Spezielle Bakteriologie Flashcards
Nenne typische Infektionskrankheiten von Weichteilen
Oberflächliche Hautkrankheiten
Narkotisierende Fascitis
Erysipel
Osteomyelitis
Wie kann man die verschiedenen Staphylokokken einteilen? Nenne Beispiele für die Gruppen
Koagulasepositiv:
- S. aureus
Koagulasenegativ
- S. epidermidis
- S. saprophyticus
Wie erkennt man Staphylocuccus aureus auf Agarplatten?
Goldgelbe Farbe
Hämolysehof
Sind Staphylokokken Katalase-positiv oder -negativ?
Katalase-positiv
Staphylocuccus Aureus
- wie nachweisbar?
- vorkommen
- was verursacht er?
- Koagulase positiv + clumping factor
- bei 30 % der Bevölkerung in der Nasenschleimhaut
- Eintrittspforte: Mikrotraumata der Haut/Schleinhaut
- Abzessbildner, viele Virulenzfaktoren
Nenne zelluläre Virulenzfaktoren des Staphylococcus aureus
- Protein A: bindet Fc-Teil von Ig, verhindert opsonierungsbedingte Phagozytose
- clumping factor: ermöglicht Verbindung mit Fibrinogen —> Fibrinmonomere werden aktiviert —> mit Hilfe der Koagulase Bildung eines Fibrinschutzwalls
Nenne sezernierte Virulenzfaktoren des Staphylococcus aureus
- Plasmakoagulase: Bildung Fibrinschutzwall
- Staphylokinase: zum Abbau Fibrinschutzwall und Ausbreitung im Organismus
- Hyaluronidase und DNase: zur Ausbreitung im Organismus
Wie bildet Staphylococcus aureus seinen Fibrinschutzwall? Wozu dient er?
- Plasmakoagulase + Prothrombin = Staphthrombin
- Staphthrombin + Fibrinogen = Fibrin
- Fibrin + clumping factor = Fibrinschutzwall
Abgrenzung gegen das Immunsystem
Nenne strukturelle Merkmale von Staphylococcus aureus
- Polysaccharidkapsel: verhindert Chemotaxis und Phagozytose
- Peptidoglykan: inhibiert Phagozytose
- Lipoteichonsäuren: Bindung an Fibronektin
Nenne Varianten des Staphylococcus aureus
MRSA: Methicillin-resistenter-staphylococcus aureus
MSSA: Methicillin-sensibler-s.-a.
Wie kann man Staphylococcus aureus diagnostizieren?
Beta-Hämolyse auf Blutagar, goldgelbe Koloniefarbe
Titerbestimmung mittels Antistapholysin
Welche Toxine bildet Staphylococcus aureus?
- Hämolysine: greifen verschiedene Zelltypen an, vor allem Erythrozyten und Phagozyten
- Exfoliatine (Serinproteasen): Epidermolyse, spalten Desmoglein und brechen somit Stratum Granulosum auf
- Toxin-1: Superantiven, verursacht toxisches Schocksyndrom
- Enterotoxine: Superantigen
- Leukozidin: Wirtszellyse durch Porenbildung
- Phenol-lösliche Moduline: zytotoxische Wirkung kleiner Peptide
Nenne ein Toxin von Staphylococcus aureus, das eine diagnostische Verwendung in der Serologie hat
a-Hämolysin
Was ist das staphylococcal scaled skin syndrome?
- lebensbedrohliche, blasenbildende Erkrankung
- aufbrechen des Stratum granulosums
- mukokutane Infektion als Vorreiter
- meist Säuglinge, Kleinkinder und immungeschwächte Erwachsene betroffen
- verursacht durch Exfoliatine
Wodurch wird das toxische Schocksyndrom verursacht? Was sind die Folgen?
- Toxin-1 (Staph. aureus)
- MHC-unabhängige Aktivierung von T-Zellen
- unkontrollierte Freisetzung von TNF-alpha aus Makrophagen
- systemischer Schock
Wozu sind Superantigene fähig?
