zweimal Hausaufgaben erledigt, dann wenn vier Mal Hausaufgaben erledigt etc.
  • Alltagsbeispiel: Glücksspiel
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18
Q

Nenne die vier Pläne intermittierenden Verstärkung

A
  • Fester Quotenplan
  • Variabler Quotenplan
  • fester Intervallplan
  • Variabler Intervallplan
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19
Q

Was ist der feste Intervallplan?

(fix interval, FI)

A
  • erste Reaktion nach festem Zeitintervall wird verstärkt (egal wie viele
    Reaktionen in der Zwischenzeit erfolgen)
  • z.B. Kind erhält für jede Stunde, in der Hausaufgaben erledigt werden, 5 Euro
  • Alltagsbeispiel: Warten auf Bus
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20
Q

Was ist ein variabler Intervallplan?

(variable interval, VI)

A
  • Zeit, die zwischen zwei Verstärkern verstreichen muss, variiert
  • im Durchschnitt wird alle x Minuten eine Reaktion verstärkt
  • z.B. Kind erhält zunächst nach 1h 5Euro für das Erledigen von Hausaufgaben, dann nach 3h, dann nach 2h etc.
  • Alltagsbeispiel: zum Briefkasten gehen
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21
Q

Was ist die Nachverstärkungspause?

A

Bei einem festen Quotenplan findet eine Pause nach der Verstärkung statt

22
Q

Wieso ist die Nachverstärkungspause keine Sättigung?

A

Weil eine niedriege Quote (wenige Reaktionen bis zum Futter) zu kürzerer Nachverstärkungspause führt

23
Q

Wieso ist die Nachverstärkungspause keine Ermüdung?

A

Nachverstärkungspause lässt sich nicht durch Länge der vorhergehende Quote vorhersagen

24
Q

Wodurch lässt sich die Länge der Nachverstärkungspause vorhersagen?

A

Distanz zum Verstärker
bevorstehende Quote (wie oft oder wie lange bis Verstärker) sagt Länge der Nachverstärkungspause vorher

25
Q

Was ist der partielle Verstärkungseffekt?

A

intermittierende Verstärkung führt zu robusterem Verhalten als kontinuierliche Verstärkung („mehr ist nicht immer besser“)

26
Q

Erkläre wieso der partielle Verstärkungseffekt existiert

A
  • Extinktion nach ausbleibender Verstärkung dauert länger (da Nicht-Verstärkung nicht überraschend);
  • Generalisierungsabnahme (abnehmende Ähnlichkeit von Vorerfahrung und aktueller Situation) für kontinuierliche Verstärkung größer als für intermittierende
27
Q

Was sind Einflussfaktoren auf die Wirksamkeit der positiven Verstärkung?

A
  • Art des Verstärkers
    – Qualität (Geld > Punkte)
    – Häufigkeit (häufig > lang)
    – Verzögerung (kurz > lang)
  • Anstrenung (welches Verhalten soll gefördert werden?)
  • Verstärkungsmenge (wie viel gibt es zu “verdienen”?)
  • Motivation des Individuums (hungrig? akuter Geldmangel?)
  • Verhaltensimpuls (wie stark ist das zu ändernde Verhalten beim Individuum verankert/konditioniert?)
  • Kontingenzgeleitetes vs. Regelbestimmtes Verhalten (Unterschiede zwischen Mensch und Tier?)
  • Verstärkungshistorie des Individuums (Vorerfahrungen mit bestimmten Verstärkungsplänen)
28
Q

Was bedeutet regelbestimmtes Verhalten?

A

Regeln sind transparent kommuniziert

29
Q

Was bedeutet kontingenzgeleitetes Verhalten?

A

Regeln werden nicht transparent kommuniziert und diese müssen selber erschlossen werden

30
Q

Wie erhält man verstärkendes Verhalten aufrecht?

A
  • Intermittierende Verstärkung: zunächst häufiger und dann immer seltener verstärken
  • Fading: kein abruptes Ende der Verstärkung, sondern langsam ausschleichen
  • Verhaltensverstärkung in verschiedenen Kontexten
31
Q

Nenne negative Effekte von positiver Verstärkung

A
  • Moralische Bedenken
    – Bestechung durch Verstärkung?
    – Förderung von Gier durch (monetäre) Verstärkung?
  • Untergrabung intrinsischer Motivation
    – Positive Verstärkung kann Freude an Tätigkeit selbst (intrinsische Motivation) reduzieren
32
Q

Was ist die Zwei-Faktoren-Theorie?

A

Vermeidungsreaktion wird durch klassische Konditionierung gelernt und durch negative Verstärkung aufrechterhalten

33
Q

Welche Probleme entstehen bei Anwendung der Zwei-Faktoren-Thorie im Bezug auf Phobien?

A
  • z. T. Vermeidungsreaktion ohne Anzeichen von Angst
  • Angst sollte durch wiederholte Vermeidung abnehmen und entsprechend die Vermeidungsreaktion
    – Vermeidungsverhalten jedoch mit hoher Löschungsresistenz
34
Q

Was sind Alternativen zur Zwei-Faktoren-Theorie?

