Altklausuren: Pädagogische Psychologie 1 Flashcards
Bei der Durchführung von Meta-Analysen gibt es das Problem der inhaltlichen Vergleichbarkeit. Was ist damit gemeint und nennen sie 2 Strategien.
Inhaltliche Vergleichbarkeit:
Ursache ist die Integration von Studien mit unterschiedlichen
1. Fragen
2. Designs
> > Strategien:
- Explikation der Fragestellung
- Explikation der relevanten Konstrukte
- Dokumentation von Ausschlusskriterien
- post-hoc Homogenitätstest
Beim Lernen gibt es konkrete und abstrakte idiosynkratrische Assoziationen. Was ist damit gemeint? Erläutern sie zudem, warum die Arbeit in einer Lerngruppe für die Assoziationsbildung günstiger ist als ein Lehrvortrag.
Generatives Lernen nach Wittrock:
Informationen werden nicht passiv konsumiert, sondern es werden individuell Assoziationen zwischen Reiz- und Gedächtnisinformationen erzeugt.
abstrakt:
konkret:
idiosynkratisch: spezifisch, eigentümlich
_
Lernen in Lerngruppen ist für die Assoziationsbildung günstiger als ein Lehrvortrag, weil Schüler in Gruppen selbstständig lernt und nicht passiv konsumiert. Das fördert das konzeptuelle Denken und die intrinsische Motivation.
Ausubel spricht von untergeordneten zufallsfreien Beziehungen und unterscheidet derivative und korrelative Subsumtion. Was ist damit gemeint? Nennen sie jeweils ein Beispiel.
“Es ist das Wesentliche eines sinnvollen Lernprozesses, dass symbolisch ausgedrückte Vorstellungen zufallsfrei und inhaltlich bezogen werden auf das, was der Lernende bereits weiß, nämlich auf bestehende relevante Aspekte seiner Wissensstruktur.”
Subsumtion ist die Unterordnung unter einen Überbegriff
1. derivative:
der neue Begriff bezieht sich auf eine Spezialform einer allgemeineren Form, das Beispiel einer allgemeinen Idee. (Trapez ist auch Viereck)
2. korrelative:
der neue Begriff/Lernstoff ist Erweiterung/Ausarbeitung / Modifizierung eines vorher gelernten Begriffes, die Ausarbeitung einer allgemeinen Idee mit neuen Elementen
(ein Stuhl muss nicht aus Holz sein, sondern ist alles mit 4 Beinen und einer Sitzfläche)
Bei Bruner gibt es das Überlagerungsmodell. Welcher Form würde dies bei den zufallsfreien Beziehungen von Ausubel entsprechen (oder ähnlich zu dem sein)?
- Überlagerungsmodell (Bruner): bei einer Klasse von Objekten treten allmählich die kritischen Attribute hervor, die irrelevanten zurück.
» induktives Vorgehen: (von Einzelnen zum Allgemeinen)
Lehrer bringt Blumen mit, um den Aufbau der Blüte zu erläutern - Asubel basiert auf Piagets Assimilationshypothese:
Neue Lernerfahrungen werden stets in bestehende kognitive Strukturen integriert. Er unterscheidet 3 Formen zufallsfreier Beziehungen.
- > > die überordnende Beziehung:
Aus einzelnen Begriffen werden Grundprinzipien für ein allgemeine Idee abgeleitet
Stuhl ist alles, was eine Sitzfläche und Rückenlehne hat
Grenzen sie das Modell des Vergessens von Ausubel von der Spurenzerfalltheorie ab.
Modell des Vergessens (Asubel):
zwei assoziierte Begriffe (Raute, Rechteck) bilden die Komponenten eines übergeordneten Konzepts (Parallelogramm). Ein Begriff bleibt nur erinnerbar, wenn die Komponenten vom Konzept zu trennen sind. Die Bedeutung eines Inhalts tendiert dazu in umfassendere Bedeutungskomplexe assimiliert zu werden.
Spurenzerfalltheorie: Gedächtnisspuren zerfallen kontinuierlich mit der Zeit, sofern sie nicht abgerufen werden, bis sie sich vollständig aufgelöst haben. Faktor des Vergessens ist hier die seit dem Lernen verstrichene Zeit.
Beim metakognitiven Lernen gibt es die prozedurale Komponente. Erklären sie diese und erläutern sie, warum diese Komponente in einer Lerngruppe gefördert wird.
