SB 3 - Vertiefung I Flashcards

1
Q

Wie kann “Selbstregulation” definiert werden?

A
  • Prozess, bei dem das Denken, Fühlen und Handeln verändert wird, um einen Zustand herbeizuführen, der mit persönlichen Zielen, sozialen Normen oder eigenen Werthaltungen übereinstimmt
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2
Q

Zwischen welchen zwei zentralen Aspekten der Selbstregulation wird unterschieden? Welche Funktion haben sie in Bezug auf die Entwicklung des Kindes?

A

[1] Emotionsregulation

[2] Verhaltensregulation

-> sind für die Entwicklung von sozialen Kompetenzen und für eine erfolgreiche Sozialisation (durch die Internalisierung kulturspezifischer Normen) relevant

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3
Q

Zwischen welchen fünf Phasen unterscheidet das Entwicklungsmodell der Selbstregulation nach Kopp (1982)? Wodurch kennzeichnen sich diese Phasen?

A

[1] Neurophysiologische Modulation (0-3 Monate):
- erste einfache Formen der Regulation (z.B. Blickabwenden, Saugen, …)

[2] Sensomotorische Modulation (3-9+ Monate):
- Verhaltensänderunga als Reaktion auf Umweltreize

[3] Kontrolle (12-18+ Monate):
- Aufrechterhaltung und Abbruch von Handlungen, Befolgen von Anweisungen, Selbst-Überwachung

[4] Selbstkontrolle (24+ Monate):
- Belohnungsaufschub, sozialkonformes Verhalten (auch in Abwesenheit von Bezugspersonen)

[5] Selbstregulation (36+ Monate):
- flexible Regulationsprozesse, um auf sich ändernde situative Anforderungen zu reagieren

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4
Q

Reaktivität bezieht sich nach Rothbart auf die Empfindlichkeit eines Organismus gegenüber der Umwelt, die in der Reizreaktionsschwelle sowie der Intensität und Dauer einer Reaktion zum Ausdruck kommt und durch das Temperament bedingt ist. Zwischen welchen zwei biologisch verankerten motivationalen Verhaltenssystemen lässt sich hinsichtlich der Reaktivität unterscheiden?

A

[1] behavioral activation system
- löst Annäherungsverhalten in Situation aus, die mit positiven Verstärkern assoziiert sind

[2] behavioral inhibition system
- aktiviert die Hemmung von Verhalten bei Reizen, die unbekannt sind oder Bestrafung signalisieren

-> individuelle Unterschiede in der Reaktivität weisen eine moderate Stabilität im Entwicklungsverlauf auf

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5
Q

Im dritten Lebensjahr beginnt die Entwicklung des Verhaltenssystems der “effortful control”, das eine zunehmende intendierte Kontrolle von Emotionen und Verhalten ermöglicht (Derryberry & Rothbart, 1997). Wodurch zeichnet sich dieses System aus?

A
  • eine willentliche und mit Aufwand verbundene Kontrollleistung
  • dient der intendierten Hemmung einer dominanten Reaktion
  • unterstützt die Handlungsplanung und die Erkennung von Denk- und Planungsfehlern
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6
Q

Zwischen welchen fünf Sozialisationsdomänen unterscheiden Grusec & Davidov (2010) im Kontext der Eltern-Kind-Beziehung? Welche Rolle spielen sie für die Entwicklung von Selbstregulation?

A

[1] Schutz:

  • Eltern lindern kindlichen Distress
  • Kind entwickelt Vertrauen in Schutz

[2] Reziprozität:

  • Eltern gehen auf die begründeten Wünsche des Kindes ein
  • Kind entwickelt Bereitschaft für (zukünftiges) reziprokes Verhalten

[3] Kontrolle:

  • Eltern stimmen ihre Disziplinierung bestmöglichst auf das Erziehungsziel ab
  • Kind entwickelt Selbstkontrolle

[4] Gelenktes Lernen:

  • Eltern passen sich an den Lernfortschritt des Kindes an (scaffolding)
  • Kind verinnerlicht die Sprache und das Verhalten der Eltern

[5] Gruppenpartizipation:

  • Eltern nehmen mit ihrem Kind an kulturellen Aktivitäten teil
  • Kind entwickelt ein Gefühl von sozialer Identität
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7
Q

Welche Rolle spielt Selbstregulation für den Schulerfolg?

A
  • weniger Angst vor Prüfungen durch erfolgreiche Emotionsregulation
  • höhere soziale Beteiligung durch Regulation von asozialem Verhalten
  • höhere Anteilnahme am Unterricht durch Regulation von Aufmerksamkeit
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8
Q

Welche Dimensionen des soziokulturellen Kontextes haben nach Super & Harkness (1986) Einfluss auf die Sozialisationsbedingungen und dadurch auf die Entwicklung eines Kindes?

A

[1] Ökologische Bedingungen
- z.B. Klima, Nahrung

[2] Soziale Ausgestaltung
- z.B. Familienstrukturen

[3] Bräuche und Erziehungspraktiken
- z.B. Pflichten eines Kindes im Haushalt

[4] Psychologie der Erziehungspersonen
- z.B. Selbstkonzept, Werthaltungen, Erziehungsvorstellungen

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9
Q

Was ist der Unterschied zwischen interdependenz-orientierten und independenz-orientierten Sozialisationskontexten?

A

[1] Interdependenz-orientierte Sozialisationskontexte

  • Beziehung zur Gruppe steht im Mittelpunkt
  • eher favorisierung von Erziehungsstrategien, die es erleichtern, individuelle Ziele den Interessen der Gruppe unterzuordnen, um Verbundenheit und Harmonie aufrechtzuerhalten

[2] Independenz-orientierte Sozialsiationskontexte

  • individuelle Ziele werden von den Interessen der Gruppe abgegrenzt
  • eher favorisierung von Erziehungsstrategien, die darauf abzielen, selbstbestimmte Veränderungen in der Umwelt herbeizuführen
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