Sitzung 12: Hyperkinetische Störungen & Störungen des Sozialverhaltens Flashcards

1
Q

Kardinalsymptome einer ADHS nach ICD-10

A
  1. Aufmerksamkeitsstörung
    a) Ablenkbarkeit
    b) Dauerkonzentration
  2. Impulsivität
    a) kognitiv
    b) motivational
    c) emotional
  3. Hyperaktivität
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2
Q

Hyperkinetische Störung: Bedingung der Symptome

A
  1. Müssen in mehreren Lebensbereichen auftreten:
    a) typisch in Situationen mit längeren Aufmerksamkeitsspannen: Unterricht, Hausaufgaben, Essen, …
  2. Müssen vor der Einschulung auftreten
  3. deutlich stärker sein als bei Kindern gleichen Alters
  4. deutlich stärker sein als bei Kindern gleicher Intelligenz
  5. Alltagsfunktionen beeinträchtigen
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3
Q

Hyperkinetische Störung: Wann treten kaum Symptome auf

A
  1. in neure Umgebung
  2. mit nur einer Person zusammen
  3. bei Lieblingsaktivitäten (auch bei Computerspielen)
  4. in diagnostischer Untersuchungssituation
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4
Q

Differenzialdiagnose: Hyperkinetische Störung

A
  1. Manche Symptome treten auch bei anderen Störungen auf:
    a) Hirnorganische Psychosyndrome
    b) Intelligenzminderung
    c) z.B.: bei großer emotionaler Anspannung
  2. Auch Zustände, die “unterschwellig” sind (z.B.: nur Aktivitätsstörung ohne Hyperaktivität) werden nicht HKS klassifiziert
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5
Q

Ätiologische Annahmen HSK: Annahme zur Störungsgenese (multifaktorielle Genese)

A
  1. (Neuro-)Biologische Faktoren
  2. Erworbene biologische Faktoren
  3. Psychologische Faktoren
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6
Q

Ätiologische Annahmen HKS: Annahme zur Störungsgenese (multifaktorielle Genese): (Neuro-)Biologische Faktoren

A
  1. kortikal-striatales Netzwerk (dazu gehören Basalganglien und Frontalhirn) arbeitet dysfunktional -> Dopamin wesentlich (zuständig für Antrieb, Motivation und exekutive Funktionen): reduzierte Funktionsfähigkeit -> Inhibitionsdefizit
  2. Pränatale Faktoren wie Exposition gegenüber Alkohol oder Nikotin
  3. peri- und postnatal: sehr geringes Geburtsgewicht und/ oder Frühgeburt
  4. Molekularbiologisch mit HKS assoziierte Gene
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7
Q

Ätiologische Annahmen HKS: Annahme zur Störungsgenese (multifaktorielle Genese): Erworbene biologische Faktoren

A
  1. Schwangerschaft- und Geburtskomplikationen: sehr geringes Geburtsgewicht/ Frühgeburt
  2. Infektionen(Enzephalitis)
  3. Toxine (Hirnschädigung durch pränatale Alkohol- und Nikotinexposition)
  4. Traumatische Hirnschädigungen
  5. untergeordnete Rolle: Nahrungsmittelunverträglichkeiten
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8
Q

Ätiologische Annahmen HKS: Annahme zur Störungsgenese (multifaktorielle Genese): Psychologische Faktoren

A
  1. Störung der Selbstregulation:
    a) Regulation von Affekten, Motivation und Aufmerksamkeit
    b) Arbeitsgedächtnis
    c) Exekutive Funktionen
  2. Interaktionsprobleme:
    a) in Familie: negative Interaktionen mit Bezugspersonen
    b) In der Schule: häufiges Misserfolgserleben, negative Beziehungserfahrung mit Lehrern und/oder Mitschülern
    = Aufrechterhaltende Faktoren
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9
Q

