WS 14 Bliesener Flashcards

1
Q

Definition PP (enge& weite)

A

enge: PP befasst sich mit Lehr- und Lernprozessen innerhalb und außerhalb der Schule in sämtlichen Altersstufen
weite: PP ist Psychologie lehrenden, lernenden und erziehenden Handelns

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

PP beschäftigt sich mit Situationen, in denen potentiell oder faktisch pädagogisch relevante Veränderungen erzielt werden. Diese Veränderungen können…(2 Aspekte)

A
  1. kognitiv, emotional und/oder behavioral sein.

2. erwünscht, unerwünscht, intendiert oder zufällig sein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Nenne jeweils ein praktisches Aufgabenfeld (konkrete Handlungen) und ein Arbeitsfeld (Bereich) der PP!

A

praktisches Aufgabenfeld: Diagnose/Prognose, Beratung, Prävention/Intervention, Evaluation
Arbeitsfeld: Schulpsychologie, Beratungsstellen, Personal-/Bildungsberatung, Alten-/Pflege-/Behindertenheimen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Nenne Anlässe für schulpsychologische Beratung (3 Beispiele)

A

Schulleistungsprobleme, Hochbegabung, Schul-/Prüfungsangst, aggressives/gewalttätiges Verhalten, Erziehungsprobleme

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Kritik am narrativen Interview (klassische Übersichtsarbeit)

3 Kritikpunkte

A
  • unsystematische Auswahl bei Primärstudien
  • mangelnde Transparenz beim Ausschluss von Primärstudien
  • Informationsverlust beim einfachen ‘vote counting’
  • undifferenzierte Behandlung signifikanter Befunde beim ‘vote counting’
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Vorgehen bei der Meta-Analyse

A
  1. Explikation der Fragestellung, 2. systematische Erhebung der empirischen Befunde, 3. Kodierung der Studienmerkmale, 4. quantitative Befundaggregation, 5. Befundinterpretation, 6.Dokumentation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

SQ3R-Lernförderprogramm von Briggs: Wofür steht die Abkürzung und was sind die 5 Schritte?

A
  • Survey, Question, Read, Recite, Review
    1. Überblick über Überschriften & Zusammenfassungen eines Textes
    2. Fragen zum Inhalt formulieren
    3. Antworten im Text finden
    4. Frage-Antwort-Kombinationen rezitieren
    5. in zeitlichen Abständen Rückschau halten (wiederholen)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind Ziel und Methode des Reciprocal Teaching Programms von Palinscar & Brown?

A

Ziel: Aufbau von Textlernkompetenzen bei Schulkindern
Methode: wechselseitiges Einnehmen von Lehrer / Schüler - Rollen beim Er- und Bearbeiten von Textinhalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

An die Tradition welches Entwicklungspsychologen lehnen sich die Trainingsaufgaben im sonderpädagogischen “Instrumental Enrichment”-Programm von Feuerstein an?

A

Piaget

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Das kognitive Trainingsprogramm von Klauer zur Förderung des induktiven Denkens (Erkennen von Regelhaftigkeiten & Gesetzmäßigkeiten) arbeitet mit Aufgaben des Vergleichs. Zwischen welchen Arten von Aufgaben wird dabei unterschieden?

A
  1. Merkmalsaufgaben
    - Generalisierung
    - Diskrimination
    - Kreuzklassifikation
  2. Relationsaufgaben
    - Beziehungserfassung
    - Beziehungsunterscheidung
    - Systembildung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie hängen Wirkungsintensität und -extensität von Lernprogrammen häufig zusammen?

A

Konkurrierend. Sehr spezifische Lernprogramme zeigen oft gute punktuelle Erfolge bzw. Effekte (Wirkung intensiv, wenig extensiv (=breit)); breiter angelegte / unspezifische Lernprogramme sind meistens weniger erfolgreich (extensiv, keine intensive Wirkung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Nenne 3 Nachteile / Schwachstellen vieler Lernprogramme bzw. ihrer Evaluation.

