AMBOSS: Grundlagen der Demografie und Soziologie Flashcards

1
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Migration“?

A

Beschreibt den dauerhaften Wohnortwechsel von Menschen
und somit die Zu- und Abwanderung von Personen in einer Gesellschaft.

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2
Q

Was wird in der Migrationsforschung unter dem Begriff „Assimilation“ verstanden?

A

Vollständige Anpassung an die neue Kultur nach einer Migration,
einschließlich des Verlusts der eigenen kulturellen Identität.

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3
Q

Was wird in der Migrationsforschung unter dem Begriff „Integration“ verstanden?

A

Wenn er zwar in die neue Kultur eingebunden ist,
jedoch gleichzeitig seine ursprüngliche Kultur weiter pflegt.

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4
Q

Was wird in der Migrationsforschung unter dem Begriff „Separation“ verstanden?

A

Zustand nach Migration,
der mit bewusst minimaler Anpassung an die neue Gesellschaft bei gleichzeitig beibehaltenen starken Verbindungen zur ursprünglichen Kultur einhergeht.

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5
Q

Was wird in der Migrationsforschung unter dem Begriff „Marginalisierung“ verstanden?

A

Die Marginalisierung bezeichnet den Verlust des Bezugs zur Herkunftskultur bei gleichzeitig mangelnder Eingliederung in die neue Kultur. Dies geht mit einer erheblichen psychosozialen Belastung einher.

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6
Q

Wie kann die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht ermittelt werden und was versteht man in diesem Zusammenhang unter der meritokratischen Triade?

A

Die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht kann mittels sog. Schichtindices ermittelt werden. Hierfür werden ausgewählte, meist mehrere Statusmerkmale herangezogen.

Von besonderer Bedeutung sind die drei durch die meritokratische Triade beschriebenen Statusmerkmale Ausbildung, Beruf und Einkommen.

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7
Q

Was beschreibt der Gini-Koeffizient?

A

Der Gini-Koeffizient ist ein statistisches Maß zur Darstellung gesellschaftlicher Ungleichheit, das z.B. auf Einkommens- und Vermögensverteilungen angewandt wird.

Er kann einen Wert zwischen 0 und 1 annehmen. Je höher der Gini-Koeffizient, desto höher also die soziale Ungleichheit.

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8
Q

Beschreibe die Verursachungshypothese! (Kausalitätshypothese)

A

Laut Verursachungshypothese ist die Ungleichverteilung von Gesundheit und Krankheit zwischen den einzelnen sozialen Schichten
durch höhere Belastungen und ein gesundheitsgefährdenderes Verhalten der unteren Schichten verursacht.

Beispiele hierfür sind schlechtere Wohnverhältnisse, höhere Arbeitsbelastung sowie ungünstigeres Gesundheits- und Krankheitsverhalten.

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9
Q

Beschreibe die Drifthypothese!
(Selektionshypothese)

A

Die Drifthypothese besagt, dass eine Erkrankung selbst der Grund für einen sozialen Abstieg sein kann.

Ein Beispiel hierfür ist eine durch eine Erkrankung entstehende Berufsunfähigkeit, die mit einem verminderten Einkommen und Ansehen des Betroffenen und schließlich dessen Zuordnung zu einer niedrigeren sozialen Schicht einhergeht.

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10
Q

Was bezeichnet die Nettoreproduktionsziffer?

A

Zahl der gesund geborenen Mädchen
im Verhältnis zur Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter.

Es werden also lediglich die Mütter- und Tochtergeneration betrachtet,
um anhand des Zahlenverhältnisses die Reproduktivität einer Bevölkerung einzuschätzen.

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11
Q

Definiere den Begriff „Natalität“!

A

Die Natalität (= Geburtenziffer) gibt die Anzahl der Geburten auf 1.000 Einwohner in einem Jahr an.

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12
Q

Definiere die Begriffe „Mortalität“ und „Letalität“!

A

Die Mortalität (Sterbeziffer) gibt die Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf eine Bevölkerungsgruppe an.

Die Letalität gibt die Zahl der Sterbefälle aufgrund einer bestimmten Krankheit im Verhältnis zur Anzahl der von dieser Krankheit Betroffenen an.

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13
Q

Was beschreibt der Altenquotient?

