Leukopenie ( Laborveränderungen) Flashcards

1
Q

Leukopenie Definition

A

Bei einer Leukopenie (auch: Leukozytopenie) ist die Anzahl der Leukozyten im Blut zu niedrig. Manchmal wird die Zahl der weißen Blutkörperchen durch einen Infekt verringert, seltener sind Erkrankungen des Blutes und des Knochenmarks oder Vergiftungen die Ursache. Unterschreitet der Leukozytenwert eine bestimmte Grenze, kann das lebensgefährlich sein.

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2
Q

Zu wenig weiße Blutkörperchen

A

Zu wenig weiße Blutkörperchen: Ursachen
Eine niedrige Leukozytenzahl entsteht, wenn weiße Blutkörperchen in größeren Mengen verbraucht und/oder nicht genügend neue Zellen im Knochenmark nachproduziert werden. Da der Körper über einen gewissen Leukozyten-Speicher verfügt, macht sich eine Leukopenie erst nach etwa einer Woche mit Symptomen bemerkbar.

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3
Q

verschiedene Gründe

A

Es kann verschiedene Gründe haben, wenn der Blutspiegel der Leukozyten niedrig ist, so zum Beispiel:

Infektionen (wie Grippe = Influenza, Masern, Röteln, Malaris, Brucellose, Typhus abdominalis)

Knochenmarkschädigung durch Chemotherapie oder Bestrahlung

Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom oder reaktive Arthritis

Erkrankungen, bei denen die Leukozyten-Bildung gestört ist wie zum Beispiel bei Vitamin B12-Mangel oder Myelodysplasien (Knochenmarkserkrankungen mit gestörter Blutbildung)

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4
Q

Zu wenig weiße Blutkörperchen: Symptome

A

Ist die Zahl der Leukozyten zu niedrig, kann das verschiedene Symptome verursachen. Leichte Leukopenien verlaufen häufig symptomlos. Da der Organismus aber durch zu wenig Leukozyten im Blut angreifbarer für Erreger von außen ist, treten häufiger Infektionen auf. Nicht selten verursachen dann sogenannte atypische Erreger fieberhafte Erkrankungen
Je geringer die Zahl der weißen Blutkörperchen ist (also je ausgeprägter die Leukopenie), desto schwerer können die Infekte verlaufen.

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5
Q

Die Erreger werden als „atypisch

A

Die Erreger werden als „atypisch“ bezeichnet, da sie bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem meist keine Erkrankung auslösen. Hierzu zählen verschiedene Bakterien und Pilze

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6
Q

verschiedene Beschwerden und Erkrankungen Zeichen einer Leukopenie

A
Insgesamt können verschiedene Beschwerden und Erkrankungen Zeichen einer Leukopenie sein. Dazu zählen:
Zahnfleischentzündung
Entzündungen der Mundschleimhaut
häufig wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Mittelohrentzündung
Rachenentzündung
Lungenentzündung
Furunkel
geschwollene Lymphknoten
Fieber unbekannter Ursache
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7
Q

Leukozyten zu niedrig: Was tun? leichteVerringerung der Leukozytenzahl

A

Bei einer leichten Verringerung der Leukozytenzahl kann zunächst abgewartet und in zeitlichem Abstand eine erneute Blutkontrolle durchgeführt werden. Oftmals hat sich der Blutwert dann schon wieder von allein normalisiert, etwa wenn eine nun ausgeheilte Infektion die Ursache war.
Ist die Zahl der weißen Blutkörperchen stark vermindert, muss gegebenenfalls eine Knochenmarksprobe entnommen werden, um die Ursache zu finden.

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8
Q

Leukozyten zu niedrig: Was tun? Bei weniger als 1000 Leukozyten pro Mikroliter Blut

A

Bei weniger als 1000 Leukozyten pro Mikroliter Blut können Erreger nicht mehr adäquat abgewehrt werden. Bei Messwerten unter 500 Leukozyten pro Mikroliter besteht praktisch kein Immunschutz mehr. Der Patient muss sofort auf einer sogenannten Isolierstation von Erregern abgeschirmt werden

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9
Q

Leukozyten zu niedrig: Was tun?

Um das Knochenmark zur Leukozytenproduktion anzuregen,

A

Um das Knochenmark zur Leukozytenproduktion anzuregen, ist es möglich, sogenannte Wachstumsfaktoren zu verabreichen. Des Weiteren erhalten die Leukopenie-Patienten vorbeugend Medikamente gegen Bakterien (Antibiotika) und gegen Pilze (Antimykotika), um Infektionen zu verhindern.