Epidemiologie: HKS

A
  1. Im Schulalter ca ca. 3-5% der Kinder
    a) durchaus häufiger, aber weniger häufig als Angststörungen
    b) Familien suchen aber vermutlich deutlich öfter Hilfe, da die administrative Prävalenz meist höher ist (16,8% mit F90 (0hne F90.1), F90.1 zusätzlich 12,5%
  2. Jungen meist stärker betroffen:
    Verhältnis variiert von 2:1 bis 10:1
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10
Q

Verlauf und Prognose: HKS

A
  1. Meist entwickeln die Kinder im Verlauf weitere Störungen:
    a) am häufigsten Störungen mit oppositionellem Trotzverhalten (50%) und dissozialen Störungen (30-50%)
    b) Vorliegen einer HKS erhöht das Risiko für aggressives Verhalten um das 21-fache
    c) Teilleistungschwächen und Lernschwierigkeiten
    d) Tic-Störungen bei bis zu 30%
    e) depressive und ängstliche Symptome bei etwa 15-25%
  2. Im Jugendalter vermindert sich meist die motorische Unruhe:
    a) Symptome zeigen sich in verstärktem Maße in innerer Unruhe und Getriebenheit
    b) Störungen der Aufmerksamkeit persistiert meist
    c) Gesundheitskosten werden jährlich pro Kind mit ADHS auf etwa 14.500$ geschätzt
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11
Q

Psychosoziale Belastung durch HKS

A
  1. Vor allem Eltern und Geschwister oft deutlich belastet
    a) Routineabläufe werden oft gestört, sodass Eltern ihren vielleicht sonst sehr verständnisvollen Umgang nicht beibehalten
    b) Kinder neigen durch Unachtsamkeit oft zu Unfällen
  2. werden öfter bestraft und sind bei Gleichaltrigen nicht selten unbeliebt
    a) ihre Redseligkeit “nervt” andere Kinder (und auch Erwachsen)
  3. Häufiger von Umschulungen und Sitzenbleiben betroffen
  4. Bei den Kindern selbst entstehen oft Selbstwertprobleme und Einschränkungen in der Lebensqualität
  5. Für die Eltern sind sowohl die Schulischen als auch die familiären Probleme belastend:
    a) Druck von außen, dass etwas getan werden muss, ist deutlich höher als bei internalisierenden Störungen
  6. Eltern berichten von geringerer partnerschaftlicher Zufriedenheit, streiten sich öfter und zeigen mehr negative Vernalisationen während Erziehungsdiskussionen
    a) zeigt sich noch häufiger, wenn Kind auch Symptome der SSV hat
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12
Q

Prävention und Intervention

A
  1. Reizabschirmung bei z.B.: Hausaufgaben:
    je mehr Reize das Kind umgeben, desto schwieriger wird es für das Kind, die relevante Reize auszuwählen
  2. HKS selbst vorzubeugen, ist schwierig
  3. Verhinderung komorbider Störungen wie z.B.: oppositionellem Trotzverhalten ist vielversprechend durch schulzentrierte Interventionen oder Elterntrainings: Auch Eltern als Paar einbeziehen oder versuchen, die Lebensqualität des Kindes zu erhöhen
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13
Q

Störungen des Sozialverhaltens: ICD-10 - Charakteristika

A

Kapitel F91:

  1. entweder vornehmlich aggressiv-dissoziales Verhalten oder oppositionell-aufsässiges Verhalten
  2. Aggressive Verhaltensweisen beinhalten eine Schadensintention (direkt oder indirekt)
  3. dissozial meint die Verletzung gesellschaftlicher bzw. sozialer Regeln und der Rechte anderer Personen
  4. bieten ein heterogenes Bild, sind alters- und geschlechtsabhängig
  5. Wichtig: einzelne Handlungen reichen nicht aus, andauerndes Handlungsmuster über mind. 6 Monate
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14
Q

