VL11 Biopsychologie Flashcards

1
Q

Grundannahmen von Cloningers Persönlichkeitstheorie

A
  • unterteilt die Persönlichkeit in zwei Teilsysteme: Temperament & Charakter
  • Temperament: weitgehend angeboren, genetisch bedingt * Charakter: entsteht im Zuge der Entwicklung durch soziale Lernprozesse
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Neurobiologische Grundlagen des Temperaments

A

Modifikation und Weiterentwicklung der Konzepte von Eysenck und Gray
* Cloninger schlägt zunächst 3 (später 4) Temperamentsdimensionen vor,
denen er unterschiedliche Neurotransmittersysteme zugeordnet

-Harm Avoidance
- Novelty seeking
-reward dependence
-persistance

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

was meint Cloninger mit (HA, Schadensvermeidung)

A
  • Tendenz, intensiv auf Hinweisreize für aversive
    Stimulation zu reagieren
  • Vermeidung von Bestrafung, Nichtbelohnung, neuen
    Situationen
  • hoch HA: vorsichtig, angespannt, besorgt, ängstlich,
    gehemmt, schüchtern, schnell ermüdbar
  • biologische Grundlage: Verhaltenshemmendes
    System mit Serotonin als zentralem Transmitter
    (Ähnlichkeit zu Gray‘s BIS)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wie lassen sich Cloningers Hypothesen experimentell überprüfen?

was bedeutet Tryptophandepletion:

A

Personen erhalten nach einer
Fastennacht ein Getränk, das
alle Aminosäuren außer
Tryptophan enthält

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie lassen sich Cloningers Hypothesen experimentell überprüfen?

A
  • durch akuten Mangel der Aminosäure Tryptophan (aus der Serotonin im Neuron synthetisiert
    wird) werden Serotoninspiegel im ZNS kurzfristig reduziert
     Konsequenzen hinsichtlich Verhalten/Temperament lassen sich erfassen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Experimentelle Überprüfung: Akute Tryptophandepletion und negativer Affekt

was war das ergebnis

A

Ergebnis: * Tryptophandepletion führt zur Verschlechterung der
Stimmung, jedoch nur bei Frauen
 Reduktion der zentralnervösen
Serotoninkonzentration ist mit depressiver
Stimmung assoziiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Robert Cloningers Biosoziale Persönlichkeitstheorie

Novelty Seeking (NS, Neuheitssuche)

A

Novelty Seeking (NS, Neuheitssuche)

  • Tendenz, auf neue Reize & Hinweisreize für
    potentielle Belohnung mit starkem
    Annährungsverhalten zu reagieren
  • Zielgerichtete Aktivität zur Erlangung von
    Belohnungen (aktive Vermeidung von
    Monotonie und Bestrafung)
  • hoch NS: impulsiv, neugierig, wankelmütig,
    erregbar, extravagant
  • biologische Grundlage: Verhaltensaktivierendes
    System mit Dopamin als zentralem Transmitter
    (Ähnlichkeit zu Gray‘s BAS)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Robert Cloningers Biosoziale Persönlichkeitstheorie

Reward Dependence (RD, Belohnungsabhängigkeit)

A
  • Tendenz, intensiv auf Hinweisreize für
    Belohnung zu reagieren
    (insbesondere sozialer Art, z.B. Anerkennung)
  • Wie stark ist die Aufrechterhaltung eines
    Verhaltens von positiven Konsequenzen
    abhängig?
  • hohe RD Werte: bemüht zu gefallen, gebunden,
    abhängig, hilfsbereit, ausdauernd, mitfühlend,
    fleißig, sentimental
  • Biologische Grundlage:
    Verhaltensfortführungssystem mit
    Noradrenalin als zentralem Tran
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Robert Cloningers Biosoziale Persönlichkeitstheorie

Persistence (Hartnäckigkeit)

A

Tendenz, Handlungen trotz Frustration und
Ermüdung beharrlich fortzuführen
(„nicht leicht aufgeben“)