A
  • erzielte Effekte oft nur kurzfristig
  • mangels äquvialenter Kontrollgruppen Unterscheidung zwischen Wirkung und Wirksamkeit schwierig
  • kaum Untersuchung der Ökonomie der Programme
  • tw. nicht routinisierbar / alltagstauglich
  • Trainingserfolge häufig nicht robust / replizierbar
  • kaum angemessene Untersuchung von Transferleistungen anhand distaler Kriterien
  • Matthäus-Effekt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Ziele der Meta-Analyse (insgesamt 3)

A

Parameterschätzung (durchschnittliche Effektstärke), Moderatoranalyse (Wechselwirkungen), Beschreibung des Forschungsfeldes

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Probleme der Meta-Analyse (insgesamt 4)

A
  1. inhaltliche Vergleichbarkeit (unterschiedliche Fragestellungen), 2. Repräsentativität der Primärstudien (Publikationsverzerrung, fehlende Angaben), 3. Studienqualität (der Primärstudien), 4. Effektstärkenbestimmung (bspw. bei kleinen Stichproben)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Der psychologische Lernbegriff (Assoziationspsychologie, Ebbinghaus)

A

Lernen als beobachtbare Verhaltensveränderung (Reizsituation -> Verhaltensreaktion)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Lernbegriff laut Kognitionspsychologie

A

Lernen als ablaufender Prozess der Informationsverarbeitung im Lernenden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Beispiele, was Lernen (laut Kognitionspsychologie) ist:

A

bspw. Automatisieren von Fähigkeiten zu motorischen/geistigen Fertigkeiten, aber auch Problemlösen oder Aufbau von Einstellungen, Werthaltungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Das instrumentelle Lernen (operantes Konditionieren) hat eine große Bedeutung innerhalb Erziehungs-/ Interventionsforschung; es arbeitet mit Verstärker- und Bestrafungsprinzipien und deren Wirksamkeit. Erkläre die Begriffe “Positive Verstärkung” und “Positive Bestrafung”, indem Du beschreibst, ob nach einer Reaktion Etwas hinzugefügt/ entfernt wurde und der Reiz angenehm/ unangenehm war.

A

Positive Verstärkung: Es wird Etwas hinzugefügt, der Reiz ist angenehm für die Person. Bspw. Ein Bonbon für das Kind, nachdem es etwas vollbracht hat. (Belohnung)

Positive Bestrafung: Es wird Etwas hinzugefügt, der Reiz ist NICHT angenehm für die Person. Bspw. eine Ohrfeige beim Kind, nachdem es etwas getan hat.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Was sind der Hauptwirkungen von positiver Bestrafung? (2)

A

Förderung von Aggression, sodass es zu negativen emotionalen Zuständen kommt. Unerwünschtes Verhalten wird unterlassen, dafür aber keine Handlungsalternative geschaffen, sodass es zu anderem unerwünschten Verhalten kommen kann.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Was sind Alternativen zur positiven Bestrafung?

A

Abwarten, Ignorieren, Entzug von Privilegien -> negative Bestrafung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Nenne die vier Determinanten des Beobachtungslernens (nach Bandura)

A

Aufmerksamkeit/ Aufnahme
Speicherung
Verhaltensproduktion
Motivation/ Verhaltenssteuerung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q
  1. Phase des Beobachtungslernens: Aufmerksamkeit; Nenne jeweils eine Eigenschaft des Beobachters und eine des Modells!
A

B: Wahrnehmungskapazität, Erregungsniveau, kognit. Fähigkeiten

M: Geschlecht, Alter, Status, Kompetenz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q
  1. Phase des BL: Speicherung; Eine Eigenschaft des Beobachters und eine der Situation!
A

B: kognitive Strukturen/ Fähigkeiten

S: kognitive Organisierbarkeit/ Wiederholbarkeit

24
Q
  1. Phase des BL: Verhaltensproduktion; Eine Eigenschaft des Beobachters und eine der Situation!
A

B: körperliche/ spezielle Fertigkeiten

S: Verhaltensfeedback, Abstimmung von Verhaltenskomponenten (Bsp. LaOla-Welle)

