14 - Pro- und Antisoziales Verhalten Flashcards
Wie konsistent sind prosoziale Verhaltensweisen über das Leben hinweg?
- Kinder, die bereits früh prosoziales Verhalten zeigen, neigen bis ins junge Erwachsenenalter stärker dazu, sich um die Bedürfnisse anderer zu kümmern, auch wenn dabei persönliche Kosten entstehen
Welche Vorraussetzungen müssen dafür gegeben sein, dass ein Kind Empathie und/oder Mitleid empfinden kann?
- kann sich in andere Menschen hineinversetzen
- kann die Emotionen von Anderen identifizieren (und verstehen)
Wie lässt sich der Entwicklungsverlauf von prosozialem Verhalten skizzieren?
- jüngere Kinder (bis 3 Jahre) handeln nicht regelmäßig prosozial, sondern ignorieren das Unbehagen anderer
- bis zur Adoleszenz werden prosoziale Verhaltensweisen (helfen, teilen, …) immer häufiger
- während der Pubertät nimmt prosoziales Verhalten etwas ab, steigert sich aber gegen Ende wieder
Welche Auswirkungen haben biologische Faktoren auf die Entwicklung von prosozialem Verhalten?
- genetische Faktoren werden (in Bezug auf prosoziales Verhalten) mit fortschreitendem Alter immer relevanter
- entscheidend sind dabei vor allem die (a) Produktion von Oxytocin, das (b) genetisch kodierte Temperament und (c) Unterschiede im Einfühlungsvermögen
Welche drei Aspekte familiärer Sozialisation stehen in einem Zusammenhang mit der Entwicklung prosozialen Verhaltens?
[1] Vorbild-Sein und Vermittlung von Werten
- Kinder imitieren viele vorgelebte prosoziale Verhaltensweisen von Schlüsselfiguren
- kann nicht nur bestimmen, ob sich Kinder prosozial Verhalten, sondern auch gegenüber wem
[2] Gelegenheiten für prosoziale Aktivitäten schaffen
- Kinder, die aktiv bei prosozialem Verhalten mithelfen dürfen, zeigen später öfters selbst prosoziales Verhalten
[3] Disziplin und Erziehungsstil
- wenn Eltern ihren Kindern Anteilnahme und Nähe anbieten, werden die Kinder mehr Empathie, Mitleid und Selbstregulation zeigen
- besonders effektiv ist eine disziplinierende Anleitung auf der Grundlage von rationalen Begründungen
Was ist der Unterschied zwischen intrumenteller Aggression und Beziehungsaggression?
[1] Instrumentelle Aggression
- ist durch den Wunsch motiviert, ein konkretes Ziel zu erreichen
[2] Beziehungsaggressionen
- Schädigung von Peer-Beziehunge (z.B. durch Ausgrenzung)
Aus welchen Gründen zeigen Jugendliche “Delinquenz”? Wieso ist das Auftreten von “jugendlicher Deliquenz” im Bezug auf die Entwicklungsgeschichte besonders?
- Delinquenz dient der Herstellung einer gefühlten Unabhängigkeit von den Eltern und der Gewinnung von Anerkennung bei Peers
- die meisten Jugendlichen, die juvenile Delinquenz zeigen, haben keine einschlägige Vorgeschichte von antisozialen Verhaltensweisen
Wie unterscheiden sich aggressive Kinder in Bezug auf ihre soziale Kognition von anderen Kindern?
- schreiben häufiger anderen Kindern feindselige Motive zu
- verhalten sich häufig situationsunangemessener
- geben häufiger weniger (pazifistische) optionale Konfliktlösestrategien an
- bewerten aggressive Reaktionen häufiger als positiver, als anderen Kinder
Wie unterscheiden sich Reaktive Aggressionen von Proaktiven Aggressionen? Welche Ziele werden dabei primär verfolgt?
[1] Reaktive Aggressionen:
- emotionsgesteuerte und als Gegenreaktion gedachte Aggression
- Handlungsmotive von Anderen werden als grundsätzlich feindselig wahrgenommen
- dient der Einschüchterung
[2] Proaktive Aggressionen:
- nicht gefühlsbasierte Aggressionen
- dient der Erfüllung von Wünschen und Zielen
Welche biologischen Faktoren wirken auf die Entwicklung von antisozialen Verhaltensweisen?
- genetische Faktoren spielen im Kindesalter eine größere Rolle, als im Erwachsenenalter
- Probleme im Bereich der Aufmerksamkeitssteuerung und Selbstregulation können durch neurologische Defizite bedingt sein
Welche drei Aspekte familiärer Sozialisation stehen in einem Zusammenhang mit der Entwicklung antisozialen Verhaltens?
[1] Elterliche Bestrafung:
- emotional kalter und bestrafender Erziehungsstil
- körperliche Misshandlung
- inkonsequenten Disziplinierungsmittel
[2] Konflikte zwischen Eltern
- Beziehung dient als Modell für zukünftige Beziehungen
[3] Sozioökonomischer Status
- Armut erzeugt große Menge an Stressoren