Kapitel 3 DSP of mAbs: aktuelle praktiken Flashcards
Anforderungen an einen Downstreamprozess?
- Verbesserung der Bioviabilität
- Optimierung der Affinität
- Verbesserung der Spezifischen Bindungsfähigkeit
- Verhinderung der der Immunantwort durch Verwendung menschlicher Antikörper
- Protein engineering: Verbesserung des therapeuthischen Profils
Was bezeichnet man als Titer?
Als toter bezeichnet man in der Biologie und Medizin jenes Flüssigkeitsvolumen, das aufgrund eines in ihm gelösten biologischen Stoffes (agens) gerade noch eine biologische Wirksamkeit entfaltet
Herstellen von Hybrid-myelon-Zellen (Hybridansatz)? (Upstream)
o Einer Maus werden Antigen eingespritzt →Bildung von Antigen-spezifischen
Antikörpern o Die Milz der Maus wird entnommen → Eine Suspension aus den Milzzellen wird
gemacht
Die in der Suspension enthaltenen B-Zellen bilden Antigen-spezifische Antikörper o Myelomzellen: können sich schnell Vermehren, haben die Eigenschaft verloren
Antikörper zu bilden
→Versetzen der Suspension mit kultivierten Myelom Zellen (krebsartige B-Zellen)
→Teilweise hybridisieren die Antikörperbildenden Milz-Zellen mit den Myelom-Zellen
→Hybridzellen sind in der Lage ständig weiter zu wachsen während sie AK produzieren
o Das Zellgemisch wird auf ein selektives Nährmedium überführt, in dem nur
Hybridzellen wachsen können o Hybridzellen wuchern zu Klonen, die als Hybridoma Zellen bezeichnet werden
→Screening der Hybridoma Zellen (Aussuchen der Hybridomzellen, die Ak bilden) o Kultivierung der Hybridoma Zellen zur Bildung von Antigen spezifischen Antikörpern
Wo werden Antikörper für die Therapeutik meist produziert?
In Säugetier zelllinien:
- NS0 Maus Myelomzellen
- PER.C6 human cells
- Chinese Hamster ovary Zellen (CHO) (am meisten verwendetet host cell: 70% alles
rekombinanten Proteine) →können sich alle drei unter serumfreien Bedingungen unbegrenzt vermehren
→Anspruch an das Expressionssystem: Hohe Produktivität und hohe Produktqualtität
Was waren die Nachteile von Säugetierzellen in der Vergangenheit?(Plattform Prozess) und folgen von Optimierung und welche Optimierung?
o Niedrige Ausbeute, Mittlere Komplexität o Bedarf an Serum, Scherempfindlichkeit
.—> Optimierung durch Optimierung der medizinzusammensetzung und Bedingungen im bioreaktor.
o Eine zellspezifische Produktivität von über 20 pg/Zelle/day wird erreicht o Hohe Titer von ungefähr 10 g/L o Zelldichten von mehr als 20 Millionen Zellen pro mL (in Fed-Batch-Prozessen)
Ablauf eines Upstream Prozesses?
- Inokulum
o In Schüttelkolben oder in „Spinner Flasks“
→Schrittweise Zunahme der Größe bzw. des Volumens o Dann in Wave-Bioreaktoren in Einwegbeuteln - Zellkultur
o Seed-Bioreaktor: Anschließendes up-scaling in mehreren Stufen (Bioreaktoren) o Zum Schluss: Produktions-Bioreaktor: Überführung der Zellmasse in den
Produktionsbioreaktor
Fed-Batch Kultivierung (am häufigsten):
o Zugabe von kleinen Volumina an Feed zur ständigen Vervollständigung der Nähstoffe
o Kontrolle von gelöstem Sauerstoff, pH-Wert, Druck, Temperatur und Massentransfer von CO2 und Sauerstoff Perfusionszellkultur:
o Die Zellen verbleiben im Bioreaktor und werden ständig mit Medium durchspült
→Gleichbleibende Konzentrationsverhältnisse der Nährstoffe und Abtransport von
Stoffwechselprodukten
→Herausforderung: möglichst langer Erhalt der Sterilität
Wie entwickeln sich titer? Und warum bzw. folgen?
Titer werden immer größer Je mehr Produkt ich bekomme (je höher der Titer), desto:
- Kostengünstiger wird der Upstream
- Teurer wird der Downstream
- Beim Upstream spielt das Fermentationsvolumen eine Rolle
- Beim Downstream die Produktmenge
Mögliche Verunreinigungen beim Downstream Prozess?