25
Q
  1. Phase des BL: Motivation; Eine Eigenschaft des Beobachters und eine der Situation!
A

B: Verstärkungspräferenzen, Präferenzen sozialer Vergleichsprozesse

S: externale Verstärker, Selbstbelohnung

-> Verstärkung hat sowohl informative als auch motivationale Funktion

26
Q

Das theoretische Konzept des bedeutungserzeugenden Lernens verknüpft welche unterschiedlichen Standpunkte?

A

assoziationspsychologischen (Erfahrung als Quelle des Lernens) & konstruktivistischen kognitionspsychologischen (Denken als Grundlage für Lernen)

27
Q

Laut bedeutungserzeugendem Lernen ist Lernen die assoziative Verknüpfung sensorischer Erfahrungen mit…

Lernen ist Bedeutungserzeugung, indem Wahrnehmung unter Berücksichtigung bereichsspezifischen Wissens…

A

…Inhalten des Wissensgedächtnisses.

…gedeutet und interpretiert wird.

28
Q

Bedeutungserzeugendes Lernen: Modell des generativen Lernens (Wittrock): Zusammenspiel von KZG und LZG

Informationen werden nicht passiv konsumiert, sondern…

A

…eigene Interpretationen führen zu den erfahrbaren Informationen und zu Schlussfolgerungen

29
Q

Generatives LEHREN: Einbettung neuer Sachverhalte in Alltagskontext: Inwiefern erleichtert generatives Lehren das Lernen? + Beispiel für Förderung generativen Lernens

A

durch gezieltes Eingehen auf Vorwissen/ Präkonzeptionen des Lernenden
durch Förderung der Aufmerksamkeitszentrierung auf die bedeutsamen Lerninhalte

Bsp. Diskussionen in Lerngruppen

30
Q

Bedeutungserzeugendes Lernen: Modell des bedeutungsvollen verbalen/ sinnvollen Lernens (Ausubel)
Was besagt die Assimilationshypothese?

A

Neue Lernerfahrungen werden in bereits bestehende kognitive Strukturen integriert.

31
Q

Was ist Assimilation?

Was ist Akkommodation?

A

Assimilation: die Strukturen der Welt werden an die kognitiven Strukturen angepasst
Akkommodation: die kognitiven Strukturen werden erweitert, verändert oder differenziert

32
Q

Sinnvolles Lernen: der Begriff “sinnvoll” ist zufallsfrei auf bisheriges Wissen bezogen. Welche sind die drei Formen zufallsfreier Beziehungen?

A
  1. unterordnende Beziehung (Subsumtion) mit a. derivater Subsumtion (neuer Begriff ist Spezialform einer Allgemeinform) und b. korrelativer Subsumtion (neuer Begriff ist Erweiterung eines bisher gelernten Begriffs)
  2. überordnende Beziehung: aus einzelnen Begriffen werden Grundprinzipien für eine allgemeine Idee abgeleitet
  3. kombinatorisches Lernen: neues Material durch Bezug zu bisher gelernte Ideen, ohne dass es zu Unter-/Überordnung kommt
33
Q

Sinnvolles Lernen: Modell des Begriffslernens nach Ausubel: Durch welche Schritte ist der Verlauf des Begriffslernens gekennzeichnet?

