11 - Motivation Flashcards

1
Q

Motivation

A

Allgemeiner Begriff für alle Prozesse, die der Initiierung, der Richtungsgebung und der Aufrechterhaltung physischer und psychischer Aktivitäten dienen

Von lat. movere – bewegen: auf Reize/Aktivitäten zu bzw. weg -> jeder Organismus

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2
Q

Verwendung des Konzepts Motivation aus 5 Gründen

A
  1. Um Biologie mit Verhalten zu verbinden: Zustände der Deprivation lösen immer Reaktionen des Körpers aus, welche zu Handlungen motivieren, um Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen
  2. Zur Erklärung von Verhaltensvariabilität: unterschiedliche Leistungen einer Person in derselben Situation sind nicht zurückführbar auf Unterschiede in Fertigkeiten, Fähigkeiten, Übung oder zufälligen Gelegenheiten -> Grund: motivationale Unterschiede
  3. Um von äußeren Handlungen auf innere Zustände zu schließen: Bsp. Lachen vor Glück
  4. Um Handlungen Verantwortung zuzuweisen: persönliche Verantwortlichkeit setzt innere Motivation und die Fähigkeit, Handlungen zu kontrollieren voraus
    -> Beurteilung als eingeschränkt verantwortlich, wenn
    …mit Handeln keine negativen Folgen beabsichtigt werden
    … äußere Kräfte stark genug waren, Verhalten auszulösen
    … Handeln unter Einfluss von Drogen, Alkohol oder starken Emotionen erfolgte
    -> Motivationstheorie muss verschiedene potenzielle Ursachen von Verhalten unterscheiden können
  5. Zur Erklärung von Beharrlichkeit trotz Widrigkeiten: Bsp. Laufen Lernen nach Unfall
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3
Q

Triebe nach Clark Hull (1884-1952)

A

-> internal, angeboren

Triebe sind internale Zustände, die als Reaktion auf die physiologischen Bedürfnisse des Lebewesens entstehen
-> Organismen versuchen, Homöostase beibehalten

  1. Deprivation löst Spannung aus, woraufhin sich ein Trieb meldet
  2. Diese Triebe leiten im Organismus Spannungsreduktion ein
  3. Wenn Trieb befriedigt/abgebaut: Organismus stellt Handlungen ein
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4
Q

Zimbardo & Montgomery, 1957
o Ratten wurde über längeren Zeitraum (48h/72h) Futter/Wasser vorenthalten
o Wurden in Labyrinth mit Futter/Wasser gesetzt
o In den ersten 2 Min erkundeten 80& die Umgebung, nur 20% tranken/fraßen
o -> erst Befriedigung der Neugierde
o -> interne Triebe sind nicht einzige Motivationsquelle -> Anreize!

A
  • Ratten wurde über längeren Zeitraum (48h/72h) Futter/Wasser vorenthalten
  • Wurden in Labyrinth mit Futter/Wasser gesetzt
  • In den ersten 2 Min erkundeten 80% die Umgebung, nur 20% tranken/fraßen
  • > erst Befriedigung der Neugierde
  • > interne Triebe sind nicht einzige Motivationsquelle -> Anreize!
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5
Q

Anreize

A

-> external

Äußere Reize oder Belohnungen ohne direkten Bezug zu biologischen Bedürfnissen

Bsp. hungrige neugierige Ratten im Experiment

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6
Q

Instinkte

A

-> internal

Vorprogrammierte Verhaltenstendenzen, die für das Überleben einer Art von grundlegender Bedeutung sind
-> Bieten Verhaltensrepertoire, das im Genmaterial jedes Lebewesens verankert ist

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7
Q

Frühere Auffassung von Instinkten

A

Überschätzung von Instinkten -> universelle Erklärung für alle menschlichen Verhaltensweisen

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8
Q

William James (1890) über Instinkte

A

Menschen verlassen sich stärker auf Instinkte als andere Lebewesen (obwohl menschliche Instinkte gewöhnlich nicht nach festen Handlungsmustern ablaufen)

  • Menschen haben soziale Instinkte: Sympathie, Anstand, Geselligkeit, Liebe
  • Menschliche und tierische Instinkte sind zweckgerichtet -> haben wichtige Funktionen bei der Anpassung des Organismus an die Umwelt
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9
Q

Wie viele Instinkte wurden 1920 benannt?

A

Bis 1920 hatten Psychologen Liste mit über 10.000 menschlichen Instinkten aufgestellt

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10
Q

Ruth Benedict (1959) & Margaret Mead (1939) über Instinkte und Kultur

A

Enorme Unterschiede zwischen Kulturen -> Angeborene Instinkte können nicht universell sein

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11
Q

Behavioristen über Instinkte

A

Wichtige Verhaltensweisen sind eher erlernt als angeboren

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12
Q

Was sollte man bei der Erklärung des Verhaltens unterscheiden?

A

Unterscheidung zwischen instinktiven Verhaltensweisen und Ergebnissen eines Lernprozesses

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13
Q

Woher entspringt entscheidender Teil der menschlichen Motivation?

A

Entscheidender Teil menschlicher Motivation entspringt nicht objektiven Realitäten der externalen Welt, sondern subjektiven Interpretationen der Realität

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14
Q

Wann kann eine Belohnung eine Verstärkung des Verhaltens nach sich ziehen?
Wovon werden Menschen häufig motiviert?

