VL6 Kognitive und Handlungstheorien der Persönlichkeit Flashcards

1
Q

Fortwirken kognitiver Theorien in Forschung und
Praxis

A

Fortwirken in der Psychotherapie (z.B. kognitive Umstrukturierung)

  • konkrete Details der Theorien bedürfen weiterer Forschung (z.B. Fortwirken im Bereich der kognitiven
    Neurowissenschaften)
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2
Q

nenne drei Theoretiker aus der Kognitiven Psychologie

A

-Albert Bandura
1925-2021
-Julian Rotter
1916-2014
-George A. Kelly
1905-1967

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3
Q

Kognitive Wende Grundannahmen

A

Abkehr vom behavioristischen Menschenbild: Denkvorgänge als
zentraler Aspekt des menschlichen Verhaltens

  • Handlungen und Verhaltensdispositionen als Ergebnis vernünftiger
    Überlegungen und Entscheidungen
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4
Q

Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte
Grundannahmen

A

Menschenbild: Der Mensch als Wissenschaftler:In
ist bestrebt, künftige Ereignisse vorhersagen und damit zu
beeinflussen

  • Basispostulat: Personen antizipieren Ereignisse auf der Basis ihrer
    individuellen Theorien über die Realität (idiographische Perspektive),
    diese vermitteln Verhalten
     es gibt keine objektive Realität
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5
Q

Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte
Korollarien

A

Korollarien * Kelly schlägt 11 Korollarien (Hilfssätze, Folgesätze) vor, aus denen hervor geht,
wie dieses Grundpostulat genauer zu verstehen ist
* Wie erstellen wir persönliche Konstrukte?

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6
Q

Organisationskorollarium

A
  • unsere Konstrukte sind hierarchisch organisiert (über- und untergeordnete Konstrukte)
  • für jeden Menschen sind bestimmte Konstrukte wichtiger als andere (z.B. Religion, politische
    Einstellungen, soziale Aktivität)
  • übergeordnete Konstrukte werden stärker angewendet bei der Deutung von Ereignissen
  • Unterschiede in der Organisation des Konstruktsystems können zu interpersonellen Konflikten führen
    (Bsp.: Ein Ehepartner priorisiert Aufbau des Unternehmens, der andere das Familienleben)
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7
Q

Dichotomiekorollarium

A

Dichotomiekorollarium
* unsere Konstrukte basieren auf Dichotomien
* Beispiel: Der Begriff „gut“ existiert nicht ohne eine Vorstellung von „schlecht“

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8
Q

Wahlkorollarium

A

Wahlkorollarium
* Personen entscheiden sich bei der Anwendung eines Konstrukts für den Pol, der eine bessere Vorhersage
ermöglicht

  • Beispiel: Personen, die davon ausgehen, dass fast alle Menschen grundsätzlich gut sind, werden einem neuen
    Bekannten schneller vertrauen
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9
Q

Reichweitenkorollarium

A

Reichweitenkorollarium
* manche Konstrukte sind allgemein anwendbar, andere ergeben nur in spezifischen Situationen einen Sinn

  • Beispiel: Konstrukt gut/schlecht ist breit anwendbar (Menschen, Essen, etc.), Konstrukte wie spirituell/nicht
    spirituell nur in eng umgrenzten Rahmen
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10
Q

Erfahrungskorollarium

A

Erfahrungskorollarium
* vorhandene persönliche Konstrukte können durch neue Erfahrungen verändert werden

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11
Q

Modulationskorollarium

A

Modulationskorollarium
* Konstrukte sind unterschiedlich stark veränderbar, bzw. lernfähig („durchlässig“) * Festhalten an invaliden Konstrukten bildet die Basis für psychische Erkrankungen

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12
Q

Fragmentierungskorollarien

A

Fragmentierungskorollarien
* Konstruktsysteme für verschiedene Bereiche sind nicht immer logisch kohärent, sondern können auch partiell
widersprüchlich sein

  • Beispiel: Sie sehen XY als aufrechten Menschen, obwohl die Person Steuern hinterzieht
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13
Q

Gemeinschaftskorollarien

A

Gemeinschaftskorollarien: * Menschen mit ähnlichen Konstrukten sind psychologisch ähnlich & zeigen ähnliche Verhaltensweisen

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14
Q

Geselligkeitskorollarien

A

Geselligkeitskorollarien
* Wir verwenden das Wissen um die persönlichen Konstrukte anderer Menschen, um befriedigende soziale
Interaktion aufzubauen und eigene Konstrukte anzupassen

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15
Q

Der Repertory Grid (RepGrid) Test

A

durch Kelly entwickelte Methode zur Erfassung des
persönlichen Konstruktsystems

  • Einsatz: z.B. zur Therapieplanung, ermöglicht Identifikation
    von unangemessenen persönlichen Konstrukten, die zur
    Interpretation von Ereignissen verwendet werden
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16
Q

