VL9-PsychopharmakologieI Flashcards
Was ist Psychopharmakologie?
Psychopharmakologie ist die Untersuchung der Wirkungen von Pharmaka auf das Nervensystem und auf das Verhalten.
Was ist ein Pharmakon?
Ein Pharmakon ist eine exogene, chemische Substanz, die für das normale Funktionieren der Zellen nicht notwendig ist, die die Funktionen bestimmter Körperzellen aber bedeutsam verändert, wenn sie in relativ niedrigen Dosen aufgenommen wird.
Was ist Pharmakokinetik?
Pharmakokinetik ist die Aufnahme und Verarbeitung eines Pharmakons, also sein Weg durch den Organismus.
Aus welchen Prozessen besteht Pharmakokinetik?
Resorption: Wie wird der Wirkstoff aufgenommen?
Distribution: Wie wird er im Körper verteilt?
Metabolisierung: Wie wird er verarbeitet und abgebaut?
Exkretion: Wie wird er ausgeschieden?
Womit beschäftigt sich die Pharmakodynamik?
Dosis-Wirkungs-Beziehung: Wie ist das Verhältnis zwischen Dosis und Wirkung eines Wirkstoffs?
Wirkprofil: Welche Effekte hat der Wirkstoff und wo im Körper oder im Gehirn wirkt er?
Wirkmechanismus: Was macht er im Körper oder im Gehirn?
Was zeigt eine Dosis-Wirkungs-Kurve?
Sie zeigt die Funktion der Höhe der Dosis eines Wirkstoffs mit der Höhe seiner Wirkung.
Was ist ein therapeutischer Index?
Der therapeutische Index eines Wirkstoffes ist das Verhältnis zwischen der therapeutischen Dosis und der Dosis, die eine toxische Wirkung hat. Zwischen den beiden Dosen liegt eine Sicherheitsmargin.
Wie verändert sich die Wirksamkeit einer Pharmakons bei wiederholter Verarbreichung?
Toleranz: Minderung der Wirksamkeit einer Substanz, die wiederholt verabreicht wird
Sensitisierung: Erhöhung der Wirksamkeit einer Substanz, die wiederholt verabreicht wird
Wie entwickelt der Körper eine Toleranz für einen Wirkstoff?
Durch homöostatische Regelprozesse wird die Wirkung kompensiert, was langfristig zu einer Veränderung der normalen Funktion führt. Dadurch müssen immer höhere Dosen gegeben werden, um das alte Wirkungsniveau zu erreichen.
Wie funktioniert ein direkter Agonist?
Er bindet an einem Rezeptor, an dem normalerweise ein Transmitter bindet, (kompetitive Bindung) und hat die gleiche Wirkung wie der Transmitter.
Wie funktioniert ein direkter Antagonist?
Ein direkter Antagonist, auch Rezeptorblocker genannt, bindet an einem Rezeptor, an dem normalweise ein Transmitter bindet (kompetitive Bindung), öffnet aber nicht dessen Kanäle.
Wie funktioniert ein indirekter Agonist?
Der Agonist bindet nicht an die Bindungsstelle des Transmitter, sondern an eine alternative Stelle (nicht-kompetitiv) und bahnt (befördert) die Wirkung des Transmitters.
Wie funktioniert ein indirekter Antagonist?
Ein indirekter Antagonist bindet nicht-kompetitiv an einer alternativen Stelle und nicht an die Bindungsstelle des Transmitters, behindert aber die Transmitterwirkung am Rezeptor.
Welche Wirkung haben Agonisten und Antagonisten auf Autorezeptoren?
Autorezeptoren steuern die Transmitterausschüttung des eigenen Neurons, in der Regel durch negative Feedback-Schleigen. Wird ein Autorezeptor aktiviert, kommt es zu einer Reduktion der Transmitterausschüttung. Wird ein Autorezeptor blockiert, kommt es zu einer Erhöhung der Ausschüttung.
Welche Wirkungsorte von Agonisten und Antagonisten gibt es im präsynaptischen Endknopf?
- Agonist dient als Präkursor (Vorstufe) eines Neurotransmitters
- Antagonist inaktiviert das Enzym, das für die Neurotransmittersynthese benötigt wird
- Antagonist verhindert die Speicherung des Neurotransmitters in den Vesikeln
- Agonist stimuliert die Freisetzung des Neurotransmitters in den synaptischen Spalt, Antagonist hemmt sie
- Agonist stimuliert postsynaptische Rezeptoren, Antagonist blockiert sie
- Agonist blockiert Autorezeptoren der präsynpatischen Membran, Antagonist stimuliert sie
- Agonist blockiert die Wiederaufnahme des Neurotransmitters in den präsynaptischen Endknopf
- Agonist inaktiviert Acetylcholinesterase in der Synapse