Erinnern und Vergessen Flashcards

1
Q

Worin wird bei den Antworten in der Signaldetektion unterschieden?

A
  • hit/miss
  • false alarm/right rejection
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2
Q

Was ist mit Erinnerung als Mustervervollständigung (pattern recognition) gemeint?

A
  • während Enkodierung verschiedene Reize zu Grdächtnisspur zusammengefügt
  • jeder Reiz kann zu erfolgreichen Erinnerung beitragen bei Abruf
  • wenn einzelne relevante Reize aktiviert, werden andere verbundene Reize mitaktiviert (semantische Netzwerke)
  • aus reaktivierten Details baut sich die Erinnerung auf (Mustervervollständigung)
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3
Q

Was besagt das Prinzip der Reaktivierung?

A
  • bei Erinnerung werden die Hirnregionen reaktiviert, die an der Enkodierung beteiligt waren
  • während Enkodierung: Aktivierung sensorischcer Areale, Zusammenführung durch Hippocampus
  • Abruf: HC ruft relevante sensorische Areale wach
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4
Q

Nenne Evidenz für das Prinzip der Reaktivierung

A

Der farbenblinde Maler von Sacks 1995

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5
Q

Beschreibe das Kontextabhängige Gedächtnis

A
  • Gedächtnisabruf meist besser, wenn zum Zeitpunkt der Erinnerung Merkmale des Lernkontextes präsent sind
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6
Q

Nenne Evidenz für das kontextabhängige Gedächntis

A

Godden & Baddely (1975)
- VPN (Taucher) lernten Wortlisten unter Wasser oder an Land
- Gedächtnisabruf fand unter Wasser oder an Land statt
- Besser wenn Kontext übereinstimmt

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7
Q

Beschreibe das zustandsabhängige Gedächtnis

A
  • internale physiologische Zustände können als Hinweisreiz dienen und zur besseren Gedächtnisleistung führen
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8
Q

Nenne Evidenz für das zustandsabhängige Gedächtnis

A

Eich et al. 1975
- VPN lernten Wörter nach Marijuana oder Placebo Konsum
- Hinweis gestützter oder freier Abruf ebenfalls nach Marijuana oder Placebo Konsum

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9
Q

Beschreibe das Stimmungskongruente Gedächntis

A
  • Stimmung als Hinweisreiz für Erinnerungen, die in ähnlicher Stimmung enkodiert wurden
  • in freudiger Stimmung eher Erinnerung an positive Ergeinisse und andersherum bei traurigen Stimmungen
  • “Abwärtsspirale” bei depressiven Erkrankungen?
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10
Q

Ist es besser möglichst viele Hinweisreize zu haben zum Erinnern an etwas?

A

Nein, beachte die Inhibition bei Gedächtnisabruf
- Vielzahl von Assoziationen mit einem einzelnen Reiz verbunden

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11
Q

Was ist das Abruf-induzierte Vergessen?

A
  • Erinnerung eines Reizes kann “Vergessen” andere Reize begünstigen
  • Inhibition vor allem bei stark konkurrierenden Gdächtnisinhalten relevant
  • hemmernder Einfluss nicht bewusst
  • Implikation: in Zeugenbefragungen nicht nur isolierte Details abfragen
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12
Q

Können Erinnerungen bewusst unterdrückt werden? Argumentiere mit Evidenz

A

Anderson & Green (2001)
- VPN lernten Wortpaare
- Think/no think prozedur: etweder Zielwort angeben oder unterdrücken
- Unterdrückung führt zu schlechtere Gedächnisleistung

nicht konsistent repliziert

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13
Q

Wer erdachte das search of associative meory SAM?

A

Raaijmakers und Shiffrin 1981

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14
Q

Erkläre das SAM

A
  • basiert auf der Idee, dass das Gedächtnis wie ein Netzwerk von Assoziationen funktioniert
  • wenn wir versuchen, eine Erinnerung abzurufen, suchen wir nach einem Hinweis (Cue), der mit der gesuchten Erinnerung assoziiert ist
  • Wahrscheinlichkeit, dass wir die gewünschte Erinnerung abrufen können, hängt von der Stärke der Assoziation zwischen dem Hinweis und der Erinnerung ab.
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15
Q

Was sind die Implikationen des SAM?

A
  • Organisation des Lernmaterials bei der Enkodierung als kritische Variable für Abruferfolg
  • Interferenz duch cue overload
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16
Q

Was ist mit Erinnerung als konstruktiver Prozess gemeint?

A

Erinnerung erfordert Zusammenhang verschiedener Gedächtnisinhalte

17
Q

Was ist der Hindsight bias?

A
  1. Schätzung
  2. zeigen korekter Antwort
  3. frage, was die initiale Schätzung war
    Verzerrung der Antwort in Richtung der korrekten Antwort
18
Q

Was ist der consistency bias?

A
  • verschiedene Zeitpunkten Abfrage von Einstellungen
  • Erinnerung an frühere Einstellung häufig in Richtung der aktuellen Erinnerung verzerrt
19
Q

Wer entdeckte den Hindsight bias?