Kellys Konzept des freien Willens

A

Konstruktiver Alternativismus: Der Mensch besitzt einen freien Willen -
unsere Gedanken und Verhaltensweisen werden jedoch wiederum durch
eigene Ziele und durch die Meinung anderer bestimmt

Beispiel: * langfristiges Ziel ist der Studienabschluss (übergeordnetes
Ziel, bzw. dieses Konstrukt ist frei gewählt) * dieses Ziel determiniert wiederum Entscheidungen und
Verhalten, bzw. schränkt unsere Wahlmöglichkeiten ein
(z.B. Lernen vs. Feiern)

17
Q

was hat Julian Rotter gemacht

A
  • Mitbegründern der kognitiven Wende
  • seine Theorie fußt auf lerntheoretischen Prinzipien, die um kognitive Elemente
    erweitert werden * Verhaltensgleichung: Wie lässt sich das Verhalten einer Person in bestimmten
    Situationen vorhersagen?
18
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was bedeutet
(EX,S,V

A
  • Das Verhaltenspotential ist abhängig von der subjektiven Erwartung einer Person darüber, wie sich ihr
    Verhalten in einer bestimmten Situation auswirken wird
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass Verhalten X in der Situation S zu Verstärker V führt?

 ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch]
 bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich [Erwartung gering]
 weggehen: Ihr Freund ruft später an, entschuldigt sich [Erwartung hoch]

19
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was ist VP X,S,V

A

Das Verhaltenspotential (VPX,S,V) ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten X in einer Situation S mit
Aussicht auf einen Verstärker V auftritt

  • Beispiel: Ein Freund beleidigt Sie. Welche Verhaltensoption wählen Sie in dieser Situation aus (gewählte
    Reaktion = Reaktion mit dem höchsten Verhaltenspotential)?
20
Q

Julian Rotter: die Verhaltensgleichung

was bedeutet:

VW V,S)

A
  • Das Verhaltenspotential ist außerdem abhängig von dem Verstärkerwert (VW):

wie attraktiv wird ein
Verstärker V in einer Situation S eingeschätzt (persönliche Präferenz)?

 ärgerlich antworten: führt zu Streit [Erwartung hoch, Verstärkerwert gering]
 bestürzt reagieren: Ihr Freund schämt sich
[Erwartung gering, Verstärkerwert hoch]

21
Q

was meint Rotter mit Locus of Control (Kontrollüberzeugung)

A
  • Ist der Erhalt eines Verstärkers unter unserer Kontrolle (internal) oder sind
    andere Faktoren dafür verantwortlich (external)?
  • Beispiel: Woran liegt es, ob Sie gesund sind?
22
Q

was sind beispiele für externale Faktoren

A
  • Glück, Zufall, Gottes Wille
  • gute medizinische Versorgung
  • genetische Veranlagung

Externale Kontrollüberzeugung:
* Überzeugung, dass andere
Personen oder äußere
Umstände über den Erhalt
eines Verstärkers bestimmen

23
Q

was sind beispiele für internale Faktoren ?

A

Internale Faktoren
* gesunde Ernährung
* körperliche Bewegung
* ausreichend Schlaf

24
Q

was bedeutet Internale Kontrollüberzeugung:

A
  • Überzeugung, selbst über den
    Erhalt eines Verstärkers (z.B.
    Gesundheit) bestimmen zu
    können
25
Q

was bedeutet Externale Kontrollüberzeugung

A

Externale Kontrollüberzeugung:
* Überzeugung, dass andere
Personen oder äußere
Umstände über den Erhalt
eines Verstärkers bestimmen

26
Q

was sagt Albert Bandura Selbstregulation aus

A

Menschliches Verhalten hängt ab von (1) den Vorstellungen über die eigenen Fähigkeiten
(Selbstwirksamkeitserwartung) und (2) den Vorstellungen über Verhaltens-Ergebnis-Zusammenhänge
(Ergebniserwartung, Erfolgserwartung)

27
Q

was meint Albert Bandura mit Selbstwirksamkeit ?

A
  • subjektive Erwartung einer Person, dass ein bestimmtes Verhalten in einer
    gegebenen Situation kompetent ausführt werden kann, bzw. zu einem
    gewünschten Ausgang führt
  • Selbstwirksamkeit kann bereichsspezifisch sein (z.B. beruflicher Kontext,
    zwischenmenschliche Beziehungen
28
Q

was meint Albert Bandura mit Ergebnisserwartung ?

A
  • bezieht sich auf die Konsequenzen des eigenen Verhaltens
  • selbst bei hoher Selbstwirksamkeitserwartung wird Verhalten nicht gezeigt,
    wenn die Erfolgserwartung niedrig ist

 wenn z.B. die Person überzeugt ist, ein Verhalten kompetent ausführen
zu können, aber dennoch nicht denkt, dass es in der Situation den
gewünschten Erfolg hat