A
  • Belohnung nur als Verstärkung, wenn erkannt wird, dass eigenes Verhalten Auslöser war
  • Annahmen/Gedanken darüber, wer oder was für vergangene (Miss-)Erfolge verantwortlich war und zu was man sich im Stande sieht
  • Menschen werden häufig von Erwartungen künftiger Ereignisse motiviert
  • > Antizipation, wozu Handlungen führen können
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15
Q

Julian Rotter (1954): Soziale Lerntheorie

A

Wahrscheinlichkeit für bestimmte Verhaltensweise wird bestimmt durch:

  • Erwartungen, das angestrebte Ziel, das auf Verhalten folgt, zu erreichen
  • persönliche Bewertung des Ziels

-> Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität kann zur Korrektion des Verhaltens motivieren

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16
Q

Fritz Heider (1986-1988): Quellen der Motivation

A

Erwartungen stehen in Zusammenhang mit internen und externen Kräften der Motivation
-> Ergebnis des Verhaltens kann dispositionalen oder situationalen Faktoren zugeschrieben werden

Identifikation einer Motivationsquelle als internal/external kann teilweise von subjektiver Interpretation der Realität abhängen

Erwartungen abhängig von Verhaltensergebnis entweder auf dispositionale Faktoren (internal, Bsp.: Anstrengung) oder auf situationale Faktoren (external, Bsp.: fairer Test) -> zukünftiges Verhalten

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17
Q

Internale Quellen der Motivation

A

Triebe, Instinkte, Lernerfahrungen

-> Wirken sich bei Vorliegen passender externaler Reize (Anreize) auf Verhalten aus

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18
Q

Einfluss des Denkens auf Motivation

A

Denkende Lebewesen können entscheiden, manche Formen der Motivation sich selbst zuzuschreiben und andere der Umwelt

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19
Q

Abraham Maslow (1908-1970): Allgemeines zur Bedürfnishierarchie

A
  • Folge von primitiv bis fortgeschritten
  • Bedürfnisse jeder Hierarchieebene müssen befriedigt sein, bevor nächste Ebene erreicht werden kann
  • Besonders optimistische Sichtweise menschlicher Motivation -> Bedürfnis jedes Individuums, sich zu entwickeln und größtmögliches Potenzial zu verwirklichen (-> Selbstverwirklichung)
  • Strikte Hierarchie lässt sich so nicht halten -> nützlich für „gewisse Ordnung“
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20
Q

Stufen der Bedürfnishierarchie

A
  1. Biologische Bedürfnisse: Nahrung, Wasser, Sauerstoff, Erholung, Sexualität, Entspannung
  2. Sicherheitsbedürfnisse: Sicherheit, Behaglichkeit, Ruhe, Angstfreiheit
  3. Bindungsbedürfnisse: Zusammengehörigkeit, Bindung, zu lieben und geliebt zu werden
  4. Wertschätzungsbedürfnisse: Vertrauen, Gefühl, etwas wert und kompetent zu sein, Selbstwertschätzung, Anerkennung anderer
  5. Selbstverwirklichungsbedürfnisse: Eigenes Potenzial ausschöpfen, sinnvolle Ziele haben
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21
Q

Wirkungsvolle Regulierung der Nahrungsaufnahme

A

Für wirkungsvolle Regulierung der Nahrungsaufnahme muss Organismus mit Mechanismen ausgestattet sein, die folgende Aufgaben erfüllen:

  1. Erkennen des Bedürfnisses nach Nahrung
  2. Initiierung und Organisation der Nahrungsaufnahme
  3. Überwachung der Nahrungsmenge und ihrer Qualität
  4. Erkennen, wann ausreichend Nahrung aufgenommen wurde, um Nahrungsaufnahme zu beenden

-> Periphere Mechanismen in verschiedenen Körperteilen vs. zentrale Gehirnmechanismen

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22
Q

Walter Cannon (1871-1945): Grundlage des Hungers

A

“Gastrische Aktivitäten eines leeren Magens sind alleinige Grundlage des Hungers”

  • Student Washburn trainierte, ungefüllten Ballon zu schlucken, der an Gummischlauch hing
  • Am oberen Ende des Schlauchs: Gerät zur Messung von Luftdruckveränderungen
  • Ballon wird mit Luft gefüllt -> bei Magenkontraktionen entweicht Luft
  • Zeitpunkte, an denen Washburn quälenden Hunger berichtete, korrelierten mit Zeitpunkten, an denen sich sein Magen zusammenzog
  • > Cannon glaubte, bewiesen zu haben, dass Magenkrämpfe für Hunger verantwortlich
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23
Q

Spätere Forschungen zur Grundlage des Hungers

A
  • Kontraktionen sind nicht einmal notwendige Bedingung für Zustand von Hunger -> Injektion von Zucker in Blutkreislauf stoppt Kontraktionen, nicht Hunger
  • Beweis: Menschen, denen der Magen entfernt wurde, empfinden immer noch Hunger
  • Druck im Magen durch Aufnahme von Nahrung (aber nicht durch Aufblasen eines Ballons) führt zu Beendigung der Nahrungsaufnahme –> Körper achtet auf Quelle für Magendruck
  • Orale Erfahrung von Nahrung: ebenso periphere Quelle für Hinweise auf Sättigung
  • Sinnesspezifische Sättigung: Enthusiasmus für bestimmte Geschmäcker lässt im Verlaufe der Mahlzeit nach –> mögliche Form der Regulation der Nahrungsaufnahme
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24
Q