- können MHC-Rezeptor der antigenpräsentierenden Zelle und den T-Zellrezeptor kurzschließen
—> Aktivierung von CD4+ T-Zellen
—> massive Ausschüttung von Entzündungsmediatoren
Nenne Superantigene, die von Staphylococcus aureus freigesetzt werden
Toxin-1
Enterotoxin
Wie wirken Enterotoxine?
- Superantigene
- T-Zellproliferation
- Infektion durch Lebensmittelzubereitung mit schlechter Handhygiene
- klassische Lebensmittelvergiftung
Pathogenese und Symptomatik von invasiven, systemischen Infektionen durch Staphylococcus aureus
- Abszesse, Furunkel
- Wundinfektionen
- Osteomyelitis
- Gefäßprotheseninfektionen
- Sepsis, Endokarditis
- Pneumonie
Nenne Toxin-assoziierte Krankheiten von Staphylococcus aureus
- SSSS: staphylococcal scaled skin syndrome
- TSS: toxisches Schock Syndrom
- Lebensmittelvergiftung
Nenne Koagulase-negative Staphylokokken. Was sind ihre Eigenschaften?
- nicht Staphylococcus aureus
- Staph. epidermidis, Staph. saprophyticus, Staph. haemolyticus
- keine Expression klassischer Virulenzfaktoren
- wenig pathogen aber ausgeprägte Resistenz
- kommen auf der Haut vor
- Affinität zu Fremdkörpern —> bilden Biofilme
Nenne Eigenschaften von Staphylococcus epidermidis
- Koagulase negativ
- typischer Biofilmbildner
Nenne einen klassischen Biofilmbildner. Wie kommt dies zustande?
- Staphylococcus epidermidis
- Besiedlung während eines Fremdkörper-Einbaus
- Massen an Bakterien in EZM eingeschlossen
- Adhäsion mittels Adhäsionsproteinen
- kritisch für Pathogenese von Koagulase-negativen Staphylokokken
Inwiefern ist Staphylococcus epidermidis klinisch relevant?
- eingeschränkt pathogen (immunschwache betroffen)
- Plastikadhärenz: fast jeder eingebrachte Fremdkörper wird von Staph. epidermidis besiedelt —> lokale / systemische Infektionen
Nenne Komplikationen, die durch Staphylococcus epidermidis auftreten können
- Bakteriämie/Sepsis
- Endokarditis
- Knochenabszesse
- Gelenkentzündungen
- Shunt-Meningitis
- CAPD-Peritonitis
Nenne Erreger besonders schwerer Endokarditis
Staphylococcus lugdunensis
Nenne Erreger, die Harnwegsinfektionen besonders bei jungen Frauen verursachen
Staphylococcus saprophyticus
Nenne Eigenschaften von Streptokokken
- Perlenkettenartig angeordnet
- grampositiv
- fermentative Kohlenhydratverwertung
- keine Sporenbildung
- nicht beweglich
- keine Katalase/Oxidase
Wie können Streptokokken eingeteilt werden?
Nach ihrem Hämolyseverhalten
- a-Hämolyse: partieller Häm-Abbau —> Billiverdin, grün
- b- Hämoylse: kompletter Häm-Abbau —> Billirubin, Lyse-Hof
- y-Hämolyse: keine Hämolyse
Was ist die Klassifikation nach Lancefield?
