(11) Souveränität und Macht in den IB Flashcards

1
Q

Definition IB

A

Teilbereich der Politikwissenschaft

> politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Beziehungen zwischen zwei oder mehr Staaten sowie internationalen Akteuren (UNO, NGOs, Firmen etc.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Definition Staat

A

souveräne Staaten sind die zentralen Einheiten des modernen internationalen Systems

> Gemeinschaft, die innerhalb eines bestimmten Gebietes das Monopol legitimer physischer Gewaltsamkeit für sich mit Erfolg beansprucht (Max Weber)

  • Territorium (klar definierte Grenzen
  • innerhalb können politische Autoritäten souverän handeln
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

De-facto-Staaten

A

z.B. Taiwan, Kosovo, Nordzypern

werden international nicht anerkannt

  • keine UNO-Mitgliedschaft
  • diplomatische Isolation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Westfälischer Friede (1648)

A

> Geburtsstunde des modernen internationalen Staaten-Systems→ Souveränität als Basis

davor: Dynastien, leicht verschiebbare Grenzen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

innere & äußere Souveränität

A

Souveränität ≠ Macht

innere Souveränität (Gewaltmonopol)
→ exklusive Verantwortung für alle Regelungen und Entscheidungen auf Territorium

äußere Souveränität
→ exklusiver Adressat politischer Forderungen & Ansprüche

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Prinzipien der Souveränität

A
  • Nichteinmischung in innere Angelegenheiten
  • Herrschaftsbereich ist über Territorium definiert
  • Staaten sind international gleichberechtigt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Verletzung der Souveränität → Intervention?

A

i.d.R. internationale Zurückhaltung (Souveränität ist hohes Gut)

Handlungsoptionen: Bsp Iran

  • Eingriff: Sturz des Regimes
  • kein Eingriff: Sanktionen, Botschafter etc.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

UN-Gipfel 2005: “R2P”

A
  • responsibility to protect
  • jeder Staat hat hat Verantwortung für Schutz seier Bevölkerung
  • kollektive Maßnahmen der Staatengemeinschaft bei
    • Völkermord
    • Kriegsverbrechen
    • ethnischen Säuberungen
    • Verbrechen gegen die Menschlichkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Staat oder Nationalstaat?

A

Staat
politische Einheit mit zwei Hauptmerkmalen:

  1. Territorium in definierten Grenzen
  2. souveräne politische Autoritäten, Fähigkeiten:
    1. Einwohner des Territoriums regieren
    2. Beziehungen zu Regierungen anderer Staaten etablieren

Nationalstaat
politische Einheit, die von Menschen bewohnt wird, die eine gemeinsame Kultur, Geschichte oder Sprache besitzen

→ Menschen verstehen sich als Teil der Nation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Organisation innerhalb eines Staats

A
  • zentralisiert
  • hierarchisch
  • Gewaltmonopol

→ Hobbes Leviathan

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Organisation im internationalen System

A
  • dezentralisiert
  • anarchisch ( “Selbsthilfesystem” )

→ keine übergeordnete Instanzen, kein Gewaltmonopol

Staaten
- erfüllen gleiche souveräne Herrschaftsfunktionen auf ihrem Territorium
- sind gleichrangig & gleichartig

=> Anarchie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Bändigung der Anarchie

A

durch internationale Institutionen

Internationale Institutionen = Normen und Regeln, die sich auf das internationale System sowie dessen Akteure und Aktivitäten beziehen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Funktionen internationaler Institutionen

A

ermöglichen Kooperation

  • gleiche Regeln für alle Mitgliedsstaaten
  • klare Festlegung, was kooperatives und was unkooperatives Verhalten ist
  • Transparenz & Kontrolle über Verhalten von Staaten → Prüfstelle
  • kooperationsfeindliches Verhalten eines Staates gemeinsam sanktionieren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

internationale Institutionen: Beispiel: Montreal-Protokoll (Ozonloch)

A

(Ozonloch)

