(6+7) Legitime politische Autorität Flashcards

(36 cards)

1
Q

theoretische politische Philosophie

A
  • Begriffsanalyse
  • soziale Ontologie politischer Entitäten
    • Was haben Parteien, Staaten, Regierungen etc. für Existenz-Arten und
    • Wie kommen sie in unsere Welt?
  • Handlungstheorie (Handeln, menschliche Entscheidungen)
    • kein Mechanismus (Ggt zu rational choice)
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2
Q

praktische politische Philosophie (Kontraktualismus vs Konsequentialismus)

A
  • fragt nach Legitimität dafür, dass Menschen über andere herrschen
  • Begründung politischen Handeln (≠ Erklärung)
    • Kontraktualismus: aus Perspektive der Handelnden
    • Konsequentialismus: Gesamtnutzen (Utilitarismus)
  • Begründung politischer Autorität, Institutionen etc.
  • kritische Evaluation politischen Handelns unter normativen Gesichtspunkten
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3
Q

politische Autorität: 3 Formen Überblick

A
  1. epistemische (wissensbasierte)
  2. deontische (praktische)
  3. Zwang
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4
Q

epistemische politische Autorität

A
  • kennt richtige Gründe besser
  • kommuniziert Gründe dafür, richtige Handlung zu vollziehen
  • keine Pflicht zum Gehorsam
    • lediglich Empfehlung

→ Regierung: wissenschaftliche Behörden, Ministerien

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5
Q

deontische politische Autorität

A
  • schafft Gründe zum Handeln, die es ohne den Befehl nicht gäbe
    • Befehl ist inhaltsunabhängiger Grund zum Gehorsam
  • eingeschränkte oder uneingeschränkte Kompetenzen: (un)restricted domain
  • Pflicht zum Gehorsam (innerhalb des Kompetenzbereichs)

—> Regierung: Legislative, Exekutive

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6
Q

politische Autorität: Zwang

A
  • etwas Zusätzliches
  • erzwingt Handlung durch physischen Druck
  • keine Pflicht zum Gehorsam
    • nicht obedience, sondern compliance

→ Regierung: Judikative

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7
Q

Politischer Anarchismus

A

keine Legitimation möglich, höchstens strategische Gründe, um sich politischer Autorität unterzuordnen

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8
Q

Service conception of authority

A

dann Autorität folgen, wenn Regierung Probleme besser löst als es ohne sie geschehen könnte

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9
Q

Definition “politisch”

A

gesellschaftlich ausgehandelt
- gemeinsan
- nicht gewaltsam
- nicht vor Gericht entschieden

der Regierung zugehörig
- Autorität
- Befehlscharakter

sowohl
- horizontales Anerkennungsverhältnis zwischen Personen
als auch
- vertikales Unterwerfungsverhältnis von Personen

→ halten sich idealerweise die Waage

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10
Q

Begriff des Staates (3 Elemente)

A

Institution mit größter Dauerhaftigkeit
1. Territorium (Hoheitsgebiet)
2. Subjekte (die der staatlichen Autorität unterworfen sind)
3. Regierung (die staatliche Autorität ausübt)

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11
Q

Staat nach Max Weber

A

Gemeinschaft, die innerhalb eines bestimmten Gebietes das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit für sich (mit Erfolg) beansprucht

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12
Q

Staatszwecke:

politischer Anarchismus

A

immer Instrument der Unterdrückung der Autonomie, ist nie gerechtfertigt

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13
Q

Staatszwecke: Kommunitarismus, Kommunismus

A

Schutz der Sicherheit & Freiheit, Gemeinwohl des Kollektivs

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14
Q

Staatszwecke:Republikanismus, Liberalismus

A

Schutz der Sicherheit & Freiheit der einzelnen Personen

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15
Q

Verhältnis pol. Autorität & Zwang

A

legitime Autorität & Ausübung von Zwang sind zwei unterschiedliche Dinge

jede Regierung muss über die Befugnis verfügen, Zwang auszuüben

  • heißt aber nicht, dass sie dies immer tun muss
  • lediglich die Möglichkeit muss stets vorhanden sein
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16
Q

Hobbes Kernaussage

A

Staat mit Zwangsbefugnis nötig weil sonst “Krieg aller gegen alle” (aber z.B. auch Pandemie)

17
Q

Hobbes’ Naturzustand & Konsequenzen hierdurch

A
  • Ressourcenknappheit
  • Habgier, Konkurrenz
  • jeder kann jeden töten, unabhängig von physischer Stärke
  • uncertainty, wie andere handeln werden
  • wer moralisch handelt, hat keinen Überlebensvorteil, im Gegenteil

