Aggression Flashcards
Aggression:
Jede Form von Verhalten, das darauf abzielt, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, das motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden.
Notwendige Voraussetzungen für Aggression:
Motivation (nicht tatsächliche Schädigung),
Wissen, dass die Handlung Schädigungspotenzial besitzt
Schädigende Handlungen nicht auf Wunsch einer Person hin
Arten von Aggression
Physische Aggression/Relationale Aggression
Direkte Aggression/Indirekte Aggression
Instrumentelle Aggression/Feindselige Aggression
Physische Aggression
Verhalten, das auf die körperliche Schädigung der Zielperson ausgerichtet ist
Relationale Aggression
Verdecktes oder offenes Verhalten mit der Absicht, die sozialen Beziehungen der Zielperson zu beschädigen (z.B. jemanden aus einer Gruppe ausschließen)
Direkte Aggression
Aggressives Verhalten, das unmittelbar auf die Zielperson gerichtet ist
Indirekte Aggression
Aggressives Verhalten, das verdeckt ausgeführt wird, um die Zielperson in ihren sozialen Beziehungen zu schädigen (z.B. durch das Verbreiten von Gerüchten)
Instrumentelle Aggression
Aggressives Verhalten, das als Mittel zum Zweck ausgeführt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen
Feindselige Aggression
Aggressives Verhalten, das durch das Bedürfnis motiviert ist, Ärger und feindselige Gefühle auszudrücken
Laborexperimente zu aggression
Untersuchung unterschiedlicher unabhängiger Variablen, z.B. Frustration, Alkoholkonsum, Medienkonsum…
…auf abhängige Variable „Ausmaß aggressiven Verhaltens“, z.B. andere Personen vermeintlichen unangenehmen Reizen auszusetzen (ohne dass diese wirklich zu Schaden kommen)
Selbst- / Fremdbericht zu aggressions messung
Selbstbericht:
z.B. Fragebogen zur Messung dispositioneller Aggressionsneigung
Fremdbericht:
Einschätzung durch Dritte, z.B. Eltern, Lehrpersonen oder Peers
Archivdaten messung aggression
Kriminalstatistiken
Zeitungsberichte
Biologische Ansätze: Vergleichende Verhaltensforschung
Dampfkesselmodell
Kritik am Dampfkesselmodell
Nach aggressivem Verhalten müsste laut Modell erst wieder genug aggressive Energie für einen erneuten Ausbruch gesammelt werden menschliches Verhalten in Laborstudien oder auch bei Amokläufen widerlegt diese Annahme
Biologische Ansätze: Verhaltensgenetik
Adoptionsstudien
Zwillingsstudien
Meta-Analyse
sowohl genetische als auch Umwelteinflüsse haben einen Einfluss auf aggressives Verhalten
Zwillingsstudien
-Vergleich der Aggressionsneigung bei eineiigen und zweieiigen Zwillingen
Meta-Analyse
ca. 41% der Varianz durch genetische Ähnlichkeit und 59% durch Umwelteinflüsse erklärt
Was hat Einfluss auf aggressives Verhalten
genetische, als auch Umwelteinflüsse
Wodurch kann genetische Aggressionsneigung verringert oder gefördert werden
durch Umweltfaktoren
Biologische Ansätze: Hormonelle Erklärungen
Testosteron
Cortisol
Hoher Testosteronspiegel aktiviert
Kampf- und hemmt Fluchtimpulse
Niedriger Cortisolspiegel assoziiert mit
Furchtlosigkeit, Risikobereitschaft und geringer Sensitivität gegenüber Bestrafung mehr aggressives Verhalten durch weniger Angst vor Bestrafung
Insgesamt eher schwache Zusammenhänge
von Hormonen mit Aggressionen
Psychologische Ansätze:
Frustrations-Aggressions-Hypothese
Kognitives neo-assoziationistisches
Lerntheorien
Biologische Theorien
Vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie)
Verhaltensgenetik
Hormonelle Erklärungen
Psychologische Ansätze: Frustrations-Aggressions-Hypothese