  • Persistence wurde zunächst in die Dimension
    Reward Dependence integriert, später aber als
    eigene Dimension abgegrenzt
  • hohe Werte: ambitioniert, fleißig,
    perfektionistisch
  • Biologische Grundlage:
    Verhaltensfortführungssystem mit Noradrenalin
    als zentralen Transmitter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Noradrenalin (NA)

A

Aufmerksamkeit, Lernen & Gedächtnis,
Schlaf-Wach-Rhythmus, Schmerz, Angst,
Depression
* Erregung (Arousal)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Dopamin (DA)

A

Motorik (mesostriatales System), Motivation
& Emotion (mesolimbisches System),
Kognition

  • Annäherungsverhalten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Serotonin (5-HT)

A

 Stimmung, Angst, Depression, Aggressivität,
Hunger, Sexualverhalten, Schlaf
 Verhaltensenthemmung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Kritik an Robert Cloningers Biosoziale Persönlichkeitstheorie

A
  • Persönlichkeitsmerkmale können vermutlich besser durch das Zusammenspiel
    verschiedener (Neurotransmitter-) Systeme verstanden werden als durch die
    Aktivität einzelner Systeme
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Marvin Zuckermans zentrales Kponzept ?

A

Sensation Seeking als zentrales Konzept (Zuckerman, 1979, 1994):
 „Bedürfnis nach wechselnden, neuen, intensiven und komplexen
Erregungen und der Bereitschaft, um dieser Erregungen Willen physische,
finanzielle und soziale Risiken auf sich zu nehmen“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Unterfaktoren des Sensation Seeking

Thrill and Adventure Seeking (TAS)

A

Neigung oder Wunsch, Spannung & Abenteuer durch riskante, aufregende
Aktivitäten wie schnelles Fahren, riskante Sportarten, etc. zu erleben

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Unterfaktoren des Sensation Seeking
expierience seeking (ES)

A
  • Neigung, neue Eindrücke zu bekommen & neue Erfahrungen zu machen
    (z.B. Reisen, ungewöhnliche Kunst, nonkonformistische Lebensweisen,
    Umgang mit sozial auffälligen oder randständigen Gruppen)
17
Q

Unterfaktoren des Sensation Seeking

Disinhibition (DIS)

A

Tendenz, sich Stimulation durch soziale Aktivitäten zu verschaffen
(Partys, soziales Trinken, sexuelle Kontakte)

18
Q

Unterfaktoren des Sensation Seeking

Boredom Susceptibility (BS)

A
  • Intoleranz gegenüber sich wiederholenden Erfahrungen (Routinearbeiten,
    langweilige Menschen), Anfälligkeit für Langeweile, Abneigung gegenüber
    monotonen Situationen (diese lösen Ruhelosigkeit aus)
19
Q

Mehr-Ebenen-Theorie

A

Idee: interindividuelle Unterschiede im Sensation Seeking
(bzw. zentraler Persönlichkeitsmerkmale) auf unterschiedlichen
Erklärungsebenen untersuchen

20
Q

Marvin Zuckermann
Psychopharmakologisches Modell
Zentraler Unterschied zu den bisherigen biopsychologischen Persönlichkeitstheorien

A

Keine Zuordnung eines Persönlichkeitsmerkmals zu einem neuralen System/Transmitter * Persönlichkeitsmerkmale werden durch viele miteinander interagierende Systeme/Transmitter
beeinflusst * Ein System/Transmitter beeinflusst mehrere Persönlichkeitsmerkmale gleichzeitig

21
Q

Welche Möglichkeiten existieren im Humanbereich, den Zusammenhang
zwischen Steroidhormonen und Persönlichkeitsmerkmalen
(z.B. Aggressivität und Testosteron) zu untersuchen?

A

Messung von basalen Testosteronkonzentrationen in Blut oder Speichel
* Erfassung von der Testosteronreaktivität nach Provokation
* Administration von Testosteron vs. Placebo
* Längenverhältnis von Zeigefinger zu Ringfinger (2D:4D) als Marker der
pränatalen Testosteronexposition

22
Q
A