Physiologie des Gastrintestinaltraktes Flashcards
Nenne Funktionen des GIT
1. Originäre verdauungsphysiologische Funktionen
• Nahrungsaufnahme (einschließlich Einspeichelung und mechanischer Zerkleinerung) • Transport des Speisebreis (einschließlich Reservoirfunktionen) • Verdauung (einschließlich: Sekretion der körpereigenen Verdauungssäfte, mikrobielle Fermentation) • Resorption • Defäkation
Funktionen des GIT
2. Akzessorische Funktionen
• Abwehr: Schutz vor Erregern / Antigenen
(oberflächlicher Schleim, Salzsäure des Magens, Enzyme, Abwehrzellen, sekr.
IgA, symbiotische Mikroorganismen)
• Schutz vor luminalen Schadstoffen / Toxinen
(Schleim u.a. physikalische Resorptionsbarrieren, Enzyme)
• Stoffausscheidung / Entgiftung
(insbes. über die Galle: Glucuronidierung, Sulfatierung)
• Thermoregulation
(Tränkeaufnahme, Maulatmung / Hecheln)
• Art- und individualspezifische Verhaltensmuster
(Belecken, Flehmen, Beißen, Spucken, Markieren,…)
Funktionen des GIT (in d. Anatomie)
Organe des Magen-Darm-Trakts
• Anatomie • Funktion Sekretion Digestion Resorption Motorik • Kontraktionsmuster • Verweildauer (Steuerung/Regulation)
Nahrungsaufnahme u. Speichelsekretion
Wie nehmen unterschiedliche Lebewesen Festes und Flüssiges zu sich, nenne Bsp.
Erfassen fester Bestandteile • Hund / Katze: Zähne, Vordergliedmaßen • Rind: Zunge, Schneidezähne • Pferd / Schwein: Lippen, Schneidezähne Aufnahme von Flüssigkeiten • Hund: "Löffeln" • Katze: Zunge eintauchen & zurückziehen • übrige: Saugen gelegentlich Schlürfen (bes. Schwein)
Wie führen Pflanzen-& Fleischfresser Kaubewegungen aus? Wie stark ist die Kauintensität?
Kaubewegungen
• Fleischfresser: vertikal
• Pflanzenfresser: vertikal & horizontal
(Zermahlen des Futters)
Kauintensität • Fleischfresser: wenig - gar nicht (Hund: "Schlingen") • Pflanzenfresser: intensiv (teilw. Wiederkauen)
Welche Speicheldrüsen unterscheiden wir für die Nahrungsaufnahme?
Hauptspeicheldrüsen (> 90% des Gesamtsekrets) • Ohrspeicheldrüse1 • Unterkieferdrüse2 • Unterzungendrüsen4 Kleine Wanddrüsen • ventrale Backendrüsen3 • Backen- und Pharynxdrüsen5 • Lippendrüsen6 • Gaumendrüsen
Nenne Primäre& sekundäre Funktionen des Speichels
Primär verdauungsphysiologische Funktionen
• Schutz der Maulschleimhaut
• Durchfeuchtung / Gleitfähigmachen des Bissens
• Verdauung (Amylase, prägastrische Esterase)
Bei Wiederkäuern
• Pufferung des Panseninhaltes
• Sekretion von Phosphat, Bikarbonat und Harnstoff
Sekundäre Speichelfunktionen
• Bakterizidie (Lysozym, Lactoferrin, IgA, Rhodanidionen)
• Thermoregulation
• verhaltensorientierte Abwehrmaßnahmen (Spucken)
Nahrungsaufnahme u. Speichelsekretion
Regulation der Speichelsekretion
• Nervale Reflexe: unbedingt / bedingt
• klassische Reize: gustatorisch/olfaktorisch
mechanisch
optisch/akustisch (nach Konditionierung)
-> parasympathische Stimulation (Acetylcholin ± Bradykinin/VIP)
Haupteffekt: Durchblutung (hoch)
zusätzlich: Ionenkanalaktivierung
v.a. Parotis: -> seröse Sekretion
(Gesamtspeichelfluss (hoch))
-> sympathische Stimulation (v.a. Noradrenalin)
