VL Polizeipsychologie Flashcards

1
Q

Vernehmung definition und Ziel

A
  • Definition vom Bundesgerichtshof:
    „Vernehmung ist ein Aussagebegehren eines erkennbaren Strafverfolgungsorgan
    gegenüber Beschuldigen und Zeugen“
  • Ziel:
    Beweiserhebung im Ermittlungsverfahren; Gewinnung möglichst vieler
    unverfälschter Informationen, z.B. zur Person des Vernommenen, aber auch über andere Personen, zur Sache, zu Handlungsabläufen, zu Orten
    • Umfassende Aufklärung der Straftat
    • unter Vermeidung von Verfahrensfehlern
    • unter Vermeidung einer sekundären Viktimisierung
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2
Q
  • ein Zeuge ist ein persönliches Beweismittel in einem nicht gegen nicht selbst
    gerichteten Ermittlungs- oder Strafverfahren
  • Bei Aussagen über von anderen erfahrenen Informationen spricht man vom Zeugen vom Hörensagen
    -Es ist nicht nur wichtig, was der Zeuge gesehen oder gehört, sondern auch, was er wahrgenommen hat
A

= Vernehmung von Zeugen

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3
Q

• Einführung in den Sachverhalt
• Belehrung über Zeugnis- und Auskunftsverweigerungsrechte
• Ermahnung zur Wahrheit (§57 StPO)
• Vernehmung zur Person
• Vernehmung zur Sache

A

= Ablauf der Vernehmung eines Zeugens

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4
Q
  • Ziel einer Beschuldigtenvernehmung ist es, eine Aussage von einer Person zu
    erhalten, die mit einer bestimmten Straftat in Verbindung steht
    • Es geht um die Wahrheitsfindung, d.h. nicht nur Tatsachen zu finden, die gegen den
    Beschuldigten und für deine Schuld sprechen, sondern auch solche, die dem
    Beschuldigten seine Verteidigung ermöglichen
    • § 136 Abs. 2 StPO: Die Vernehmung soll dem Beschuldigten die Gelegenheit geben,
    die gegen ihn vorliegenden Verdachtsgründe zu beseitigen und die zu seinen Gunsten
    sprechenden Tatsachen geltend zu machen
    = > Eine Aussagepflicht zur Sache besteht nicht! Niemand muss ich selbst belasten!
A

= Vernehmung von Beschuldigten

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5
Q

Ablauf einer Vernehmung:
• Umfassendes Fallwissen aneignen
• Hintergrundinformationen über den Beschuldigten einholen (z.B. Motiv)
• Reflexion der eigenen Hypothesen
• Reflexion der Einstellung zum Beschuldigten
• Räumlichkeiten, Zeitplan, Logistik

A

= Vorbereitung

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6
Q

Ablauf einer Vernehmung:
• Mitteilung des Tatvorwurfs
• Belehrung
• Ziele: Aufbau und Aufrechterhaltung einer kooperativen Beziehung
- > Personalisieren
- > Gespräch über ein neutrales Thema
• Beobachten von Verhaltensänderungen (neutrale vs. tatrelevante Themen)
• Erkennen potenzieller Motive

A

= Rapport

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7
Q

Ablauf einer Vernehmung:
• Vernehmung zur Person
• Informationen einholen über…
• …Vorleben/Werdegang
• …Ausbildung/berufliche Tätigkeit
• …familiäre/wirtschaftliche Verhältnisse
• …sonstige Umstände, die für die Beurteilung der Tat bedeutsam sind
- Ziel: Informationen erhalten über Motive bzw. individuelle Nutzungsstrukturen

A

= Vernehmungsgespräch

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8
Q

Vernehmungsgespräch:
ist eine Befragungsform, die vom Allgemeinen zum Besonderen, d.h. von offenen zu spezifischen,
suggestionsfreien Fragen angelegt ist

A

= Trichterbefragung

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9
Q

Vernehmungsgespräch:
• Hinweis, alles zu berichten (inkl. Entwicklungen vor/nach dem Ereignis)
• Assoziationen und Pausen zulassen
• Keine Chronologie fordern
• Keine Zwischenfragen stellen
• Emotionale und motivationale Aspekte schildern lassen

A

= Freier Bericht

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10
Q

Vernehmungsgespräch:
1. Offene Fragen:
“Sie sagten,… Wie leif dies Konkret ab?”
“Was habeen sie vorher gemacht?”
“Wie ging es anschließend weiter?”
“Wie ist es abgelaufen?”
2. Wahlfragen:
“War das Auto rot oder blau?”
3. Geschlossene Fragen:
“Hat er sie mit einer Waffe bedroht?”
4. Zusammenfassung

