VL3 Psychodynamische Persönlichkeitstheorien Flashcards

1
Q

Freuds Theorien und ihre Bedeutung für die Persönlichkeit

A
  1. Dynamisches Modell (Trieblehre)
  2. Topographisches Modell (Topische Lehre)
  3. Strukturmodell (Instanzenlehre)
  4. Entwicklungsmodell (Psychosexuelle
    Entwicklungsphasen)
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2
Q

Dynamisches Modell (Trieblehre)

A
  • alle psychischen Prozesse (Gedanken, Gefühle) erfordern und verbrauchen Energie
    Energie wird durch biologisch verankerte Triebe bereitgestellt
  • Triebspannung verlangt nach Entladung, bzw. sofortiger Befriedigung
  • Entladung von Triebspannung wird als lustvoll empfunden, Aufstauung als unangenehm
  • Jedes Verhalten ist motiviert (bzw. determiniert) durch das Streben nach Triebbefriedigung
    und dem damit verbundenen Lustgewinn
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3
Q

Kritik an Freud

A
  • Zentrale Annahmen Freuds sind nicht empirisch prüfbar/falsifizierbar
    (z. B. Greve & Roos, 1996) * Verwendet häufig unpräzise Begriffe, die nicht empirisch
    operationalisierbar sind (s. Kritik des Behaviorismus) * „Immunisierte“ psychoanalytische Erklärungen gegenüber
    empirischer Überprüfung oder Alternativerklärungen: * Beispiel: Zuneigung eines Jungen zur Mutter (Bestätigung der
    Theorie) * Beispiel: Abneigung des Jungen gegen Mutter
    (Reaktionsbildung: Bestätigung der Theorie) * Unzureichende Gütekriterien der Methoden
    (z.B. Traumdeutung)
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4
Q

Weiterwirken von Grundgedanken Freuds in der heutigen
Forschung und Praxis erkennen können

A

Mark Solms, Neurowissenschaftler und Analytiker, gründete eine neue
Forschungsrichtung, die Neuropsychoanalyse: * Überprüfung der Ideen Freuds mithilfe moderner neurowissenschaftlicher
Verfahren

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5
Q

Allgemeines Menschenbild in der Psychodynamischen Therapie

A
  • Verhaltensunterschiede als Ergebnis intrapsychischer
    Prozesse
  • Betonung der Rolle des Unbewussten
  • Mensch als Energiesystem: Psychische Prozesse
    erfordern und verbrauchen Energie
  • Homöostase- und Hedonismusprinzip
  • Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen
  • Psychologischer Determinismus: jedes Verhalten ist
    letztendlich vorbestimmt
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6
Q

topographisches Modell

A

Freud unterscheidet drei Bewusstseinsebenen, bzw.
Schichten der Psyche

  • Das bewusstsein
  • Das Vorbewusste
  • Das Unbewusste
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7
Q

Das Bewusstsein Topographisches Modell

A

Das Bewusstsein
* Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen und Bilder, die
eine Person willentlich äußern und auf die sie willkürlich
zugreifen kann

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8
Q

Das Vorbewusste Topographisches Modell

A

Das Vorbewusste
* Psychische Vorgänge und Inhalte, die im Augenblick nicht
aktiviert, aber im Gegensatz zum Unbewussten prinzipiell
zugänglich sind und im Bedarfsfalle wieder aktiviert
werden können (Gedächtnisinhalte, etc.)

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9
Q

Das Unbewusste Topographisches Modell

A

Das Unbewusste
* Bereich der menschlichen Psyche, der dem Bewusstsein
nicht direkt zugänglich ist (Triebe, nicht akzeptable,
verdrängte Inhalte, Traumata)

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10
Q

Strukturmodell (Instanzenlehre)

A

An der Steuerung psychischer Prozesse (einschließlich
Triebbefriedigung) sind drei psychische Instanzen beteiligt, die in
unterschiedlichem Grade dem Bewusstsein zugänglich sind:

Ich
Es
Über Ich

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11
Q

Es Strukturmodell

A

ES
* Sitz der Triebe, verlangt nach unmittelbarer Triebbefriedigung
(„was von innen drängt und treibt“) * Sitz der ins Unbewusste verdrängten Wünsche & Erinnerungen
* existiert von Geburt an
* handelt nach dem Lustprinzip (irrational) * hat keinen direkten Kontakt zur Außenwelt,
kann daher nicht selbst Triebenergie in Verhalten umsetzen