- Einteilungsverfahren von Streptokokken anhand des C-Polysaccharids in der Bakterienwand
- C-Polysaccharid kann von spezifischen Antikörpern als Antigen identifiziert werden
- Gruppen A bis V
- Pneumokokken lassen sich nicht nach Lancefield einteilen
Nenne b-hämolysierende Streptokokken
Strep. pyogenes
Strep. agalactiae
Nenne a-hämolysierende Streptokokken
Viridans Streptokokken: Strep. mitis, mutans, salivarius
Strep. pneumoniae
Nenne y-hämolysierende Erreger
Enterococcus faecalis
Enterococcus faecium
Nenne Streptokokken, die laut Lancefield zur Gruppe A gehören
Streptococcus pyogenes
Nenne Streptokokken, die laut Lancefield zur Gruppe B gehören
Streptococcus agalactiae
Nenne Virulenzfaktoren der Zellwand, die Streptokokken besitzen
- C-Polysaccharid: Wirkung als Antigen (Ausnahme: Gruppe D—> Teichonsäure)
- M-Protein: Antiphagozytär
- F-Protein: Adhäsin
- Kapselpolysaccharid: Antiphagozytär
Wie wirkt das M-Protein von Streptokokken?
- antiphagozytär, verhindert Bindung an Leukozyten, bildet zusätzliche Proteinschicht
- Hemmung der Komplementaktivierung, Kreuzreaktion mit Endokard, Myokard und Gelenkbestandteilen
Nenne Virulenzfaktoren, die von Streptokokken sezerniert werden
- Hämolysine: Streptolysin O und S —> zelltoxisch
- Hyaluronidase, DNase, Streptokinase: Gewebeinvasivität
- erythrogene Toxine: Superantigene, Scharlachexanthem
Zu welcher Gruppe gehört Streptococcus pyogenes?
b-hämolysierend
Gruppe A nach Lancefield
Nenne Virulenzfaktoren von Streptococcus pyogenes und deren Wirkungen
- DNase: vermindert Viskosität in Entzündungsexudaten
- Hyaluronidase: Auflösung interzellulärer Kittsubstanz
- Streptokinase: kann Plasmin aktivieren
- M-Protein: antiphagozytär
- F-Protein: Adhäsin für Fibronektin an Rachenepithelzellen
Nenne Bestandteile von Streptococcus pyogenes
- mehrschichtige Zellwand aus Peptidoglykan
- M- und F-Protein
- Kapsel aus Hyaluronsäure —> schütz vor Phagozytose
- C5a Peptidase: Unterdrückung der chemotaktischen Wirkung
Was bewirkt das Streptolysin O?
Ohne Sauerstoff:
- zerstört Erythrozyten und Granulozyten durch Porenbildung
—> Zytolysin
Was bewirkt das Streptolysin S?
In Gegenwart von Sauerstoff: zerstört Häm
Nenne erythrogene Toxine von Streptococcus pyogenes
ET-A / SPE-A: streptococcal pyrogenic exotoxins, Superantigen —> Streptokokken Schock Syndrom
ET-B / SPE-B: Immunglobulin-spaltende Protease
Nenne Besonderheiten von Strep. pyogenes, die es zum Angriff nutzen kann
Streptolysin
Erythrogene Toxine
Bakteriozine
Beurteile die Resistenz von Streptococcus pyogenes
Wenig resistent gegen äußere Einflüsse im Vergleich zu Staphylokokken
Geringe Infektiösität
Wo kommt Strep. pyogenes hauptsächlich vor?
Schleimhaut des Oropharynx
Epidemiologie von Streptococcus pyogenes
- häufigster Erreger bei Haut- und Respirationstraktinfektionen
- bis zu 50 % aller Hautinfektionen
- 15 bis 30 % bei Pharyngitis
Wie kann Streptococcus pyogenes übertragen werden?
Tröpfcheninfektion
Schmierinfektion
Was für Krankheiten können durch Streptococcus pyogenes verursacht werden?
Angina Tonsillaris Tonsillitis Scharlach Weichteilinfektionen: Erysipel Kindbettfieber: Puerperalfieber
Welche Nachkrankheiten können durch Streptococcus pyogenes verursacht werden?
Akute Glomerulonephritis
Akutes rheumatisches Fieber: Kreuzreaktion des Immunsystems mit M-Protein
Nenne B-Streptokokken und deren Eigenschaften
Streptococcus agalactiae
Beta-hämolysierend
Primär tierpathogen
Während Schwangerschaft gefürchtet
Was für Krankheiten können B-Streptokokken beim Menschen verursachen?