Sinnesspezifische Sättigung und Experiment

A
  • Enthusiasmus für bestimmte Geschmäcker lässt im Verlaufe der Mahlzeit nach –> mögliche Form der Regulation der Nahrungsaufnahme

Experiment: Probanden waren für bestimmte Nahrungsmittel gesättigt

  • wenn Geschmack geringfügig geändert wurde (z.B. durch Zugeben von Sahne) –> wieder Appetit auf das Nahrungsmittel
  • Vielfalt an Geschmacksrichtungen kann körperlichen Indikatoren entgegenwirken
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25
Q

Nahrungsaufnahme und VMH & LH

A
  • Früheste Theorien über Kontrolle der Nahrungsaufnahme durch Gehirn entstanden aufgrund von Beobachtungen des lateralen (LH) und des ventromedialen Hypothalamus (VMH)
  • Läsion des VMH bzw. Stimulation des LH führt bei Tier zu Steigerung der Nahrungsaufnahme
  • Läsion des LH bzw. Stimulation des VMH verringert Nahrungsaufnahme bei Tier
    -> Entwicklung des Zwei-Zentren-Modells:
    LH als „Hungerzentrum“, VMH als „Sättigungszentrum“
  • Ratten mit Läsion des VMH nahmen ausschließlich Futter vermehrt zu sich, das ihnen schmeckte –> Signal des VMH abhängig von Art des Futters
  • Zerstörung des VMH kann dazu führen, dass normale reflexartige Reaktionen auf Futter übertrieben werden, z.B. übermäßiges Fressen von gut schmeckendem Futter, komplettes Fernbleiben von schlecht schmeckendem Futter
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26
Q

Zwei-Zentren-Modell

A

LH als „Hungerzentrum“, VMH als „Sättigungszentrum“

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27
Q

Welche zwei weiteren Regionen des Hypothalamus ergänzen die Rolle des VMH und LH bei Regulierung der Nahrungsaufnahme?

A

Nukleus arcuatus (ARC) und paraventikulärer Nukleus (PVN)

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28
Q

Woher kommen die bedeutendsten Informationen für LH und VMH?

A

Aus der Blutbahn:

  • Rezeptoren messen Zuckerspiegel (Glukose=Energiequelle für Stoffwechsel) im Blut
  • Hormon Insulin hilft, Glukosespiegel im Blut zu regulieren
  • Wenn zu wenig Glukose: Leberzellenrezeptoren senden Signale an LH
  • Neurone, die als Glukosedetektoren dienen, verändern Aktivität, um erneute Nahrungsaufnahme anzuregen
  • Andere Neurone des Hypothalamus reagieren auf appetitregulierende Hormone: Leptin, Ghrelin und Cholecystokinin (CCK)
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29
Q

Appetitregulierende Hormone

A
  • Leptin: Appetitzügler (Gegenspieler zu Cannabinoiden: stimulieren Appetit)
  • Ghrelin: wird von leerem Magen ausgeschüttet, sorgt für Wahrnehmung von Hunger
  • Cholecystokinin (CCK): wird während des Essens vom Dünndarm ausgeschüttet, sendet Info an Gehirn, dass sich Verdauungsorgane füllen
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30
Q

Einfluss der Kultur auf das Essverhalten

A
  • Zeitpunkte der Mahlzeiten mehr an sozialen Normen als an körperlichen Hinweisen orientiert
  • Auswahl der Nahrungsmittel häufig auf Grundlage sozialer und kultureller Normen
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Förderung, Auswertung und Publikation ernährungswissenschaftlicher Forschung; Ernährungsberatung und -aufklärung
  • Ungesundes Essen ist oft preiswerter
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31
Q

BMI

A

= Body Mass Index

Gewicht in kg/Quadrat der Größe in m

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32
Q

BMI für Übergewicht und Fettleibigkeit

A
  • Zwischen 25 und 29,9 -> übergewichtig

- Ab 30 -> fettleibig

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33
Q

Wie viele Menschen sind in den USA übergewichtig bzw. fettleibig?

A
  • Erwachsene: 34,2% übergewichtig, 39,5% fettleibig

- Kinder und Jugendliche: 31,6% übergewichtig, 16,4% fettleibig

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34
Q

Einfluss von Genen und Umwelt auf Gewicht

A
  • Genetische Veranlagung für Gewicht durch Zwillingsstudien bewiesen, z.B. Gen, das Hormon Leptin kontrolliert
  • Risiko für Fettleibigkeit durch Interaktion von Genen und Umwelt, z.B. FTO-Gen
  • Genetische Ansätze zur Fettleibigkeit: Regulation interner Hungerhinweise
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35
Q

FTO-Gen

A

Risiko für Fettleibigkeit durch Interaktion von Genen und Umwelt

  • Menschen sind im Durchschnitt für jede rezessiv vererbte Version des FTO-Gens (fat mass and obesity associated gen) anderthalb kg schwerer
  • Negativer Effekt des Gens schwächt sich bei Erwachsenen ab, die täglich mehr als 60min Sport treiben
  • Kaum physisch aktive Studierende mit zweifacher Ausführung des Gens hatten wesentlich höhere BMIs
  • Bei physisch aktiveren Studierenden mit gleicher Gen-Ausprägung kein BMI-Unterschied zu Gleichaltrigen
  • Genetische Ansätze zur Fettleibigkeit: Regulation interner Hungerhinweise
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36
Q

Annahme früherer Forschungsarbeiten zur Ursache von Übergewicht und Kritik

A

Übergewichtige ignorieren internale Hinweise ihres Körpers, wenn Nahrungsmittel verfügbar und augenfällig sind