ICD-10: Kapitel F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

A

F90: Hyperkinetische Störungen
F90.1: Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens

F91: Störungen des Sozialverhaltens
F91.0: Auf den familiären Rahmen beschränkte Störung des Sozialverhaltens
F91.1: Störung des Sozialverhaltens bei fehlenden sozialen Bindungen
F91.2: Störungen des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen Bindungen
F91.3: Störungen des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigen Verhalten

F92: Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotion
F92.0 Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung

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15
Q

ICD-10 Kriterien F91: Störung des Sozialverhaltens

A

G1: Vorliegen eines wiederholten, persistierenden Verhaltensmusters, bei dem entweder die Grundrechte andnere oder die wichtigsten altersentsprechenden sozialen normen/ Gesetze verletzt werden, mind. 6 Monate anhaltend, mit einigen der unten angegebenen Symptomen: 1.-23.
1. für das Entwicklungsalter des Kindes ungewöhnlich häufige und schwere Wutausbrüche
2. häufiges Streiten mit Erwachsenen
3. häufige aktive Ablehnung und Zurückweisung von Wünschen und Vorschriften Erwachsener
4. häufiges, offensichtlich wohl überlegtes Ärgern anderer

8. häufiges Gehässigkeit und Rachsucht

11. Gebrauch von gefährlichen Waffen
12. häufiges Draußenbleiben in der Dunkelheit (beginnende vor dem 13. Lebensjahrs)
12. körperliche Grausamkeit gegenüber Menschen
14. Tierquälerei
23. Einbruch in Häuser, Gebäude oder Autos

G2: Kriterien für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung, eine Schizophrenie, eine manische Episode, eine depressive Episode, eine tiefgreifende Entwicklungsstörung oder eine hyperkinetische Störung werden nicht erfüllt

Störungsbeginn:
Beginn in der Kindheit: Vor dem Zehnten Lebensjahr
Beginn in der Adoleszenz: keine Symptome vor den zehnten Lebensjahr

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16
Q

Typen von SSV

A
  1. SSV mit oppositionell aufsässigem Verhalten
  2. SSV bei fehlende/vorhandenen sozialen Bindungen
  3. auf den Familiären Rahmen bezogene SSV
17
Q

Typen von SSV: 1. SSV mit oppositionell aufsässigem Verhalten

A

a) eher bei jüngeren Kindern
b) für das Entwicklungsalter ungewöhnlich häufige und schwere Wutausbrüche
c) oft Streit mit Erwachsenen
d) lehnen Wünsche und Vorschriften Erwachsener aktiv ab

18
Q

Typen von SSV: 2. SSV bei fehlende/vorhandenen sozialen Bindungen

A

a) Soziale Bindungen sind im ICD-10 ein wichtiges differenzierendes Kriterium:
gibt es andauernde Freundschaften zu Gleichaltrigen oder nicht? (Dazu zählen auch delinquente bzw. deviante Peergroups)

19
Q

Typen von SSV: 3. Auf den familiären Rahmen bezogene SSV

A
  1. Diese Kinder und Jugendlichen zeigen die dissozialen oder aggressiven Verhaltensweisen (fast) ausschließlich in der eigenen Familie
  2. Beispiel: In diese Kategorie würde z.B.: ein Mädchen mit schweren Wutausbrüchen fallen, dass die Kleidungsstücke ihrer Mutter zerstört, Geld aus dem Portemonnaie stielt ect., aber nur innerhalb der Familie
  3. Handelt es sich nur um aufsässiges, oppositionelles Verhalten, wir besser die SSV mit oppositionell-aufsässigem Verhalten Verbenen
20
Q

