Hepatitis Flashcards
Eigenschaften einer Hepatitis
- Entzündung des Leberparenchyms
- eingeschränkte Leberfunktion: Syntheseleistung, Desaminierung, Abbaufunktionen, Energiestoffwechsel gestört
Wie äußert sich die Entzündung des Leberparenchyms?
- lymphozytäre Infiltration
- Ödem —> Druck auf Glissonsche Kapsel und intrahepatische Gefäße
- portale Hypertension. Hepatosplenomegalie
- fibrotischer Gewebeumbau, Zirrhose
Wie äußert sich eine eingeschränkte Leberfunktion bei einer Hepatitis?
Syntheseleistung eingeschränkt
- Proteinsynthese (Albumin, Globuline, CRP, akute Phase Proteine, Ferritin, Komplementfaktoren, Gerinnungsfaktoren)
- Galleproduktion
Desaminierung, Abbaufunktionen eingeschränkt
- Gallesynthese aus Häm-Stoffwechsel
- Ammoniak aus AS-Stoffwechsel
- exogene Toxine
Energiestoffwechsel eingeschränkt
- Gluconeogenese, Glykogensynthese und -speicherung, Lipidstoffwechsel
Symptome einer Hepatitis
- hohe Reservekapazität, Normabweichung erst bei 50 % Funktionsverlust, Regenerationsfähigkeit
- Sklerenikterus, Hautikterus
- Pruritus
- Aszites
- Palmarerythem
- Lacklippe, Lackzunge
- Abdominalglatze, Gynäkomastie
- diverse portale Umgehungskreisläufe
Nenne Hepatitisarten
- A: faekal/oral übertragen
- B: sexuell/parenteral
- C: parenteral
- D: parenteral
- E: faekal/oral
Virushepatitis
- infektiöse Hepatitis: A
- Serumhepatitis: B, D
- NANB (non A, non B): E, C
Eigenschaften von Hepatitis B Viren
- HBS-Antigen (surface)
- Retrovirus mit DNA, partial doppelsträngig
- HBcAg (Nukleokapsid Protein)
- HBeAg (Precore Protein), exkretorisch
- stabile Hülle
- Famile: Hepadnaviridae
- Organ- und Speziesspezifisch
Epidemie von Hepatitis B
- 50 % Durchseuchung weltweit
- 600 mio chronische Virusträger
- 1 mio Todesfälle/Jahr durch chronische Hep B
Übertragung von Hepatitis B
- nur Menschen und einige Primaten
- Blut, Blutprobe
- sexuell
- perinatal: nur HBeAg passiert Plazenta
Kennzeichen des Genoms des Hepatitis B Virus
- 4 Gene: P (DNA-Polymerase), S (Hüllprotein), C (HBe und HBc-Antigen), X (HBx-Antigen)
- 3000 Nukleotide
- reverse Transkriptase
- Überlappung von Leserastern —> verschiedene Proteine
- australian Antigen = HBs Antigen
Nenne eine Besonderheit der Hepatitis B Viren
Produktion leere Virushüllen > volle Virushüllen —> Schutz vor Immunsystem, da Antikörper von leeren Hüllen abgefangen werden
—> Immunevasion
Replikation des Hepatitis B Virus
- Fusion zu Kapsid, Freisetzung in der Zelle
- coating aus Kapsid
- Freisetzung der zirkulären, teilweise dsDNA
- zelleigene Reparaturmaschinerie vervollständigt den Ring —> covalently closed circular viral DNA, episomale DNA
- cccDNA wird mit Histon- und Nichthistonproteinen zu HBV-Minichromosom im Kern der Hepatozyten verpackt, dient als Vorlage für Transkription der prägenomischen RNA und HBV-mRNA
- prägenom + virale Polymerase wird in HBV Kapsid verpackt, Reifung im ER
- cccDNA verlässt Zellkern nicht —> Persistenz
Wie kann sich eine Hepatitis B Infektion äußern?