-> Kritik: Übergewicht kann nicht immer Essverhalten vorhersagen

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37
Q

Janet Polivy & Peter Herman (1999): gezügelte vs. ungezügelte Nahrungsaufnahme

A
  • Gezügelte Esser setzen sich selbst konstante Obergrenze der Nahrungsmenge: sind ständig auf Diät, machen sich ständig Gedanken über Ernährung
  • > Neigen zu Essattacken, wenn sie enthemmt werden (durch Lebensumstände, die sie dazu bringen, Kontrolle zurückzunehmen)
38
Q

Polivy et al., 2010: Enthemmung von gezügelten Essern

A
  • Einteilung von College-Studentinnen in gezügelte und ungezügelte Esser durch Selbsteinschätzung, alle erhielten gleich große Pizzastücke
  • Manche glaubten ihr Stück sei größer, weil es auf Tablett mit kleineren Stücken serviert wurde, andere glaubten, ihr Stück sei kleiner (mit größeren Stücken serviert)
  • Anschließend: Gelegenheit Schokoladenkekse zu probieren
  • Gezügelten Esserinnen die annahmen, ein großes Pizzastück gegessen zu haben, verzehrten die meisten Kekse
  • > Beleg, wie leicht gezügelte Esser enthemmt werden können
  • > Wahrnehmung der Menge im Vergleich zu anderen war ausschlaggebend, nicht die tatsächliche Menge
39
Q

Paradoxon des Diäthaltens

A

Psychische Folgen ständigen Diäthaltens führen oft paradoxerweise zu Gewichtszunahme

40
Q

Anorexia nervosa

A

Person liegt unterhalb einer Grenze von 85% des erwarteten Normalgewichts und bringt dennoch Angst zum Ausdruck, zu dick zu werden

41
Q

Bulimia nervosa

A

„Essattacken“ gefolgt von Maßnahmen, überschüssige Kalorien wieder abzuführen (z.B. durch Erbrechen, Abführmittel, Hungern)
-> Personen mit Anorexia nervosa können gleichzeitig bulimisch sein

42
Q

Esssucht

A

Person gibt sich in regelmäßig wiederkehrenden Episoden Essattacken hin, ohne im Anschluss abzuführen
-> Während Essattacke Bewusstsein über Kontrollverlust –> beträchtlicher Stressfaktor

43
Q

Geschlechterspezifische Unterschiede bei Esstörungen

A
  • Frauen sind häufiger betroffen, Kluft nähert sich aber immer weiter an
  • > Wahrscheinlich durch veränderte Repräsentation männlicher Körper in Medien

Anorexia nervosa: 0,9% Frauen, 0,3% Männer
Bulimia nervosa: 1,5% Frauen, 0,5% Männer
Esssucht: 3,5% Frauen, 2,0% Männer

44
Q

Längsschnittstudie über genetsichen Einfluss auf Esstörungen mit weiblichen Zwillingen zwischen 11 und 18 Jahren (Klump et al., 2007)

A
  • Bedeutung genetischer Faktoren nahm mit steigendem Alter zu
  • EE-Zwillinge neigten in den 7 Jahren dazu, ähnlich zu bleiben
  • ZE-Zwillinge: zwischen der mittleren und späteren Adoleszenz größere Unterschiede
  • > Genetisches Risiko kommt eher nach Pubertät zum Tragen

-> Prädisposition für Essstörungen kann genetisch übertragen werden

45
Q

Zwillingsstudien zur Persönlichkeitsvariablen als Risikofaktor für Essstörungen

A

z. B. Auftreten von Anorexie in Zusammenhang mit hohem Maß an Perfektionismus (Angst vor Fehlern, Zweifeln an eigenen Handlungen)
- > Unzufriedenheit mit Körper als Risikofaktor für Essstörungen -> oft verzerrte Wahrnehmung

46
Q

Sachdev et al., 2008: Selbstbild bei Esstörungen

A
  • 10 Frauen mit Anorexie und 10 gesunde Frauen sehen Bilder während fMRT-Scan
  • Personalisierte Bilder: ½ selbst, ½ andere Frauen mit vergleichbarem BMI und Alter
  • Gesicht abgedunkelt, Info, ob es sich um Selbstbild handelte oder andere Frau
  • Bei gesunden Frauen kein Unterschied in Gehirnaktivität
  • Bei Frauen mit Anorexie bei Selbstbildbetrachtung weniger Aktivität in Regionen, die Menschen ermöglicht aus externer Welt akkurate Info zu beziehen

-> Nur Bilder von eigenem Körper führten zu abweichender Hirnaktivität

47
Q

Kultur und Idealgewicht

A
  1. Weiße Frauen zwischen 25 und 45 mit Körper weniger zufrieden als afroamerikanische Frauen gleichen Alters
    - Bei Aussuchen einer Zeichnung, die Idealgewicht entspricht, entschieden sich weiße Frauen für schlankere Abbildungen als afroamerikanische Frauen

-> Einfluss kultureller Normen und Medien auf Idealvorstellung von Gewicht und Figur bei weißen Frauen

  1. Weiße und afroamerikanische Frauen -> Angaben über Zufriedenheit mit Körper
    - Anschließend: PowerPoint über „Ideal der Massenmedien“
    - Bewertung nach Präsentation: Weiße Frauen unzufriedener, afroamerikanische Frauen unveränderter Wert

-> Weiße Frauen erkranken häufiger an Essstörungen als afroamerikanische Frauen

48
Q

Wodurch wird sexuelle Erregung bei Tieren häufig ausgelöst?