Frustration = Zielblockierung
Aggression als eine von mehreren möglichen Reaktionen auf Frustration
Aggression wird gehemmt, wenn Angst vor Strafe oder Frustauslöser nicht verfügbar
Aggressionsverschiebung: Aggression richtet sich auf leichter erreichbares oder weniger bedrohliches Ziel statt auf ursprüngliche Frustquelle
Aggression als Reaktion auf Frustration wird wahrscheinlicher bei Vorhandensein aggressiver Hinweisreize
Aggressive Hinweisreize erhöhen Zugänglichkeit aggressiver Kognitionen
Aggressionsverschiebung:
Aggression richtet sich auf leichter erreichbares oder weniger bedrohliches Ziel statt auf ursprüngliche Frustquelle
Psychologische Ansätze:
Kognitives neo-assoziationistisches
Modell der Aggression
Frustration als eine von mehreren möglichen Auslösebedingungen für aggressives Verhalten
Aversive Reize lösen (unspezifischen) negativen Affekt aus
Automatisierter Bewertungsprozess:angriff oder Flucht (rudimentär)
Kontrollierter Bewertungsprozess:
Interpretation der rudimentären Furcht / des rudimentären Ärger (elaboriert)
Negative Affekte sind mit Kognitionen &Reaktionen assoziiert
Lerntheorien
Direkte Verstärkung
Belohnung für aggressives Verhalten, z.B.
wenn durch Einsatz von Aggression ein Ziel
oder soziale Anerkennung erreicht wird
Erhöht die Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
Modelllernen
Lernen durch Beobachtung
andere werden für aggressives Verhalten belohnt /bestraft
Bobo-Doll-Paradigma
Erhöht bzw. reduziert die Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
General Aggression Model
Individuelle Unterschiede+Situative Variablen
Aktueller innerer Zustand (zugängliche Kognitionen,Affekte&Erregung)
automatische Bewertung
Kontorllierte Neubewertung
Verhalten
Bedingungsfaktoren aggressiven Verhaltens
1.Personale Faktoren Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal Feindseliger Attributionsstil Geschlecht 2.Situative Faktoren Alkohol Hitze Konsum von Mediengewalt
Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal
Trait-Aggressivität über die Zeit und über verschiedene Situationen hinweg kennzeichnet stabile Unterschiede zwischen Personen in der Neigung zu aggressivem Verhalten
Aggressives Verhalten in späteren Entwicklungsstadien wird durch Aggression in früheren vorhergesagt
4 Komponenten der aggression als Persönlichkeitsmerkmal
- Physische Aggression:
- Verbale Aggression:
- Ärger:
- Feindseligkeit
Feindseliger Attributionsstil
Tendenz, feindselige Absichten zu unterstellen, auch wenn unklar ist, ob ein Schaden aus Versehen oder absichtlich herbeigeführt wurde mehrdeutiges Verhalten wird als Ausdruck feindseliger Absicht interpretiert
lässt sich durch Trait-Aggressivität vorhersagen
hängt mit aggressivem Verhalten zusammen
relativ stabile Art der Informationsverarbeitung über den Lebenslauf
Geschlechtsunterschiede
Gewaltverbrechen männer Physische Aggression männer Verbale aggression männer Unprovozierte Aggression männer Provozierte Aggression änner Indirekte Aggression gleich oder höher bei frauen
Alkohol
steigert Bereitschaft zu aggressivem Verhalten
ca. 80% aller Gewalttaten unter Einfluss von Alkohol
aber große interindividuelle Unterschiede in der Stärke des Zusammenhangs von Alkoholkonsum &Aggression
Aufmerksamkeitshypothese Alkohol
Alkohol verringert Aufmerksamkeitskapazität & verhindert umfassende Einschätzung situativer Hinweisreize nur saliente Reize werden beachtet beeinträchtigt das Bewusstsein für soziale Normen
