Leukopenie ( Laborveränderungen) Flashcards
Leukopenie Definition
Bei einer Leukopenie (auch: Leukozytopenie) ist die Anzahl der Leukozyten im Blut zu niedrig. Manchmal wird die Zahl der weißen Blutkörperchen durch einen Infekt verringert, seltener sind Erkrankungen des Blutes und des Knochenmarks oder Vergiftungen die Ursache. Unterschreitet der Leukozytenwert eine bestimmte Grenze, kann das lebensgefährlich sein.
Zu wenig weiße Blutkörperchen
Zu wenig weiße Blutkörperchen: Ursachen
Eine niedrige Leukozytenzahl entsteht, wenn weiße Blutkörperchen in größeren Mengen verbraucht und/oder nicht genügend neue Zellen im Knochenmark nachproduziert werden. Da der Körper über einen gewissen Leukozyten-Speicher verfügt, macht sich eine Leukopenie erst nach etwa einer Woche mit Symptomen bemerkbar.
verschiedene Gründe
Es kann verschiedene Gründe haben, wenn der Blutspiegel der Leukozyten niedrig ist, so zum Beispiel:
Infektionen (wie Grippe = Influenza, Masern, Röteln, Malaris, Brucellose, Typhus abdominalis)
Knochenmarkschädigung durch Chemotherapie oder Bestrahlung
Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom oder reaktive Arthritis
Erkrankungen, bei denen die Leukozyten-Bildung gestört ist wie zum Beispiel bei Vitamin B12-Mangel oder Myelodysplasien (Knochenmarkserkrankungen mit gestörter Blutbildung)
Zu wenig weiße Blutkörperchen: Symptome
Ist die Zahl der Leukozyten zu niedrig, kann das verschiedene Symptome verursachen. Leichte Leukopenien verlaufen häufig symptomlos. Da der Organismus aber durch zu wenig Leukozyten im Blut angreifbarer für Erreger von außen ist, treten häufiger Infektionen auf. Nicht selten verursachen dann sogenannte atypische Erreger fieberhafte Erkrankungen
Je geringer die Zahl der weißen Blutkörperchen ist (also je ausgeprägter die Leukopenie), desto schwerer können die Infekte verlaufen.
Die Erreger werden als „atypisch
Die Erreger werden als „atypisch“ bezeichnet, da sie bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem meist keine Erkrankung auslösen. Hierzu zählen verschiedene Bakterien und Pilze
verschiedene Beschwerden und Erkrankungen Zeichen einer Leukopenie
Insgesamt können verschiedene Beschwerden und Erkrankungen Zeichen einer Leukopenie sein. Dazu zählen: Zahnfleischentzündung Entzündungen der Mundschleimhaut häufig wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) Mittelohrentzündung Rachenentzündung Lungenentzündung Furunkel geschwollene Lymphknoten Fieber unbekannter Ursache
Leukozyten zu niedrig: Was tun? leichteVerringerung der Leukozytenzahl
Bei einer leichten Verringerung der Leukozytenzahl kann zunächst abgewartet und in zeitlichem Abstand eine erneute Blutkontrolle durchgeführt werden. Oftmals hat sich der Blutwert dann schon wieder von allein normalisiert, etwa wenn eine nun ausgeheilte Infektion die Ursache war.
Ist die Zahl der weißen Blutkörperchen stark vermindert, muss gegebenenfalls eine Knochenmarksprobe entnommen werden, um die Ursache zu finden.
Leukozyten zu niedrig: Was tun? Bei weniger als 1000 Leukozyten pro Mikroliter Blut
Bei weniger als 1000 Leukozyten pro Mikroliter Blut können Erreger nicht mehr adäquat abgewehrt werden. Bei Messwerten unter 500 Leukozyten pro Mikroliter besteht praktisch kein Immunschutz mehr. Der Patient muss sofort auf einer sogenannten Isolierstation von Erregern abgeschirmt werden
Leukozyten zu niedrig: Was tun?
Um das Knochenmark zur Leukozytenproduktion anzuregen,
Um das Knochenmark zur Leukozytenproduktion anzuregen, ist es möglich, sogenannte Wachstumsfaktoren zu verabreichen. Des Weiteren erhalten die Leukopenie-Patienten vorbeugend Medikamente gegen Bakterien (Antibiotika) und gegen Pilze (Antimykotika), um Infektionen zu verhindern.
Eine Leukopenie kann durch zwei Mechanismen verursacht werden:
Eine Leukopenie kann durch zwei Mechanismen verursacht werden:
Die Produktion der weißen Blutkörperchen ist vermindert (zum Beispiel durch Vitamin-B12-Mangel oder Folsäuremangel).
Weiße Blutkörperchen werden vermehrt abgebaut (Autoantikörper im Rahmen einer Bindegewebserkrankung (Kollagenose)).
Eine Leukopenie tritt selten alleine auf. Meistens wird sie begleitet von einem Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie) und einer Blutarmut (Anämie).
Diagnostik
Eine Leukopenie kann im kleinen Blutbild, bei der die Gesamtzahl der Leukozyten bestimmt wird, festgestellt werden. Ist die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erniedrigt, dann wird immer ein großes Blutbild (kleines Blutbild + Differentialblutbild) veranlasst. Während das kleine Blutbild nur die Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen angibt, kann am Differentialblutbild ablesen, welche Art der weißen Blutkörperchen erhöht oder erniedrigt ist. Insgesamt gibt es fünf Arten von weißen Blutkörperchen:
Bei einer Leuko(zyto)penie I Care
Bei einer Leuko(zyto)penie hat der Patient zu wenig Leukozyten im Blut. Leukopenien sind gefährlich, da die Patienten sehr anfällig für Infektionen sind. Bei älteren Menschen liegen die Leukozytenzahlen häufig knapp unter dem Normalwert, ohne dass ein Immundefizit bestehen muss. Steigen bei den entsprechenden Patienten die Leukozyten z. B. im Rahmen einer Infektion an, muss nicht unbedingt eine Leukozytose über dem Grenzwert vorliegen. Meist sind von der Leukopenie die Granulozyten als größte Zellgruppe betroffen, man spricht dann auch von einer Neutropenie.
Hämatologische Neoplasien Definition
Hämatologische Neoplasien sind bösartige Erkrankungen (Neoplasie = Neubildung = Krebserkrankungen) des Blut- und Lymphsystems. Hierzu zählen die Leukämien und Lymphome (sie gehen von den Leukozyten aus) sowie myeloproliferative Erkrankungen und das myelodysplastische Syndrom (letztere beiden können alle 3 Zellreihen des blutbildenden Systems betreffen).
Eine Leukozytopenie
Eine Leukozytopenie (oder kurz: Leukopenie bzw. Neutropenie ) ist eine Verminderung der Leukozytenanzahl (< 1500/µl). Meist handelt es sich um eine Verringerung der Zahl der neutrophilen Granulozyten, man spricht daher auch von einer Granulozytopenie bzw. Neutropenie . Patienten mit einer Neutropenie sind stark infektionsgefährdet .
Formen
Je nachdem, welche Zellfraktion der Leukozyten vermindert ist, kann man weiter differenzieren in:
Granulozytopenie (Granulopenie, Neutropenie)
Lymphozytopenie (Lymphopenie)
Monozytopenie (Monopenie)
Basopenie
Eosinopenie
Die Anzahl der Untergruppen ist selten gleichmäßig vermindert, normalerweise ist nur eine Gruppe betroffen. Die häufigste Störung ist die Granulozytopenie.