Diagnostische Kriterien DSM-5: SSV

A

A: Vorliegen eines repetitiven und anhaltenden Verhaltensmusters, durch das die grundlegenden Rechte anderer oder wichtige altersentsprechende gesellschaftliche Normen oder Regeln verletzt werden. Dies manifestiert sich im Auftreten von mind. 3 der folgenden 15 Kriterien während der letzten 12 Monate, wobei mind. ein Kriterium in den letzten 6 Monaten erfüllt sein muss:
1-7. Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und Tieren
8-9 Zerstörung von Eigentum
10-12: Betrug oder Diebstahl
13-15: Schwere Regelverstöße (z.B.: bleibt schon vor dem Alter von 13 Jahren trotz Verbot der Eltern häufig über Nacht weg)

B: Die Verhaltensstörung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Beeinträchtigungen in sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsbereichen

C: Bei Personen, die 18 Jahre oder älter sind, sind die Kriterien einer Antisozialen Persönlichkeitsstörung nicht erfüllt

21
Q

Klassifikation aggressiven Verhaltens nach Peter Frick

A

Auf zwei Achsen klassifiziert:
Achse 1: destruktiv - nichtdestruktiv
Achse 2: verdeckt - offen

  1. Eigentumsverletzungen:
    a) destruktiv & Verdeckt
    b) Stehlen, Brandstiften & Zerstören
  2. Normverletzungen:
    a) nichtdestruktiv & verdeckt
    b) Regelverstöße, Schwänzen, Substanzmissbrauch
  3. Oppositionell:
    a) nichtdestruktiv & offen
    b) Widersprechen, Aufsässigkeit, Verweigerung
  4. Aggression:
    a) destruktiv & offen
    b) Schlägereien, Hänseln, Grausamkeit
    s. F. 25
22
Q

Epidemiologie SSV

A
  1. Gesamtprävalenz: 5% (häufiger als HKS)
    - > beide Störungen treten jedoch auch häufig kombiniert auf: bei der Kombinationsdiagnose unbehandelt schlechtere Entwicklungsprognose
  2. Prävalent nimmt vom Kindes- zum Jugendalter hin zu
  3. Jungen sind öfter betroffen als Mädchen
  4. Schichteffekte: in niedrigen sozialen Schichten häufiger
23
Q

Verlauf und Prognose: early vs. late starters

A

Nach Moffitt: zwei Entwicklungspfande mit ver. Störungsbeginn und -verlauf:
1. Early Starters (life-course persistent): frühzeitig einsetzend und über den Lebenslauf stabil

  1. Late Starters (adolescence-limited) episodisch, auf das Jugendalter begrenzte dissoziale Auffälligkeiten
  2. Late Starters sind deutlich häufiger als Early Starters und haben i.d.R. einen milderen Verlauf
  3. Im Jugendalter selbst, sind beide Typen nicht zu unterscheiden:
    a) Early Starters beginnen früher mit aufsässigem Verhalten und “steigern” es bis zu ernsthaften dissozialen Verhaltensweisen
    b) Late Starters beginnen direkt mit ernsthaftem dissozialem Verhalten
24
Q

Verlauf und Prognose: Early Starters - Ätiologie von antisozialem Verhalten

A
  1. Beginn in der Kindheit
  2. Entstehung aus Interaktion von biologischer Vulnerabilität und hohen sozialen Risiken
  3. Risiko hat hohe erbliche oder neuropsychologisch erworbene Komponente
  4. Umweltrisikofaktoren zuerst in der Familie (Armut, Erziehungsstil, Scheidung), später auch in der Peer-Gruppe und bei Lehrern, Partner, Arbeitskollegen, Arbeitgebern
25
Q

Verlauf und Prognose: Late Starters - Antisoziales Verhalten in der Adoleszenz (AL)

A
  1. Beginn in der Adoleszenz, parallel zur Pupertät, während der Reifungslücke (Lücke zwischen biologischem und sozialem Alter)
  2. Delinquentes Verhalten als Zeichen von Autonomie von Eltern normativ akzeptiert
  3. Aber aufgrund von prädelinquenter normaler Entwicklung (Rückkehr zu konventionellem Verhalten)
  4. Teilweise verzögert als Folge von Jugendschwangerschaft, Sucht oder Kriminalität
26
Q

