12. Lernstörungen Flashcards

1
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen Lernstörung und Lernbehinderung?

A

Lernbehinderung ist eine schwere Form der Lernstörung (nicht eindeutig definiert), die durch Dauerhaftigkeit und Umfänglichkeit gekennzeichnet ist. Es liegt ein gravierendes Unterrichtsversagen (mehrmaliges Sitzenbleiben) und eine reduzierte Allgemeinintelligenz vor.

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2
Q

Nenne die drei Beendungsfaktoren für Schulversagen

A
  1. Schülerpersönlichkeit (organische Ursachen: Müdigkeit, Hörschwäche; kognitive Ursachen: Lernschwächen)
  2. Familie (Alleinerziehende oder mit mehr als 2 Geschwistern zeigen schlechtere Leistungen, Scheidung, Erziehungsstil)
  3. Schule (Qualität der Lehre, schlechter Personalschlüssel, Integration in den Klassenverband (sozio-emotionales Klima))
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3
Q

Was ist die Leistungsattribution nach Weiner?

A

Personen negen dazu, Erfolg auf sich - und Misserfolg auf andere Umstände zu attribuieren.

Die Ursachenzuschreibung bestimmt die affektive Reaktion auf Erfolg/Misserfolg.
» Personen, die negative Ereignisse auf sich attribuieren haben nach Misserfolgen Leistungseinbußen.

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4
Q

Nenne die 3 Erfolgskriterien des Erfolgreichsten Präventionsprogramms für Lernstörungen, das ..

A

… Perry Preschool Program (PPP)
- Programm für Familien mit Kindern (3-4 Jahre)
und niedrigem SES
- 5 Tage/Woche 1,5 Stunden Vorschultraining
- medizinische, soziale und psychologische Betreuung

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5
Q

Was kam bei der Evaluation des PPP nach 14 Jahren raus?

A
  • niedrigere Rate Sonderbeschulung (15% vs 35%)
  • höhere Schulabschlüsse
  • geringere Arrestraten
  • Kosten-Nutzen-Analyse belegt Nutzen von 1:8!!!!
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6
Q

Nenne die 4 Wirkprinzipien eines erfolgreichen LS-Präventions/Interventions-Ansatzes (z.B. PPP)

A
  1. Steigerung kognitiver Fähigkeiten, die das Lernen erleichtern
  2. motivationale Faktoren, die Testleistung und Lehrermeinung beeinflussen
  3. Veränderung der Erwartungshaltung und Unterstützung der Eltern
  4. implizite Erwartung der Lehrer an das Programm (Rosenthal-Effekt)
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7
Q

Warum wirken viele präventive Maßnahmen nicht?

A

die meisten Programme für Leistungsschwache sind weder intensiv noch extensiv (hier: spezifisch) genug

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8
Q

Unterschied zwischen Wirksamkeit und Wirkung

A

Wirkung
Die Wirkung bemisst sich daran, ob ein Mittel die KÖRPERFUNKTION beeinflusst

Wirksamkeit
Die Wirksamkeit beschreibt, ob DIESE Wirkung den Krankheitsverlauf erwünscht im therapeutischen Sinne beeinflusst.

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9
Q

Kriterien für Wirksamkeit präventiver Maßnahmen

A
  • spezifisch auf Defizit gerichtet
  • Schwierigkeiten werden unmittelbar gelöst
  • Material entspricht Vorkenntnissen (individuell)
  • jede Anstrengung wird verstärkt
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10
Q

Nenne die 3 Phasen, des Lesenlernens nach Frith

A
  1. Logographische Phase: visuelle Vertrautheit erworben (signifikante Wortformen führen zum Raten: Hans - Haus)
  2. Alphabetische Phase: Buchstaben sind Laute (Wörter können noch nicht in Silben unterteilt werden)
  3. Orthographische Phase: größere Buchstabeneinheiten (Morpheme) werden erkannt und mit dem eigenen Wortschatz verknüpft (den bekannten Wörtern zugeordnet)
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11
Q

Hat die LRS eine genetische Komponente?

A

Sieht so aus ..

LRS-Geschwister&raquo_space; Risiko *3.5

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12
Q

Nenne 2 Symptome von LRSKindern

A
  1. geringer Wortschatz

2. Schwierigkeiten mit Manipulation der Sprache (z.B. Reimen)

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13
Q

Was ist das phonologische Bewusstsein?

A

Leistungen, bei denen Wörter in Silben zerlegt werden

|&raquo_space; Blu mento Pferde

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14
Q

Welche beiden Formen der LS differenziert Bakker?

A
  1. phonologisch bedingte Lesestörung
    - Misslingen der Analyse der sprachlichen Lautstruktur
    - verwechseln ähnliche Buchstaben (n/m)
    - verstehen gehörte Informationen nur fragmentarisch
  2. visuell-orthographische Lesestörung
    5-10%
    - haben eine gestörte visuelle Verarbeitung
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15
Q

Nenne die beiden Gruppen der Risikofaktoren für LRS

A
  1. individuelle Faktoren
    (minimale zerebrale Dysfunktion, Konzentrationsschwäche)
  2. soziale Faktoren
    (geringer SES, Vorbildfunktion des Vaters)
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16
Q

Begleitsymptome der LRS

A
  1. allgemeine Lernleistungsstörung
  2. Schulangst (wegen des Versagens)
  3. Störung des Sozialverhaltens (auffälliges Verhalten, um Aufmerksamkeit zu bekommen)
  4. hyperkinetisches Syndrom (übertriebener Bewegungsdrang)
  5. Hausaufgabenkonflikte
17
Q

Nenne 3 Erklärungsansätze für Dyskalkulie

A
  1. Differentialpsychologisch: Kinder haben kürzeres KZG (Wer das 1*1 kann, muss Frage nur abrufen)
  2. Etwicklungspsychologisch (Fuson): Zahlen sind nur Wörter und können nicht in eine logisch-mathematische Beziehung zueinander gebracht werden (Reihenfolge, Operationen)
  3. Fehleranalytisch (Radatz): falsche Lösungsstrategie (25+6=11&raquo_space; 10er missachtet)
18
Q

Nenne 4 Frühindikatoren für Dyskalkulie

A
  1. Kinder puzzeln nicht gern
  2. Kinder spielen selten mit Lego
  3. Kinder malen kaum
  4. Kinder haben Orientierungsprobleme
19
Q

Nenne die sog. Merkmalstrias für ADHS-Kinder

A
  1. Unaufmerksamkeit
    - bringt Aufgaben oft nicht zu Ende
    - ist leicht abzulenken
    - Konzentrationsschwierigkeiten
  2. Impulsivität
    - fragt oft unüberlegt
    - mangelnde Handlungsplanung (zum Basteln braucht man Papier)
  3. Hyperaktivität
    - rennt zu viel
    - zappelt
20
Q

Wirkdauer und Responderrater von Ritalin

A
  • 4 h

- 75%

21
Q

Psychologische Interventionsansätze gegen ADHS

A
  1. multimodale psychoedukative Intervention (Barkley)

2. THOP - Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (Döpfner)

22
Q

Welches Maßnahmen machen Barkleys multimodale psychoedukative Intervention so wirksam

A
  1. Kind- UND Elterntraining
  2. z.B. durch positive Erziehungstechniken, die das angespannte Eltern-Kind-Verhältnis normalisieren
  3. Edukation: Ätiologie störenden Verhaltens