A

Sexuelle Erregung wird häufig durch Umweltreize ausgelöst:

  • bestimmte Farbmuster/Klänge/…, Auftauchen eines neuen Weibchens, Berührungen/Geschmack/Gerüche
  • Pheromone: chemische Signale, die paarungswillige Männchen manchmal über große Distanz hinweg anziehen
  • > Weibchen gibt Pheromone während Höhepunkt der Fruchtbarkeit ab
  • > Pheromone= unkonditionierte Stimuli für die Erregung und Anziehung männlicher Tiere, welche Neigung geerbt haben, auf diese Reize mit Erregung zu reagieren
49
Q

Wodurch werden sexuelle Reaktionen von Tieren determiniert?

A

Sexuelle Reaktionen von Tieren zum Großteil durch angeborene biologische Faktoren determiniert, dennoch Raum für „kulturelle Aspekte“

50
Q

Bierbach et al., 2011: Vorlieben des Kärpflings für Weibchen

A
  • Atlantischer Kärpfling hat Vorliebe für große Weibchen
  • Männchen schwammen in größerem Aquarium, dass an jedem Ende an kleines stieß
  • In einem ein großes, in anderem ein kleines Weibchen
    1. Phase: Männchen verbrachten mehr Zeit in der Nähe des größeren Weibchens
    2. Phase: 20 min lang zweites Männchen in zusätzlichem Aquarium, sodass es schien, als schwimme es in der Nähe des kleinen Weibchens
  • Endphase: Entfernung des zweiten Männchens

-> Männchen verbrachten nun meiste Zeit in der Nähe des kleineren Weibchens

51
Q

Allgemeines zu sexuellem Verhalten bei Tieren

A
  • Primäre Motivation: Fortpflanzung
  • Weibchen produzieren große Eier (die Energievorrat für Wachstum des Embryos enthalten)
  • Männchen produzieren Spermien mit hoher Beweglichkeit (die in Ei eindringen)
  • Tiere werden als Reaktion auf Hormone paarungsbereit, deren Ausschüttung über die Hypophyse gesteuert wird und durch die Keimdrüsen, die Sexualorgane, erfolgt
  • > Hormone bei männlichen Tieren: Androgene: Sind ständig in ausreichender Menge vorhanden -> immer paarungsbereit
  • > Hormone bei weiblichen Tieren: Östrogene_ Periodische Ausschüttung -> hormonbedingt nicht immer paarungsbereit
  • Hormone wirken auf Gehirn und Geschlechtsorgane und führen zu vorhersehbaren, stereotypen sexuellen Verhaltensmustern bei allen Mitgliedern einer Spezies
52
Q

Allgemeines zum sexuellen Verhalten des Menschen

A
  • Hormonelle Aktivität hat bei meisten Menschen wenig Einfluss auf sexuelle Bereitschaft und Befriedigung
  • Wenn Hormone durch Alter oder Krankheit unter bestimmtes Niveau fallen, hat das häufig negative Auswirkungen auf das sexuelle Begehren
  • Hormon Testosteron bewirkt bei Männern und Frauen Lust auf Sex
  • Kastrierte Männer (die kein Testosteron mehr produzieren können) erleben weiterhin gewisses Niveau an sexueller Lust -> menschliche Lust ist nicht nur durch Hormone motiviert
  • Sexuelle Erregung beim Menschen: motivationaler Zustand von Aufregung und Spannung, erzeugt durch physiologische und kognitive Reaktionen auf erotische Reize
53
Q

William Masters & Victoria Johnson (1966, 1970, 1979)

A

Viele Jahre lang waren Studien sexueller Verhaltensweisen beim Menschen undenkbar -> brachen erstmals das Tabu

  • Legitimierten Untersuchungen durch direkte Beobachtungen und Aufzeichnungen physiologischer Muster menschlichen Sexualverhaltens unter Laborbedingungen
54
Q

Vier der bedeutendsten Erkenntnisse von William Masters & Victoria Johnson (1966, 1970, 1979)

A
  1. Männer und Frauen verfügen über ähnliche sexuelle Reaktionsmuster
  2. Obwohl Abfolge der Phasen innerhalb des sexuellen Reaktionszyklus bei beiden Geschlechtern ähnlich ist, sind Frauen variabler, neigen dazu, langsamer zu reagieren, bleiben jedoch länger erregt
  3. Viele Frauen können mehrere Orgasmen erleben, was bei Männern im vergleichbaren Zeitraum selten vorkommt
  4. Die Penisgröße hat im Allgemeinen keinen Bezug zu irgendeinem Aspekt sexueller Leistungsfähigkeit (außer auf die männliche Einstellung bezüglich eines großen Penis)
55
Q