  • 1980er: wachsendes Ozonloch
  • 1987: internationales Abkommen zum Schutz der Ozonschicht
    • Verpflichtung, FCKWs zu minimieren (später gänzlich verboten)
    → erfolgreichstes Umweltabkommen aller Zeiten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Internationale Institutionen unter Druck

A

> zunehmender Widerstand gegen universelle geltende Regeln und deren Durchsetzung

  • Brexit
  • Pariser Klimaabkommen (schlechte Umsetzung)
  • Kritik am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
  • Abbruch Verhandlungen Rahmenabkommen CH
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

IB: Neo-Liberalismus

A

Anarchie ist grundlegende Eigenschaft der IB
→ Staaten sind immer um Sicherheit besorgt

Implikationen:
1. Sicherheitsstreben
1. Sicherheit & Überleben oberstes Ziel von Staaten
2. Selbsthilfe
1. Staaten müssen selbst für Sicherheit sorgen
3. Machtkonkurrenz
1. relative Machtposition ist relevant (Vergleich zu anderen)
2. Sicherheitsdilemma: eigene Sicherheit ist Unsicherheit des anderen Staats → Aufrüstung

17
Q

IB: Neoliberaler Institutionalismus

A

Staaten streben nach Sicherheit & Wohlstand

Implikationen:
1. absolute Gewinne sind auch wichtig
2. Interdependenz & Anarchie sind beide relevant
1. z.B. Klimawandel lässt sich nur gemeinsam lösen
3. Interdependenz in internationalen Institutionen
1. zentralisierte Sammlung von Informationen
2. Kontrolle von Verhalten
3. Sanktionen bei kooperationsfeindlichem Verhalten
4. Senkung der Transaktionkosten

→ Vereinfachung der Kooperation, Abschwächung der Anarchie
18
Q

IB: Konstruktivismus

A

internationale Politik ist sozial konstruiert

Implikationen:
1. Staaten handeln nach “Logik der Angemessenheit
1. soziale Normen, institutionelle Regeln, kulturelle Werte
2. Bedeutung der Anarchie hängt davon ab, wie Akteure eigene und fremde Sicherheit identifizieren
3. Befreundete Staaten:
1. Vertrauensverhältnis
2. geteilte Normen & Werte
3. stabile Kooperation
4. keine Kontrolle oder Sanktionierung
4. Verfeindete Staaten:
1. Misstrauen & Unsicherheit
2. Kooperation schwierig
3. Zwangsgewalt nötig

19
Q

Macht im internationalen Kontext

A

Gleichberechtigung, Souveränität ≠ Macht
→ manche Staaten sind mächtiger als andere

wirtschaftliche Unterschiede

militärische Unterschiede

technologische Unterschiede

20
Q

Macht =

A

Möglichkeit, jemanden zu etwas zu bewegen, dass er von alleine nicht getan hätte → “control over outcomes”

21
Q

Fokus der 3 IB-Theorien:

A
  • Neo-Liberalismus: militärische Macht
  • Neoliberaler Institutionalismus: Verhandlungsmacht
  • Konstuktivismus: Argumentationsmacht
22
Q

Neo-Liberalismus: militärische Macht

A

Je mehr Ressourcen, desto größer ist militärische Macht

  • militärische Ressourcen
  • Technologien
  • wirtschaftliche Macht

→ immer relativ zu anderen Staaten gesehen

23
Q

Neoliberaler Institutionalismus: Verhandlungsmacht

A
  1. Interdependenz/Akteurspräferenz
    1. wer weniger auf Kooperation angewiesen ist, hat höhere Verhandlungsmacht (UK vs. EU)
  2. institutionelle Regeln
    1. Wer bestimmt Agenda?
    2. Wie wird abgestimmt? etc.
24
Q

Konstuktivismus: Argumentationsmacht

A

hohe Argumentationsmacht eines Akteurs durch

  • Glaubwürdigkeit
  • Legitimität
    • Überlappung der politische Ziele des Akteurs mit Ideen der Gemeinschaft
25
Q

Großmächte =

A

Staaten, welche Fähigkeiten und Willen besitzen, Einfluss auf globaler Ebene auszuüben