A
  1. Begriff im Gedächtnis vorhanden (z.B. Viereck)
  2. ein neuer Begriff soll gelernt werden (z.B. Raute)
  3. Verknüpfung zwischen beiden Begriffen (hier die derivate Subsumtion)
  4. Neues Konzept mit altem Konzept in Beziehung setzen
  5. durch Verknüpfung wird evtl. auch altes Konzept verändert
34
Q

Sinnvolles Lernen: Modell des Vergessens nach Ausubel: Verlaufs

A
  1. zwei assoziierte Begriffe (Raute, Rechteck) = dauerhafte Verknüpfung, bilden die Komponenten eines übergeordneten Konzepts (Parallelogramm)
  2. ein Begriff ist nur erinnerbar, wenn Komponenten vom Konzept trennbar (Trennbarkeit durch Verwandtschaft der Konzepte und Klarheit der Begriffe beeinflusst)
  3. Ökonomieprinzip: nur gut verankerte Begriffe werden behalten -> Bedeutung eines Inhalts neigt dazu in umfassendere Bedeutungskomplexe assimiliert zu werden
  4. neue Begriffe zunehmend schwerer erinnert, weil weniger prägnant
  5. Bedeutung eines Begriffs nicht verfügbar, Wiedererkennen aber möglich
  6. bei weiterem Verlust der Trennung (der Begriffe) wird Bedeutung vollständig vergessen
35
Q

Nenne zwei didaktische Prinzipien des expositorischen (bedeutungsvollen) LEHRENS! (insgesamt 5)

A
  1. zielorientierte Verwendung von Sturkturierungshilfen (Advance Organizer = überblickgebender Textanfang)
  2. progressive Differenzierung
  3. sequentielle Organisation der Lernaufgaben/ Lernabschnitte
  4. integrierendes Verbinden von Begriffen
  5. kontinuierliche Wiederholung/ Übung
36
Q

Wie heißen die vier Grundformen des Lernens nach Ausubel?

A
  1. mechanisch-rezeptives Lernen
  2. sinnvoll rezeptives Lernen (von Ausubel bevorzugt)
  3. mechanisch entdeckendes Lernen
  4. sinnvoll entdeckendes Lernen
37
Q

Nenne jeweils ein Beispiel für jede Grundform des Lernens nach Ausubel!

A
  1. mechanisch- rezeptiv: Auswendiglernen von Definitionen
  2. sinnvoll rezeptiv: Lehrer behandelt Kompass, Schüler ordnen Erfahrungen in die Regeln über Magnetismus ein
  3. Flamme erlischt unter Glas, Kind versteht nicht warum
  4. bei Anpflanzung von Tomaten wird auf Standort, Bodenbeschaffenheit, Wässerung geachtet; Techniken des Problemlösens werden entwickelt
38
Q

Nach Ausubel enthält das SINNVOLL REZEPTIVE LERNEN 4 Kennzeichen: Welche sind diese? (Beachte: das sinnvoll rezeptive Lernen ist die Form des Lernens, die beinahe für jeden Schulunterricht angewandt wird)

A
  1. Aufbau einer kognitiven Struktur: Hauptziel des Unterrichts ist klar/stabil organisierten Wissensmenge (Veranschaulichungen als Hilfe)
  2. Assimilation: Wissen muss inhaltlich (in eigenen Worten) gelernt und mit relevanten Aspekten der kognitiven Struktur verknüpft werden (WICHTIG: aktive Assimilation)
  3. Bewältigung großer Stoffmengen: s.r.-Lernen ist ökonomischer, tritt aber erst spät auf; in Grundschule m
    üssen zunächst elementare Strukturen aus Begriffs-/Regelhierarchien gebildet werden
  4. Organisation des Lernens: sorgfältige Abstimmung der Lehreinheiten; Prinzip der progressiven Differenzierung berücksichtigen (vom Allgemeinen zum Speziellem)
39
Q

Begriffsbildung und Wissenserwerb (Bruner, Gagné, Klix)

A

Nenne die drei Formen der Repräsentation!

  1. handlungsmäßige Darstellung (Klavierspielen, Schleifebinden)
  2. bildhafte Darstellung (Piktogramme)
  3. symbolisch Darstellung ( >, +, %) (hier muss Bezug erst erlernt werden, da nicht direkt anschaulich)
40
Q

Begriffsbildung: in allen Formen der Repräsentation werden Objekte der Umwelt 1. als Einzelfälle und 2. als Klasse ähnlicher Erscheinungen wahrgenommen. Solche Klassen werden BEGRIFFE genannt. Welche zwei Hauptklassen von Begriffen unterscheidet man?