Haupteffekt: Durchblutung (niedrig)
Freisetzung präformierter Granula (hoch)
Korbzellkontraktion (hoch)
-> muköse Sekretion
(Gesamtspeichelfluss (niedrig) oder (hoch))
Nahrungsaufnahme u. Speichelsekretion
Erkläre den Schluckakt in seinen 3Phasen
Orale Phase: (= willkürlich)
• Kaudalverlagerung des Bissens (Zunge)
Pharyngeale Phase: (= Schluckreflex) • Verschluss des Nasopharynx (Gaumensegel) • reflektorische Atemhemmung • Heben des Kehlkopfes • Verschluss der Trachea (Epiglottis) • Öffnung des oberen Ösophagus-Sphinkter • Kontraktion der Pharynxmuskulatur
Oesophageale Phase: (= peristaltischerv Reflex)
• primäre Peristaltik
• sekundäre Peristaltik
• Öffnung des unteren Ösophagus-Sphinkter
Magenverdauung u. -motorik
Erkläre die Sekretion& die Motilität des einhöhligen Magens
• Sekretion
prodigestiv (HCl, Pepsinogene)
antidigestiv (Schleim, Intrinsic-Faktor)
(verschiedene Schleimhautregionen & Zelltypen)
• Motilität
Durchmischung / Zerkleinerung
propulsiv
Magenverdauung u. -motorik
Welche Sekrete sondert der Magen (Magensaft) ab
• Salzsäure / Intrinsic-Faktor: Belegzellen der Fundusdrüsen
• Pepsinogene: Hauptzellen der Fundusdrüsen
• Schleim:
Nebenzellen der Fundusdrüsen
Kardiadrüsen
Pylorusdrüsen
Oberflächenepithel
Magenverdauung u. -motorik
Erkläre den Mechanismus der HCl-Sekretion
Belegzellen im Fundus • initial K+ & Cl- -Sekretion • K+/H+-ATPase sorgt für eigentliche H+-Sekretion Sekret • pH ~ 1,0 • Osmol.: ~ 300 mosmol/L
Magenverdauung u. -motorik
Erkläre die Steuerung der HCl-Sekretion
Drei synergistische Mediatoren: 1. Azetylcholin 2. Gastrin 3. Histamin
Aktivierung:
1. zentral über N. vagus
2. peripher: Dehnungsreflexe
Nahrungsbestandteile
Negatives Feedback:
Somatostatin
Welche Kontraktion findet im Magenspeicher/ bei der Magenpumpe statt?
Magenspeicher
tonische Kontraktion
Magenpumpe
phasische Kontraktion
Magenverdauung u. -motorik
Erkläre die Funktion der
m.o.w. konstanter Druck
• Funktion: - Ermöglicht Verweilen der Nahrung im Magen
(-> Effizienz der gastrischen Verdauung (hoch))
- Erzeugt Gegendruck, um Nahrungsaustreibung
durch Pylorus zu ermöglichen
Magenmotilität: Magenspeicher
Nenne drei Arten der Relaxation
Drei Arten der Relaxation:
1. Rezeptive ~: während des Schluckakts
(Mechanorezeptoren in Maulhöhle)
2. Adaptive ~: entsprechend der Magenfüllung
(Spannungsrezeptoren in Magenwand)
3. Feedback ~: entsprechend der Darmfüllung
(Chemorezeption im Darm)
Magenverdauung u. -motorik
Erkläre die Magenmotilität: Magenpumpe
Erkläre die Kontraktionsphasen
• Wellenartiger Kontraktionsverlauf von oral nach aboral
• Tiefe / Wirksamkeit der Einschnürung nimmt
nach aboral zu
• funktionell drei aufeinanderfolgende
Kontraktionsphasen
- Phase des Vorschubs: Kontraktion des proximalen Antrums -> Füllung des distalen Antrums
- Phase der Entleerung: Kontraktion des mittleren Antrums -> transpylorischer Fluß mit Abfluss
- Phase der Rücktreibung: -> düsenartiger Rückfluss mit Zerkleinerung und Verkleinerung Kontraktion des distalen Antrums
Magenmotilität: Erbrechen
Welchen Schutzreflex, welche Reize gibt es?