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10
Q

Eine Leukopenie kann durch zwei Mechanismen verursacht werden:

A

Eine Leukopenie kann durch zwei Mechanismen verursacht werden:

Die Produktion der weißen Blutkörperchen ist vermindert (zum Beispiel durch Vitamin-B12-Mangel oder Folsäuremangel).
Weiße Blutkörperchen werden vermehrt abgebaut (Autoantikörper im Rahmen einer Bindegewebserkrankung (Kollagenose)).
Eine Leukopenie tritt selten alleine auf. Meistens wird sie begleitet von einem Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie) und einer Blutarmut (Anämie).

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11
Q

Diagnostik

A

Eine Leukopenie kann im kleinen Blutbild, bei der die Gesamtzahl der Leukozyten bestimmt wird, festgestellt werden. Ist die Zahl der weißen Blutkörperchen stark erniedrigt, dann wird immer ein großes Blutbild (kleines Blutbild + Differentialblutbild) veranlasst. Während das kleine Blutbild nur die Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen angibt, kann am Differentialblutbild ablesen, welche Art der weißen Blutkörperchen erhöht oder erniedrigt ist. Insgesamt gibt es fünf Arten von weißen Blutkörperchen:

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12
Q

Bei einer Leuko(zyto)penie I Care

A

Bei einer Leuko(zyto)penie hat der Patient zu wenig Leukozyten im Blut. Leukopenien sind gefährlich, da die Patienten sehr anfällig für Infektionen sind. Bei älteren Menschen liegen die Leukozytenzahlen häufig knapp unter dem Normalwert, ohne dass ein Immundefizit bestehen muss. Steigen bei den entsprechenden Patienten die Leukozyten z. B. im Rahmen einer Infektion an, muss nicht unbedingt eine Leukozytose über dem Grenzwert vorliegen. Meist sind von der Leukopenie die Granulozyten als größte Zellgruppe betroffen, man spricht dann auch von einer Neutropenie.

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13
Q

Hämatologische Neoplasien Definition

A

Hämatologische Neoplasien sind bösartige Erkrankungen (Neoplasie = Neubildung = Krebserkrankungen) des Blut- und Lymphsystems. Hierzu zählen die Leukämien und Lymphome (sie gehen von den Leukozyten aus) sowie myeloproliferative Erkrankungen und das myelodysplastische Syndrom (letztere beiden können alle 3 Zellreihen des blutbildenden Systems betreffen).

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14
Q

Eine Leukozytopenie

A

Eine Leukozytopenie (oder kurz: Leukopenie bzw. Neutropenie ) ist eine Verminderung der Leukozytenanzahl (< 1500/µl). Meist handelt es sich um eine Verringerung der Zahl der neutrophilen Granulozyten, man spricht daher auch von einer Granulozytopenie bzw. Neutropenie . Patienten mit einer Neutropenie sind stark infektionsgefährdet .

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15
Q

Formen

A

Je nachdem, welche Zellfraktion der Leukozyten vermindert ist, kann man weiter differenzieren in:
Granulozytopenie (Granulopenie, Neutropenie)
Lymphozytopenie (Lymphopenie)
Monozytopenie (Monopenie)
Basopenie
Eosinopenie
Die Anzahl der Untergruppen ist selten gleichmäßig vermindert, normalerweise ist nur eine Gruppe betroffen. Die häufigste Störung ist die Granulozytopenie.

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16
Q

Ätiologie

A

Ätiologie
Zu einer Leukopenie kommt es, wenn die Neubildung der Leukozyten (Leukopoese) im Knochenmark beeinträchtigt ist (z.B. bei Myelosuppression) oder ein erhöhter Verbrauch besteht (z.B. bei Infektionskrankheiten).

17
Q

Ursachen erniedrigter Zahl von Leukozyten (Leukopenie)

A

Ursachen erniedrigter Zahl von Leukozyten (Leukopenie)
Es gibt einige Gründe, die zu einem Mangel von weißen Blutkörperchen führen kann. Die häufigsten Gründe, die zu einer Leukopenie führen, sind:

Schwere entzündliche Reaktion wie Blutvergiftung (Sepsis)
Folsäuremangel oder Vitamin-B12-Mangel
Aplastische Anämie (Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen, die zu einer Insuffizienz des Knochenmarks führen)

18
Q

Ursachen erniedrigter Zahl von Leukozyten (Leukopenie)( Teils2 )

A

Myelodysplastisches Syndrom (eine Gruppe von Erkrankungen, bei der die Bildung der verschiedenen Blutzellarten gestört ist)
Speicherkrankheit wie Morbus Gaucher
Zustand nach Chemo- oder Strahlentherapie (Schädigung des Knochenmarks)
Allergische Reaktion auf Medikamente
Kollagenose (Autoantikörper im Rahmen einer Bindegewebserkrankung)

19
Q

Einnahme von Medikamenten.