A

= Strukturierte Befragung

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11
Q

• Hintergrund: Vermeidung von suggestiven Befragungen
• Kinder sind besonders suggestionsanfällig! („Schulkindeinstellung“)
• Grundlagen:
- > Zeugenbelehrung in einfachster Sprache
- > „Mut zur Lücke“
- > Gemeinsame Sprache und Operationalisierung finden
- > Ohne Eltern befragen (90% aller Kinder sind eher gehemmt, wenn sie in Gegenwart ihrer Eltern zu Sexualdelikten vernommen werden!)
- > Kurze Vernehmungsdauer (<30 Minuten)

A

= Vernehmung von Kindern und Jugendlichen
- Suggestion = Beeinflussung

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12
Q

• § 255a StPO Vorführung einer aufgezeichneten Zeugenvernehmung
• In Verfahren wegen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder […] des
Strafgesetzbuches kann die Vernehmung eines Zeugen unter 18 Jahren durch die
Vorführung der Bild-Ton-Aufzeichnung seiner früheren richterlichen Vernehmung
ersetzt werden
• Vorteil: Früher Einbezug aussagepsychologischer Sachverständiger
• Zeuge muss im Hauptverfahren nicht aussagen
• Vermeidung suggestionsfördernder Einflüsse zwischen polizeilicher
Vernehmung und Hauptverhandlung

A

= Richterliche Vernehmung im Ermittlungsverfahren

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13
Q

Kognitives Interview

A

• Ziel: Verbesserung der Gedächtnisleistung (Qualität und Quantität)
• Hintergrund: Umfang und Zuverlässigkeit eines Zeugenberichts wird von der
Effizienz des Gedächtnisabrufes beeinflusst

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14
Q

„Kognitives Interview“ definiert von Geiselman & Fisher (1984) durch Verwendung von Erinnerungshilfen

A
  1. Mentales Zurückversetzen in den Wahrnehmungskontext
  2. Aufforderung an die Befragten, alles zu berichten, was ihnen einfällt
  3. Schilderung in unterschiedlichen Reihenfolgen
  4. Schilderung der Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven
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15
Q

• Entspannte Sitzhaltung, Vermeidung von Anzeichen von Anspannung
• Blickkontakt
• Langsam sprechen, kurze Sätze
• Aktives Zuhören
• Nicht unterbrechen
• Pausen zulassen und aushalten
• Gesprächseinstieg mit neutralen Themen
• Erwartung kommunizieren (detaillierte Angaben, Konzentrationsbemühen,
Anstrengung)

A

= Dynamische Kommunikationsprozesse

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16
Q

• Keine Bewertung von Handlungen („Das muss ja schlimm gewesen sein.“
• Keine Bewertung von Personen („Das ist ja ein unmögliches Verhalten.“)
• Keine Vorwürfe an befragte Person („Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?“)
• Für Bemühungen loben, aber keine Inhalte verstärken

A

= Gesprächsführung

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17
Q

• Keine Bewertung von Handlungen („Das muss ja schlimm gewesen sein.“
• Keine Bewertung von Personen („Das ist ja ein unmögliches Verhalten.“)
• Keine Vorwürfe an befragte Person („Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?“)
• Für Bemühungen loben, aber keine Inhalte verstärken

A

= Gesprächsführung

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18
Q
  • Umfassende und realitätsnahe Sammlung aller für das Strafverfahren
    relevanter Informationen
  • die Rechtswidrigkeit
    der Tat bzw. mögliche Rechtfertigungsgründe und die Schuld bzw.
    schuldmindernde Gründe sowie die Strafzumessung
A

= Zweck der Beschuldigtenvernehmung

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19
Q

Vernehmungsmethoden

A
  • Informationssammelnder Ansatz
  • Konfrontirender Ansatz
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20
Q

• Der Fokus beim … Ansatz liegt
darin, umfassende Angaben vom
Beschuldigten zu erhalten
• Dafür wird der Beschuldigte gebeten,
eine möglichst detaillierte Aussage zu
tätigen
• Die vernehmende Person soll offene
Fragen stellen
• Der Beschuldigte hat die Chance,
entlastende Angaben zu machen

A

= Informationssammelnder Ansatz

21
Q
  • Förderung der Aussagebereitschaft und genaugkeit
  • Aussagebeurteilung hinsichtlich des realitätsgehalts
  • Hypothesenbildung und Prüfung
A

= Aufgaben des Vernehmungsbeamten

22
Q

• Aufrechterhaltung und Förderung der Bereitschaft zur umfassenden und
wahrheitsgemäßen Aussage
• Erhebung von Tatentschluss, Tatvorbereitung, Tatversuch und
Vollendung
• Erhebung intrapsychischer Vorgänge
• Ein Beschuldigter ist ein Zeuge seiner Tat (KI)
• Umgang mit Aussagewiderständen: Fehlende Forschung!