Der menschliche sexuelle Reaktionszyklus

A
  1. Erregungsphase: Blutgefäßerweiterungen in der Beckenregion; Penis erigiert, Klitoris schwillt an; Blut und andere Körperflüssigkeiten werden in Hoden und Vagina angesammelt; Errötung des Körpers, Hitzewallungen (Phase kann von 1min bis über 1h dauern)
  2. Plateauphase: maximales (jedoch variierendes) Erregungsniveau wird erreicht; Pulsrate, Atemfrequenz und Blutdruck erhöhen sich schnell; Abgabe von Drüsensekreten und Muskelspannung der willkürlichen und unwillkürlichen Muskulatur des gesamten Körpers steigen; Menge an Vaginalflüssigkeit steigt und Brüste schwellen an
  3. Orgasmusphase: Empfindung eines intensiven, angenehmen Gefühls der Befreiung von sexueller Spannung; rhythmische Kontraktionen, die etwa alle 0,8s im Genitalbereich auftreten; Atemfrequenz und Blutdruck erreichen sehr hohes Niveau, Puls kann sich verdoppeln; pochende Kontraktionen führen beim Mann zur Ejakulat.
  4. Rückbildungsphase: Körper kehrt allmählich in auf Erregungsniveau vor Erregungsphase zurück; Puls und Blutdruck sinken; Männer gelangen in Refraktärphase (wenige min bis mehrere h kein Orgasmus möglich); bei anhaltender Erregung sind manche Frauen zu mehreren Orgasmen in ziemlich kurzer Zeit fähig
56
Q

Wichtigste Entdeckung von Masters & Johnson

A

Zentrale Bedeutung psychischer Prozesse

-> Probleme beim Sex oft eher durch psychische als durch körperliche Ursachen

57
Q

David Buss (2008): Evolution des Sexualverhaltens beim Menschen

A

Frauen und Männer entwickelten unterschiedliche Strategien, Gefühle und Motivationen für kurzfristige und langfristige Paarbindung

  • kurzfristige Paarbindung: Verführen und Verlassen (Mann); Erwerb von Ressourcen oder Männern mit hohem Status (Frau)
  • langfristige Paarbindung: Beziehung mit einer Frau und Investition in den Nachwuchs (Mann); Bindung an einen treuen Mann (Frau)
58
Q

Interkulturelle Studie über sexuelles Interesse

A

Männer haben durchgängig größeres Interesse an sexueller Abwechslung als Frauen

59
Q

Rule et al., 2011: Eisprung und Einschätzung von Männern

A
  • Annahme: Disposition zur Paarung bei heterosexuellen Frauen führt zu akkurateren Beurteilungen der sexuellen Orientierung des anderen Geschlechts
  • 40 hetero Frauen sahen 80 Fotos von Männern: 40 schwul, 40 hetero
  • Einschätzungen der Frauen am akkuratesten, die um den Eisprung herum waren
60
Q

Risikoverhalten von Männern in Anwesenheit einer Frau

A
  • Männer trafen riskantere Entscheidungen in einer Laborversion von Blackjack, wenn sie in Gesellschaft einer Frau waren, die sich in fruchtbarer Phase ihres Zyklusses befand
  • > Risikobereitschaft als Indikator für Selbstvertrauen und Ehrgeiz -> attraktiv!
  • > Unbewusste Verhaltensänderung!
61
Q

Einwände gegen evolutionspsychologische Sicht auf Sexualverhalten

A
  • Rolle der Kultur wird aus evolutionspsychologischer Sicht weit unterschätzt
  • z.B. Fremdgehen hängt weniger von Geschlecht ab als vom Ausmaß der Macht, bspw. im Beruf
  • > Verbreitetes Bild, dass Männer eher betrügen, hängt mit kultureller Realität zusammen, dass Männer eher im Besitz von Macht sind
62
Q

Alfred Kinsey (1948, 1953): 17.000 Interviews mit AmerikanerInnen über Sexualverhalten

A

Bestimmte „abweichende“ Verhaltensweisen eigentlich sehr verbreitet

63
Q

Veränderung sexueller Normen

A
  • Bedingt durch Raum und Zeit (z.B. antikes Griechenland)
  • Bedingt durch Wissenschaft (60er Pille, 98 Viagra)
  • Bedingt durch Kultur (offenere Diskussion)
64
Q

Sexualverhalten von Highschool Schülern von 1991 bis 2009

A

In den letzten 20 Jahren sinkende Rate des GV, gestiegene Rate der Kondombenutzung

65
Q

Skripte des Sexualverhaltens

A

Sozial vermittelte Programme sexueller Reagibilität, welche unausgesprochene Vorschriften enthalten, wie man sich verhalten soll

  • Im Laufe des Lebens werden verschiedene Aspekte dieser Skripte durch soziale Interaktion angesammelt
  • In sexuellem Skript niedergelegten Einstellungen und Werte stellen externe Quelle sexueller Motivation da: Skript schlägt Verhaltensweisen vor
  • Aber: Unterschied zwischen Skript und Realität bzgl. Erleben
  • Bsp.1: sexuelle Begegnung zweier Menschen ohne Interesse an einer Beziehung
  • Bsp.2: Date Rape; unterschiedliche Wahrnehmung bei Männern und Frauen, ob ein Date-Rape vorliegt => unterschiedliche Date-Rape-Skripte
66
Q

Studie mit Studentinnen über Reueempfinden bzgl. sexueller Handlgungen

A

Intensive Reue bzgl. sexueller Entscheidungen v.a. bei

  • Einmaligem GV mit einem Partner -> 36%
  • GV mit jemandem, den sie weniger als 24h kannten -> 29%
67
Q

Studie über “Abschleppen” mit College-Studierenden

A
  • Abschleppen: sexuelle Begegnung zweier Menschen, die sich gut kennen oder auch nicht, ohne wirklich aufrichtig an dem anderen interessiert zu sein
  • 78% der Frauen, 84% der Männer hatten schon mal abgeschleppt
  • Männer haben weniger Probleme mit Abschleppen als Frauen
  • Selbsteinschätzung lag konsistent unter der Vermutung, wie andere sich mit Abschleppen fühlten
  • > Wahre Norm liegt also unter dem, was Studenten als Norm wahrnahmen!
68
Q

