6. Soziotechnik Flashcards

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Q

Ergebnisse der Kohlebergbau-Studie

A

Trotz modernster Technik ergab das neue System eine relativ schlechte Produktivität bei häufigen Unfälle, hohen Fehlzeiten und schlechter Arbeitsmotivation. Woran lag dies?

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Q

Kohlebergbau-Studie

A

Technologische Analysen führten zu dem Schluss, dass die moderne Technik an sich gut funktionierte und dass die Arbeitsorganisation effizient strukturiert war. Störungs- und Unfall-Analysen zeigten, dass meist die Bergleute dafür verantwortlich waren.
Sozialwissenschaftliche Analysen
zeigten, dass die festen Teams bei der alten Bergbautechnik mit der Technik und der Umgebung vertraut waren und sich unbedingt auf einander verlassen konnten. Dies pufferte Angst und Stress bei der gefährlichen Arbeit untertag.
Das Primat der Technik, welche die Arbeitsorganisation im neuen System dominierte, zerstückelte dieses soziale Unterstützungs-System und schürte Angst und Stress.

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3
Q

Schlussfolgerungen aus der Kohlebergbau-Studie

TECHNOLOGISCHE SICHT

A

Aus technologischer Sicht:
§ Die Bedingungen im Bergbau sind nicht beherrschbar (àTaylorismus). EstretenunvorhersehbareSchwankungen und Störungen auf.
§ Eine zentrale Steuerung der Abläufe untertags ist unmöglich.
à Zur Behebung der Schwankungen und Störungen ist sehr viel
Flexibilität notwendig.
à Diese Flexibilität kann nur durch Selbstregulation vor Ort von
Teams mit Entscheidungsspielräumen gewährleistet werden. à Zusätzlich sind Ressourcen in Form von Puffern notwendig
(zeitlich, personell, organisatorisch).

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4
Q

Schlussfolgerungen aus der Kohlebergbau-Studie

sozialwissenschaftliche Sicht

A

Unvorhersehbare und schlecht kontrollierbare, bedrohliche Ereignisse sind grundsätzlich mit Angst und Stress verbunden. Um diese zu puffern sind auch soziale und persönliche Ressourcen erforderlich.
à Die Kumpel müssen sich unbedingt aufeinander verlassen und einander vertrauen können. Gegenseitige Unterstützung in Teams ist dabei unabdingbar. Kooperation und Kommunikation werden damit zu wichtigen Inhalts- und Aufgaben-Aspekten der Arbeit (à Gegensatz zu Herzberg).
à Vertrauen in die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten ist psychisch entscheidend.

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5
Q

Schlussfolgerungen aus der Kohlebergbau-Studie

SOZIOTECHNISCHE SICHT

A

In offenen und komplexen Arbeitssystemen, in denen Mensch und Technik eng miteinander verkoppelt sind, können die technischen und sozio-psychologischen Aspekte nicht unabhängig voneinander analysiert, bewertet und gestaltet werden. Menschen (soziales Teilsystem) und Technik (technisches Teilsystem) bilden dabei neue Ganzheiten: Sozio-technische Systeme.
§ Flexibilität in soziotechnischen Systemen betrifft immer alle Ebenen – von einzelnen Arbeitsplätzen, über Team- bis zu den betrieblichen Organisations-Strukturen. Die Aufbauorganisation ist somit mit dem soziotechnischen System unabdingbar verbunden.
§ Techno-Logik und Psycho-Logik sind in vieler Hinsicht unter- schiedlich und nicht leicht miteinander vereinbar.

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