Prozedurales metakognitives Wissen (im Vergleich zum deklarativen) ist für Regelung und Kontrolle der kognitiven Prozesse verantwortlich:
- Meta-Verstehen (Selbsteinschätzung eigener Kompetenzen)
- Vorhersage (Abschätzung der erforderlichen Ressourcen)
- Planung (Einteilung in Teilziele)
- Überwachung, Bewertung (Überbelastung?, kritische post-Analyse)
Lerngruppe fördert durch:
- Schaffung von Vergleichsmöglichkeiten bzgl Lernfortschritts
- gegenseitige Überwachung/ Rückmeldung/ Einschätzung
- Strategien Anderer können übernommen werden
Erläutern sie am Beispiel des SQ3R- Programms, das besonders leicht … ist, den Unterschied zwischen Wirkung und Wirksamkeit.
Wirkung:
unmittelbarer Einfluss einer Maßnahme
» Schüler arbeitet strukturiert mit dem Text (SQ3R)
Wirksamkeit:
Einfluss der Maßnahme auf das langfristige Ziel
» Verbesserung des Lernens und der kognitiven Leistungen (SQ3R)
Die Wirkung einer Maßnahme ist unabhängig in ihrem Zweck hinsichtlich der Wirksamkeit auf ein Ziel hin.
Lernförderprogramme wollen beispielsweise die Lernleistung von Schülern steigern. Ob eine spezifische Lernstrategie (SQ3R) allerdings die Lernleistung steigert, ist nicht gesichert. In diesem Fall belegen Studien eine “mäßige” Wirksamkeit.
Bei der Beurteilung von Trainingsprogrammen unterscheidet man die Wirkungsintensität und Wirkungsextensität. Erklären sie diese und begründen sie, warum diese konkurrierend sind.
Wirkungsintensität (Stärke):
Je allgemeiner die im Programm vermittelten Inhalte sind, desto geringere Wirkungen sind zu erwarten.
Wirkungsextensität (Breite):
Je bereichsspezifischer die Programminhalte sind, desto schmaler ist der Bereich seiner Wirkungen
> > Wenn man Wirkungsextensität (also Breite = allgemeiner) hoch, dann Wirkungsintensität per Def. niedrig.
Ein XY-Konvent schreibt folgendes zur Benotung: „Die Note „sehr gut“ ist zu vergeben, wenn die erbrachte Leistung sich im Durchschnitt von der Vorjahresleistung unterscheidet. “Welche/s Referenzsystem/e werden hier verwendet? Nennen sie je ein Vorteil und Nachteil.(Hier wurde auch gefragt, auf welchen Durchschnitt die Aufgabe sich bezieht. Bliesener sagt dazu, dass man die Benotungsweise auf zwei Arten interpretieren kann und er beide als richtig auf fassen würde, so lange wir schreiben, welchen Durchschnitt wir meinen.)
- individuell Bezugsnorm
+ positive Rückmeldung für “schlechte” Schüler
- keinerlei Information zum Leistungsstand - soziale Bezugsnorm
+ hohe Akzeptanz
- Vergleichbarkeit über Bezugsgruppe hinweg gering - sachliche Bezugsnorm
+ hohe Transparenz, Fairness
- aufwendige Konstruktion
Bei Weiterbildungsmaßnahmen gibt es die Prozessevaluation. Welche Fragestellung steht dabei im Vordergrund? Nennen sie zwei beispielhafte Fragestellungen.
Prozessevaluation (während der Maßnahme):
Welche Lernziele werden durch die Maßnahmen definiert?
Entspricht die Maßnahme dem Planungskonzept? Wird es richtig umgesetzt?
Decken sich die Lernziele mit dem festgestellten Weiterbildungsbedarf? Sind die Elemente der Weiterbildungsmaßnahme hinreichend theoretisch/ empirisch fundiert?
Für die Erläuterung langfristiger Effekte früher kognitiver Förderprogramme werden vier unterschiedliche Modelle diskutiert. Beschreiben sie zwei davon.
Lernstörungen:
4 Modelle zur langfristigen Wirkung:
1. das Programm steigert kognitive Fähigkeiten, die das Lernen erleichtern und fördern, sich aber nicht direkt im IQ niederschlagen
2. das Programm fördert motivationale Faktoren, die die Testleistung
begünstigen und die Lehrerbeurteilung beeinflussen.
3. das Programm wirkt über die Beeinflussung der Eltern, die ihre
Bildungserwartungen ändern und die häusliche Unterstützung verbessern
4. das Programm wirkt über implizite Erwartungen der Lehrer an das Programm (Rosenthal-Effekt)
Bei Hochbegabung gibt es die Potenzial- und die Performanz-Definition. Welche dieser Definitionen ist die Grundlage von Casting - Shows?
