AMBOSS: Arzt-Patient-Beziehung Flashcards

1
Q

Was versteht man unter den vier Ebenen der Kommunikation?

A

Jede Aussage kann auf vier verschiedenen Ebenen:
1. Sachebene
2. Beziehungsebene
3. Selbstoffenbarung
4. Appell
empfangen und gedeutet werden. Wenn Sender und Empfänger die Aussage auf verschiedenen Ebenen interpretieren, kann es zu Missverständnissen kommen.

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2
Q

Was ist der Unterschied zwischen paraverbaler Kommunikation und nonverbaler Kommunikation?

A

Die paraverbale Kommunikation erfolgt über die individuelle Variationen des Sprechens (Variation in Sprechmelodie, Tonlage und Lautstärke)

die nonverbale Kommunikation hingegen erfolgt mittels Körpersprache (Gestik, Mimik, Körperhaltung, Blickkontakt).

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3
Q

Was bedeutet Metakommunikation?

A

Ist das „Reden über das Reden“ – also die Kommunikation über den Verlauf eines aktuell stattfindenden Gesprächs,
bei der die Gesprächspartner bspw. diskutieren, wie sie sich im Gespräch mit dem Gegenüber gerade fühlen.

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4
Q

Wodurch entsteht eine asymmetrische Kommunikation?

A

Entsteht, wenn sich die Gesprächspartner auf unterschiedlichen Hierarchieebenen befinden,
(wie es bei der Arzt-Patient-Beziehung meist der Fall ist).

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5
Q

Welche Art der Gesprächsführung sollte der Arzt zu Beginn der Anamnese anwenden?

A

Zu Beginn der Anamnese/Sprechstunde sollte der Arzt die nondirektive Gesprächsführung anwenden,
bei welcher der Patient durch eine offene Frage des Arztes den Gesprächsverlauf bestimmen und frei über seine Beschwerden, Sorgen und Wünsche berichten kann.

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6
Q

Was sind die drei Basismerkmale der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Rogers?

A

Indem der Arzt die Basismerkmale der klientenzentrierten Gesprächstherapie nach Rogers
(Empathie, Wertschätzung und Echtheit/Kongruenz)
in der Kommunikation lebt und vermittelt,

schafft er die Grundlage einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung,
was wiederum die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie darstellt.

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7
Q

Was bedeutet iatrogene Fixierung?

A

Bedeutet, dass sich ein Patient im Rahmen einer psychosomatischen Erkrankung fälschlicherweise darauf versteift, an einer bestimmten körperlichen Krankheit zu leiden

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8
Q

Worauf beruht das heutzutage nicht mehr angemessene paternalistische Modell?

A

Beruht darauf, dass der Arzt den Patienten nicht in die Entwicklung eines Handlungsplans miteinbezieht und jegliche Entscheidungen alleine trifft.

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9
Q

Welche zwei anderen Modelle der Arzt-Patient-Beziehung gibt es noch?

A

Es gibt neben dem paternalistischen Modell noch das Konsumentenmodell,
bei dem der Arzt dem Patienten die fehlenden Informationen liefert,
der Patient aber sämtliche Entscheidungen über das weitere Vorgehen alleine trifft,

sowie das heute favorisierte partnerschaftliche Modell, bei dem die Entscheidungen gemeinsam getroffen werden.

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10
Q

Was bedeutet Shared Decision Making?

A

Bedeutet, dass Arzt und Patient im Rahmen des partnerschaftlichen Modells zusammen einen Handlungsplan erarbeiten,
der den Vorstellungen und Wünschen des Patienten gerecht wird.

Entscheidungen werden im Sinne der partizipativen Entscheidungsfindung gemeinsam getroffen.

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11
Q

Wie funktioniert Empowerment?

A

funktioniert dadurch, dass der Arzt den Patienten mit allen erforderlichen Informationen versorgt, die für eine Entscheidungsfindung notwendig sind (z.B. bzgl. des weiteren diagnostischen und therapeutischen Vorgehens).

Der Patient wird dadurch „ermächtigt“, sich aktiv und informiert an Entscheidungen zu beteiligen.

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12
Q

Funktionale Spezifität ist eine der fünf Verhaltenserwartungen an einen Arzt gemäß der Arztrolle nach Parsons.
Was versteht man darunter?

A

bedeutet, dass der Arzt nur innerhalb seiner fachlichen Kompetenzen agieren
sowie die Grenzen der eigenen Fähigkeiten kennen und diese nicht ausnutzen soll.

