Grundlagen der Motivationspsychologie Flashcards
Was bedeutet Persistenz?
trotz Unterbrechungen, Schwierigkeiten, Ablenkungen am Ziel festhalten
Was bedeutet Intensität bei der Motivation?
Anstrengungsmobilisierung (effort mobilization) und Anstrengungserleben
Auf welchen Ebenen lässt sich Motivation erfassen?
- Verhaltensebene
- Engagement
- Psychophysiologie
- Selbstberichte
Wie lässt sich Motivation auf der Vehaltensebene erfassen?
- Bemühen (effort)
- Persistenz (Zeit zwischen Beginn und Ende)
- Latenz (wie schnell wird begonnen)
- Wahlverhalten (Präferenz)
- Reaktionswahrscheinlichkeit
- Gestik und Mimik
Wie lässt sich Motivation durch Engagement erfassen?
- Verhaltensebene (siehe vorherige Folie…)
- Emotion (Interesse, Enthusiasmus)
- Kognition (Planung, Verständnisstreben)
- aktives Handeln (agency)
Wie lässt sich Motivation durch die Psychphysiologie erfassen?
- autonome Aktivierung (z.B. Herzrate)
- Blickbewegungen und Pupillometrie
- Muskelaktivität
Was ist das Problem bei Selbstberichten?
subjektive Verzerrungen, Diskrepanz zwischen Auskunft und Verhalten
Welche Theorien gibt es, die versuchen Motivation zu erklären?
- Wille
- Instinkt
- Trieb
Beschreibe die (deutsche) Willenspsychologie
- Wille als zentrales Unterscheidungsmerkmal zwischen Mensch und Tier
- zunächst vorrangig introspektiv untersucht, später auch experimentelle Ansätze
- Mittelpunkt: Zielrealisierung in Abgrenzung zur Zielsetzung
Nenne den berühmtesten Vertreter der Willenspsychologie und was dieser erarbeitete
Narziß Ach (1871-1946)
- Wie kann der Wille Schwierigkeiten bei der Zielrealisierung überwinden?
- Determinierende Tendenz: Bildung einer Handlungsabsicht fördert handlungssteuernde kognitive Prozesse (z.B. Wahrnehmung von Gelegenheiten zur Zielrealisation)
- Energetischer Willensakt
Beschreibe den energetischen Willensakt nach Narziß Ach
- Verknüpfung zwischen geplanter Handlung und Möglichkeiten zur Ausführung („dann mache ich das“)
- Selbstverpflichtung auf den Handlungsentschluss („komme, was wolle, ich ziehe das durch“)
Nenne Probleme der Willenspsychologie
- Was ist „der Wille“?
- Grundlegende Unterschiede der Arten durch Darwin in Frage gestellt
- Einflussreiches Erbe: Fokus auf Volition (WIE wird ein Ziel realisiert?)
Beschreibe den Instinkttheoretischen Ansatz nach Darwin
- biologischer Determinismus (Abkehr von mentalen Zuständen)
- Aufhebung des Mensch-Tier Dualismus
- Instinkt (vorangelegtes, adaptives Verhalten) als Quelle der Motivation
Beschreibe den Instinkttheoretischen Ansatz nach William James
- Instinkt als Disposition sich zu verhalten
- Betonung auslösender Reizbedingungen
- Automatismus (ohne Lernen!) betont
Beschreibe den Instinkttheoretischen Ansatz nach William McDougall
- Instinkte als impulsive, auf ein Ziel gerichtete Kräfte (ohne Instinkt, kein Verhalten!)
- Instinkt zu explorieren, Instinkt zu kämpfen, Fürsorgeinstinkt etc.
- Instinkte würden Wahrnehmung leiten, Emotionen generieren, Verhalten auslösen
Nenne Probleme des instinkttheoretischen Ansatzes
- Wie viele Instinkte gibt es? Mehr als 6000 Instinkte postuliert…
- Zirkularität der Erklärung: Instinkt -> Verhalten -> Instinkt
- Tiere derselben Spezies (identische Instinkte?) zeigen nach unterschiedlichen Lernerfahrungen entsprechend unterschiedliches Verhalten
Beschreibe den Triebtheoretischen Ansatz nach Sigmund Freud
- Trieb als psychische Repräsentation eines Reizes aus dem Körperinneren, der einen Mangel signalisiert
- Zielgerichtetes Handeln, um Homöostase herzustellen
- oberstes Ziel: Lustgewinn und Unlustvermeidung
- Zwei zentrale Triebe: Lebenstrieb (Lebenserhalt und Überleben der Art) Todestrieb (Aggression, bedürfnisloser Zustand)
Was ist Homöostase?
Gleichgewicht der physiologischen Körperfunktionen
Beschreibe das Instanzmodell nach Sigmund Freud
Wodurch ist nach Sigmund Freud Triebreduktion möglich?
- Stellvertretung (Träume, Phantasie)
- Belohnungsaufschub (Selbststeuerung)
Was ist der Verdienst Freuds?
Betrachtung mentaler Zustände, Betonung
unbewusster Beweggründe (-> implizite Motive)
Nenne die Kritik an Freud
mangelhafte empirische Basis, mangelnde Falsifizierbarkeit
Beschreibe den Triebtheoretischen Ansatz nach Clark Hull
Wie modifizierte Clark Hull seinen Ansatz?
Welche Parallelen hat Clark Hulls Ansatz zu Freud?
- Trieb resultiert aus körperlichen Bedürfnissen
- Trieb energetisiert Verhalten
- Triebreduktion wirkt verstärkend (Lerneffekt)