POL Frau Müller Unterlagen Flashcards
Beginn des 19. Jahrhundert: bis • 1860
- Beginn des 19. Jahrhundert: Erstmals erkannt/ untersucht, andere Krebserkrankungen wurden bereits vorher beschrieben
- 1845: Beschrieb der schottische Arzt John H. Bennett erstmals die Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Phänomen
vereitertes Blut
) vermutete eine Infektion als Ursache - Ca. 1845: Rudolf Virchow beobachtete bei einer Patientin stark vermehrte weiße Blutzellen („weißes Blut“)
Ende des 19. Jahrhunderts bis 2010
- Ende des 19. Jahrhunderts: bezeichneten Pathologen die Leukämie als Neoplasie der weißen Blutzellen; danach wurden mehrere Erscheinungsformen der Leukämie unterschieden
- 1947: Erste Chemotherapeutische Behandlung mit Aminopterin durch Sidney Farber (pädiatrischen Pathologen) Schlechte Remission
- 1960: Behandlung mit VAMP Kominationstherapie (Vincristin, Amethopterin, Mercaptopurin, Prednison) durch den US-amerikanische National Cancer Institute (NCI) in Kinder Studien (Erst gute Erfolge, dann schwere Rückfälle)/ Im weiteren Verlauf kombinierte man die VAMP-Therapie mit einer Strahlentherapie.
Blutbildung ab wann?
Mit dem Ende des vierten Schwangerschaftsmonates beginnt beim Menschen die Blutbildung. Ausgangspunkt aller Blutzellen sind sogenannte pluripotente Stammzellen im Knochenmark. Wirken auf diese Stammzelle, Hormone oder Wachstumsfaktoren (Zytokine) ein, so entwickelt sich die entsprechende Zelllinie. Zunächst teilen sich die Zellen und entwickeln sich zu Vorläuferzellen für die zwei Linien der Blutzellen: den myeloischen Zellen und den lymphatischen Zellen.
Erythrozyten:
Erythrozyten(Die roten Blutkörperchen): Die Erythrozyten sind die am zahlreichsten im Blut vorhandenen
Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen werden im Knochenmark
gebildet
• Rote Blutkörperchen
• Durchmesser: 7,5 μm
• Sie benötigen ca. 9 Tage zur Entwicklung, ihre Lebenszeit im peripheren Blut beträgt ca.120 Tage, bevor sie dann in der Milz vorwiegend aber auch in Leber und Knochenmark abgebaut werden.
Aufgabe der Erythrozyten
- Die rote Farbe der Erythrozyten kommt vom Farbstoff Hämoglobin, das auch für die Bindung des Sauerstoffs an die Blutkörperchen erforderlich ist.
- Sie transportieren Sauerstoff aus der Lunge in die verschiedenen Organe und Gewebe und sorgen für den Abtransport des Kohlendioxids aus den Geweben in die Lunge.
- Eine zu geringe Anzahl roter Blutkörperchen (niedriger Hämoglobinwert) kann sich durch Blässe, Müdigkeit, Luftnot und anderen Symptomen ausdrücken. Man spricht von einer Anämie.
Thrombozyten:
Thrombozyten:
• Blutplättchen
• Durchmesser: 2 – 3 μm
• Sie überleben ca. 7 Tage im Blut, bevor sie in der Milz abgebaut werden.
• Thrombozyten sind für die Blutgerinnung, die Hämostase verantwortlich: bei einer Verletzung werden die Wände der Blutgefäße abgedichtet, an der verletzten Stelle bilden sich Plättchenpfropfen, die zur Blutstillung führen. Später zerfallen die Plättchen und setzen Substanzen frei, die die Gerinnung aktivieren.
