Anämie: Ursachen und Wichtige Untersuchungen Flashcards

1
Q

Entstehungsmechanismus ( Anämie )

A

Insgesamt kann man Anämien nach dem Entstehungsmechanismus in folgende Gruppen
einteilen:
Anämie durch Störungen der Blutbildung
Anämie durch Blutungen
Anämie durch gesteigerten Erythrozytenabbau
Anämie durch Verteilungsstörung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Anämie durch Störungen der Blutbildung

A

Anämie durch Störungen der Blutbildung
Die Blutbilung ist ein empfindlicher Prozess, der an verschiedenen Stationen gestört werden kann. Der Ursprung des Blutes liegt im Knochenmark: Dort entstehen aus sogenannten Stammzellen mithilfe unterschiedlichster Botenstoffe (Hormone) die verschiedenen Blutzellarten, darunter auch Vorstufen der roten Blutkörperchen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Ein Mangel an Bausteinen, Hormonen oder Vitaminen,

A

Ein Mangel an Bausteinen, Hormonen oder Vitaminen, aber auch Erkrankungen des Knochenmarks wie Entzündungen oder Leukämie (Blutkrebs) können die Blutbildung beeinträchtigen. Dann werden nicht voll funktionsfähige rote Blutkörperchen gebildet, die den Sauerstofftransport ausreichend sicherstellen können.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Die häufigsten Formen von Anämie gehen auf eine derartige Blutbildungsstörung zurück:

A
Die häufigsten Formen von Anämie gehen auf eine derartige Blutbildungsstörung zurück:
Eisenmangel-Anämie: 
Folsäuremangel-Anämie:
Vitamin-B12-Mangel-Anämie:
Perniziöse Anämie:
Renale Anämie:
Aplastische Anämie:
Anämie infolge anderer Erkrankungen
Thalassämie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Eisenmangel-Anämie:

A

Eisenmangel-Anämie: Eisen ist ein unverzichtbarer Baustein des Hämoglobins. Eisenmangel kann deshalb eine Anämie verursachen. Meist entsteht der Eisenmangel durch chronische Blutungen, etwa bei verlängerter oder sehr starker Regelblutung oder einem blutenden Magengeschwür (besonders wenn es unentdeckt bleibt). In anderen Fällen beruht die Eisenmangel-Anämie auch darauf, dass dem Körper mit der Nahrung zu wenig Eisen zugeführt wird, die Eisenaufnahme im Darm gestört ist oder der Eisenbedarf erhöht ist (etwa in der Schwangerschaft und Stillzeit).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Folsäuremangel-Anämie:

A

Folsäuremangel-Anämie: Folsäure ist unbedingt nötig für die Zellteilung und die Blutbildung. Das Vitamin ist besonders in verschiedenen Kohlsorten (Brokkoli etc.), Spinat, Spargel und Blattsalat enthalten. Eine entsprechende Mangelernährung kann deshalb eine Folsäuremangel-Anämie verursachen. Auch bei schwerem Alkoholmissbrauch kann sich diese Form von Blutarmut entwickeln. Es handelt sich dabei um eine makrozytäre, hyperchrome Anämie.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Vitamin-B12-Mangel-Anämie:

A

Vitamin-B12-Mangel-Anämie: Das Vitamin B12 (Cobalamin) ist unter anderem wichtig für die Zellneubildung und den Stoffwechsel verschiedener Eiweißbausteine (Aminosäuren). Ein Mangel entsteht meist durch eine gestörte Aufnahme des Vitamins in den Körper, etwa bei chronischer Magenschleimhautentzündung (chronische Gastritis) oder Zöliakie. Genauso wie beim Folsäuremangel entsteht dann eine makrozytäre, hyperchrome Anämie.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Perniziöse Anämie:

A

Perniziöse Anämie: Diese Sonderform der Vitamin-B12-Mangel-Anämie kann etwa durch eine Autoimmunerkrankung, eine Schädigung der Magenschleimhaut, eine Teilentfernung des Magens oder einen Wurmbefall des Darms entstehen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Renale Anämie:

A

Renale Anämie: Diese Form von Blutarmut entsteht dadurch, dass die Nieren aufgrund einer Funktionsschwäche zu wenig Erythropoetin produzieren. Dieses Hormon regt im Knochenmark die Bildung der roten Blutkörperchen an, weshalb ein Mangel zu Blutarmut führt. Die Nierenschwäche kann die Folge von chronischen Nierenerkrankungen oder Nierenschäden sein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Aplastische Anämie:

A

Aplastische Anämie: Hier ist die Bildung aller Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) vermindert. Der Grund ist eine Funktionsstörung des Knochenmarks, die angeboren (z.B. Fanconi-Anämie) oder erworben sein kann (etwa durch Medikamente, Giftstoffe, ionisierende Strahlung oder bestimmte Infektionskrankheiten).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Thalassämie

A

Thalassämie : Infolge eines genetischen Defekts ist hier die Bildung von Hämoglobin gestört - und damit auch die Produktion der roten Blutkörperchen. Außerdem sind die gebildeten Erythrozyten verkleinert und haben eine verkürzte Lebensdauer. Die Thalassämie gehört zur Gruppe der mikrozytären, hypochromen Anämien.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Anämie infolge anderer Erkrankungen:

A

Anämie infolge anderer Erkrankungen: Häufig verkannt werden Anämien, die durch Entzündungen, Virusinfekte, Krebs (wie Leukämie), Chemotherapien oder Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden. Vor allem chronische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen von Blutarmut. Sie können je nach Schweregrad unterschiedlich stark in die Blutbildung eingreifen und zu einer kleinzelligen Anämie führen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Anämie durch Blutungen