→ jeder versucht, dem anderen zuvorzukommen (und ermordet ihn deshalb)

Konsequenzen

  • auch für Egoisten ist es nicht rational, Staatsgewalt abzulehnen
    • keine moralischen Werte notwendig

(Begründung durch Umkehrschluss (econtrario): geht von Abwesenheit von pol. Autorität aus und legt Selbstwiderspruch dar)

18
Q

Notwendige Elemente politischer Autorität

A
  1. Allgemeine Anerkennung derselben
  2. Möglichkeit von Zwangsgewalt
  3. Souveränität
    1. höchste Kompetenz, nicht absolute
19
Q

Kritik an Hobbes

A
  • Naturzustand wird nur nach innen überwunden, Staaten untereinander führen weiterhin Krieg
  • Bevölkerung wird nicht vor Souverän geschützt
20
Q

John Locke (1689)

A

Garantie der Rechte durch Souverän → Leben, Freiheit, Eigentum etc.

21
Q

Konzeption innerer Legitimität

A

Staat, der mittels politischer Beteiligung

  • elementare öffentliche Güter bereitstellt (z.B. Sicherheit)
  • commons schützt
  • Individualrecht schützt
22
Q

Wie Staat von Verbrecherorganisation unterscheiden?

A
  • Entscheidungsverfahren
  • Entscheidungsresultate
23
Q

Definition von Legitimität

A

durch annerkennungswürdige Zustimmungsverfahren ermittelte faktische Anerkennung eines Staats und seiner Entscheidungen

24
Q

faktische Legitimität

A

Anerkennung der politischen Organisationder Mehrheit der Mitglieder

  • Institutionen, Verfahren, Leistungen
25
normative Legitimität
Annerkennungswürdigkeit einer politischen Organisation - als ganzes bzw. Institutionen, Verfahren, Leistungen beruht auf Entscheidungsprinzipien, Grundrechten, ohne Nötigung etc.
26
input legitimacy
“Gemeinsamkeitsglauben”: Menschen wollen Teil des Staats sein
27
throughput legitimacy
Verfahren & Machtmittel
28
output legitimacy
Leistungen, Ergebnisse
29
Output - Klosko’s Liste
1. personal security 2. secure environment 3. “burdensome” public goods 1. Rechtssystem, Umweltschutz etc. → immer wieder neue Regulierungen nötig 4. nur burdensome public goods requiring coordination 1. traffic → einmal geregelt gibt es wenig weiteren Bedarf 5. regulation, standards 1. medication, food, industrial 6. excludable commons 1. parks, cultural activities, schools 7. redistribution
30
Klosko's Liste: Notwendigkeit des Staates evident bei:
1. personal security 2. secure environment 3. “burdensome” public goods
31
Klosko's Liste: Problem bei: nur burdensome public goods requiring coordination
- hohe Anzahl involvierter Akteure - hohe Problemlösungskompetenz erforderlich - Information & koordinierte Implementierung erforderlich → staatliche Intervention ist plausibel
32
Klosko's Liste: Fazit
- Staatseinfluss nötig und nützlich - Spielraum für Auslegung vorhanden, kein Totalstaat nötig
33
Definition Demokratisch (3 Bausteine)
1. Entscheidungsverfahren von Gruppen, wenn alle Mitglieder sich daran beteiligen können 2. gleiches gilt für politisch konstituierte Völker (Staatsvolk) 3. gesellschaftliche Lebensform: respektvoll, egalitär, tolerant, friedlich, transparent, keine Unterdrückung und Ausbeutung
34
Verfahrensbasierter Demokratiebegriff!
- Ergebnisneutralität - Möglichkeit der gleichen Beteiligung - Korrekturmöglichkeiten durch periodische Wiederholung
35
wichtig bei Verfahrensbasiertem Demokratiebegriff
- Grundrechte erstrecken sich auf auf Nicht-Mitglieder - Unterschied zu Terrororganisation
36
Ergebnisbasierter Demokratiebegriff (& Kritik)
- gewünschtes Resultat der gesellschaftlichen Verhältnisse Kritik: - ergebnisoffene Beratschlagung und Abstimmung u.U. nicht vorhanden - demokratische Lebensform → widersprüchliche oder gegenläufige Ziele - erwünschtes Ergebnis durch despotische Entscheidungen oft schneller - aufgeklärter Autoritarismus (Singapur)