AMBOSS: Lernen, Kognition und Entwicklung I Flashcards

1
Q

Beschreibe den Lernprozess der klassischen Konditionierung! Gehe auf die Begriffe neutraler Reiz, unkonditionierter Reiz und konditionierter Reiz ein!

A

Das Modell der klassischen Konditionierung
bringt einen neutralen Reiz mit einem unkonditionierten Reiz in einen zeitlichen Zusammenhang und koppelt diese.

Ein unkonditionierter Reiz ist ein angeborener Reiz, der unabhängig von Lernprozessen eine Reaktion auslöst. Im Gegensatz dazu führt ein neutraler Reiz zu einer unspezifischen Reaktion.

Durch einen Lernprozess wird der primär unkonditionierte Reiz an den neutralen Reiz gekoppelt,
d.h das Auftreten des neutralen Reizes löst eine spezifische, nun konditionierte Reaktion aus.

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2
Q

Was versteht man in der klassischen Konditionierung unter Reizgeneralisierung? Was unter Reizdiskrimination?

A

Reizgeneralisierung beschreibt das Phänomen, dass eine gelernte Reaktion nicht allein durch den konditionierten Reiz ausgelöst werden kann, sondern auch durch Reize, die dem konditionierten Reiz ähneln.

Bei Reizdiskrimination können ähnliche Reize hingegen gut unterschieden werden und nur der exakte Reiz löst die konditionierte Reaktion aus.

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3
Q

Was vereint positive und negative Verstärkung? Wie unterscheiden sie sich?

A

Bei jeder Verstärkungsmethode wird das erwünschte Verhalten belohnt und damit dessen Auftretenswahrscheinlichkeit erhöht.

Positive Verstärkung bedeutet, dass auf das erwünschte Verhalten ein angenehmer Reiz folgt, z.B. ein Lob.

Bei negativer Verstärkung erfolgt auf das erwünschte Verhalten die Aufhebung einer unangenehmen Konsequenz, z.B. eines Verbotes.

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4
Q

Was versteht man in der operanten Konditionierung unter Reizdiskrimination?

A

Von Reizdiskrimination in der operanten Konditionierung spricht man, wenn ein bestimmtes Verhalten nur in ausgewählten Situationen gezeigt wird (meist dort, wo es belohnt wird).

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5
Q

Verstärkung kann kontinuierlich oder intermittierend erfolgen. Was bedeutet das jeweils?

A

Kontinuierliche Verstärkung bedeutet, dass das erwünschte Verhalten bei jedem Auftreten verstärkt wird. Dies führt dazu, dass ein Verhalten schnell erlernt wird.

Wird das Verhalten nach einem definierten Zeitabstand (Intervallverstärkung) oder jedes x-te Mal (Quotenverstärkung) belohnt, spricht man von intermittierender Verstärkung.
Dies dient dem langfristigen Erlernen von erwünschtem Verhalten.

In der Lerntheorie geht man davon aus, dass es sinnvoll ist, zu Beginn kontinuierlich und dann intermittierend zu verstärken.

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6
Q

Erkläre das Token-System!

A

Tokens (Token Economy) sind in der operanten Konditionierung verwendete, primär wertlose Gegenstände, die direkt nach Zeigen von erwünschtem Verhalten verteilt werden.
Sie können ab einer gewissen Anzahl gegen etwas wertvolles eingelöst werden.

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7
Q

Was versteht man unter Prompting?

A

Prompting ist ein Begriff der operanten Konditionierung und beschreibt Unterstützung bzw. das Hinweisgeben von außen (z.B. Führen der Hand), um etwas Neues zu erlernen.

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8
Q

Was beschreiben die Begriffe Chaining und Shaping in der operanten Konditionierung?

A

Unter Chaining versteht man das schrittweise Erlernen von Reaktionsketten. Genau genommen bezeichnet es das Erlernen in umgekehrter Reihenfolge (backward chaining) und kommt aus der Verhaltenstherapie, wird jedoch meist unabhängig von der Reihenfolge angewandt.

Das Erlernen komplexer Verhaltensmuster durch stufenweise Annäherung bezeichnet man hingegen als Shaping (Verhaltensformung), das heißt jeder Schritt bedeutet ein Näherkommen an das erwünschte Zielverhalten.

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9
Q

Was versteht man unter Löschung in der operanten bzw. klassischen Konditionierung?

A

In der operanten Konditionierung spricht man von Löschung, wenn ein bisher verstärktes Verhalten nicht mehr weiter verstärkt und daraufhin die erlernte Reaktion abgeschwächt wird und irgendwann ganz ausbleibt.

Löschung (Extinktion) beschreibt in der klassischen Konditionierung die Abschwächung einer konditionierten Reaktion durch Ausbleiben des unkonditionierten Reizes.

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10
Q

Wie lässt sich eine somatoforme Störung durch negative und positive Verstärkung erklären?

A

Bezüglich der Ursachen für Somatisierungsstörungen, bei der Betroffene ohne organisches Korrelat leiden, existieren verschiedene Erklärungsansätze.
Aus Sicht der operanten Konditionierung wird das Empfinden der Beschwerden durch negative und positive Verstärkung aufrechterhalten,

d.h. das Ausbleiben einer negativen Konsequenz bei Vermeidung einer unangenehmen Situation

oder die Zuwendung bei Beschwerdeäußerung kann dazu führen, dass dieses Verhalten in Zukunft (unbewusst) häufiger gezeigt wird.

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11
Q

Was versteht man unter Lernen am Modell?

A

Als Lernen am Modell werden aktive Lernprozesse verstanden, die an Vorbildern (Eltern, Freunde) beobachtet und bei diesen belohnt wurden.

So können allein durch Beobachtung komplexe Verhaltensweisen nachgemacht und erlernt werden. Dabei ist der Effekt umso größer, je stärker sich die Person mit dem Modell identifizieren kann.

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12
Q

Wie unterscheidet sich die Verstärkung beim Lernen am Modell von der bei der operanten Konditionierung?

A

Beim Lernen am Modell ist eine stellvertretende Verstärkung durch Belohnung der beobachteten Person ausreichend für das Auftreten des erwünschten Verhaltens bei der Person selbst.

Im Rahmen der operanten Konditionierung erfolgt die Verstärkung direkt bei der Person selbst.

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13
Q

Was versteht man unter Habituation und Dishabituation?

A

Wenn auf einen dargebotenen Reiz die Reaktion immer schwächer wird, je häufiger der Reiz wiederholt wird, spricht man von Habituation.

Wird zwischendurch ein anderer Reiz dargeboten, nimmt die Reaktion auf den ursprünglichen Reiz wieder zu. Dies bezeichnet man als Dishabituation.

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14
Q

Welche Reaktion wird als Sensitivierung bezeichnet?

A

Wenn auf einen unangenehmen Reiz die Reaktion bei wiederholter Darbietung immer stärker wird und das vorherige/ursprüngliche Niveau überschreitet, spricht man von Sensitivierung.

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15
Q

Was versteht man unter Preparedness?

A

Dass Menschen evolutionär bedingt eher Angst vor bestimmten potenziellen Gefahrenquellen aus der Natur entwickeln (z.B. Spinnen, Dunkelheit), als vor anderen Dingen (z.B. Strom, Fahrzeuge), bezeichnet man in der Lerntheorie als Preparedness.

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