A
  • Einfaktorentheorie
  • Kognitive Theorie
35
Q

Erkläre die Einfaktorentheorie

A

einzig operante Konditionierung relevant (Vermeidung des erwarteten Elektroschocks an sich als Verstärker)

36
Q

Erkläre die Kognitive Theorie

A

individuelle Erwartung bzgl. Konsequenzen von Reaktion vs. Nicht-Reaktion entscheidend

37
Q

Was ist gelernte Hilflosigkeit?

A

wenn (aversive) Reize nicht kontrolliert werden können (keine Vermeidung möglich), bildet sich Erwartung, auch zukünftig Umwelt nicht beeinflussen zu können

38
Q

Was ist das Ergebnis gelernter Hilflosigkeit?

A

emotionale, kognitive und motivationale Defizite

39
Q

Erkläre den depressiven Attributionstrias

A

Kontrollverlust als internal (liegt an Person), global (beeinflusst alle Bereiche), stabil interpretiert

40
Q

Führt Bestrafung zu einer dauerhaften Verhaltensreduktion?
Was meinte Skinner dazu und was gilt allgemein?

A
  • Skinner: Bestrafung führt zu keiner dauerhaften Reaktionsunterdrückung
  • Befunde zeigen jedoch, dass starke Bestrafung Verhaltensweisen dauerhaft reduziert
41
Q

Was sind Einflussfaktoren auf die Effektivität von Bestrafung?

A
  • Intensität
  • Unmittelbarkeit der Bestrafung
  • Bestrafungsplan
  • Verhaltensmotivation und alternative Verhaltensweisen
42
Q

Warum muss man von Anfang an mit maximaler Intensität bestrafen?

A
  • Bestrafung von Anfang an mit maximaler Intensität, um
    Habituationseffekte zu vermeiden
  • intensive Bestrafung führt jedoch zu unerwünschten Effekten (siehe später)
43
Q

Beschreibe den Einflussfaktor Unmittelbarkeit der Bestrafung auf die Effektivität der Bestrafung

A
  • Bestrafung sollte möglichst unmittelbar nach unerwünschtem
    Verhalten folgen
  • nicht immer realisierbar, auch Erklärung der Kontingenz möglich
44
Q

Beschreibe den Einflussfaktor Bestrafungsplan auf die Effektivität der Bestrafung

A
  • kontinuierliche Bestrafung effektiver als intermittierende Bestrafung
  • Ideal: jede unerwünschte Handlung unmittelbar von Strafe gefolgt
45
Q

Beschreibe den Einflussfaktor Verhaltensmotivation und alternative Verhaltensweisen auf die Effektivität von Bestrafung

A
  • Bestrafung effektiver, wenn alternative Verhaltensweise aufgezeigt wird
  • Verbale Beschreibung zu unerwünschtem und erwünschtem Verhalten wichtig (Warum? Warum nicht?)
46
Q

Nenne Anwendungsfelder von Bestrafung

A
  • Verhaltensreduktion in der Verhaltenstherapie
    – Bestrafung stark selbstverletzenden Verhaltens (umstritten!)
  • Time-Outs (Beispiel negativer Bestrafung)
    – temporärer Ausschluss von positiv-besetztem Kontext (z.B. Spiel)
47
Q

Nenne Nachteile von Bestrafung

A
  • Förderung aggressiven Verhaltens
  • Emotionale Reaktion auf Verstärkung (Furcht)
48
Q

Beschreibe den Nachteil der emotionalen Reaktion auf Verstärkung (Furcht) von Bestrafung

A
  • reduziertes Interesse
  • Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit
  • generelle Reaktionsabnahme
  • bei häufiger Bestrafung, Gefahr erlernter Hilflosigkeit
49
Q

Beschreibe den Nachteil Förderung aggressiven Verhaltens von Bestrafung

A
  • Schmerz/Verletzung fördert Aggressivität
  • Strafende/r als Modell für Kind
  • Strassberg et al. (1994): Kinder, die von Eltern geschlagen werden, sind in Kindergarten/Schule deutlich aggressiver (korrelativer Zusammenhang…)
50
Q

Was sind Problem von Bestrafung bei der Durchführung?

A
  • effektive Bestrafung erfordert kontinuierliche Verhaltenskontrolle (Überwachung)
  • Versuche, Verhalten zu vertuschen, auf das Strafe folgen würde
  • sehr hohe Anzahl an zu bestrafenden Verhaltensweisen (Hausaufgaben nicht erledigt, weil ferngesehen, mit Freunden getroffen, Computer gespielt etc.)
51
Q

Nenne Alternativen zur Bestrafung

A
  • Verstärkung gewünschten Verhaltens
    – oft effektiver und weniger problematisch als Bestrafung
  • Extinktion
    – Verstärker, der oft auf Reaktion folgt, wird zurückgehalten (z. B.
    Aufmerksamkeit) = milde Form der („negativen“) Bestrafung?
  • Überkorrektur
    – Neben Entschädigung auch Einübung adäquaten Verhaltens
  • Reaktionsblockierung
    – verhindert Verletzung und sonstige Schäden
    – Ermöglicht Extinktion von Fluchtverhalten
52
Q

Wie können wir ein Kind dazu bewegen, seine Hausaufgaben zu machen?

A

A) Induktion intrinsischer Motivation (vorleben, erklären)
B) Intermittierende (nicht-monetäre) Verstärkung, die langsam ausgeschlichen wird