Schwerpunktthemen Flashcards
Eingangsmerkmale gemäß §20
- Krankhafte seelische Störung
- Tiefgreifende Bewusstseinstörung
- Intelligenzminderung
- Schwere andere Störung (SASS)
Krankhafte seelische Störungen
= Nur Störungen mit organischer Ursache
- > (körperliche) Abhängigkeit
- > Substanzabhängigkeit
- > endogene / exogene Psychose
- > Trisomie 21
- > Epilepsie
- > Hirnerkrankungen
Tiefgreifende Bewusstseinsstörung
= Bewusstseinsveränderung mit erheblicher einschränkung der psychischen Funktionsfähigkeiten & seelische erschütterung
- > nur bei psychisch gesunden anwendbar
Intelligenzminderung
= Intelligenzstörung bei einem IQ < 70 (ohne organische Ursache)
- > nicht nur IQ relevant, sondern auch Lebensituation des Täters
Schwere andere seelische Störungen
= Alle störungen die nicht zugehörig der vorherigen Eingangmerkmale waren
= > Krankheiten mit psychischer Störung
- > Persönlichkeitsstörungen
- > Paraphile Störungen
- > Anhängigkeiten (nicht Körperlich)
- > Impulskontrollstörung
Mehrstufiges Vorgehen der Schuldfahigkeitsbegutachtung
- Diagnosestellung mit ICD-11/DSM-5 (Standartisiertes diagnostisches Verfahren)
- Beuteilung der Schwere (der Störung)
- Zuordnung zu den Eingangsmerkmalen
- Beurteilung der Einsichtfähigkeit (hatte die Störung zum Tatzeitpunkt einen Einfluss?)
- Beurteilung der Steuerungsfähigkeit
- Prognostische Riskoeinschätzung
Funtionbeeinträchtigungen der Steuerungsfähigkeit (Pro = Für)
- Konflikthafte zuspitzung und emotionale labilisierung in der Zeit vor dem Delikt (Alkoholkonsum/Schlafstörung)
- Abrupter Impulshafter Tatablauf (= Kein Plan für delikt)
- Relevante konstellative Faktoren (Alkoholintoxikation)
- Enger ZSMH zwischen Persönlichkeitsproblemen und Tat
Funktionsbeeinträchtigungen der Steuerungsfähigkeit (Contra = Keine)
- Tatvorbereitung (Messer,Sturmmaske)
- Hervorgehen des Deliktes aus Dissozialen Verhaltensbereitschaften
- Planmäßiges Vorgehen bei der Tat (Anfang-Ziel)
- Fähigkeit zu warten / Lang hingezogenes Tatgeschehen
- Komplexer Handlungsablauf in Etappen
- Vorsorge gegen Entdeckung (Maske, Leiche verstecken)
- Möglichkeit zu anderem Verhalten unter vergleichbaren Umständen (Person hätte anders handlen können)
Prüfungsschritte zur Unschuldfähigkeit
- Einsichtsfähigkeit: Reichen die Kognitiven Fähigkeiten des Täters aus, um eine Einsicht in sein handeln zu ermöglichen ?
- Steuerungsfähigkeit: Hätte der Täter zum Tatzeitpunkt , aufgrund seiner Störung überhaupt anders handeln können ?