A

Fischhoff & Beyth, 1975

20
Q

Beschreibe den Misinformationseffekt

A
  1. Präsentation einer Szene (gelbes Auto in Unfall verwickelt)
  2. Nach einiger Zeit Frage mit irreführender Information („Hielt das grüne Auto an dem Stoppschild?“)
  3. Gedächtnistest für ursprüngliche Szene ursprüngliche Erinnerung häufig durch Fehlinformation verzerrt
    - Integration fehlerhafter Informationen, die nach Ereignis präsentiert werden, in Gedächtnisspur
    - Warnungen nach der Präsentation der Fehlinformationen helfen nicht
21
Q

Warum freier Abruf (meist) schwieriger ist als Wiedererkennen?

A
  • Zwei Stufen-Theorie:
    – 1. Durchsuchungsprozess
    – 2. Entscheidungsprozess
    – für freien Abruf beide Prozesse erforderlich, für Wiedererkennen nur Entscheidungsprozess erforderlich
  • Wiedererkennenstest liefert mehr Hinweisreize, die Erinnerung stützen können
22
Q

Beschreibe das Deese-Roediger-McDermott (DRM) Paradigma

A
  • Induktion falscher Erinnerungen, die jedoch mit gelerntem Material assoziiert sind

Erklärungen
- während Enkodierung Aktivierungsausbreitung zu assoziierten Inhalten
- Quellenzuschreibung (Wort tatsächlich präsentiert oder nur daran gedacht?) fehlerhaft

23
Q

Was beschreibt die Suggestibilität?

A

Suggestibilität, auch: passive Suggestion, die Bereitschaft oder Empfänglichkeit, suggestiv übermittelte Informationen über bestimmte Sachverhalte in die eigenen kognitiven Systeme (Wahrnehmen, Denken, Erinnern usw.) zu integrieren und ggf. als Selbsterlebtes und als eigene Erfahrungen mitzuteilen.

24
Q

Was beschriebt die Fehlattribution?

A

Liegt vor, wenn Menschen irrtümlicherweise einen Teil ihrer Erregung auf einen externen Stimulus attribuieren, der nicht der wirkliche Grund für ihre Erregung ist.

25
Q

Beschreibe die Interferenztheorien beim Vergessen

A
  • Idee: nicht Zeit per se als entscheidender Faktor, sondern das, was wir zwischenzeitlich lernen
  • Interferenz maximal, wenn sich Stimuli stark ähneln
  • vorherrschende Theorie des Vergessens im 20. Jahrhundert
26
Q

Was ist die retroaktive Inteferenz?

A

Eine Information überschreibt eine andere
- neu gelerntes Material stört Erinnerung an zuvor gelerntes Material

27
Q

Was ist die Proaktive Interferenz?

A
  • zuvor gelerntes Material reduziert die Behaltensleistung für nachfolgend gelerntes Material
28
Q

Wodurch ist Vergessen möglich?

A
  • Gedächtnisblockade – Hinweisreiz mit verschiedenen Informationen assoziiert
  • aktive und passive Unterdrückung durch Nicht-Abruf von Erinnerungen (Abruf-induziertes Vergessen und Suppression nach Anderson & Greene)
  • geleitetes Vergessen („das ist nicht wichtig“)
  • Fehlen relevanter Hinweisreize, die Erinnerung stützen
  • gestörte Gedächtniskonsolidierung
29
Q

Ist vergessene Information gelöscht oder nicht mehr zugänglich?

A
  • lange Zeit angenommen, Erinnerungen würden überschrieben
  • Tulving: Unterscheidung zwischen Verfügbarkeit und Zugänglichkeit
    – Versuchspersonen lernten viele Wortlisten, wobei Wörter einer Liste zu einer Kategorie gehörten (z.B. Tiere)
    – in späterem freien Abruftest schlechte Erinnerungsleistung
    – wenn Kategorie als Hinweisreiz gegeben wurde, verbesserte sich Erinnerungsleistung deutlich
  • Erinnerungsleistung hängt davon ab, wie viele Hinweisreize während des Tests verfügbar sind (recognition > free recall)
30
Q

Beschreibe das Das „tip-of-the-tongue“-Phänomen

A
  • Gefühl, etwas zu wissen (zu erinnern), dass aktuell nicht abgerufen werden kann („es liegt mir auf der Zunge“; „ich weiß das doch“)
  • spricht für das nicht-löschen von Information bei Vergessen
31
Q

Behalten wir alles, was wir lernen?

A
  • Nelson (1978):
    – nach 1 Monat Erinnerung für Wortpaare getestet
    – sehr schlechte Leistung in free recall und recognition Tests, jedoch deutliche Ersparnis
  • tatsächlicher Verlust vs. Nicht-Zugänglichkeit einer Erinnerung empirisch kaum zu trennen
32
Q

Erkläre die Kodierung von Gedächnisinhalten mit dem SAM

A
  • Reizdarbietung aktiviert entsprechende Repräsentation
    im Langzeitgedächtnis, Überführung ins Arbeitsgedächtnis
  • kontextuelle Reize werden mit Lernmaterial verknüpft
33
Q

Erkläre die Enkodierung von Gedächtnisinhalten mit dem SAM

A
  • Abruf hängt von Stärke der Aktivierung des Zielitems ab
  • internale und externale Kontextreize, die mit Zielitem verbunden sind, können dessen Aktivierung steigern
34
Q

Erkläre die Reizüberladung mit dem SAM

A
  • spezifische Hinweisreize hilfreich für Abruf
  • wenn Hinweisreiz mit vielen Assoziationen verknüpft, reduziert dies dessen Effektivität