Katharsis:
Annahme der Verringerung aggressiver Spannung durch symbolisch aggressives Verhalten, z.B. Sarkasmus, aggressive PC-Spiele (vgl. Dampfkesselmodell)
Katharsis Hypothese empirisch widerlegt
Symbolisch aggressive Handlungen verstärken Aggression, z.B.:
-Kinder, die in Spieltherapien ermutigt werden, ihren Aggressionen freien Lauf zu lassen, spielen auch später aggressiver
-Erwachsene, die aggressive Handlungsoption in Experiment hatten und dadurch den stärksten Rückgang der Herzfrequenz erlebten, waren in Folgeexperiment am aggressivsten
Eigenes aggressives Verhalten dient als aggressiver Hinweisreiz &primed weitere Aggression
„Punching-Ball-Boxen“
hilft nicht Aggressionen abzubauen, selbst wenn man vorher gelesen hat, dass es helfen würden (Selbsterfüllender Prophezeiung ausgeschlossen)
„Ranting-Websites”
machen langfristig aggressiver
„Abreagieren”
hilft kurzfristig, macht langfristig aber aggressiver als wirksame Ärger-Reduktions-Strategien
Time-Out,
WIRKSAM: langsam und bewusst atmen, langsam zählen
(bei hartnäckigen Aggressionsproblemen Problemlösetrainings, Kognitives Umstrukturieren, Stressmanagement, Soziale Fertigkeitstrainings
Bedingungen, damit Strafe aggressionsmindernd wirkt
- Strafe ausreichend unangenehm
- hohe Eintretenswahrscheinlichkeit der Strafe
- negative Erregung der Person nicht so stark, dass sie ein rationales Abwägen verhindert
- akzeptierte/attraktive Handlungsalternativen vorhanden
- Strafe in unmittelbarer Folge auf Fehlverhalten
Problem bei den bedingungen
Bedingungen häufig nicht gegeben
Strafe selbst als aggressiver Hinweisreiz
Aggression (Strafe) als Konfliktlösung
besser: Belohnung erwünschten Verhaltens
Deeskalation
Beschäftigung mit prosozialen Inhalten reduziert aggressive Kognitionen
Angenehme Musik puffert den Effekt einer Provokation auf die Ärger-Ausprägung
Effekt ebenfalls nachgewiesen für Stresserleben bei viel
Verkehr im Auto
Problem bei der Messung von Aggression per selbstbericht
Soziale Erwünschtheit
Soziale Erwünschtheit
Vps sind darauf aus in einem positiven Licht gesehen zu werden6deshalb ihre Antwort/Verhalten so gestalten, dass sie möglichst nicht negativ bewertet werden
Dampfkesselmodell
Innerhalb eines Organismus wird ständig aggressiveEnergie produziert
Entladung durch äußere Reze oder wenn keine äußeren Reize vorhanden- spontan
Direkte Verstärkung
Belohnung für aggressives Verhalten, z.B.
wenn durch Einsatz von Aggression ein Ziel
oder soziale Anerkennung erreicht wird
Erhöht die Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
Modelllernen
Lernen durch Beobachtung
andere werden für aggressives Verhalten belohnt bzw. bestraft
Bobo-Doll-Paradigma (Bandura et al., 1961)
Erhöht bzw. reduziert die Wahrscheinlichkeit zukünftiger aggressiver Handlungen
Personale Bedingungsfaktoren
Aggressivität als Persönlichkeitsmerkmal
Feindseliger Attributionsstil
Geschlechtsunterschiede
Situative Bedingungsfaktoren
Hitze Hypothese
Konsum von Mediiengewalt
Konsum von Mediengewalt
Gewalt in den Medien erhöht kurz&langfristig WSK aggressiven Verhaltens
korrelation zwischen Medien &Aggression
Negativer Zusammenhang Medien&prosozialen Verhalten
Konsum von Mediengewalt Wirkmechanismen
Konsum von Mediengewalt Aktivierung aggressiver Gedanken&Gefühle Erwerb neuer Reaktionsmuster Kurzfristiger Erregungsanstieg Langfristige Gewöhnung an Gewalt Normative Akzeptanz von Aggression Veränderung der Weltsicht; Feindseliger Attributionsstil Zunahme der Aggression