Studie mit Studentinnen über Erfahrungen mit sexueller Aggression

A
  • 1,1% hatten vollendete, 1,7% eine versuchte Vergewaltigung erlebt
  • Hochrechnung: Wahrscheinlichkeit mit der Frau während Collegezeit versuchte/vollendete Vergewaltigung erlebt: 20-25%
  • Date rape: jemand wird bei Verabredung zu sexueller Aktivität gezwungen
  • 12,8% der vollendeten, 35% der versuchten Vergewaltigungen während Verabredung
69
Q

Date rape-Skripte

A

Männer und Frauen haben unterschiedliche date rape-Skripte: StudentInnen lesen Szenario indem sich Frau Sex widersetzte

  • Männer stuften Szene seltener als Vergewaltigung ein als Frauen
  • Männer machten öfter das Opfer verantwortlich
70
Q

Allgemeines über Homosexualität

A
  • Homo- und Heterosexualität resultieren aus denselben motivationalen Kräften
  • Alfred Kinsey: 37% der Männer bereits homosexuelle Erfahrungen, 4% ausschließlich homo
  • Studie: Turner et al., 2005 -> 3,2% der Männer, 2,5% der Frauen berichteten von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten im vergangenen Jahr
  • > Soziale Erwünschtheit erschwert genaue Schätzungen über Homosexualität
71
Q

Ist Homosexualität erblich?

A

Höhere Konkordanzrate bzgl. Homosexualität bei eineiigen Zwillingen als bei zweieiigen

  • Von 750 Zwillingspaaren stimmten 32% der eineiigen, aber nur 8% der zweieiigen hinsichtlich ihrer gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung überein
  • Sexuelle Präferenz besitzt genetische Komponente
72
Q

Hirnanatomie von Hetero- und Homosexuellen

A
  • MRI- und PET-Scans: Heterosexuelle Männer und homosexuelle Frauen haben asymmetrische Hirne mit geringfügig stärker ausgeprägten rechten Hemisphäre
  • > Heterosexuelle Frauen und homosexuelle Männer: symmetrische cerebrale Hemisphären
  • Verbindungsmuster zwischen Amygdala und anderen Hirnregionen Homosexueller glichen eher denen der gegengeschlechtlichen Heterosexuellen
73
Q

Daryl Bem (1996, 2000): Entstehung von Homo-/Heterosexualität

A

Biologie wirkt sich nicht direkt auf sexuelle Orientierung aus, sondern greift über Beeinflussung der Temperamente und Tätigkeiten junger Kinder eher indirekt ein

  • Geschlechtertypisches/-atypisches Spielverhalten entscheidet, ob Kinder sich ihrem Geschlecht/Gegengeschlecht unähnlich fühlen
  • “exotisch zu erotisch“: Gefühle der Unähnlichkeit führen zu emotionaler Erregung, wird später in erotische Anziehung transformiert
  • Homo- und Heterosexualität entstehen also durch dieselben ursächlichen Faktoren
74
Q

Geschlechtsspezifisches Unbehagen gegenüber Homosexualität

A

Männer und Frauen erwarten mehr Unbehagen in Gegenwart Homosexueller gleichen Geschlechts

75
Q

Alter bei Bewusstwerdung über sexuelle Orientierung und bei ersten gleichgeschlechtlichen Kontakte von Schwulen und Lesben

A

Schwule: Bewusstwerdung mit 9,6 Jahren, Kontakte mit 14,9 Jahren

Lesben: Bewusstwerdung mit 10,9 Jahren, Kontakte mit 16,7 Jahren

76
Q

Ablehnung von Homosexualität

A
  • Ablehnung durch die Eltern hängt mit vermehrten Selbstmordversuchen zusammen
  • 973 votierte American Psychiatric Association, Homosexualität von Liste psychischer Störungen streichen zu lassen
  • American Psychological Association folgte 1975, DGPs strich sie im selben Jahr aus ICD-10
  • Großteil des mit Homosexualität verbundenen Stresses aufgrund von Homophobie
  • Einstellungen gegenüber Homosexuellen weniger negativ, wenn man jemanden kennt
77
Q

Henry Murray (1938) über das Leistungsmotiv

A

Leistungsmotiv ist bei Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt und beeinflusst Neigung, Erfolg anzustreben und eigene Leistung zu bewerten

78
Q

David McClelland (1953) über das Leistungsmotiv

A

Entwickelte Messinstrument, das Stärke des Leistungsmotivs erfasst, indem es Fantasie der Teilnehmenden mit einbezieht -> Thematischer Apperzeptions-Test (TAT)

79
Q

Thematischer Aooerzeptions-Test (TAT)

A
  • Teilnehmende werden aufgefordert, als eine Reaktion auf Reihe von mehrdeutigen Bildern Geschichten zu erfinden –> Projektion eigener Werte, Interessen und Motive
  • Aus Antworten erarbeitete McClelland Maße verschiedener menschlicher Motive wie Machtmotiv, Anschlussmotiv und Leistungsmotiv
  • Leistungsmotiv = nAch (need for achievement): gibt interindividuelle Unterschiede dafür an, welche Bedeutung Planung und Anstreben eines persönlichen Ziels haben
  • Personen mit hohem nAch-Wert später erfolgreicher, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit Entrepreneure (verwirklichen neue Geschäftsideen) -> Voraussage über Karriereaussichten (keine Aussage über Erfolg)
  • Personen mit hohem nAch-Wert geben schneller schwierige Aufgaben auf -> Bedürfnis nach Effizienz