A

= Förderung der Aussagebereitschaft und genauigkeit
-> Aufgabe des Vernehmungsbeamten

23
Q

• Einschätzung von Zuverlässigkeit vor dem Hintergrund anderer
vorliegender Ermittlungsergebnisse
• Berücksichtigung von Tatrekonstruktion und Motivbewertung
• Einbezug von forensischen Hintergrundwissen (z.B. Sexualdelinquenz,
Gewaltdelinquenz, kognitive Verzerrungen etc.)

A

= Aussagebeurteilung hinsichtlich des Realitätsgehalts
- > Aufgabe des Vernehmungsbeamten

24
Q

• Hypothesen zum Tatgeschehen
• Hypothesen zum Aussageverhalten

A

= Hypothesenbildung und -prüfung
- > Aufgabe des Vernehmungsbeamten

25
Q

Was ist das PEACE-Modell ?

A

= Ablauf einer Beschuldigtenvernehmung
- P: Preperation and Planing - > Planung & Vorbereitung
- E: Engage and Explain - > Einvernehmen herstellen
- A: Account - > Rede & Antwort
- C: Closure - > Abschluss
- E : Evaluation - > Auswertung

26
Q

Vernehmungszweck formulieren;
Unvoreingenommenheit sicher stellen, umfangreiches Fallwissen aneignen

A

= Planung und Vorbereitung der Vernehmung eines Beschuldigten

27
Q

Arbeitsbeziehung herstellen; Kognitives Interview
anwenden; verbale und nonverbale Kommunikation beachten

A

= Einvernehmen herstellen in der Vernehmung eines Beschuldigten

28
Q

Informationsgewinnung, KI, aktives Zuhören,
Beziehungsgestaltung

A

= Rede und Antwort im Ablauf einer vernehmung

29
Q

Aufklärung über weiteres Vorgehen, Fragen beantworten, weiteres
Vorgehen besprechen, Protokoll unterschreiben lassen

A

= Abschluss im ablauf einer vernehmung

30
Q

hinsichtlich Inhalten, Bedeutung für die Ermittlungen, eigenem
Vernehmungsverhalten

A

= Auswertung im Ablauf einer Vernehmung

31
Q

Herunterspielen der Schwere der Tat und Konsequenzen ist = ?

A

= Minimierung
- > Geständnisorientierte Vernehmungstechniken

32
Q

Übertreibung und Betonung der Beweise und der Schwere der
Konsequenzen vom Bestreiten = ?

A

= Maximierung
- > Geständnisorientierte Vernehmungstechniken

33
Q

Was ist das Ziel der Geständnisorientierte Vernehmungstechniken ?

A

= Aussagewiderstand auflösen

34
Q

Was ist die ungeeignete Vernehmungsmethoden ?

A

= Reid-Technik
= > Vorbefragung („Behavior Analysis Interview“) zur Feststellung, ob der Beschuldigte die Tat begangen hat oder nicht
- > Anhand verbaler, nonverbaler und paralinguistischer Reaktionen (z.B. Beine überkreuzen, wenig entgegenkommende Reaktion)

35
Q
  1. Konfrontation mit der Tat (Vorhalt vermeintlicher Beweise der Schuld)
  2. Entwicklung eines Motivs (rechtfertigende Umstände)
  3. Umgang mit Leugnen (vom Leugnen der Schuld abhalten)
  4. Einsprüche beseitigen
  5. Aufmerksamkeit erlangen
  6. Passive Gemütsverfassung (Tatalternativen vorgeben)
  7. Alternative Frage (Geständnis einer Tatbeteiligung erzielen)
  8. Mündliches Geständnis
  9. Schriftliches Geständnis
A

= 9-stufige Vernehmung mit dem Zweck, ein Geständnis zu erhalten mit der Reid-Technik
= > Konfrintierter Vernehmungs anstaz

36
Q

Was sagt die Kritik zur Reid-Technik?

A
  • Grundlegende Annahme konnte in wissenschaftlichen Studien nicht repliziert werden
  • Stellt ein großes Risiko für falschgeständnisse dar
37
Q

Was untersuchte/fand das Experiment von Boogard & Meijer (2022) heraus?

A

= Experimente zur Einschätzung von Aussagen
hinsichtlich Wahrheit/Lüge
- Fazit: Stereotype Überzeugungen über nonverbale Lügenmerkmale sind fest verankert
- > Selbst Aufklärung und klare Instruktionen halten Personen nicht davon ab, anhand von vermeintlichen Lügensignalen die Wahrheit von Aussagenden
bewerten zu wollen.

