Schmerz Anästhesie Flashcards

1
Q

Welche Schmerzarten gibt es?

A

Einteilung in Abhängigkeit vom Entstehungsort:
* Somatische Schmerzen:
o Oberflächenschmerzen (Haut)
o Tiefenschmerzen (Muskeln, Gelenke, Knochen)
* Viszerale Schmerzen (innere Organe: Magen, Darm, etc.)
* Neurogene Schmerzen (bei Schädigung des Nervensystems)
* Psychogene Schmerzen (bei seelischer Belastung)

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2
Q

Welche Schmerzstoffe sind für die Übertragung von Schmerzimpulsen verantwortlich?

A
  • Acetylcholin, Histamin, Serotonin und Plasmakinine
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3
Q

Von welchen Faktoren ist das Schmerzempfinden abhängig?

A

• Schmerzempfinden ist immer subjektiv und individuell sehr unterschiedlich, da genetisch
festgelegt
• Schmerzempfinden ist auch vom Kulturkreis und den persönlichen Umständen abhängig
• Angst kann das Schmerzerlebnis steigern, während Ablenkung und Zuwendung Linderung
schaffen können

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4
Q

Welche Arzneistoffe werden für die Schmerzbehandlung verwendet?

A
  • Nicht-opioiden Analgetika
  • Opioid-Analgetika
  • Oberflächen- oder Infiltrationsanästhetika
  • Leitungsanästhetika
  • Narkosemitteln
  • Neuroleptika
  • Antidepressiva
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5
Q

Welche zentralen Wirkungen haben Opioid Analgetika?

A
  • setzen die Schmerzempfindung durch Stimulation von Opiat-Rezeptoren herab (analgetische
    Wirkung)
  • reduzieren die geistige Aktivität (sedative Wirkung)
  • beseitigen Konflikt- und Angstgefühle (tranquilierende Wirkung)
  • erhöhen vielfach die Stimmungslage (euphorische Wirkung), können bei einem anderen Teil
    der Patienten aber dysphorisch wirken
  • hemmen das Atem- und Hustenzentrum (atemdepressive und antitussive Wirkung)
  • lösen zunächst vielfach Übelkeit und Erbrechen durch Stimulation des Brechzentrums
    (emetische Wirkung), später dagegen durch Hemmung des Brechzentrums einen
    antiemetischen Effekt aus
  • erhöhen die Freisetzung von antidiuretischem Hormon (antidiuretische Wirkung)
  • führen bei wiederholter Anwendung zu Toleranzentwicklung und bei korrekter Anwendung
    selten zu Abhängigkeit
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6
Q

Welche peripheren Wirkungen haben Opioid Analgetika?

A
  • verzögern durch Pyloruskonstriktion die Magenentleerung
  • reduzieren die Motilität und erhöhen den Tonus des Gastrointestinaltraktes
  • kontrahieren Schließmuskeln im Bereich der Gallenwege
  • steigern den Tonus der Harnblasenmuskulatur und zugleich des Blasenschließmuskels
  • verringern den Tonus der Blutgefäße mit der Gefahr orthostatischer Reaktionen
  • rufen durch Histaminfreisetzung Hautrötung, Urtikaria & Juckreiz hervor
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7
Q

Welche Wirkungen werden durch Opioide an den µ-Rezptoren ausgelöst?

A
  • Analgesie
  • Atemdepression
  • Abhängigkeit
  • Bradykardie
  • Euphorie
  • Obstipation
  • hustenstillende Wirkung (antitussiv)
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8
Q

Welche unerwünschten Nebenwirkungen können Opioid Analgetika haben?

A
  • Atemdepression, hypotensiver Effekt, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Miosis, Hirndruckanstieg, Harnverhalten, Psychische und physische Abhängigkeit sowie Toleranzentwicklung
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9
Q

Welche Symptome hat eine Opiat Vergiftung?

A
  • tiefes Koma mit oberflächlicher bis fast fehlender Atmung
  • maximale Verengung der Pupillen
  • Zyanose, kalte Haut, Hypothermie
  • Tod durch Atemlähmung
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10
Q

Therapie bei einer Opiatvergiftung?

A
  • die Behebung des Sauerstoffmangels steht im Vordergrund
  • künstlicher Beatmung
  • Gabe des Opiatantagonisten Naloxon
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11
Q

Warum wird Naloxon in Kombination mit Opioiden in oralen Formulierungen
gegeben (z.B. in Targin)?

A
  • (Naloxon hemmt Opioidrezeptoren im Darm-> keine Verstopfung)
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12
Q

Was ist Rheuma?

A

Unter den Begriff „Rheumatische Erkrankungen“ werden verschiedene klinisch abgrenzbare
Erkrankungen zusammengefasst, deren Leitsymptom der Gelenkschmerz ist.
Es ist kein Krankheitskomplex, sondern ein Sammelbegriff für alle kollagenen Erkrankungen (Gelenke, Wirbelsäule, Weichteile und Knochen).

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13
Q

Welche Wirkungen haben „Nicht-opioide-Anagetika“?