- Virus ist nicht zytotoxisch
- hat reine Immunpathogenese
- akute Hep B
- fulminante Hep B: 1 %
- chronische Hep B: 90 % der perinatalen und 5-10 % der akuten Infektionen
- bei immunkompetenten Erwachsenen: 60 % asymptomatisch und ausheilend
- Immunkonstitutionssyndrom möglich
Verlauf einer Hepatitis B Infektion
- Inkubationszeit: 3 Monate
- PCR nach 5 Wochen positiv
- Ak-Bildung gegen das Kapsid
Bedeutung des HBe-Antigens
- exkretorisch
- Immunmodulator:
—> HBeAg: schwache T-Zellantwort, Immunkopetenz, hohe Infektiösität, keine Selektion von Mutationen, moderate Pathogenese
—> HBeAG negative HBV Mutationen: verstärkte Immunabwehr, stärker replizierendes Virus, Selektion von T- und B-Escape Mutanten, variable Pathogenität und Virämie
Impfung gegen HBV
- mit HBs-Ag
- empfohlen für Kinder, Personen mit erhöhtem Risiko
- 3 Doesn i.m.: 0, 6 Wochen, 6 Monate
- Schutzrate: 90 % bei gesunden Empfängern, 60 % bei geschwächten Patienten
Therapie der chronischen Hepatitis B
Interferon 3 - 6 Monate
- nur bei deutlicher Entzündung wirksam
- schwere Nebenwirkung
- nicht bei fortgeschrittener Zirrhose anwendbar
- nur bei 35 % dauerhafte Heilung
Hemmstoff der reversen Transkriptase
Therapie monitoring erforderlich
Diagnostik von Hepatitis B
- Anti-HBc positiv: echte Infektion lag/liegt vor
- Anti-HBs positiv: Virus ist unter Kontrolle, HBs nicht mehr nachweisbar
- HBs-Ag positiv: akute Infektion
- Anti-HBs —> Ausheilung/erfolgreiche Impfung
- Anti-HBc —> vorliegende/durchgemachte Infektion
- HBs-Ag —> akute oder chronische Infektion, keine Heilung
- HBe-Ag —> starke Virusvermehrung
Eigenschaften von Hepatitis D
- Koinfektion: HDV nicht ohne HBV, 5 % aller HBV-Infizierten haben auch HDV
- inkomplettes RNA-Virusoid
- zirkuläre (-)-ssRNA
- benötigt HBsAg für die Replikation
- zelluläre Polymerasen werden genutzt
- Lipidhülle: MHBs, SHBs, LHBs
- infizieren nur Hepatozyten
Übertragung von Hepatitis D Viren
- Blut
- andere Körperflüssigkeiten
HDV-Replikation
- double rolling circle Replikation
- RNA-abhängige RNA Replikaiton
- durch DNA-abhängige RNA Pol II des Wirts
- Ribozym-RNase Aktivität des Virus
- ein ORF
- 2 mRNA: SHDAg (für Replikation), LHDAg (Exportsignal)
Diagnostik von HDV
- Anti-HDV-IgG zeigt bestehehnde / überstandene Infektion an
- nur direkter Virus Nachweis (RT-PCR) zeigt Infektion an
- Nachweis von anti-HDV-IgG
HDV: Definition Koinfektion und Superinfektion
- Koinfektion: HBV + HDV
- Superinfektion: HDV- Infektion von chronisch HBV-Infizierten
Prävention einer HDV-Infektion
- HBV-Impfung
- Postexpositions-Prophylaxe: anktive/passive HBV-Impfung
Therapie einer Hepatitis D Infektion
- Alpha-Interferon und PEG-alpha-Interferon
Zukünftig:
- Prenylierungs-Inhibitoren
- HDV-zelluläre Bindung/Aufnahme-Inhibitoren
- HBsAg-Sekretionsinhibitoren
- pegyliertes Interferon-lambda
Eigenschaften des Hepatitis-C-Virus
- behülltes hat (+)-ssRNA-Virus
- gehört zu den Flaviviridae
- hohe Variabilität (wegen viruseigener, fehleranfälliger RNA-abh. RNA-Pol)
- RNA mit langem ORF mit flankierenden 5‘- und 3‘-regulatorischen Sequenzen
- hypervariable Region im E2/E1-Dimer der Hüllproteine
Epidemiologie Hep C
- weltweit verbreitet
- 71 mio. Chronische Träger
- Prävalenz Deutschland: 0,3 %
Reservoir Hep C
Nur Mensch, keine Zoonosen bekannt
Übertragung von Hep C
- parenteral (Blut)
- andere Körperflüssigkeiten
- vertikal, wenn Mutter bei Geburt HCV-RNA positiv ist
Hep-C-Prävention
- keine Impfung verfügbar, zu hohe Variabilität
Diagnostik von Hep C
- Anti-HCV ELISA: Suchtest für chronische /überstandene Infektion; in früher Phase negativ
- HCV RNA (RT-PCR)
HCV-Klinik
- Inkubationszeit: 6 - 10 Wochen
akute Infektion:
- 75 % asymptomatisch
- Reinfektion möglich
chronische Infektion:
- 60 - 85 % Chronifizierung
- Spätfolgen: Zirrhose 20 %
- erhöhtes HCC-Risiko
Hep C Therapie
- Proteaseinhibitoren: Bocoprevir, Simeprevir
- Polymeraseinhibitoren: Sofosbuvir
- verschiedene kurze Therapieschemata
- Heilung möglich
- Therapiedauer meist 12 Wochen
- Reinfektion nach Ausheilung möglich
Hep C: was muss bei der Schwangerschaft beachtet werden?
- kaum Gefahr für das Kind
- Stillen nur bei Simultanimpfung möglich
Eigenschaften Hepatitis-E-Virus
- lineare (+)-ssRNA
- keine Hülle/ Quasiumhüllt im Blut
- fäkal/orale Übertragung
- Familie Hepeviridae
- mehrere Genotypen
Welche Genotypen gibt es vom Hep-E-Virus?
- Genotyp 1 und 2: endemisch in Afrika, Asien, naher Osten, Zentralamerika
- Genotyp 3 und 4: endemisch in Wildschweinen, Zoonose
- in Deutschland fast nur Genotyp 3
Eigenschaften Hep E, Genotyp 1
- akute Infektionen
- Letalität bei Schwangeren erhöht (15-25 %)
- Erkrankungsschwere steigt mit dem Alter
- keine Chronifizierung bei Immungesunden, keine Folgeschäden
Eigenschaften HEV, Genotyp 3
- hohe Seroprävalenz (30 %)
- zu 99,8 % asymptomatisch
- bei schwer Immunsupprimierten schwere chronische Verläufe (Therapie: Ribavirin)
Diagnostik von Hepatitis-E-Viren
- Anti-HEV-IgG und -IgM
- RT-PCR der HEV-RNA