Harnwegsinfektionen
Wundinfektionen
Meningitis
Sepsis
Wie sehen Pneumokokken aus?
Lanzettförmige Diplokokken
Sind Pneumokokken Grampositiv oder gramnegativ?
Gram positiv
Wie kann Streptococcus pneumoniae von anderen Streptokokken differenziert werden?
Optochintest
Wie kann man Streptococcus pneumoniae erkennen?
- Gram positiv
- a-Hämolyse
- Katalase und Oxidase negativ
Nenne Eigenschaften von Streptococcus pneumoniae
- unbeweglich
- anspruchsvoll (schlecht in Probenröhrchen züchtbar)
- sind für 30 % der ambulant erworbenen Pneumonien verantwortlich
- haben meist eine Polysaccharidkapsel
Wodurch werden Streptococcus pneumoniae pathogen?
Durch die Polysaccharidkapsel
Nenne Virulenzfaktoren der Pneumokokken
- IgA1-Protease: Zerstörung des Immunglobulinschutz der Schleimhaut
- Neuramidase: Adhärenz ans Zellgewebe
- Pneumolysin: Zerstörung von Phagozyten und Zilienzellen im oberen Respirationstrakt; Sauerstoffradikale
- Kapsel: verhindert Phagozytose durch Makrophagen
Welche Erkrankungen können durch Streptococcus pneumoniae verursacht werden?
Sinusitis Sepsis Konjunktivitis Otitits media Meningitis Lobärpneumonie
Nenne Risikofaktoren für Streptococcus Pneumoniae
- Slpenektomie
- Immunsuppresion
- chronische Atemwegserkrankungen
- Alter > 60 Jahren
Wie kann eine Infektion mit Streptococcus pneumoniae diagnostiziert werden?
- Radiologie: Lobärpneumonie
- bräunliches Sputum
- Erregernachweis im respiratorischen Material, Blut, Liquor
- Kolonie auf Blutagar: Vergrünung, Schleimkapsel, zentrale Delle durch Autolyse
- Gallelöslichkeit innerhalb von 30 min bei 37 °C
Wie kann man sich vor einer Infektion mit Streptococcus pneumoniae schützen?
- aktive Impfung
- Antikörper gegen Kapselpolysaccharid
Vor Splenektomie
Therapie bei Infektion mit Pneumokokken
- leichte Infektion: Penicillin V
- schwere Infektion: Penicillin G
- Cephalosporine 3. G.
Reserveantibiotikum:
- Rifampicin
- Fluorchinolone
- Makrolide
Was sind die vier tödlichsten Erreger?
- Influenza
- Tuberkulose
- HIV
- Pneumokokken
Nenne Eigenschaften von Streptococcus viridans
- alpha-Hämolysierend
- resistent gegen Optochin
- exprimieren kaum Virulenzfaktoren
Welche Krankheiten können Streptococcus viridans verursachen?
Karies
Endokarditis lenta
Welche Medikamente kann gegen Streptococcus viridans eingesetzt werden?
Penicillin G
Gentamycin
Einteilung von Enterokokken
- meist y-hämolysierend, kann aber auch alpha- oder beta sein
- Lancefield Klasse D, da C-Substanz vorhanden ist
- grampositiv
- Katalase negativ
Nenne Virulenzfaktoren von Enterokokken
Wenige
Aggregations-Substanz —> Adhäsion an der Zielzelle
Nenne Vertreter der Enterokokken
E. faecalis
E. faecium
Wann wird eine Infektion von Enterokokken verursacht?
Wenn sie aus dem Kolon an einen anderen Ort verschleppt werden
Sehr selten eine Infektion in den Atemwegen
Welche Krankheiten können durch Enterokokken verursacht werden?
