14. Familientheorie 1 Flashcards

1
Q

Wie hat sich die Familie innerhalb des letzten Jahrhunderts entwickelt?

A

Von der Großfamilie (funktional - alle unter einem Dach) zur Kernfamilie.

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2
Q

Nenne die 4 Merkmale der Kernfamilie

A
  1. Emotionalisierung und Intimität der Ehe und der Eltern-Kind-Beziehung
  2. Auffassung der Kindheit als eine besondere Periode
  3. Spezialisierung der Elternrolle (Vater Ernährer, ..)
  4. Privatisierung des Familienlebens
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3
Q

Nenne 6 Folgen des aktuellen Trends hinsichtlich des Wandels der Familie

A
  1. zunehmende Desintegration der Kernfamilie&raquo_space; der Trend scheint sich zu verändern (z.B. Ein-Personen-haushalte)
  2. Europa: weniger als 10% aller Haushalte umfassen mehr als 4-Personen-Haushalte
  3. Verringerung der Heiratsneigung
» Heiratsalter lediger Männer und Frauen in Deutschland steigt (Frauen: seit ’91 von 26 Jahren auf 30 Jahre)
  4. verzögerte Familiengründung
  5. verzögerte Erstgeburt (Differenz 1960-2013&raquo_space; 6 Jahre)
  6. weniger Kinder (1,4/Frau)
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4
Q

Welche Gründe geben willentlich kinderlose Frauen an?

A
  1. finanzielle Belastung
  2. “ich fühle mich zu jung”
  3. Karriere
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5
Q

Wofür ist der Kindeswunsch ein prognostischer Faktor?

A

für die Entwicklung des Kindes

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6
Q

Definiere die Familiensystemtheorie nach Burgess und Bronfbrenner.

A

Familie ist eine Einheit interagierender (jede Art der Kommunikation) Persönlichkeiten.

Ein Familiensystem ist eine bestimmte Gruppe von Personen, zwischen denen Beziehungen bestehen. Diese Beziehungen werden durch die Mitglieder etabliert, aufrecht erhalten und erkennbar gemacht, indem sie miteinander kommunizieren.

Bronfbrenner unterscheidet verschiedene Supra- und Subsysteme der Familie.
>> zelluläres System
	1. Mikro: Eltern+Kind
	2. Meso: Verwandschaft/Freunde
	3. Makro: Gemeinschaft
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7
Q

Nenne die 8 Kernaspekte der Familientheorie

A
  1. Ganzheitlichkeit (Probleme eines einzelnen, sondern das Problem aller)
  2. Zielorientierung (gegenseitige Unterstützung bei einem gemeinsamen Ziel)
  3. Äqui- und Multifinalität
    » verschiedene Maßnahmen, um ein Ziel zu erreichen (1 mal im Jahr alle zusammen in Urlaub)
    » ein Grund, der viele Konsequenzen nach sich zieht (Alkoholproblem des Vaters?)
  4. Regelhaftigkeit (Familienrituale)
  5. Zirkuläre Kausalität (Einfluss des einen auf den anderen)
  6. Homöostase (Versuch der Kompensation der anderen Familienmitglieder)
  7. Grenzziehung (wer geht mit wem ins Bad, aber auch Kommunikation)
  8. Offenheit (Kontakt nach außen)
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8
Q

Familienentwicklungstheorie

A
  1. familiäres Verhalten ist von Erfahrungen der einzelnen Mitglieder abhängig
  2. trotz zunehmendem Pluralismus der Lebensformen tendieren Familien dazu, in gleichen Lebensphasen vergleichbare Verhaltensmuster zu entwickeln (Eltern, wie sie es von ihren Eltern gelernt haben)
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9
Q

Familienstresstheorie nach Hill oder “ABCX-Modell”

A

Ausgehend von einem bestehendem Organisationsniveau der Familie führt der krisenauslösende Stressor zu einer Phase der Desorganisation, innerhalb derer eine Erholungsphase eingeleitet wird, die je nach Qualität der Bewältigung in ein neues Organisationsniveau mündet.

