Soziale Wahrnehmung/ Stereotype & Vorurteile Flashcards
Grundannahme: Top-down-processing
auch: schemagesteuerte Verarbeitung
Infoverarbeitung, die durch abstrakte, übergeordnete Wissensstrukturen im Gedächtnis (z.B. Schemata) gesteuert wird, die die Wahrnehmung und Interpretation neuer Stimuli beeinflussen
Grundannahme: Bottom-up-processing
auch: datengesteuerte Verarbeitung
Inforverarebeitung, die stärker von neu eintreffenden Stimuli als von abstrakten Wissensstrukturen im Gedächtnis gesteuert wird
Informationsverarbeitung
beide Prozesse nahezu immer zusammen
menschliche Verarbeitungskapazität
ist begrenzt
hinten keine Augen, nur 2 Hände, nicht alles gleichzeitig möglich
aus den Stimuli müssen wichtigste Reize selektiert werden
cognitive Prozesse werden vereinfacht
Verwendung von Heuristik (mit begrenztem Wissen zu wahrscheinlichen Aussagen kommen)
Aktivierung von Stereotypen bzw. vorhandenem Wissen
Verarbeitungskapazität
je mehr kognitive Verarbeitungskapazität für neue Stimuli verfügbar (d.h. je weniger parallele Prozesse), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine elaborierte Verarbeitung
Automatische Prozesse
- nicht beabsichtigt
- wenige kognitive Ressourcen benötigt
- müssen nicht überwacht werden
- außerhalb der bewussten Wahrnehmung
Kontrollierte Prozesse
- erforden cognitie Ressourcen
- müssen überwacht werden
- bewusste Wahrnehmung
- Fehler können auftreten, wenn andere Aufgaben parallel verarbeitet werden
> Differenzierung der beiden Prozesse tw. unscharf, Übergänge möglich
Personenwahrnehmung
- Prozesse, wie Menschen zu einem Eindruck über das Verhalten und Eigenschaften anderer Menschen gelangen
- Urteile häufig sehr schnell getroffen
- ‘top-down’ von gerade aktivierten Gedächtnisinhalten beeinflusst
Geschwindigkeit der Eindrucksbildung
Willis+Todorov: Fotos hinsichtlich Vertrauenswürdigkeit, Kompetent, Sympathie, Aggressivität & Attraktivität bewerten
- Urteil in den ersten 100ms
- Urteilssicherheit: je länger Foto, desto sicherer fühlten sie sich bzgl. Korrektheit des Urteils
Aber: Studie sagt nichts darüber aus wie akkurat Urteil ist
Konsequenz des ersten Eindrucks
früher: starker Zsmhang zwischen erstem Eindruck und studentischer Evalution
deshalb: unabhängige Variation des ersten Eindrucks und der Lehrqualität
Ergebnis:
Lernerfolg: nur Lehrqualität hat Einfluss
studentische Evaluation: v.a. Lehrqualität hat Einfluss; aber auch erster Eindruck für Selbstbewusstsein, Dominanz, Sympathie, Professionalität, Unterstützung, Wären
Bsp. top-down-Einflüsse: Wärme & Kompetenz
Asch:
Liste mit Persönlichkeitsmerkmalen
-> einzelne Unterscheidung kann die Bewertung komplett verändern
Halo-Effekt
ein Merkmal überstrahlt andere Merkmale der PERson
zentrales Persönlichkeitsmerkmal
Merkmal, das von sozial Wahrnehmenden als integraler Bestandteil der Organisation der Persönlichkeit angesehen wird (z.B. Wärme)
Peripheres Persönlichkeitsmerkmal
Merkmal, dessen Vorhandensein nicht oder nur kaum die Gesamtinterpretation der Persönlichkeit verändert (z.B. Höflichkeit)
-> gestaltpsychologische Eindrucksbildung
Modell von Fiske, Cuddy & Glick
2 fundamentale Dimensionen der sozialen Wahrnehmung a) Wärme b) Kompetenz
Evolutionärer Ursprung: 2 überlebenswichtige Fragen
a) Person Absicht uns zu helfen/ schaden?
b) Verfügt die andere Person über Kompetenz, dass ihr das gelingt?
Annahme: Wärme wichtiger als Kompetenz (primacy of warmth judgements)