A
  1. Eigenschaftsbegriffe oder Kategorien

2. Erklärungsbegriffe

41
Q

Begriffsklasse EIGENSCHAFTSBEGRIFFE: haben eine logische Struktur; durch gemeinsame Eigenschaften (= kritische Attribute) wird Äquivalenz hergestellt > Kategorisierung entsteht; welche ist diese logische Struktur der Attribute? (4 Stufen)

A
  1. affirmative Begriffe: ein kritisches Attribut ist vorhanden (Tisch: erhöhte Fläche)
  2. konjunktive Begriffe: zwei oder mehr Attribute sind vorhanden (Quadrat: vier gleiche Seiten und Winkel)
  3. disjunktive Begriffe: das eine ODER das andere Attribut ist vorhanden (Geschlecht: männlich oder weiblich)
  4. relationale Begriffe (Extraversion-Introversion; groß- klein)

-> man hat eine Sache begriffen, wenn man die gemeinsamen Merkmale der Kategorie erkannt hat;
Ein Beispiel: „Vogel“ muss als konjunktiver und nicht als affirmativer Begriff gelernt werden (nicht „Flugfähigkeit“ ist das eine Attribut, sondern „Eierleger“, „Warmblüter“, „Haut von Federn bedeckt“ etc. müssen berücksichtigt werden, manche Attribute davon sind notwendig, andere wahrscheinlich)

42
Q

Begriffsklasse ERKLÄRUNGSBEGRIFFE: Was ist die Quintessenz der Erklärungsbegriffe?

A

Sie enthalten eine Kategorie UND eine Erklärung, d.h. eine oder mehrere Annahmen, die sich aus einer Theorie ableiten lassen.
Bsp.: Tag und Nacht entstehen durch die Drehung der Erde (Tag und Nacht - disjunktive Begriffe)

43
Q

Begriffshierarchien: Begriffe stehen nicht isoliert; wird EIN Objekt der Umwelt in Kategorie geordnet, so entstehen Schlussfolgerungen bezüglich BENACHBARTER Kategorien: was besagt der Prozess der BEGRIFFSBILDUNG aus?

A
  1. ein Objekt von ähnlichen zu unterscheiden (Diskrimination)
  2. und zu ähnlichen Begriffen in Beziehung zu setzen (Bildung von Oberbegriffen)
44
Q

Subjektivität der Begriffsbildung: Nenne und definiere die drei Arten von Kategorien nach Bruner!

A
  1. affektive Kategorien: lösen bei einem Individuum die gleiche emotionalen Reaktion aus (Bsp.: Blumenstrauß, Buch, Whiskey als Geschenk bereiten Freude)
  2. funktionale Kategorien: sind durch gemeinsame Funktionen definiert (Bsp. Messer, Gabel, Löffel gehören zu Essensbesteck)
  3. formale Kategorien: sind durch Konventionen bestimmt (Bsp.: der Wal gehört zur Klasse der Säugetiere)

-> Kategorisierung ist vom motivationalen und affektiven Zustand der Person abhängig

45
Q

Wann ist ein Objekt ein Wertebegriff? Nenne zusätzlich ein Beispiel!

A

Wenn er einer starken Ich-Beteiligung unterliegt; er hat sowohl eine denotative (logische Struktur), als auch eine konnotative Bedeutung (gefühlsmäßige Beziehung zu einem Objekt); Beispiele: Ehre, Freiheit, gesunde Ernährung

46
Q

Erwerb von Begriffen: Welche zwei Prozesse tauchen beim Erwerb von Begriffen auf?

A
  1. Überlagerungsmodell: bei einer Objektklasse treten allmählich die kritischen Attribute vor; induktiv: vom Einzelnen zum Allgemeinen
  2. Modell der Hypothesenprüfung: Aufstellung und Prüfung von Hypothesen; deduktiv: vom Allgemeinen zum Besonderen
47
Q

Welches sind die Stärken des entdeckenden Lernens nach Bruner?