A = Stressor
B = Bewältigungsressourcen
C = Definition der Familie von diesem Ereignis
X = Krise 

Die Krise hat Auswirkungen auf die bestehenden Ressourcen und auf die Wahrnehmung.
Ein Beispiel:

Eine Familie hat ein behindertes Kind (Stressor). Dies hat Auswirkungen auf die Ressourcen für zukünftige Krisen. Bekommt beispielsweise der Bruder erhebliche Probleme in der Schule (Kumulation von Stressoren). Kann die Reaktion der Familie entweder in beide Richtungen ausschlagen
negativ (also Ressourcen verbraucht) sein: „Wir sind vom Schicksal geschlagen.“
positiv (also Ressourcen gestärkt): „Wir haben schon ganz andere Probleme gemeinsam bewältigt, wir sind ein starkes Team.“

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10
Q

Zusammenfassende Gegenüberstellung dimensionaler Ansätze:

A

Faktor: Liebe, Geborgenheit, Unterstützung
Faktor: normativer Charakter, Regeln aufstellen, Sanktionierung
Faktor: kein gemeinsamer Kern! grob: es geht um den Umgang miteinander

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11
Q

Baumrind definiert einen neuen Erziehungsstil. Ihre multimodale Analyse ergibt 3 Typen elterlichen Verhaltens:

A
  1. GÜNSTIG: autoritativ = verlässlich, bestimmt, herzlich, rational
  2. UNGÜNSTIG: autoritär = reglementierend, kontrollierend, Diskussionen werden unterdrückt; defizitär hinsichtlich Wärme, Zuneigung, Wertschätzung
  3. UNGÜNSTIG: permissiv = nachgiebig, nichtkontrollierend, nachlässig hinsichtlich Regeln; warm und akzeptierend
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12
Q

Allgemeine empirische Befunde zu Erziehungsstilen

A
  1. Zusammenhänge zwischen den einzelnen Dimensionen sind nicht valide
  2. elterliches Verhalten ist situativ
  3. Eltern zeigen „Mischtyp“ zwischen den Dimensionen
  4. Außenbeobachtung und Elternbeobachtung stimmen nicht überein
  5. intergenerationale Kontinuität des Erziehungsverhaltens

> > als Resilienzfaktor für Problemverhalten hat sich elterlicherseits eine Kombination aus
hoher emotionaler Wärme
mittlere bis hohe Normorientierung erwiesen

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13
Q

Bates beschreibt die Interaktion zwischen Kindes-Temperament und Erziehungsverhalten der Eltern:

A
  1. nicht-impulsive Kinder brauchen weniger Kontrolle für soziales Verhalten
  2. impulsive Kinder brauchen stärkere Kontrolle für soziales Verhalten
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14
Q

Ausgangspunkt für das erste normative Modell war ebenfalls die dimensionale Beschreibung von Familiensysthemen. Olson & McCubbin nehmen 3 Dimensionen an:

A
  1. Kohäsion: Ausmaß der emotionalen Bindung
    (losgelöst, getrennt, verbunden, verstrickt)
  2. Anpassungsfähigkeit/Flexibilität: Machtstruktur, Monitoring, Rollenbeziehungen und Beziehungsregeln
    (chaotisch, flexibel, strukturiert, rigide)
  3. Kommunikation

> > Jede Dimension hat wiederum 4 Ausprägungsgrade, deren Außenbereiche (z.B. „losgelöst“ und „verstrickt“ der Dimension Kohäsion) dysfunktionales Verhalten beschreiben.

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15
Q

Was zeigt Carnes hinsichtlich des Zusammenhangs von Erziehungsstil und Problemverhalten des Kindes?

A

Carnes zeigte, dass der Anteil klinisch-auffälliger Jugendlicher in Familien mit einem extremen Beziehungsstil deutlich überwiegt.

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16
Q

Parallelen des Circumplexmodells und des Familiensystemmodells

A

Beide Ansätze betrachten die Familie als Einheit interagierende Akteure und beschäftigen sich dabei mit allen Familienmitgliedern. (Im Vergleich zu anderen Modellen, die ihren Schwerpunkt auf elterliches Verhalten legen.)
Gerade in den mittleren Ausprägungen, die als günstig gelten, sind die Aspekte des Circumplexmodells den Kernaspekten der Familiensystemtheorie ähnlich. So müssen beispielsweise
1. „Entscheidungen in der Familie getroffen werden“&raquo_space; vgl „Zielorientierung“
2. „und die gegenseitige Unabhängigkeit ist mäßig“&raquo_space; vgl „zirkuläre Kausalität“