38
Q

Erfolgen ohne Zutun der Ermittlungsbehörden
• Geständnis eines schwerwiegenden Delikts, ohne jemals in Verdacht geraten
zu sein, der Täter zu sein
• Gründe:
• Streben nach Berühmtheit
• Bedürfnis nach Selbstbestrafung
• Beeinträchtigung der Realitätskontrolle
• Decken des eigentlichen Täters
• Ablenkung von einer tatsächlich begangenen Tat

A

= Freiwillige Falschgeständnisse

39
Q

• Eine Vernehmung bildet den Ausgangspunkt
• Gründe:
• Beendigung einer aversiven Vernehmungssituation
• Vermeidung eines angedrohten oder befürchteten Übels
• Erhalt einer versprochenen oder vermuteten Vergünstigung
• Befürchtung, dass ein Bestreiten der Tat nicht akzeptiert wird
• Annahme, die eigene Unschuld wird sich herausstellen
= > Geständniswiderruf nach der Befragungssituation

A

= Erzwungene, wissentliche Falschgeständnisse

40
Q

• Die Vernehmung bildet den Ausgangspunkt
• Beschuldigte Person ist infolge suggestiver Befragung subjektiv davon
überzeugt, die Straftat begangen zu haben
• Gründe:
• Plausibler Grund, weshalb Tat nicht erinnert wird (z.B. Substanzeinfluss, „Verdrängung“)

A

= Erzwungene, internalisierte Falschgeständnisse

41
Q

Welche Art von Risikofaktoren für falsche Geständnisse ist das:
• Jugendliches Alter (leben im hier und jetzt; Mangelnde Vorausschau)
• Intelligenzminderung (vergl. höhere Suggestionsanfälligkeit; geringe Fähigkeit zur
Antizipation negativer Konsequenzen)
• Persönlichkeitsmerkmale (z.B. auch frühere Haftstrafen)
• Psychische/Psychiatrische Störungen (Störungen der Realitätskontrolle;
Angststörungen; Persönlichkeitsstörungen)

A

= Personal (Beschuldigte)

42
Q

Welche Art von Risikofaktoren für falsche Geständnisse ist das:
• Selektive Informationssuche
- > Ignorieren diskrepanter Informationen
- > Selektive Interpretation mehrdeutiger Informationen
- > Falsche Deutung nonverbalen Verhaltens (siehe Reid)

A

= Personal (Ermittler)

43
Q

Welche Art von Risikofaktoren für falsche Geständnisse ist das:
• Dauer der Vernehmung
• Minimierungs- und Maximierungstechniken bzw. Versprechungen/Drohungen
• Physische/psychische Überforderung
• Vorhalt von Informationen/Präsentation falscher Beweise
• Z.B. Reid-Technik

A

= Situativ (Vernehmungsgestaltung)

44
Q

Welche Art von Risikofaktoren für falsche Geständnisse ist das:
Kombination verschiedener personaler und/oder situativer Einflussfaktoren
• Gubi-Kelm et al. (2020): Möglicher Einfluss bewusst strategischer
Überlegungen
• Andere schützen wollen
• Beratung durch juristische Vertretung
• Geständnis um weitere Vernehmung und damit evtl. Aufdeckung anderer
strafverschärfender Details zu verhindern

A

= Multikausalität falscher Geständnisse

45
Q

Geiselnahme:

A

= Wenn ein Täter unter Verwirklichung des Tatbestands
„Erpresserischer Menschenraub und Geiselnahmen“ Personen zur
Durchsetzung seiner Ziele an einem der Polizei bekannten Ort in seiner
Gewalt hält (spontan, ungeplant, aus einem anderen Delikt resultierend)

46
Q

Entführung:

A

Personen werden an einem der Polizei unbekannten Ort in der
Gewalt eines Täters gehalten (geplant, länger andauernd)

47
Q

Bedrohungslage:

A

= Vom Täter geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Gefahr
für Leib, Leben und Freiheit anderer aus, die sich in seiner Gewalt oder
seinem Einwirkungsbereich befinden, und Forderungen gegenüber Dritten in
der Regel nicht bestehen (Konflikte im sozialen Nahraum eskalieren, lange Dritten
unbekannt

48
Q

Was ist das S.A.F.E- Modell?

A

= Vier Kommunikationsebenen im Verlauf von Verhandlungen zwischen Geiselnehmer und Verhandler
- Face
- Instrumental
- Relational
- Emotion

49
Q

Wofür steht das S.A.F.E-Modell ?

A

• Substantive (demand) frame: Inhaltsebene; Konkrete inhaltliche Wünsche/Forderungen
• Attunement frame: Beziehungsebene; Demonstration von Macht, Kontrolle,
Nähe und gegenseitiges Vertrauen und Verständnis
• Face frame: Ebene der sozialen Identität; Persönliche und soziale Identität der Verhandlungspartner; Selbst- und Fremdbild, gesichtswahrende Interaktionen
• Emotion frame: Emotionale Ebene; Abbau von Affekten auf Seiten des Geiselnehmers, Übergang zu einer rationalen Diskussion denkbarer
Problemlösungen