- Prozessbedingte Verunreinigungen:
o Host Cell Proteine (HCP), alles was die Zelle (außer AK) bildet o DNA o Viren (endogene und adventive) o Endotoxine o Protein A (Aus Chromatographiesäule) o Filter o Prozesspuffer o Stoffe wie Detergentien (Eingesetzt zur Reduzierung von Viren) - Produktbedingte Verunreinigungen:
o High molecular weight species (HMWS), Hochmolekulare Spezies o Heterogenitäten (AK mit geänderter Oberfläche durch Oxidation) o Low molecular weight species / clipped forms (LMWS), Niedermolekulare Spezies
(AK bei dem Fragmente fehlen)
Was haben Plattformürozesse ermöglicht? (Downstream)
- effiziente Prozessentwicklungen in Hinblick auf Zeit und Ressourcen zu realisieren
- eine große Anzahl an Antikörpern in klinische Studien schnell und effizient einzuführen
- durch „schablonieren“ (templating) ihrer Verfahren Vorteile in verwandten Bereichen in
biopharmazeutischen Unternehmen zu verschaffen (z.B. in Hinblick auf die Qualität und Herstellung)
Produzieren mit Plattformprozessen. Was ermöglicht es und was ist zu beachten, kontrollieren? (Downstream)
Gleicher Aufreinigungsprozess für sich sämtliche Antikörper (nur minimale Prozessveränderungen)
- AK haben alle ähnlichen Aufbau und unterscheiden sich vor allem in der variablen
RegionAusnutzen der →haben alle ähnliche physikochemische Eigenschaften sowie Ähnlichkeiten in biologischen Eigenschaften und im chromatographischen Verhalten
- Trotzdem: unterschiedliche Verhalten von mAbs in der Aufreinigung
- Große Firmen untersuchen jedes neue mAb auf die Herstellbarkeit, vor allem ob der AK mit
dem zur Verfügung stehenden Prozess und den Einstellungen produzierbar ist
Prozessschritte eines plattformprozess im Downstream?
- Zellernte, Zentrifugation/Filtration
Entfernung von Zellen und Zellbruchstücken (vor der Chromatographie) 2. Protein A Chromatographie
Liefert ein schon sehr gut aufgereinigtes Produkt in nur einem Schritt 3. Virusinaktivierung bei niedrigem pH
Inaktiviert endogene und adventive Viren 4. Zusätzliche Aufreinigung: Chromatographie
Entfernung von Produkt- und Prozessbedingten Verunreinigungen und Viren 5. Zusätzliche Aufreinigung: Chromatographie
Entfernung von Produkt- und Prozessbedingten Verunreinigungen und Viren 6. Viren Filtration
Entfernt endogene und adventive Viren 7. Ultrafiltration/Diafiltration
Erhalt des endgültig formulieren Arzneistoff
Was ist im Bezug auf Viren im Downstream Prozess zu beachten und umgesetzt?
→Mindestens 2 Viren-Schritte unter Verwendung von orthogonalen Prinzipien (unterschiedliche Virenabreicherungsmethoden) Niedriger pH-Wert wird nach der Protein A-Chromatographie zum Inaktivieren gehalten und am Ende Virusfiltration
Was ist die übliche Vorgehensweise für die Zellernte (1. Prozessschritt) im Downstream Prozess?
→ Zentrifugation (Tellerzentrifuge) verbunden mit einer Tiefenfiltration ist üblich Ernten der Zellkultur (Säugetierzellen) und Entfernung der Zellen und Zellbruchstücke. Durch Zentrifugation, Tiefenfiltration oder Sterilfiltration wird die Zellflüssigkeit für die Chromatographie vorbereitet
. geerntete Zellkulturflüssigkeit (HCCF)
Wichtige Merkmale für die zentrifugation bei der zellernte beim downstream Prozess?
o Kontinuierliche Tellerzentrifuge: Entfernung von Zellen und Zelltrümmern o →ABER: durch Scherkräfte können Zellen aufgebrochen werden (v.a. wenn
Kulturflüssigkeit nur geringe Viabilität besitzt); Teilchen von Submikrongöße können
nicht entfernt werden o Scherkräfte bei Säugetierzellen so gering wie möglich halten (s.O.)
Wichtige Merkmale für die tiefenfiltration bei der zellernte beim downstream Prozess?
.positiv geladen: Dicke 2-4mm
o HCCF Strom fließt senkrecht zum Filter (besteht aus Cellulose, Diatomerde und
einem ionisch geladenen Harz als Bindemitter) o Trennprinzip beruht auf Größe (physikalisch) und Ladung (elektrokinetische
Eigenschaften) o DNA bei pH 7 (Fermentations pH) negativ geladen o Wird meist Membranfiltern, Chromatographiesäulen und Virenfiltern vorgeschaltet,
um deren Kapazität zu erhalten