Performanz, was sonst?
Was sind die Gemeinsamkeiten/Unterschiede von dem Familienstressmodell (ABC - X - Modell) und der Familiensystemtheorie. Vergleichen sie die beiden Modelle.
Eine Krise hat im ABCX-Modell Auswirkungen auf die bestehenden Ressourcen und auf die Wahrnehmung.
Im Vergleich mit der Familiensysthemtheorie:
Beide Ansätze betrachten die Familie als Einheit interagierende Akteure und beschäftigen sich dabei mit allen Familienmitgliedern. Der “Erfolg” der Familie ist ein gelungenes Zusammenwirken. Vergleiche Beispielsweise die Aspekte:
1. Ganzheitlichkeit
2. Rückkopplung
3. Homöostase
4. Zirkuläre Kausalität
weitere Gemeinsamkeiten:
- Familiensysteme, die sich selbst regulieren
- Bewältigung, Anpassung (Familienstressmodell) entsprechen Homoöstase (Familiensystemheorie)
Unterschiede:
Familiensystemtheorie: Kommunikation als Werkzeug der Etablierung, Aufrechterhaltung der Beziehung, macht diese erkennbar
Familienstressmodell: nur die Bewältigung von Stress und die Auswirkungen von Stress auf die Ressourcen; Kommunikation unberücksichtigt
Es gibt keine konsistenten Beweise für einen Zusammenhang zwischen Erziehungsstil der
Eltern und einem bestimmten Verhalten der Kinder. Nennen sie zwei Argumente.
- elterliches Verhalten ist situativ
- Eltern zeigen einen Mischtyp zwischen den Erziehungsdimensionen
- Beobachtungen der Eltern korrelieren nur schwach mit denen der Kinder oder Außenstehenden
Circumplex-Modell von Olson & McCubbin: was bedeutet das Konzept Adaptabilität in diesem
Modell? Vergleichen Sie mit den Kernaspekten der Familiensystemtheorie.
Adaptabilität = Anpassungsfähigkeit: Fähigkeit der Familie bei Stress folgendes zu verändern: 1. Machtstruktur, 2. Monitoring, 3. Rollenbeziehungen und 4. Beziehungsregeln
Im Vergleich mit der Familiensysthemtheorie:
Beide Ansätze betrachten die Familie als Einheit interagierender Akteure und beschäftigen sich dabei mit allen Familienmitgliedern. Der “Erfolg” der Familie ist ein gelungenes Zusammenwirken. Vergleiche Beispielsweise die Aspekte:
(1. Ganzheitlichkeit)
2. Rückkopplung (bei Abweichung von Normalzustand soll wieder zum Ausgangszustand zurückgekehrt werden)
3. Homöostase
(4. Zirkuläre Kausalität)
Hochbegabtendiagnostik durch Lehrkräfte- nennen Sie 2 Punkte dafür und 2 dagegen.
das Lehrerurteil ist strittig:
- die Lehrer sind nicht adäquat ausgebildet
- fehlt die Zeit, Leistungspotenzial des Schülers zu erkennen
+ Lehrer haben eine relativ große Vergleichsgruppe
+ Lehrer haben durch Referenzsysteme (z.B. Noten) ein “professionelles” Mittel die individuellen Leistungsentwicklung zu beurteilen
Was ist die prozedurale Komponente der Metakognition und wieso ist es für diese förderlich, in Lerngruppen zu arbeiten?
Prozedurales metakognitives Wissen (im Vergleich zum deklarativen) ist für Regelung und Kontrolle der kognitiven Prozesse verantwortlich: Prozesse des/der
- Meta-Verstehen (Selbsteinschätzung eigener Kompetenzen)
- Vorhersage (Abschätzung der erforderlichen Ressourcen)
- Planung (Einteilung in Teilziele)
- Überwachung, Bewertung (Überbelastung?, kritische post-Analyse)
Lerngruppe fördert durch:
- Schaffung von Vergleichsmöglichkeiten bzgl Lernfortschritts
- gegenseitige Überwachung/ Rückmeldung/ Einschätzung
- Strategien Anderer können übernommen werden
Beim narrativen Review kommt es zum Problem der unsystematischen Auswahl von Primärstudien. Erklären Sie dieses und nennen Sie Strategien dagegen.