A
  • analgetisch (Schmerzlinderung durch Hemmung der Prostaglandinsynthese)
  • antipyretisch (Fieberhemmend)
  • zum Teil antiphlogistisch (entzündungshemmend)
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14
Q

Welche Nebenwirkungen haben„Nicht-opioide-Anagetika“?

A

ASS: Blutungsgefahr
NSAR: Ulkusrisiko, Störungen der Hämostase; Magen- und Duodenalulzera, Nierenfunktionsstörungen, Blutungen, veränderte Blutungszeit, zentralvenöse Symptome, pseudoallergische Reaktionen
Paracetamol: seltene Hautallergien, Auftreten von Asthma bronchiale
Metamizol: Hypotonie, Agranulozytoserisiko

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15
Q

Welche Wirkung hat Acetylsalicylsäure (Aspirin) auf die Blutplättchen?

A
  • wirkt stark antipyretisch, antiphlogistisch und auch thrombozytenaggregationshemmend
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16
Q

Warum dürfen Kinder unter 12 Jahren kein Aspirin einnehmen?

A
  • Salicylate sollten bei Kindern unter zwölf Jahren bei akuten fieberhaften Infekten (z.B.Influenza, Varizellen) wegen des möglichen Auftretens eines Reye-Syndroms
    (meist tödliche Leber-Hirn-Erkrankung) nicht angewendet werden.
17
Q

Ab wievielen Tabletten Paracetamol sind tödliche Verläufe beschrieben? (1 Tablette
hat 500mg Paracetamol)

A
  • Letale Verläufe sind bereits ab 7g beschrieben
18
Q

Zu welche schweren Nebenwirkungen kann es bei der Einnahme von Parkemed
(Mefenaminsäure) kommen?‘

A
  • Agranulozytose, Blutbildveränderungen
19
Q

Welche Symptome hat eine Agranulozytose?

A
  • Heiserkeit, Angina, Rachenulzerationen und Fieber -> Lebensbedrohend!
20
Q

Was ist Gicht?

A
  • Störung des Eiweißstoffwechsels, Erhöhung des Blutharnsäurespiegels
21
Q

Zu welche schweren Nebenwirkungen kann es bei der Einnahme von Novalgin
(Metamizol) kommen?

A
  • Leukopenien, Agranalozytose
22
Q

Therapie des akuten Gichtanfalls?

A
  • Colchicin und Antiphlogistika wie z.B. Indometacin, z.T. auch Glucocorticoide
23
Q

Welche Wirkung hat Colchicin auf die Leukozyten?

A
  • Wird ein bestimmter Harnsäurespiegel überschritten, so fallen Harnsäurekristalle aus, die
    von den Leukozyten phagozytiert werden.
  • Nach der Phagozytose zerfallen die Leukozyten und es werden Enzyme abgegeben, die zu
    Gewebezerstörungen, entzündlichen Reaktionen und Schmerzen führen.
  • Mit Colchicin wird diese Reaktionskette durchbrochen, indem es die Phagozytoseaktivität
    der Leukozyten herabsetzt.
24
Q

Therapie der chronischen Gicht?

A
  • Reduktion purinreicher Nahrungsmittel, Urikostatika (hemmen Harnsäurebildung),
    Urikosurika (erhöhen Harnsäureausscheidung)
25
Q

Welche Co-Analgetika gibt es?

A
  • Antidepressiva, Neuroleptika (Antiepileptika, SSNRI)
26
Q

Welche Wirkung haben Lokalanästhetika?

A
  • Blockade von spannungsabhängigen Natriumkanälen & Hemmung der Reizweiterleitung
  • Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die neuronalen Natriumkanäle
  • Lokalanästhetika wirken ebenso auf Kanäle im Herzmuskel
27
Q

Welche systemischen Nebenwirkungen können bei Lokalanästhetika auftreten?

A
  • Allergien, bis hin zum anaphylaktischen Schock
  • Herz: schwere Arrhythmien
  • NW im ZNS: zunächst Rededrang des Pat. gefolgt von Unruhe, Übelkeit & Krampfanfällen
28
Q

Warum werden Lokalanästhetika oft mit vasokonstriktorischen Substanzen (z.B.
Adrenalin) kombiniert

A
  • verzögert den Abtransport des Lokalanästhetikums
  • erhöht die Wirkungsdauer und verringert die Systemtoxizität
  • führt zu einem schwächer durchbluteten Operationsgebiet
29
Q

Wann kann es zu Intoxikationen mit Lokalanästhetika kommen?

A
  • Überdosierung
  • beschleunigte Resorption
  • versehentliche intravasale Injektion
  • zu hohe Konzentration des gefäßverengenden Zusatzes
  • allergische Reaktionen
30
Q

Welche therapeutischen Maßnahmen gibt es bei Intoxikationen mit Lokalanästhetika?

A
  • Sauerstoffbeatmung, äußere Herzmassage, Adrenalin intravenös
  • Bei Bradykardie: Atropin
  • bei Blutdruckabfall: Akrinor
  • bei Krämpfen: Sauerstoffzufuhr sichern
  • Intralipid 10%
31
Q

Welche Vorteile haben Inhalationsnarkotika?

A
  • Gut steuerbar
    Narkosetiefe kann jederzeit gesteigert oder verringert werden