HKS und SSv in den Entwicklungsphasen

A
  1. Frühe Kindheit bis Kindheit: AD/HS
  2. Mitte frühe Kindheit bis Ende Kindheit: Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
  3. Kindheit bis Ende Jugendalter: SSV
  4. Ende Jugendalter - Heran- und Erwachsenenalter: Antisoziale Persönlichkeitsstörung
    s. F. 29
27
Q

Antisoziale Persönlichkeitsstörung

A
  1. ICD-10 F60.2
  2. gekennzeichnet durch Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen anderer
  3. Das Verhalten ist durch nachteilige Erlebnisse (z.B.: Bestrafung) nicht änderungsfähig
  4. geringe Frustrationstoleranz und die niedrige Schwelle für aggressives auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierung für das Verhalten anzubieten
  5. Person ist mind. 18
  6. Symptome zeigen sich ab dem 15 Lebensjahr
  7. Störung des Sozialverhaltens war bereits vor dem 15. Lebensjahr erkennbar
28
Q

SSV: Psychosoziale Belastungen im Kindesalter: Kind

A
  1. Durch Defizite im Problemlösen, mangelnde soziale Kompetenzen
  2. u.U. schlechte Schulleistungen, verursacht oder verstärkt durch das Schulschwänzen
  3. viele negative Interaktionserfahrungen, sodass sie sich im Umgang mit devianten Peergruppen oft wohler fühlen
29
Q

SSV: Psychosoziale Belastung im Kindesalter: Eltern

A
  1. Merken, dass sie wenig Einfluss auf ihr Kind haben
  2. Fühlen sich nicht wertgeschätzt, wenn das Kind nach seinen eigenen Regeln lebt
  3. Fühlen sich vom Kind zurückgewiesen oder sogar nicht geliebt
  4. Als letzte Konsequenz werfen sie ihr Kind z.T. aus dem haus, weil die innerfamiliären Konflikte zu groß geworden sind
30
Q

Ätiologische Überlegungen SSV

A
  1. Intergenerationale Transmission von Gewalt
  2. Verzerrte soziale Informationsverarbeitung
  3. genetische Veranlagung (MAO-A)
31
Q

Ätiologische Überlegungen SSV: 1. Intergenerationale Transmission von Gewalt

A
  1. Gewalt- und Missbrauchserfahrungen werden oft intergenerational weitergegeben:
    a) d.h. viele Kinder, die aggressiv sind und evtl. gewalttätig werden, waren selbst Opfer von Gewalt
    b) Meist sind die chronisch anhaltende, aversive innerfamiliäre Zustände z.B. harsche Erziehungspraktiken oder Gewalt zwischen Eltern
  2. Hinweise, dass hierfür auch weitere Faktoren wie der elterliche Substanzkonsum relevant sind
32
Q

Ätiologische Überlegungen SSV: 3. Genetische Faktoren (MAO-A)

A

Studie Moffitt: Eine Beziehung zu aggressivem Verhalten und dem MAO-A Gen tritt nur auf, wenn die Kinder Misshandelt wurden. Misshandelte Kinder mit MAO-A werden eher aggressiv als misshandelte Kinder ohne. Werden Kinder nicht misshandelt ist kein Unterschied festzustellen
s. F. 34

33
Q

Ätiologische Überlegungen SSV: 2. Verzerrte soziale Informationsverarbeitung

A
  1. Das Verhalten anderer Personen wird oft als böswillig, absichtlich und schädigen interpretiert
  2. dadurch werden die Kinder besonders schnell wütend und empfinden Rachegefühle
  3. Die feindselige Interpretation sozialer Reize ist ein wichtiger aufrechterhaltender Faktor: Kinder die sowieso schon Verhaltensprobleme haben bringen sich so weiter in interpersonelle Schwierigkeiten