Diff VL 05 Flashcards
Das R-S Konstrukt nach Donn Byrne
- Auffassung als kontinuierlich variierendes Merkmal mit den Extrema Repression (= Unterdrückung, Verdrängung) und Sensitization (= Sensibilisierung).
- Die Extrema bezeichnen entgegengesetzte Arten, um mit angstauslösenden Reizen oder Situationen umzugehen.
–> stammen aus der Psychoanalyse und beziehen sich auf die Abwehrmechanismen.
Definition Represser
Personen, die angstauslösende, peinliche, konfliktgeladene, bedrohliche, allgemein negative Reize oder Situationen möglichst nicht zur Kenntnis nehmen oder zu vermeiden suchen.
Definition Sensitizer
Personen, die sich den bedrohlichen Reizen oder Situationen eher zuwenden, ihnen verstärkt Aufmerksamkeit widmen, sich ihnen gegenüber besonders empfänglich und sensibilisiert verhalten.
Abwehrmechanismen bei Repression (8) & Sensitization (7)
Repression
Verdrängung
Verleugnung
Reaktionsbildung
Verschiebung
Sublimierung
Identifikation (in Sit. Soz. Erwünschtheit)
Rationalisierung
Psychosomatische Störungen
Sensitization
Isolierung
Intellektualisierung
Kompensation
Depression (Auto-Aggression)
Projektion
Fantasien & Tagträume
Zwangsneurotische Reaktionen
Wie entwickelte sich das R-S-Konstrukt?
- Ursprung in den 40er Jahren in der Wahrnehmungsforschung
- Entdeckung, dass Wahrnehmungsprozesse als adaptives Verhalten aufgefasst werden müssen („new look in perception“).
–> nicht nur sensorische Verarbeitung, sondern auch Bedürfnisse, Einstellungen und Wertungen der wahrnehmenden Person spielen in Form von Selektionsprozessen, Akzentuierungen und Fixierungen eine Rolle
- Entdeckung, dass Wahrnehmungsprozesse als adaptives Verhalten aufgefasst werden müssen („new look in perception“).
- Phänomen der perceptual defense (Wahrnehmungsabwehr)
- emotional besetzte Wörter (Penis, Hure) oder angstassoziierte Wörter (Raub, Tod) haben höhere Erkennungsschwellen bei tachistoskopischer Darbietung als neutrale Wörter
= Gerät was kurze Darbietungen von Reizen etc ermöglicht
Untersuchung von Bruner & Postman (1947): nicht nur perceptual defense, sondern auch perceptual vigilance (kürzere Wahrnehmungszeiten bei negativen Wörtern)
- je höher das Ausmaß der Bedrohung, desto länger die RT
perceptual defense Represser
2. je höher das Ausmaß der Bedrohung, desto kürzer die RT
perceptual vigilance Sensitizer
Merkmale von Repressern (6)
- positive Valenz bei Selbstbeschreibungen = positives Selbstbild
- Beurteilungskonformität mit Bezugsgruppe
- soziale Erwünschtheit
- Ableugnen eigener Schwächen
- Schilderung der eigenen Person als kontaktfreudig, gut gelaunt, ruhig, selbstbewusst, aktiv, frei v. körperlichen Beschwerden
- Leistungsförderung durch Angst
Merkmale von Sensitizern (9)
- subjektive Ungewissheit bei komplexen Entscheidungen
- Differenziertheit bei Fremdbeurteilungen
- Differenziertheit bei Selbstbeurteilungen
- Ängstlichkeit
- Emotionale Labilität
- Leistungsminderung durch Angst
- Zugeben von Aggressionsakten
- Dominanz
- Selbstkritik
Annahme aus dem R-S-Konstrukt zur Reaktion auf bedrohliche Reize
Represser zeigen stärkere physiologische Rekationen auf bedrohliche Reize, geben diese aber nicht zu
Sensitizer schwächere, geben diese zu
Erklärungen:
o unterschiedliche Angstverarbeitungsmechanismen
o die Abwehr bei den Repressern ist gerade durch die Wahrnehmung des physiologischen Erregungszustandes bestimmt
o Represser geben nicht zu, dass sie Angst haben bzw. erregt sind
o Sensitizer: Leistungsminderung durch Angst
o Generelle Frage ob Männer eher Represser sind durch gesellschaftliche Werte (Sozialisation)
Kritik am R-S-Konstrukt
Es misst den Umgang/Verarbeitung mit Angst, nicht das Konstrukt Angst an sich
Behaviorismus (begründet nach Watson)
Forschungsgegenstand
-methode
Grundannahme
primäres Anliegen
lern/-verhaltenstheoretischer Ansatz
konkret beobachtbares, objektiv registrierbares Verhalten in möglichst genau definierten Sit.
Methode: präzises kontrolliertes Experiment
Grundannahme: Alles Verhalten ist gelernt & wird durch Umweltreize oder Reizkonstellationen gesteuert
- Zunächst am Tiermodell erforscht, auf Menschen übertragen (Glocke, Hund, Pawlow / Ratten, Futter, Skinner)
- dispositionelle Konstrukte wie z.B Eigenschaften & Erbanlagen, sowie psychologische Strukturbegriffe (Ich, das Unbewusste) werden abgelehnt –> jedes Verhalten gilt als situationsabhängig
Operantes Konditionieren
Hinzufügen angenehmer Reiz: Belohnung
Hinzufügen unangenehmer Reiz: Bestrafung
wegnehmen angenehm: indirekte Bestrafung
wegnehmen unangenehm: negative Verstärkung
Die soziale Lerntheorie von Rotter (1954)
- Erster Wissenschaftler, der interaktionistische Gesichtspunkte in seiner Theorie berücksichtigte.
- (zuvor: Situationismus-Dispositionismus-Kontroverse)
- Interaktionismus: Bei der Manifestation eines bestimmten Verhaltens kommt es zu Wechselwirkungen zwischen Dispositionen und situativen Kontextbedingungen (bsp. Trennung/Tod etc. beeinflusst Angaben zum Verhalten)
Definition von Persönlichkeit & Verhalten nach Rotter
Persönlichkeit: Gefüge von Möglichkeiten zur Reaktion in best. soz. Sit
Verhalten ist das Endprodukt aller persönlicher Erfahrung & zielorientiert
kann durch Verstärkung beeinflusst werden (pos./neg.)
Verhaltenspotential nach Rotter
- Das Verhaltenspotential VPx, S1Va ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Verhaltensweise x in der Situation s1 mit Aussicht auf eine Verstärkung Va auftritt.