Ein Allgemeinarzt sollte z.B. einen Patienten zu einem Facharzt überweisen, sobald die diagnostischen und therapeutischen Notwendigkeiten eines Falles seine Kompetenzen überschreiten.

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13
Q

Welches sind die fünf Verhaltenserwartungen gemäß der Arztrolle nach Parsons?

A
  1. Funktionale Spezifität
  2. Affektive Neutralität:
    der Arzt sollte die Sympathien oder Antipathien gegenüber Patienten zurückstellen und diesen neutral entgegentreten
  3. Universalismus:
    der Arzt behandelt alle Menschen gleich
  4. Kollektivitätsorientierung (Altruismus)
  5. fachliche Kompetenz
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14
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem Interrollenkonflikt und einem Intrarollenkonflikt?

A

Interrollenkonflikt:
bezeichnet einen Konflikt zwischen zwei unterschiedlichen Rollen, die ein Individuum gleichzeitig innehat (z.B. Ärztin im Krankenhaus und Mutter zweier Kinder).

Intrarollenkonflikt: Konflikt innerhalb einer Rolle, an die unterschiedliche Erwartungen gestellt werden (z.B. bestmögliche vs. kostengünstigste Behandlung eines Patienten durch den Arzt)

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15
Q

Was wird in einer Balint-Gruppe gemacht?

A

In einer Balint-Gruppe treffen sich mehrere Ärzte,
um unter der Leitung eines erfahrenen Psychotherapeuten regelmäßig über Schwierigkeiten zu sprechen, die sich aus dem Umgang mit Patienten ergeben.

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16
Q

Was versteht man unter der subjektiven Krankheitstheorie?

A

Die Gedanken, die sich ein Patient aufgrund seiner Kenntnisse und Erfahrungen
zur Entstehung und Entwicklung seiner Krankheit macht.

Solche Gedanken können den Krankheitsverlauf des Patienten beeinflussen und sollten deshalb vom Arzt stets erfragt und berücksichtigt werden.

17
Q

Was bedeutet Kausalattribution?

A

Bedeutet „Ursachenzuschreibung“.
Sie beschreibt, auf welche Ursachen ein Ereignis zurückzuführen ist,
z.B. die Krankheit eines Patienten aus dessen Sicht.

18
Q

Welche drei Dimensionen der Kausalattribution unterscheidet man?

A
  1. Ort der Ursache: internal oder external
  2. Stabilität der Ursache: variabel oder stabil
  3. Ausmaß der Zuschreibung: spezifisch oder global
19
Q

Zu welcher Art von Kausalattribution neigen Depressive?

A

Neigen typischerweise zu einer internal-global-stabilen Kausalattribution,

d.h. sie sehen die Ursache für alles Schlechte (global)
in sich selbst (internal)
und betrachten dies als unveränderbare Tatsache (stabil).

20
Q

Was versteht man unter Kontrollüberzeugung?
Welche Dimensionen werden dabei unterschieden?

A

Spiegelt die Ansicht des Patienten wider,
durch wen oder was seine Beschwerden beeinflusst werden können.
Hierbei werden drei Dimensionen unterschieden:

  1. internale Kontrollüberzeugung
  2. sozial-externale Kontrollüberzeugung
  3. external-fatalistische Kontrollüberzeugung
21
Q

Wie nennt man die Überzeugung eines Patienten, seine Beschwerden und den Krankheitsverlauf selbst beeinflussen zu können?

A

Internale Kontrollüberzeugung.

Das Gegenteil davon ist die externale Kontrollüberzeugung,
bei der ein Patient glaubt, andere Menschen (z.B. Ärzte) können seine Beschwerden und den Krankheitsverlauf beeinflussen.

22
Q

Was bedeutet Compliance (bzw. Adhärenz)?

A

Bedeutet Kooperation mit dem Arzt,
d.h. die Patienten kommen dem Rat ihres Arztes bzgl. Therapieverhalten und Medikamenteneinnahme nach.

23
Q

Inwiefern beeinflusst die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung die Compliance (bzw. Adhärenz) eines Patienten?

A

Eine gute, vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, bei der sich der Arzt Zeit nimmt, dem Patienten die verschiedenen Behandlungsoptionen zu erläutern, wirkt sich positiv auf die Compliance aus.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient die Behandlungsratschläge seines Arztes umsetzt, steigt erheblich.

24
Q

Was ist der Unterschied zwischen Simulation und Dissimulation?

A

Bei der Simulation werden die Beschwerden lediglich vorgetäuscht.

Bei der Dissimulation hingegen werden die Symptome geleugnet oder heruntergespielt.