Harnwegsinfektionen
Cholezystitis
Endokarditis
Wie können Enterokokken diagnostiziert werden?
- Nachweis der Salzresistenz durch Latexagglutination
- Lancefield D —> C-Substanz
- biochemische Charakterisierung
Welche Medikamente können gegen Enterokokken eingesetzt werden?
Resistenz gegen Cephalosporine —> Enterokokkenlücke
E. faecalis: Aminopenicilline
E. faecium: Glycopeptide (Vancomycin, bei Vancomycin-resistenten Enterokokken Linezolid)
Nenne Merkmale von Streptococcus bovis
- Lancefield Klasse D
- physiologische Besiedlung im Darm
- Kolonkarzinom begünstigt den Einbruch der Bakterien in den Blutkreislauf —> Endokarditis
Nenne wichtige Sporenbildner
- Bacillus anthracis, Bacillus cereus
- Clostridium difficile, botulinum, tetani und perfringens
Wann werden Sporen gebildet?
In ungünstigen/energiearmen Umgebungen
Was für einen Nutzen haben Sporen?
- Verpackung der DNA und Plasmiden in eine Zellwand
—> resistent gegen Hitze und andere Umwelteinflüsse - können über Jahre bestehen
Nenne Merkmale des Bacillus anthracis
- Milzbrand
- einziger obligat humanpathogener Bacillus
- mikroskopische Ähnlichkeit mit einem Bambusstab
- sehr groß
- Aufzucht im Blutagar möglich
- Reservoir: Erdboden
Was muss bei einer Erkrankung durch Bacillus anthracis / Verdacht auf Anthrax beachtet werden?
Namentliche Meldepflicht
Nenne Pathogenitätsfaktoren des Bacillus anthracis
- Sporen —> Kapselbildung
- fakultativ anaerob
- Exotoxin
Nenne mikroskopische Merkmale von Bacillus anthracis
- Färbung: Grampositiv
- Kapsel: D-Glautaminsäure
- Sporen meist zentral gelegen
Nenne Merkmale des Anthraxtoxins
- Exotoxin
- besteht aus Ödemfaktor, protektives Antigen, Letalfaktor
Wo kommen Bacillus anthracis Erreger häufig vor?
- bad fields in Amerika, Atlantikinseln
- kontaminierte Spritzen —> Drogenabhängige
Wie kann Bacillus anthracis übertragen werden?
- Zoonose: Sporen werden durch Weidetiere aufgenommen
—> Infektion durch direkten/ indirekten Kontakt (Wolle, Knochenmehl, Felle)
—> Verzehr von ungegartem Fleisch
Wie kommt es zur Invasion von Bacillus anthracis?
Aufnahme über Hautläsion
- protektives Antigen hilft Ödem- und Letalfaktor einzudringen
- Phagozytose wird blockiert
- Vermehrung und Wanderung ins Lymph- und Blutsystem
- Schädigung der Leukozyten —> reaktionsloses Gewebe
- Toxine verursachen Nekrose und Apoptose von Granulozyten und Gewebszellen
Wie kann Bacillus anthracis übertragen werden?
- direkter Kontakt
- Inhalation von Sporen / infizierter Partikel
Welche Sicherheitsstufe muss ein Labor haben, in dem mit Bacillus anthracis gearbeitet wird?
S3 mit Unterdruck
Wie kann man Milzbrand im Labor diagnostizieren?
Mikroskopie und PCR
- Hautmilzbrand: seröser Bläscheninhalt
- Lungenmilzbrand: Sputum
- Darmmilzbrand: Stuhl
Inwiefern schützt das Immunsystem vor Milzbrand?
- Hautmilzbrand: humorale Immunität vorhanden
- Darm- und Lungenmilzbrand: bis jetzt 100 %ige Letalität
Welche Formen des Milzbrandes gibt es?
- Darmmilzbrand
- Hautmilzbrand
- Lungenmilzbrand
- Injektionsmilzbrand
Wie verläuft der Hautmilzbrand?
