VL18-Drogenabhängigkeit Flashcards

1
Q

Hauptcharakteristiken von Drogenabhängigkeit

A

Körperliche Abhängigkeit (z. B. Entzugssymptome, dysfunktionaler Zustand ohne Drogen)
Psychische Abhängigkeit (z. B. Starkes Verlangen, Streben nach positiver Wirkung)

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2
Q

Merkmale von Abhängigkeit

A

Verhaltenskontrolle
Konsum trotz negativer sozialer, ökonomischer und gesundheitlicher Folgen
Priorität gegenüber anderen Verhaltensweisen
Hohe Rückfallquote (auch nach langer Abstinenz)

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3
Q

Klassen der Theorien über Drogenabhängigkeit

A

Negative Verstärkungstheorien
Positive Verstärkungstheorien

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4
Q

Zentrale Annahme negativer Verstärkungstheorien

A

Vermeidung oder Reduktion aversiver Zustände durch Konsum

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5
Q

Opponent Process Theory der Drogenabhängigkeit

A

Richard Solomon: Körper leitet bei Konsum homöostatische Gegenprozesse (B-Prozesse, Habituation) ein, die der Wirkung der Droge (A-Prozesse) entgegengesetzt sind
-> B-Prozess dauert länger als A-Prozess, sodass der Wertebereich unter Baseline gesenkt wird, was Entzugssymptome hervorruft
-> Bei wiederholtem Konsum steigen die Intensität und Dauer des B-Prozesses, wobei der A-Prozess gleich bleibt, sodass die positive Netto-Reaktion (A minus B) geringer ausfällt und sich der negative Nettoeffekt (Senken unter Baseline) erhöht
-> Daraus folgt: Drogentoleranz liegt nicht an kleiner werdenden A-Prozessen, sondern an größer werdenden B-Prozessen

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6
Q

Erweiterung der Opponent Process Theory der Drogenabhängigkeit

A

Shepard Siegel: B-Prozess kann konditioniert werden
-> Auslösung durch CS oder Kontext
-> Daraus folgt: konditionierter B-Prozess kann ohne akuten A-Prozess auftreten -> höhere Konsummotivation
-> Stimmt mit Rattenstudien (Morphinentzugserscheinungen, Heroin-Überdosis) überein

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7
Q

D2-Rezeptoren

A

Dopamin-Rezeptoren D2, D3 und D4
-> Gekoppelt an erregungshemmendes G-Protein, was zu weniger Adenylylcyclase & cAMP führt
-> Verstärkung durch Drogen

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8
Q

D1-Rezeptoren

A

Dopaminrezeptoren D1 und D5
-> Gekoppelt an erregungsverstärkendes G-protein, was zu mehr Adenylylcyclase und cAMP führt
-> Hemmung durch Drogen

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9
Q

Akute Opiatwirkung auf Dopaminrezeptoren

A

A-Prozess: Hemmung der Adenlylycyclase und somit cAMP-Aktivität von allen Dopaminrezeptoren
-> Akuter D2-Agonist: Verstärkung der Funktionalität von D2-Rezeptoren

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10
Q

Wirkung von langfristigem Opiatkonsum auf Dopaminrezeptoren

A

Kompensation der akuten Wirkung durch chronische Aufregulation der Adenylylcyclase und somit cAMP-Aktivität von allen Dopaminrezeptoren
-> Toleranzentwicklung (B-Prozess) durch Reduktion der Funktionalität von D2-Rezeptoren
-> Sensitisierung durch Steigerung der Funktionalität von D1-Rezeptoren

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11
Q

Orte chronischer Aufregulation der cAMP-Aktivität

A

Mesolimbisches Dopaminsystem
Noradrenerge Systeme im Locus coeruleus
Noradrenalin-/Opioidsysteme im periaquaeductalen Grau
Weitere Hirngebiete & Transmittersysteme

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12
Q

Kritikpunkte an negativen Verstärkungtheorien

A

Annahme von Toleranzentwicklung, obwohl auch Sensitisierung passiert
Craving häufig nicht mit akutem B-Prozess korreliert
Konsummotivation benötigt keine Entzugssymptome (hohe Rückfallquoten auch nach langer Abstinenz, Selbstadministration von Morphium im ventralen tegmentalen Areal von Ratten)
Man kann Entzugssysteme haben und dabei keine Konsummotivation (lokale Injektion von Morphium ins perioaquaeductale Grau von Ratten)

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13
Q

Kokaincraving

A

Am höchsten direkt nach Beginn des Konsums, nach Ende der akuten Wirkung eher niedrig

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14
Q

Zentrale Annahme positiver Verstärkungstheorien

A

Konsummotivation um appetitive (hedonsiche) Zustände herbeizuführen

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15
Q

Kritik an positiven Verstärkungstheorien

A

Falsche Vorhersagen über Abhängigkeitsdynamik: Stärke der Motivation ist irl nicht mit der Intensität der drogeninduzierten appetitiven Zustände korreliert
Hedonische Wirkung nicht notwendig für Konsummotivation (Doppelblindstudie Kokain vs. Placebo)
Viele Abhängige berichten von Hass auf Droge -> Wanting vs. Liking

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16
Q

Incentive Sensitization Theory of Addiction

A

Künstliche Aktivierung des mesolimbischen Dopaminsystems verstärkt kontinuierlich & andauernd zeitgleich ausgeführte Handlungen
-> Immer weitere positive Vorhersagefehler (Gegensatz zur natürlichen Verstärkung)
-> Akzelerierende motivationale Effekte, da Verstärkung immer weiter zunimmt
-> Je größer die Dopaminantwort, desto stärker Anreizwert auf ursprünglich neutrale Reize/ Kontexte/ Handlungen und desto größeres Craving
-> Je mehr Sensitisierung desto größer die Dopaminantwort
-> Wanting aber nicht unbedingt Liking