pflegerische Betreuung bei Anämie Flashcards
Sturz-und Dekubitusgefahr
Sturz-und Dekubitusgefahr
Patienten mit Anämie und niedrigem Blutdruck neigen zu Schwindel und Kreislaufkollaps, v. a. beim Aufstehen vom Liegen zum Stehen (orthostatische Dysregulation). Pflegende begleiten den Patienten beim Aufstehen und Gehen, bis der Kreislauf stabil ist. Selbstständige Patienten leiten sie zum langsamen Aufstehen an: einfache Bewegungsübungen im Bett durchführen, dann einige Zeit am Bettrand sitzen bleiben, Beine und Füße bewegen und bei Wohlbefinden aufstehen.
Bettlägerige Patienten mit Anämie haben ein erhöhtes Dekubitusrisiko. Pflegende leiten Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe ein.
Die pflegerische Unterstützung
Die pflegerische Unterstützung richtet sich nach der Schwere der Anämie und den bestehenden Symptomen:
• Blutdruck und Puls regelmäßig kontrollieren
• Müdigkeit und allgemeine Schwäche wahrnehmen bzw. erfragen und Unterstützung anbieten, besonders bei der Körperpflege und Mobilisation. Belastungen über den Tag verteilen, immer wieder Ruhephasen einplanen
• Bei Atemnot atemerleichternde Lagerung durchführen, ggf. Sauerstoffgabe nach Arztanordnung verabreichen
• Bei Frieren zweite Bettdecke anbieten, wärmende Kleidung anziehen
Weitere pflegerische Maßnahmen ergeben sich ggf. aus der Anämieursache.
Beratung
Beratung
Pflegerische Beratungsschwerpunkte sind die Medikamenteneinnahme und, falls der Anämie eine Fehlernährung zugrunde liegt, die Ernährungsberatung. Pflegefachkräfte ziehen dafür einen Ernährungsexperten hinzu und bitten ggf. auch Angehörige dazu.
Prävention
Präventiv sollten besonders Gefährdete auf ihre Ernährung achten:• Bei Schwangeren
Besonders gefährdet sind sehr junge Frauen
Mehrlingsschwangere und Frauen mit schnell aufeinanderfolgenden Schwangerschaften
• Vegetarier und Veganer
Prävention Bei Schwangeren
• Bei Schwangeren sind die Eisen- und Folsäureversorgung auch bei einer ausgewogenen Ernährung zu gering:
– Folsäuremangel erhöht das Risiko eines Neuralrohrdefekts oder anderer Fehlbildungen sowie das Fehlgeburtsrisiko. Besonders gefährdet sind sehr junge Frauen (Folatspeicher sind durch die Pubertät nur unzureichend gefüllt), Mehrlingsschwangere und Frauen mit schnell aufeinanderfolgenden Schwangerschaften. Folsäurereiche Lebensmittel sind z. B. grüne Gemüse, Leber, Eier, Getreide, Nüsse, zum Salzen sollte mit Folsäure angereichertes Speisesalz verwendet werden. Außerdem wird die Einnahme von Folsäuretabletten bereits bei Kinderwunsch sowie zu Beginn der Schwangerschaft empfohlen
Prävention – Während der Schwangerschaft
– Während der Schwangerschaft verdoppelt sich der Eisenbedarf der Frau. Eisenmangel führt bei der Mutter zu typischen Anämiesymptomen, ein schwerer Eisenmangel beim ungeborenen Kind zu Entwicklungsstörungen. Viel Eisen ist in rotem Fleisch, Innereien, Eidotter, Hülsenfrüchten, Getreide, Kernen und Nüssen enthalten. Je nach Hämoglobinwert erhält die Schwangere Eisentabletten.
Prävention : Vegetarier und Veganer
• Vegetarier und Veganer haben ebenfalls ein erhöhtes Anämierisiko, da pflanzlichem Eisen vom Körper deutlich schlechter aufgenommen wird als tierisches. Sie sollten besonders auf die Speisenzusammensetzung achten, da diese bei der Aufnahme von pflanzlichem Eisen eine wichtige Rolle spielt. So verbessern z. B. Vitamin-C-haltige Lebensmittel die Eisenaufnahme, Sojaprodukte z. B. vermindern die Eisenverwertung.
Weitere Maßnahmen Prävention
Weitere Maßnahmen sind z. B. angezeigt bei:
• Frühgeborenen. Sie erhalten von der achten Lebenswoche bis ins zweite Lebensjahr Eisentropfen.