A

Anämie durch Blutungen
Zu einem Blutverlust kommt es, wenn Blut aus einer äußeren oder inneren Wunde austritt. So kann jemand mit einer offenen Verletzung infolge eines Unfalls so viel Blut verlieren, dass eine Anämie entsteht. Aber auch kleine Blutungsquellen können zu einem chronischen Blutverlust führen, aus dem sich mit der Zeit eine Blutarmut entwickelt. Das kann zum Beispiel bei einem unentdeckten blutenden Magengeschwür oder Hämorrhoiden der Fall sein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Anämie durch gesteigerten Erythrozytenabbau

A

Anämie durch gesteigerten Erythrozytenabbau
Als sogenannte hämolytische Anämie bezeichnen Mediziner eine Blutarmut, die durch den gesteigerten Abbau oder Zerfall von roten Blutkörperchen entsteht. Die Lebensdauer der Erythrozyten von normalerweise 120 Tagen ist dabei auf weniger als 30 Tage verringert.
Der Grund dafür kann bei den roten Blutkörperchen selbst liegen (korpuskuläre hämolytische Anämie)
Bei der extrakorpuskulären hämolytischen Anämie liegt die Ursache außerhalb der Erythrozyten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

(korpuskuläre hämolytische Anämie)

A

Der Grund dafür kann bei den roten Blutkörperchen selbst liegen (korpuskuläre hämolytische Anämie). Das heißt: Die Erythrozyten weisen einen meist genetisch bedingten Defekt auf und werden deshalb vorzeitig abgebaut. Das ist etwa bei der Sichelzellanämie der Fall:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

extrakorpuskuläre hämolytische Anämie

A

Bei der extrakorpuskulären hämolytischen Anämie liegt die Ursache außerhalb der Erythrozyten. Beispielsweise können die roten Blutkörperchen mechanisch zerstört werden, etwa durch künstliche Herzklappen. In anderen Fällen sind Chemikalien, Medikamente, Immunreaktionen oder Infektionserreger (wie Malaria-Erreger) für den übermäßigen Abbau der Erythrozyten verantwortlich.

17
Q

Anämie durch Verteilungsstörung

A

Anämie durch Verteilungsstörung
Gelegentlich kann eine Anämie auch auf einer Verteilungsstörung beruhen. So kann sich etwa bei Menschen mit einer stark vergrößerten Milz (Hypersplenismus) so viel Blut im Organ sammeln, dass es im restlichen Körper an Erythrozyten mangelt.

18
Q

Anämie: Wann zum Arzt?

A

Anämie: Wann zum Arzt?
Wenn Sie glauben, an Blutarmut zu leiden, sollten Sie zügig einen Arzt aufzusuchen. Das gilt besonders, wenn Sie Blut im Stuhl, Urin oder Erbrochenem entdecken. Es liegt dann vermutlich eine ernste innere Blutung vor. Auch Menschen mit Grunderkrankungen (Herzleiden, Diabetes etc.) sollten bei Anzeichen von Blutarmut umgehend zum Arzt gehen: Die Anämie kann den kranken Körper nämlich zusätzlich belasten und schwächen.

19
Q

Anämie: Behandlung

A

Anämie: Behandlung:
Die Behandlung einer Blutarmut richtet sich nach Ursache und Schwere der Anämie. Einige Beispiele:
Liegt an Mangel an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure vor, wird das Defizit mit entsprechenden Medikamenten ausgeglichen, also etwa mit Eisen- oder Folsäuretabletten. Nehmen Sie solche Präparate aber nur auf Empfehlung eines Arztes ein (besonders Eisenpräparate).

20
Q

Anämie: Behandlung : Mangelernährung

Blutung

A

Spielt Mangelernährung eine Rolle (wie Folsäuremangel, Eisenmangel) bei der Entstehung einer Anämie, ist es ratsam, die Ernährung anzupassen.
Ist eine Blutung der Grund für die Anämie, muss sie gestoppt werden. So kann etwa ein blutendes Magengeschwür operativ versorgt werden. Ist der Blutverlust sehr groß, erhält der Patient Infusionen mit Erythrozytenkonzentrat (“Bluttransfusion”).

21
Q

Anämie: Behandlung: Nierenkranke Patienten mit renaler Anämie
In schweren Fällen von hämolytischer Anämie

A

Nierenkranke Patienten mit renaler Anämie erhalten Erythropoietin, um den Mangel an blutbildendem Hormon auszugleichen.
In schweren Fällen von hämolytischer Anämie kann es notwendig sein, die Milz zu entfernen - also jenes Organ, das für den Abbau von roten Blutkörperchen zuständig ist.
Bei schweren angeborenen Formen von Blutarmut wie der Sichelzell-Anämie kann eine Stammzelltransplantation helfen.

22
Q

Die resultierende renale Anämie

A

Die resultierende renale Anämie wird meist verstärkt durch eine verkürzte Lebensdauer der roten Blutkörperchen sowie die bei chronisch Nierenkranken oft erforderlichen Blutwäschen (Dialysen).

23
Q

Perniziöse Anämie: Bei der Autoimmun-Variante

A

Perniziöse Anämie: Bei der Autoimmun-Variante richtet sich das körpereigene Abwehrsystem gegen die Zellen der Magenschleimhaut und zerstört diese. Dadurch wird weniger vom sogenannten Intrinsic Factor gebildet, der eine wichtige Rolle bei der Aufnahme des Vitamins B12 spielt.

24
Q

Sichelzellanämie

A

Hier sind die roten Blutkörperchen nicht - wie normalerweise - scheibenförmig und an beiden Seiten leicht eingedellt, sondern sichelförmig. Sie verklumpen leicht und werden in der Milz vermehrt abgebaut. Ein anderes Beispiel ist die Kugelzellanämie mit kugelrunden Erythrozyten.