Erkläre den Reflektorischen Ablauf
• Schutzreflex: Elimination (potentiell) toxischer Substanzen
• Reize: Noxen im GIT, zentrale Toxinwirkung (Brechzentrum), Reizungen des
Gleichgewichtsorgans, hormonelle Imbalancen
Reflektorischer Ablauf:
1. Antiperistaltik des Dünndarmes (= “Vorbote”)
2. “Inspiration” bei geschlossener Glottis
3. Erschlaffung des Magens und unteren Ösophagus-Sphinkters,
Kontraktion der Bauchdecke
4. Kontraktion der Speiseröhrenlängsmuskulatur,
Weitung des Thorax
5. Kontraktion des Antrum pyloricum,
Öffnung des oberen Ösophagus-Sphinkter
-> “Ööhx”
Magenmotilität: Erbrechen
Was muss beim Pferd beachtet werden?
spitzwinkelige Einmündung des Ösophagus in den Magen
• Kardia wird bei gefülltem Magen komprimiert
• kein Erbrechen möglich:
-> Gefahr einer Magenruptur
Darmverdauung u. Resorption
Vorbemerkungen: Verdauungsstrategien
Welche Verdauungsstrategien gibt es ?
Strategien • autoenzymatisch Sekretion eigener Verdauungsenzyme • mikrobiell fermentativ Nutzung mikrobieller Enzyme Ausgangssubstrate Resorbierbare Substrate - Kohlenhydrate Î Hexosen kurzkettige Fettsäuren (nur ferm.) - Proteine Î Peptide Aminosäuren - Fette Î Fettsäuren Monoazylglyzeride u.a.
Darmverdauung u. Resorption
Teilprozess der Nährstoffgewinnung im Dünndarm
Erkläre den Teilprozess Sekretion
1) Sekretion:
• Verdünnung / Lösung / Quellung der Nährstoffe
• Chymus gleitfähig machen
• Bereitstellung von Na+-Ionen für Na+-abhängige Resorption
• Schutz des Epithels
• Regulation des luminalen pH-Wertes
(vorwiegend alkalische Sekrete)
• Einleitung / Förderung der luminalen Digestion
(pankreatische Verdauungsenzyme, hepatische Gallensäuren)
• Exkretion von Schadstoffen / metabolischen Abfallprodukten
Darmverdauung u. Resorption
Teilprozess der Nährstoffgewinnung im Dünndarm
Erkläre die Teilprozesse Digestion, Resorption & Darmmotorik
2) Digestion = Verdauung:
= enzymatische Hydrolyse der Nährstoffe
(Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate)
• luminale und membranale Phase
• Zerlegung in resorptionsfähige Einheiten
• Schutz vor Resorption antigener Makromoleküle
3) Resorption:
• weitestgehend selektiver, gerichteter Transport
• spezifische und unspezifische Transportwege
4) Darmmotorik:
• Durchmischung und Transport des Chymus
Darmverdauung u. Resorption
Nenne die Teilprozess der Nährstoffgewinnung im Dünndarm
- Sekretion
- Digestion
- Resorption
- Darmmotorik
Strukturelle Grundlagen: Darmepithel & Anhangsdrüsen
Nenne die Bestandteile/Aufbau
Mesenterium Serosa Submukosa Nervenplexus Lamina propria Epithel Lymphknoten Längsmuskelschicht Ringmuskelschicht Leber bzw. Pankreas Lieberkühnsche Drüse Darmzotten