-> Bestätigung der Nützlichkeit des Messverfahrens sowohl in Laboruntersuchungen als auch in realen Kontexten

80
Q

Attributionen

A

Beurteilungen der Ursachen von Ergebnissen

81
Q

Dimensionen, auf denen Attributionen variieren können

A
  1. Kontrollorientierung:
    - External: Ursache in Umgebung zu finden (Baulärm) -> hohe Motivation zur Vorbereitung für die nächste Klausur
    - Internal: Ursache im Menschen selber zu finden (schlechtes Gedächtnis) -> geringe Motivation zur Vorbereitung auf die nächste Klausur
  2. Stabilität:
    - Konsistent/Stabil: Ursache über die Zeit hinweg stabil (z.B. Gedächtnis)
    - Variabel: Ursache über die Zeit hinweg instabil (z.B. Schlaf)

3.Globalität:
Global: Ursache breit anwendbar in zahlreichen Kontexten
Spezifisch: Ursache beschränkt auf bestimmte Aufgaben/Situationen

82
Q

Wovon ist Motivation abhängig?

A
  • Motivation ist abhängig von Art der Attribution für Erfolg/Misserfolg
  • Art wie Menschen Ereignisse erklären, kann sich zu lebenslangen gewohnheitsmäßigen Attributionsstilen entwickeln
83
Q

Attributionsstile

A
  • Optimistischer Attributionsstilen: sieht Ursache von Misserfolg in externalen Faktoren und Ergebnisse als variabel und spezifisch an
  • Pessimistischer Attributionsstil: Ursache: internal, Ergebnisse: stabil und global
84
Q

Walton & Cohen, 2007: Auswirkungen von Optimismus

A
  • Studierende einer Minorität wurden in zwei Gruppen eingeteilt
  • Experimentalgruppe las Text, der neue Möglichkeit bot, Schwierigkeiten beim Zugehörigkeitsgefühl zu attribuieren, Kontrollgruppe nicht
  • Experimentalgruppe erzielte im nächsten Jahr Leistungen, die Erwartungen übertrafen, Kontrollgruppe blieb unter Erwartungen

-> Optimistische Studierende sind motivierter und erfolgreicher

85
Q

Was untersuchen Organisationspsychologen?

A
  • Untersuchung verschiedenster Aspekte menschlicher Beziehungen (z.B. Kommunikation zwischen Mitarbeitenden), Führungsstile, Arbeitszufriedenheit, Stress und Burn-Out, Gesamtqualität des Arbeitslebens
  • Rekrutierung, Auswahl und Training von Beschäftigten
  • Empfehlungen zur Neustrukturierung von Arbeitsplätzen
  • Anwendung von verschiedenen Theorien zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
86
Q

Zwei organisationspsychologische Theorien, um Motivation am Arbeitsplatz zu verstehen

A

Mitarbeitende führen bestimmte kognitive Aktivitäten aus, bspw. Abschätzung von Fairness durch soziale Vergleiche mit anderen Mitarbeitern, Einschätzung zukünftiger Gehaltserhöhungen im Zusammenhang mit eigener Arbeitsleistung

  • Equity-Theorie (Adams, 1965)
  • Erwartungsmodell (Vroom, 1964)
87
Q

Equity-Theorie (Adams, 1965)

A

Mitarbeitende sind dazu motiviert, faire oder gerechte Beziehungen zu anderen relevanten Personen aufrechtzuerhalten

  • Mitarbeitende merken sich ihre Beiträge und Ergebnisse und vergleichen diese mit Kollegen -> bei ungleichen Verhältnissen: Unzufriedenheit
  • Motivation Gleichheit wiederherzustellen durch Veränderung von Ergebnis oder Beitrag; Veränderung im Verhalten (z.B. weniger Arbeitsleistung (Beitrag); Bitte um Gehaltserhöhung (Ergebnis)) oder Erleben (z.B. Neubewertung des eigenen Beitrags:„ Meine Arbeit ist nicht wirklich gut.“ (Beitrag); Neubewertung des Ergebnisses: „ich habe Glück, eine fest Anstellung zu haben.“ (Ergebnis))
88
Q

Erwartungsmodell (Vroom, 1964)

A

Mitarbeitende sind motiviert, wenn sie erwarten, dass Anstrengungen und Leistungen zu gewünschten Ergebnissen führen

  • Erwartung: Wahrscheinlichkeit, dass Anstrengung zu bestimmter Leistungsgüte führen wird (=dass Leistung erbracht werden kann)
  • Instrumentalität: Wahrscheinlichkeit, bei erbrachter Leistung Belohnung zu erhalten
  • Valenz: Wahrscheinlichkeit, dass Belohnung die Mühen wert ist
  • > Höchstes Maß an Motivation, wenn alle drei Komponenten hohe Wahrscheinlichkeiten besitzen
  • > Geringstes Maß an Motivation, wenn mindestens eine Komponente Wahrscheinlichkeit von 0 hat
89
Q

Motivation nach persönlichem Erfolg beeinflusst durch

A
  • Leistungsmotiv

- Attribution von Erfolg und Misserfolg

90
Q

Ursachenattribution für Konsequenzen von Verhaltensweisen

A

Internal + stabil -> Fähigkeit

Internal + variabel -> Anstrengung

External + stabil -> Aufgabenschwierigkeit

External + variabel -> Glück