Der Begriff Leukämie
Der Begriff Leukämie
Leukämie (altgriechisch λευκός leukós „weiß“ sowie αἷμα haima „Blut“; wörtlich also Weißblütigkeit)
Volksmund „(weißer) Blutkrebs „/ Leukose (frühere Bezeichnung)
Erkrankung des blutbildenden oder des lymphatischen Systems (maligne = Bösartig)
(Bösartige Erkrankung der weißen Blutzellen mit unkontrollierter krebsartiger Wucherung einer oder mehrerer weißer Vorläuferzellen)
Erkrankte ca. 20.000 Menschen/ Jahr
Kennzeichen von Leukämien
Kennzeichen von Leukämien
Blutbildveränderungen:
• stark vermehrte Bildung von funktionsuntüchtigen Vorläuferzellen der weißen Blutzellen (Leukämiezellen)
• Ausbreitung der fehlerhaften Zellen im Knochenmark und verdrängen dort die übliche Blutbildung (Störung der Blutbildung bzw. der Blutbestandteile)
• stark vermehrtes Vorkommen im peripheren Blut
• Infiltration in Leber, Milz, Lymphknoten und weitere Organe möglich
Begleiterkrankungen:
Dadurch häufig resultierende Begleiterkrankungen:
Anämie (Mangel an O2 im Blut/ Verminderung der Hämoglobin-Konzentration im Blut / Blutarmut), Thrombozytopenie (Mangel an blutungsstillenden Blutplättchen= Störung der Gerinnung), Leukozytopenie/ Leukopenie (Mangel an reifen funktionstüchtigen weißen Blutzellen = gestörtes Immunsystem), Granulozytopenie/ Neutropenie (Mangel an neutrophilen Granulozyten im Blut = gestörte unspezifische Abwehr)
Merke:Eine Zytopenie besteht
Merke: Eine Zytopenie besteht, wenn die Blutzellzahl unterhalb der unteren Grenze des Normalbereichs liegt. Je nach betroffener Zellreihe spricht man von einer Anämie (verminderte rote Blutkörperchen), Thrombozytopenie (verminderte Thrombozyten) und Leukopenie (verminderte Leukozyten).
Entstehung von Leukämien
Entstehung von Leukämien
Genetische Veränderungen von unreifen blutbildenden Vorläuferzellen
keine Weiterentwicklung von vollständig funktionierenden Blutzellen
unkontrollierte Vermehrung (Es genügt bereits die Veränderung einer einzigen Vorläuferzelle, die durch das anschließende unkontrollierte Wachstum die gesunden Bestandteile des blutbildenden Systems zurückdrängen kann)
Mögliche potentiell auslösende Faktoren:
Mögliche potentiell auslösende Faktoren:
• Chemikalien (Benzol (Steinkohle, Teer, Nikotin, Erdöl))
• Vergangene Zytostatika Therapien
• ionisierende Strahlung (Röntgen, MRT, Strahlentherapie…)
• Viren (Hepatitis, HIV, Herpes, …)
• genetische Vorbelastung (Down Syndrom, …)
• psychogene Faktoren (Depressionen, …)
Merke: Ursachen sind allerdings immer noch weitgehend unklar und nicht direkt zuzuordnen
Klassifikation von Leukämien
Klassifikation von Leukämien
Je schneller sich die Leukämiezellen im Körper ausbreiten, umso schneller schreitet die Krankheit voran. Man unterscheidet daher sowohl bei myeloischen als auch bei lymphatischen Leukämien akute und chronische Verlaufsformen.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Leukämiezellen hängt mit ihrem Reifezustand zusammen: Je früher im Reifungsprozess die Entartung stattgefunden hat, d.h. je unreifer die Zellen, desto schneller schreitet die Krankheit voran.
Akute Leukämie
Akute Leukämie (früher unreife Leukose) Zellanhäufung in einem sehr frühen, unreifen Stadium (fast)
Die unreifen weißen Blutzellen akuter Leukämien (auch Blasten genannt) nehmen in kürzester Zeit explosionsartig zu. Akute Leukämien müssen deshalb unbedingt umgehend behandelt werden.
Akute Leukämie
Zytologische Kriterien:
Akute Leukämie
Zytologische Kriterien:
• Unreifzellige Leukämie
• Über 25 % pathologische Zellen im Knochenmark
• Über 40% Blasten (unreife Zellen) im peripheren Blut
• Keine Differenzierung in reife Zeilen (maligne, tumorähnliche Überproliferation der Knochenmarksstammzelle (sog. Hiatus leucaemicus)