Knochenmarkbiopsie Frau Müller Flashcards
Knochengewebe
Auch das Knochengewebe setzt sich aus Zellen und Interzellularsubstanz (hier Knochengrundsubstanz) zusammen. Im Gegensatz zu anderen Bindegeweben sind in dieser Knochengrundsubstanz große Mengen von Mineralstoffen enthalten, die zur Festigkeit des Knochens führen.
Knochenauf- und abbau
Am Knochenauf- und abbau sind drei Arten von Knochenzellen beteiligt:
• Osteoblasten
• Osteozyten
• Osteoklasten
• Osteoblasten :
• Osteoblasten : Diese „jungen“ Knochenzellen scheiden Kalzium in Form von schlecht löslichen Salzen, die leicht kristallisieren, in die Knochengrundsubstanz aus. Die Osteoblasten werden durch diese kristallisierten Salze „eingemauert“ und dadurch von der Umgebung weitgehend isoliert
• Osteozyten :
• Osteozyten : Die so isolierten Osteoblasten verlieren ihre Fähigkeit zur Zellteilung und werden nun Osteozyten genannt. Durch diese Verhärtung geben sie dem Knochen die gute Belastbarkeit.
• Osteoklasten :
Osteoklasten sind mehrkernige Riesenzellen, die für den Knochenabbau und die Demineralisierung verantwortlich sind.. Sie gehören zum mononukleär-phagozytären System (MPS). Ihre Hauptaufgabe ist die Resorption der Knochensubstanz.
Die Gegenspieler der Osteoklasten sind die Osteoblasten.
Bei diesem Knochenauf- und -abbau
Bei diesem Knochenauf- und -abbau werden ständig Mineralsalze aus dem Blut aufgenommen bzw. ins Blut abgegeben. Aufgrund dieser ständigen Knochenerneuerung, die auch nach Abschluss der Wachstumsphase – wenn auch in etwas geringerer Dynamik – bestehen bleibt, kann sich der Knochen stets neuen Anforderungen anpassen, wie z. B. vermehrte Belastung, Ruhigstellung, Schwangerschaft. Verliert der Knochen zu viel Kalzium, sei dies aufgrund mangelnder Belastung oder als Folge hormoneller Veränderungen (z. B. während des Klimakteriums), wird zuviel Knochen abgebaut. Die Knochendichte nimmt ab und die Knochenbrüchigkeit nimmt zu (Osteoporose ).
Knochenmark
Knochenmark
Das rote Knochenmark , in dem Blutzellen gebildet werden, finden wir in den Epiphysen der Röhrenknochen, in den platten Knochen und z. T. in den würfelförmigen Knochen. Beim Embryo und beim kleinen Kind sind auch die Markhöhlen der Diaphysen mit rotem Knochenmark gefüllt. Hier verfettet das Mark allerdings mit zunehmendem Wachstum.
Osteoklasten Def
Osteoklasten (griech. osteon “Knochen” und klastos “zerbrochen”) sind Zellen, die für den Abbau und die Resorption von Knochensubstanz zuständig sind. Ihre Aktivität wird hormonell gesteuert. Sie entstehen im Knochenmark und werden bei Bedarf aktiviert und ins Knochengewebe abgegeben.
permanenter Umbau
Da der Knochen sich ständig neuen Belastungen anpassen muss, befindet er sich permanent im Umbau. Damit das System des Knochenumbaus nicht aus dem Gleichgewicht gerät und zu viel Knochengewebe auf- oder abgebaut wird, sind die Osteoklasten durch Kommunikationsprozesse und Botenstoffe im Körper perfekt mit ihren Gegenspielern, den Osteoblasten, abgestimmt. Bei einigen Erkrankungen kann dieses Gleichgewicht allerdings gestört sein. Dazu zählt beispielsweise die Osteoporose, bei der durch gesteigerte Osteoklastentätigkeit vermehrt Knochengewebe abgebaut wird.
Das Knochenmark ist beim Erwachsenen
Das Knochenmark ist beim Erwachsenen hauptsächlich in den Innenräumen der platten Knochen (Becken, Wirbelkörper, Schädel, Rippen und Brustbein) lokalisiert. Es ist die Entwicklungs- bzw. Geburtsstätte der Blutzellen (rote und weiße) sowie der Blutplättchen
Die Knochenmarkbiopsie ,der Knochenmarkpunktion
Bei der Knochenmarkpunktion werden einzelne Zellen aus dem Knochenmark herausgesogen (Knochenmarkaspiration), bei der Knochenmarkbiopsie wird Gewebe herausgestanzt.
Wo wird das Knochenmark entnommen?
Punktionsorte
Als Entnahmeort können theoretisch alle platten Knochen mit rotem, blutbildenden Mark dienen. Aus praktischen Gründen der Durchführbarkeit werden der Beckenkamm (hier der vorspringende Knochendorn neben der Lendenwirbelsäule) oder das mittlere Drittel des Brustbeins gewählt.
Punktionsorte
- Vorderer oder hinterer Beckenkamm
- Sternum (Brustbein) (bei Kindern nur in Ausnahmefällen)
- Tibia (Schienbein) (nur bei Säuglingen)
Was erfährt der Arzt durch die Knochenmarkbiopsie?
Was erfährt der Arzt durch die Knochenmarkbiopsie?
Nur mit Hilfe dieser Untersuchung ist es möglich, den Zustand des Knochenmarks als Bildungsstätte der Blutzellen beurteilen zu können. Allein aus der Beurteilung von Blutuntersuchungen kann eine Erkrankung des blutbildenden Systems häufig nicht diagnostiziert werden. Bei vielen Blutbildveränderungen muss auch die Geburtsstätte der Blutzellen untersucht werden.
Wir erhalten Auskunft über:
Wir erhalten Auskunft über:
Quantität der Blutzellbildung (Zellzahl - Knochenmark leer oder voll)
Verteilung (Verhältnis zwischen Bildung weißer und roter Blutzellen)
Ausmaß der Blutplättchenproduktion (viel - wenig)
Reifungsstörungen der sich entwickelnden Vorstufen der Blutzellen
Ansammlung von unreifen Zellen bzw. von Zellen, die im Mark nichts zu suchen haben (Tumorzellen)
Die Veränderungen sowohl im Blut als auch im Knochenmark sollten sich sinngemäß zueinander verhalten, daher wird bei jeder Knochenmarkbiopsie auch eine Blutprobe entnommen.
Muss ich in ein Krankenhaus eingewiesen werden?
Muss ich in ein Krankenhaus eingewiesen werden?
Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt. Sie können nach einer Ruhepause wieder nach Hause gehen und sich ganz normal bewegen. Da ein Stichkanal vorhanden ist, wird Ihnen empfohlen, in den nächsten drei Tagen nicht zu baden, sondern nur zu duschen (Infektionsgefahr). Es treten praktisch kaum Komplikationen bei der Biopsie auf. Sie können natürlich in den nächsten Tagen ein Druckgefühl an der Punktionsstelle verspüren. Sie brauchen keine Angst vor dieser Untersuchung zu haben.