A

Eine weitere klinisch relevante Ursache ist die Einnahme von Medikamenten. Leukopenien können hier erwartet (bei Chemotherapie), aber auch unerwartet auftreten. Als Auslöser medikamentös induzierter Leukopenien kommen zum Beispiel infrage:

Zytostatika
Clozapin
Sulfasalazin
Thiamazol
Rituximab
Den Tiefpunkt einer Leukopenie im Rahmen einer Chemotherapie nennt man Leukozyten-Nadir.
20
Q

Symptome

A

Symptome
Patienten mit Leukopenie weisen eine erhöhte Infektanfälligkeit auf - vor allem gegenüber bakteriellen Erregern. Die Symptome sind davon abhängig, ob eine akute oder chronische Leukopenie vorliegt.

Mundhöhle
Ulzerationen der Mundschleimhaut
Stomatitis
Parodontitis

21
Q

Symptome ( HNO-Bereich, Lunge, Haut, Sonstige)

A
HNO-Bereich
Sinusitis
Otitis media
Pharyngitis
Lunge
Pneumonie
Haut
Furunkel
Sonstige
Lymphknotenschwellung
Abszesse
Fieber
22
Q

Therapie

A

Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache. Um die erhöhte Infektanfälligkeit von Patienten mit Leukopenie zu kompensieren, erfolgt die Abschirmung des Patienten durch Gabe von Antibiotika und ggf. Antimykotika. Die erniedrigten Leukozytenzahlen können medikamentös durch Gabe von rekombinantem G-CSF (z.B. Lenograstim) erhöht werden. Allerdings spricht nur ein Teil der Leukopenien (z.B. nach Zytostatikatherapie) auf G-CSF an.

23
Q

Die zeitweise experimentell bei schweren Leukopeniefällen

A

Die zeitweise experimentell bei schweren Leukopeniefällen angewendete Transfusion von Granulozytenkonzentraten hat sich als Behandlungsmethode nicht durchgesetzt (Stand 2018).

24
Q

Was tut der Arzt bei einer Leukopenie?

A

Was tut der Arzt bei einer Leukopenie?
Stellt der Arzt eine Leukopenie im kleinen Blutbild fest, dann muss er nicht immer nach einer Ursache suche. Ist die Zahl der Patienten nur leicht erniedrigt (weniger als 20 Prozent) und zeigt der Patient keine schwerwiegenden Symptome, wird der Arzt eine Kontrolluntersuchung veranlassen. Oft reguliert sich die Zahl der Leukozyten von selbst, wenn der Körper eine akute Entzündung bekämpft hat.

25
Q

Ist die Zahl der Leukozyten niedriger oder bleibt die Zahl der Leukozyten niedrig,

A

Ist die Zahl der Leukozyten niedriger oder bleibt die Zahl der Leukozyten niedrig, dann muss eine genauere Untersuchung der weißen Blutkörperchen durch ein Differenzialblutbild erfolgen.

26
Q

Die Behandlung der Leukopenie: Leukopenie durch ein Medikament

A

Die Behandlung der Leukopenie ist abhängig von der Ursache. Wurde die Leukopenie durch ein Medikament verursacht, dann muss dieses abgesetzt werden. Die Zahl der weißen Blutkörperchen normalisiert sich innerhalb von wenigen Tagen. Liegt eine infektiöse Erkrankung vor, dann werden die Erreger gezielt bekämpft. Bakterien werden mit einem Antibiotikum bekämpft, Viren mit antiviralen Medikamenten

27
Q

Die Behandlung der Leukopenie

A

Pilze werden mit antimykotischen Mittel bekämpft, Parasiten mit antiparasitäten Medikamenten. Eine HIV-Infektion wird mit einer Kombination von antiviralen Medikamente behandelt. Bei einem erblichen Immundefekt, ist eine Knochenmark- oder Stammzelltransplantation eine Behandlungsmöglichkeit
.Bis die Ursache einer ausgeprägten Leukopenie gefunden wurde, ist es sinnvoll den Patienten mit einem Antibiotikum und antimykotischen Mitteln vor Infektionen zu schützen.