A
  1. Transferförderung (spezieller& allgemeiner Transfer)
  2. Problemlösefähigkeit
  3. intuitives Denken
  4. intrinsische Motivation
48
Q

Metakognitives Lernen: Definition Metakognition

A

Fähigkeit über das eigene Denken nachzudenken, sich bei der Bearbeitung einer kognitiven Aufgabe zu beobachten und die beteiligten Lern- und Denkprozesse effektiv zu organisieren.

49
Q

Die Merkmale metakognitiven Lernens werden in zwei Hauptkomponenten aufgeteilt. Wie heißen diese?

A
  1. Metakognitives Wissen (deklaratives metakognitives Wissen)
  2. Prozeduren und Strategien (prozedurales metakognitives Wissen)
50
Q

Was beschreibt deklaratives metakognitives Wissen und welches sind Beispiele für dieses?

A
  • operiert auf Weltwissen/ erfahrungsbegründetem Wissen der Person
  • bezieht sich auf Vielzahl kognitiver Aufgaben, Ziele, Handlungen und Erfahrungen

Bsp.:
- Wissen über die Natur der Info-Verarbeitung (eigene/ fremde)
Wissen über Lernaufgaben und ihre spezifischen Anforderungen
- Wissen über kognitive Strategien (Wiederholungsstrategie, Elaborationsstrategie etc.)

51
Q

Was beschreibt prozedurales metakognitives Wissen und welches sind Beispiele für dieses?

A
  • zur Regelung und Kontrolle der kognitiven Prozesse

Beispiele:

  • Prozesse des Metaverstehens (Selbsteinschätzung eigener Kompetenzen, Pausen zur Prüfung des Lernfortschritts)
  • Prozesse der Vorhersage (Abschätzung der erforderlichen Ressourcen)
  • Prozesse der Planung (Einteilung in Teilziele)
  • Prozesse der Überwachung, Prüfung und Bewertung (Feststellung einer kognitiven Überlastung)
52
Q

Die Anwesenheit metakognitiver Strategien kann mit dem LIST von Wild& Schiefele erfasst werden. Zu welchen drei Hauptkategorien enthält dieser Fragebogen Skalen?

A
  1. Strategien zur Nutzung externer Ressourcen:
    - Gestaltung der Lernumgebung
  2. Nutzung kognitiver Strategien:
    - Herausstellen der Hauptgedanken und Ausarbeitung der inhaltlichen Struktur
  3. Nutzung der internen Ressourcen:
    - Gestaltung der eigenen Anstrengung beim Lernen
53
Q

Selbstreguliertes Lernen: Definition laut Weinert

A

Selbstreguliertes Lernen findet statt, wenn der Lerner selbst bestimmt, was, wann und wo er lernt.

54
Q

Nenne Charakteristika selbstregulierten Lernens!

A
  1. Lernsituation muss die selbstständige Festlegung der Lernabsicht, Lernzeiten und Lernmethoden erlauben.
  2. Lernsituation muss grundsätzlich die Möglichkeit der Selbstinstruktion bereitstellen.
  3. Bei seinen Lernhandlungen muss das Individuum selbst das Erleben eigener Verursachung haben.
55
Q

Aus welchen Schritten besteht der Prozess der Selbstregulation beim Lernen?

A
  1. Planen: Berücksichtigung der Aufgabenanforderungen/ der eigenen Ressourcen
  2. Beobachten und Kontrollieren: ständige Überprüfung, was man tut/ ob Teilziele erreicht werden
  3. Bewerten: Überprüfung/ Evaluation der Zielerreichung

-> Verknüpfung der Selbstregulation (metakognitiven Kontrolle) mit dem metakognitiven Wissen über die Reflexion der Lernhandlung

56
Q

Was ist zur Zeitstabilität und der Bedeutung der Strategien zu sagen?

A

Im Laufe bspw. eines Semesters