Kritik am Narrativen Review:
Die Experten berücksichtigen immer nur diejenigen Ergebnisse, die ihnen passen. Es handelt sich also um eine unsystematische Auswahl der Primärstudien.
Strategien dagegen:
1. Nicht nur auf Computersuche beschränken (Schneeball-Verfahren)
- VORSICHT mit publizierten Studien (wegen Publication-Bias, geeignete verwenden - beispielsweise Diplomarbeiten, fail save n)
- Kontrollierter Umgang mit fehlenden Daten (aus Manual ergänzen)
Außerdem gibt es bei Metaanalysen das Problem der unterschiedlichen Qualität von
Primärstudien. Nennen Sie 2 Strategien dagegen.
Strategien gegen schlechte Studienqualität:
- Definition von Mindestanforderungen
- Kodierung von methodischen Merkmalen (so kann man prüfen, ob schlechte Studien zu schlechteren Ergebnissen kommen)
- Gewichtung (gute Studien zählen mehr)
Nennen Sie 2 moderierende Variablen für die Wirksamkeit von positiver Bestrafung.
- Intensität (bei nicht-etabliertem Verhalten)
- zeitliche Nähe
- Verfügbarkeit von Verhaltensalternativen
- Stabilität des Problemverhaltens
- Motivation des Delinquenten
Lernzieltaxonomie von Bloom: Tragen Sie die fehlenden ein und nennen Sie je ein Beispiel für Anforderungen auf diesen Stufen. 1. \_\_\_\_\_\_ 2.Verständnis 3. \_\_\_\_\_\_ 4. Analyse 5. Synthese 6. Beurteilung
- Wissen (im Sinne von: der Lerner erwirbt Informationen über Daten, Fakten)
- Verständnis (Lerner soll Argumente, Modelle verstehen)
3 Anwendung (Lerner hat Prinzipien und Techniken verinnerlicht, gelerntes Wissen in der Praxis anwenden)
- Analyse (Lerner versteht Zusammenhänge der Elemente und deren Organisation)
- Synthese (Lerner kann Elemente zu neuer Komposition verknüpfen)
- Beurteilung/Evaluation (Werturteile, die alle Informationen der vorangegangenen Stufen beinhalten)
Was sind die derivative und die korrelative Subsumt
ion nach Ausubel? Nennen Sie je ein Beispiel.
“Es ist das Wesentliche eines sinnvollen Lernprozesses, dass symbolisch ausgedrückte Vorstellungen zufallsfrei und inhaltlich bezogen werden auf das, was der Lernende bereits weiß, nämlich auf bestehende relevante Aspekte seiner Wissensstruktur.”
Subsumtion ist die Unterordnung unter einen Überbegriff
1. derivative:
der neue Begriff bezieht sich auf eine Spezialform einer allgemeineren Form, das Beispiel einer allgemeinen Idee. (Trapez ist auch Viereck)
2. korrelative:
der neue Begriff/Lernstoff ist Erweiterung/Ausarbeitung / Modifizierung eines vorher gelernten Begriffes, die Ausarbeitung einer allgemeinen Idee mit neuen Elementen
(ein Stuhl muss nicht aus Holz sein, sondern kann auch aus Plastik, Metall; ..)
Beim Erwerb von Begriffen gibt es das Überlagerungsmodell. Erklären Sie und nennen Sie ein Beispiel.
Überlagerungsmodell (Bruner): bei einer Klasse von Objekten treten allmählich die kritischen Attribute hervor, die irrelevanten zurück.
» induktives Vorgehen : vom Einzelnen zum Allgemeinen
Lehrer bringt Blumen mit, um den Aufbau der Blüte zu erläutern
Wirksamkeit und Wirkung von Lernförderprogrammen
|»_space; Nennen Sie ein Beispiel wo das Eine ohne das Andere auftreten kann und warum.
Wirkung:
unmittelbarer Einfluss einer Maßnahme
» Schüler arbeitet strukturiert mit dem Text (SQ3R)
Wirksamkeit:
Einfluss der Maßnahme auf das langfristige Ziel
» Verbesserung des Lernens und der kognitiven Leistungen (SQ3R)
Die Wirkung einer Maßnahme ist unabhängig in ihrem Zweck hinsichtlich der Wirksamkeit auf ein Ziel hin.
Lernförderprogramme wollen beispielsweise die Lernleistung von Schülern steigern. Ob eine spezifische Lernstrategie (SQ3R) allerdings die Lernleistung steigert, ist nicht gesichert. In diesem Fall belegen Studien eine “mäßige” Wirksamkeit.