- juckende Papel
- Hut ödematös aufgequollen
- Lymphadenitis
- im Zentrum der Papeln Nekrosezonen
- am Rand der Papeln seröse Bläschen
Was sind die Folgen von Darmmilzbrand?
- Gastroenteritis mit schweren Durchfällen (schleimig, blutig)
- Ulzerationen an Magen und Darm
- nekrotischer Zerfall abdomieller Lymphknoten
Welche Therapie gibt es gegen Milzbrand?
- Penicillin G
- Ciprofloxacin
- Tetracycline
Chirurgische Therapie kontraindiziert
Welche Präventionsmaßnahmen gibt es gegen Milzbrand?
- Schutzimpfung: Tierschutzimpfung, für Tierärzte
- Kontakt mit Tierkadavern vermeiden
- Verbrennen von infizierten Tierkadavern
Nenne Merkmale des Bacillus cereus
- grampositiv
- Stäbchen
- fakultativ anaerob
- sporenbildend
Was für Folgen hat die Einnahme von Lebensmitteln, die mit Bacillus cereus kontaminiert sind?
2 Formen der toxininduzierte Gastroenteritis:
- hitzestabiles Enterotoxin Cerulin (emetisches Toxin): starkes Erbrechen und gelegentlich Durchfällen, nicht durch Proteolyse inaktivierbar
- thermolabiles Enterotoxin mit zytotoxischen Eigenschaften: Bauchschmerzen und eine wässrige Diarrhoe, proteolytisch inaktivierbar
Was sind die Symptome der Infektion durch Bacillus cereus?
- Erbrechen nach 1 - 6 Stunden
- Diarrhö nach 10 - 12 Stunden
Merkmale von Clostridium perfringens
- grampositiv
- anaerob
- sporenbildend
- Erreger des Gasbrandes
Nenne Pathogenitätsfaktoren von Clostridium perfringens
- über 20 Exotoxine
- letal: Alpha, beta, epsilon, iota (nekrotisierend)
In welche Serotypen kann Clostridium perfringens eingeteilt werden?
- A bis E
- humanpathogen: A und C
- A: alpha-Toxin vorhanden
- C: alpha- und beta-Toxin vorhanden
Welche Krankheiten können durch Clostridium perfringens verursacht werden?
- Lebensmittelvergiftungen
- Gasbrand
- Darmbrand
Wodurch wird der Darmband verursacht?
Beta-Toxin von Clostridium perfringens
Was ist die clostridiale Myonekrose?
Gasbrand, durch Clostridium perfringens verursacht
Wie kommt es zu intestinalen Infektionen durch Clostridium perfringens? Was sind die Folgen?
- Übertragung durch kontaminiertes Fleisch
- Übelkeit und krampfartige Beschwerden, wässrige Diarrhö
Pathophysiologie von Clostridium perfringens
- Sporen ubiquitär vorhanden
- unter anaeroben Bedingungen einer Wunde: Vermehrung, Bildung und Freisetzung von Toxinen
- Toxine zerstören Zellmembranen, hemmen Leukozytenfunktion
- durch Toxinbildung: Milieu wird anaerober
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einer Infektion mit Clostridium perfringens?
- chirurgische Intervention: Debridement, Amputation
- supportive Therapie: intensivmedizinisches Monitoring, Volumentherapie, Antibiotika (Penicillin G, Ampicillin/Sulbactam mit Clindamycin), hyperbare Oxygenierung
Wie ist die Prognose bei einer Infektion mit Clostridium perfringens?
- Letalität bei adäquater Therapie: bis zu 50 %
- Letalität unbehandelt: bis zu 100 %
Eigenschaften von Pseudomonas aeruginosa
- obligat aerob
- gramnegatives Stäbchen
- keine Sporenbildung
- lophotrische Begeißelung
Wo kommen Pseudomonas aeruginosa vor?
- Pfützen-, Wasserkeim
- vor allem auf Oberfläche