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12
Q

über Ich Strukturmodell

A

ÜBER-ICH
* Sitz der internalisierten Werte, Normen & Gebote (durch Eltern und Sozialisation),
repräsentiert die kulturelle Vergangenheit * 2 Komponenten: Ich-Ideal (Gebote) und Gewissen (Verbote) * entwickelt sich zuletzt (ca. 3. Lebensjahr) * handelt nach dem Mora

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13
Q

Ich Strukturmodell

A

ICH
* Exekutive der Persönlichkeit, bewusste Wahrnehmung der äußeren Realität * entwickelt sich nach dem ES
* vermittelt zwischen ÜBER-ICH, ES und Realität * versucht Triebbefriedigung zu erreichen: vermittelt zwischen impulsiven Wünschen
des ES und der Realität, muss dabei jedoch den moralischen Forderungen des ÜBERICH gerecht werden * folgt dem Realitätsprinzip: handelt vernünftig &

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14
Q

Entwicklungsmodell
(Psychosexuelle Entwicklungsphasen)

A

Freud unterscheidet verschiedene Stufen der frühkindlichen psychosexuellen Entwicklung, in
denen sich die sexuelle Triebbefriedigung des Kindes auf bevorzugte Körperregionen bezieht
(erogene Zonen)

  • Wenn Triebbefriedigung in einer dieser Phasen zu kurz oder zu intensiv möglich war kommt es
    zur Fixierung:

 Beibehaltung der phasentypischen
Befriedigungswünsche und Techniken,
die noch im Erwachsenenalter den Charakter
bestimmen

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15
Q

was Passiert in der Oralen Phase (bis 1. Lebensjahr)

A
  • Erogene Zone: Mund (Triebbefriedigung durch Saugen,
    Beißen und Kauen)
  • Erfahrung: Abhängigkeit, Lust an Aufnahme
  • bei Fixierung: Ausbildung eines oralen Charakters
  • Vorliebe für orale Ersatzbefriedigung (übermäßiger
    Nahrungsgenuss, Rauchen, Drogen etc.)
  • unselbstständig, selbstbezogen, passiv, fordernd
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16
Q

was passiert in der Analen Phase (1.-3. Lebensjahr)

A
  • Erogene Zone: Anus
  • Anal-expulsive Phase:
    Lustgewinn durch Ausscheiden von Kot
  • Anal-retentive Phase:
    Lustgewinn durch Zurückhalten von Kot
  • Bei Fixierung Ausbildung eines analen Charakters:
  • anal retentiver Charakter: Geiz, Zwanghaftigkeit,
    Ordnungsliebe, Pedantismus
  • anal expulsiver Charakter: Verschwendung, geringe
    Selbstkontrolle, destruktiv, unordentlich
17
Q

was passiert während der Phallischen Phase (3.-5. Lebensjahr)

A

Erogene Zone: Genitalien (Lust an Sexualität)
* Erfahrung: Entdeckung der Andersartigkeit, Anziehung zum
gegengeschlechtlichen Elternteil, Rivalität mit dem
gleichgeschlechtlichen Elternteil (Ödipus-Komplex)
* Bei Fixierung: Ausbildung eines phallischen Charakters
* machohaftes Verhalten beim Mann
* kokett-naives Verhalten bei der Frau

18
Q

was besagt der Ödipus Komplex

A

Jungen entwickeln sexuelles Begehren der Mutter; Vater
wird als überlegener Rivale erlebt

  • Lösung: Identifikation mit dem Vater
  • Ergebnis: Über-Ich Formung
19
Q

Latenzphase (6.-12. Lebensjahr)

A
  • Sexualtrieb tritt zurück, bzw. wird sublimiert und auf den
    Erwerb von Wissen gelenkt
  • geistige Entwicklung steht im Vordergrund
  • Knüpfung von Freundschaften
20
Q

genitale Phase ( Pubertät )

A
  • Erogene Zone: Genitalien
  • Verlangen richtet sich auf Gleichaltrige, Basis für
    erwachsene Sexualität
  • libidöse Triebmanifestationen wird durch echte Objektwahl
    abgelöst, z.B. sexuelle Beziehungen, Heirat, Gründung einer
    Familie