• Patienten mit bestimmten Magenerkrankungen, nach Magenoperationen. Hier muss Vitamin B 12 durch regelmäßige Injektion substituiert werden.
• Vor planbaren Operationen mit zu erwartendem größerem Blutverlust. Hier ist bei größeren Kindern und Erwachsenen eine präoperative Eigenblutspende möglich.
Pflege
Wahrnehmen und Beobachten:
engmaschige Vitalzeichenkontrolle, v. a. bei Mobilisation
Ein- und Ausfuhr bilanzieren
Aussehen der Haut
Nebenwirkungen: z.B. Müdigkeit, Mattigkeit, Schwindel oder Tachykardie, Anzeichen eines Transfusionszwischenfalls bei Erythrozytenkonzentratgabe, Übelkeit, Obstipation
Ausscheidung: anthrazitfarbener Stuhl bei Eiseneinnahme
Mobilisation:
Ernährung:
Prophylaxen:
Pflege Mobilisation: Ernährung: Prophylaxen:
Mobilisation: auf Belastungsfähigkeit achten, bei Schwindel, Übelkeit oder Atemnot Maßnahme abbrechen
Ernährung: ausreichend Eisen, Folsäure bzw. Vitamin B12 zuführen
Prophylaxen: bedarfsgerecht, Sturzprophylaxe bei Kollapsneigung
Informieren, Schulen, Anleiten, Beraten: Menschen, die unter einer chronischen Anämie leiden
Informieren, Schulen, Anleiten, Beraten
Menschen, die unter einer chronischen Anämie leiden, müssen über die Notwendigkeit regelmäßiger Hb-Kontrollen informiert sein.
Sie sollten außerdem dazu angeleitet werden, auch zu Hause langsam aufzustehen und sich dabei eine Möglichkeit zum Festhalten zu suchen, um die Sturzgefahr zu senken.
Bei der Einnahme von Eisen ist auf Folgendes zu achten:
Bei der Einnahme von Eisen ist auf Folgendes zu achten:
Eisentabletten 1–2 Stunden vor der Mahlzeit auf nüchternen Magen einnehmen.
Tabletten müssen ca. 6 Wochen lang eingenommen werden.
Stuhlgang kann sich anthrazitfarben verfärben.
Mögliche Nebenwirkungen sind Obstipation und Übelkeit.
Unterstützt werden kann die Therapie durch den Verzehr besonders eisenhaltiger Nahrungsmittel, wie Leber- bzw. Blutwurst, Kürbiskerne oder Hülsenfrüchte (z. B. Linsen).
Anämie: Das können Sie selbst tun : Eine ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann Ihnen helfen, bestimmten Formen der Blutarmut vorzubeugen. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass Sie mit der Nahrung ausreichend Folsäure aufnehmen. Größere Mengen des Vitamins finden sich etwa in Bohnen, Spargel, Spinat, Kopfsalat, Weißkohl und Leber. Besonders wichtig ist Folsäure in der Schwangerschaft. Deshalb wird werdenden Müttern die Einnahme von Folsäurepräparaten empfohlen.
Auch Lebensmittel mit Vitamin B12 sollten regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Dazu zählen etwa Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte.
Besonders wichtig für Frauen
Sportler
Besonders wichtig für Frauen ist eine ausreichende Zufuhr von Eisen: Durch die Menstruation geht nämlich regelmäßig ein Teil des wichtigen Spurenelements verloren. Vor allem Frauen mit starker, lang andauernder Monatsblutung (Menorrhagie) entwickeln oft eine Eisenmangel-Anämie. Aber auch Sportler sind anfällig für Eisenmangel, da sie mit dem Schweiß vermehrt Eisen ausscheiden. Eisenreiche Lebensmittel wie Leber, rotes Fleisch, Petersilie, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Sesam und Nüsse können dabei helfen, den Eisenbedarf zu decken.
die Aufnahme von Eisen im Darm unterstützen
Um die Aufnahme von Eisen im Darm zu unterstützen, sollten Sie eisenhaltige Lebensmittel mit Vitamin-C-Quellen kombinieren. Geben Sie zum Beispiel einen Schuss Zitronensaft in das Salatdressing oder trinken Sie ein Glas Orangensaft zum Schweineschnitzel oder Vollkornreis. So können Sie einer Anämie durch Eisenmangel vorbeugen.