A

Der Altenquotient (auch Altersabhängigkeitsquotient oder Belastungsquotient)
beschreibt das Verhältnis von Menschen im Rentenalter (z.B. ≥65 Jahre) zu den Menschen im erwerbsfähigen Alter (z.B. 20–64 Jahre).

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14
Q

Was versteht man unter demografischem Altern?

A

Beschreibt den Anstieg des Durchschnittsalters einer Bevölkerung.

In Deutschland wird dies v.a. durch zwei Faktoren bewirkt: durch eine höhere Lebenserwartung alter Menschen bei gleichzeitig sinkenden Geburtenraten.

Darüber hinaus kann auch das Verhältnis von Zu- und Abwanderung (Migration) in einem Land oder einer Region die demografische Alterung einer Gesellschaft beeinflussen, falls dieses altersspezifisch variiert.

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15
Q

Was versteht man unter der sog. „Kompression der Morbidität“?

A

Beschreibt das Phänomen, dass die Menschen heutzutage nicht nur länger leben, sondern auch länger gesund bleiben.

Es kommt also zu einer Zunahme der gesunden und einer Kompression (Verringerung) der kranken Lebensjahre.

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16
Q

Welche Erkrankungsgruppe verursacht die meisten Todesfälle in Deutschland? Gibt es Unterschiede bzgl. der Geschlechter?

A

Bei beiden Geschlechtern werden die meisten Todesfälle durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Herzinfarkt) verursacht.

Auf dem zweiten Platz folgen bösartige Tumorerkrankungen, wobei bei Männern der Lungen- und Bronchialkrebs noch immer häufiger ist als bei Frauen.

17
Q

Was beschreibt der Begriff „epidemiologische Transition“?

A

Infolge der Veränderung der Gesellschaft und ihrer gesundheitlichen Rahmenbedingungen verändern sich die Häufigkeiten von Krankheiten und Todesursachen.

So haben in den reichen Ländern chronisch-degenerative Erkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs) die übertragbaren Erkrankungen als Haupttodesursache abgelöst.

18
Q

Was versteht man unter den Begriffen „Statuskonsistenz“ und „Statusinkonsistenz“?

A

Die beiden Begriffe beziehen sich auf die meritokratische Triade.

Befindet sich eine Person hinsichtlich dieser drei Merkmale auf der gleichen Ebene, spricht man von Statuskonsistenz (bzw. Statuskongruenz oder Statuskristallisation).

Befindet sich eine Person hinsichtlich dieser drei Merkmale nicht auf der gleichen Ebene, spricht man von Statusinkonsistenz bzw. Statusinkongruenz
(Beispiel: Ein Soziologe findet in seinem erlernten Beruf keine Anstellung und arbeitet stattdessen als Taxifahrer).

19
Q

Was beschreibt der Begriff „soziale Opportunitätsstruktur“?

A

Die soziale (gesellschaftliche) Opportunitätsstruktur beschreibt die unterschiedlichen Zugangschancen zu Ressourcen, die einer Gesellschaft zur Verfügung stehen (z.B. Arbeit, Wohnraum, Bildung, ärztliche Versorgung).

Diese Ressourcen stehen nicht jedem Mitglied einer Gesellschaft in gleichem Maße zur Verfügung, sondern sind insb. vom sozioökonomischen Status abhängig.

20
Q

Was versteht man unter relativer und struktureller Deprivation?

A

Allgemein versteht man unter Deprivation einen Zustand des Mangels oder Verlusts sowie ein Gefühl der Benachteiligung.

Strukturelle Deprivation liegt vor, wenn einem Individuum oder einer Gruppe von Menschen weniger Möglichkeiten zur Teilhabe an der Gesellschaft zur Verfügung stehen als anderen und sie dadurch benachteiligt werden.

Relative Deprivation besteht, wenn sich ein Individuum oder eine soziale Gruppe im Vergleich mit anderen Individuen oder sozialen Gruppen benachteiligt fühlt.

21
Q

Worin besteht bei Karl Marx Klassenbegriff der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Klassen einer Gesellschaft?

A

Zu welcher Klasse ein Mitglied der Gesellschaft zählt, hängt nach Auffassung von Karl Marx von
dessen Besitz (bzw. der Verfügung über Produktionsmittel) ab.

So zählen die wohlhabenden Bürger bzw. Kapitalisten zur Bourgeoisie und die besitzlose Arbeiterklasse zum Proletariat.