Vorraussetzungen für die Maßregel
= Tat ist für den Zustand des Täters Symptomatisch
= Schuldunfähigkeit & Gefährlichkeit haben gleiche Defektquelle (erkrankung)
= Hohe Wahrscheinlichkeit für zukünftiger Taten
Kriminalprognose
= Wissenschftlich fundierte Wahrscheinlichkeitsaussage über das Risiko einer (erneuten) strafrechtlichen relevanten Handlung
Rückfall
= Erneute strafrechtlich relevante Handlung / Wiederverurteilung
Hellfeld
= Alle Amtlich registrierten Kriminalität, die durch Strafverfolgungsbehörden erfasst wurde
Dunkelfeld
= Kriminalität die nicht von den Strafverfolgungsbehörden erfasst wurde
- > absolutes = Alle straftaten die nicht Amtlich oder durch Dunkelfeldforschung erfasst werden
- > realtives = Straftaten die durch Dunkelfelduntersuchungen erfasst werden können
Vergewaltigungstäter Merkmale
- Alkoholmissbrauch
- Intimitätsdefizite
- Paraphile interessen
- Antisozialität
- Sexuelle Dranghaftigkeit
- Impulsivität
- Negative einstellungen
Der Konsum von Missbrauchsabbildungen hat ein …
= ein geringes Risiko für Hands-On-Delikte
Risikofaktoren für Hands-On-Delikte
- Verunteilung wegen Herstellung von Missbrauchabbildungen
- Konsum von Pornos mit Jungs (Pädophelie)
- Hohe anzahl von Missbrauchsdarstellungen der Schwere 7. (Coping-Skala)
- unter 24. Jahren bei erster Verurteilung
- (Anzahl) Gewaltätiger Vordelinquenzen
Ziel der Kriminalprognose
= Herleitung einer Individuellen Delikthypothese
Delikthypothese
= Analyse aus der Täterpersönlichkeit, Tatsituation und Tatgeschens Zusammensetzt
= > eine individuelle Kriminaltheorie
Das primäre Ziel jeder Straftäterbehnadlung ist …
= die Reduzierung des Rückfallrisikos
Idiographisches Prozessmodell zur Delikthypothese Von Dahle
- Ziel: die Entstehung kriminellens Verhaltens besser zu verstehen, ein individuelles Straftäterprofil zuerstellen und spezifische Interventionen zu planen
- Ablauf:
1. Diagnostische Datenerhebung
2. Rekonsturktion der Biografischen und Strafrechtlichen entwicklung
3. Persönlichkeit und Lebensituation zur Anlasstat
4. Tatherganganalyse
5. erstellung einer Individuellen Kriminaltheorie / Delikthypothese - > Zwschenschritt zwischen 1 zu 5: Allgemeine Theorien und empirische Erfahrungen
- Vorrausetzungen der behandlung von Straftätern
- Therapiebedürftigkeit
- Therapiefähigkeit
- Therapiemotivation
= > nur wenn alle drei gegebn sind ist die Therapie Wirksam !
RNR- Prinzip
= ist eine theoretische Grundlage für therapeutisches Risikomanagement und Therapieplanung bei Straftätern
= Risk- Need- Responsivity
Risk
= Anpassung von Behandlungsmaßnahmen an die Risikogategorie eines Täters (hohes Risiko = Viel Therapie)
= > Risikoprinzip
- > Risiko bestimmt Intensität der Behandlung
Need
= Fokussierung auf bedeutsame, dynamische Risikofaktoren in der Behandlung (zuerst die nötigsten Risiken fokussieren)
= > Bedürfnisprinzip
- > Risikofaktoren die das Rückfallrisiko steigern müssen als erstes behandelt werden
Responsitivity
= Anpassung therapeutischer Methoden auf die Fähigkeiten des Täters (Bsp: Ängstlichkeit/Intelligenz)
=> Ansprechbarkeitsprinzip
- > Therapie sollte Maßgeschneidert für den Täter sein
Was sit die Vorraussetzung für die rechtpsychologische Arbeit mit Sexualstraftätern ?
= eine ausführliche sexualanamnese
- Facetten in der Diagnostik einer Psychopathie
- interpersonell
- Affektiv
- Lebenswandel
- Antisozial
Interpersonell (Eigenschaften)
- Sprachliche Gewandheit
- Übersteigertes Selbstwertgefühl
- betrügerisch/ Manipulativ
- pathologisches Lügen
Affektiv (Defizite der folgenden Eigenschaften)
- Mangel an reue
- Herzlos / Mangel an Empathie
- Geringe Empfindungfähigkeit
- Fehlende Übernahme von Verantwortung