Vorlesung 11 - Kriminalprognose von Sexualstraftätern Flashcards

1
Q

Was ist die Typologie von Sexualstraftätern nach Beauregard, Proulx und Leclerc?

A

Anhand von Tatbegehungsmustern erstellt

Deviante nicht-gewaltsame Tatbegehung:
sexuell deviante Fantasien, Tatvorsatz, männliche Opfer, Opfer aus dysfunktionalen Familien

Gewaltsame deviante Tatbegehung:
Familiäre Beziehung, sexuelle Nötigung, Penetration, weibliche Opfer, impulsiv

Gewaltsame nicht deviante Tatbegehung:
Egozentrischer-aggressiver Tätertyp, spontane Tatbegehung, erhöhte Gewalt, weibliche Opfer aus dem erweiterten Bekanntenkreis

Deviante nicht-gewaltsame Tatbegehung mit höchstem Rückfälligkeitsrisiko

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2
Q

Was sind Risikofaktoren für den außerfamiliären sexuellen Missbrauch?

A

Männliche Opfer (35% innerhalb 15 Jahren)

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Paraphile Störung

Antisozialität

Alkoholmissbrauch

Emotionale Identifikation mit Kindern:
- Gefühl der Verbundenheit mit Kindern, Kinder sind Freunde
- Interesse an kindlichen Hobbies und Freizeitaktivitäten
- sexuelle Missbrauchshandlungen werden als gleichberechtigt wahrgenommen

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3
Q

Was bedeutet der Begriff “Grooming” im Kontext des sexuellen Missbrauchs?

A

Täuschungsstrategie von Missbrauchstätern, sexuellen Missbrauch vorzubereiten. potenzielles Opfer wird ausgesucht, kontaktiert und von anderen isoliert. Vertrauen zu dem Kind wird aufgebaut manchmal auch Kontakt zu elterlichen Bezugspersonen hergestellt. Das Kind wird für sexuellen und physischen Kontakt desensibilisiert. Im Tatnachgang wird Beziehung weiter aufrechterhalten

Vertrauensaufbau, Geschenke, Gemeinsame Unternehmungen, Freundschaft und Nähe, Manipulation

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4
Q

Wie unterscheidet sich innerfamiliärer sexueller Missbrauch von außerfamiliärem Missbrauch?

A

häufiger als außerfamiliärer Missbrauch

Allgemein: geringe Wiederverurteilungsrate

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5
Q

Wie charakterisieren Beauregard, Proulx und Leclerc Vergewaltigungstäter?

A

anhand von Tatbegehungsmerkmalen

Sadistischer Täter:
sexuell sadistische Interessen, geplante Tatdurchführung, übermäßige Gewalt, langes Tatgeschehen, Waffe, Tötung möglich

Aggressive Täter:
Wut im Tatvorfeld, zufälliges vulnerables Opfer, übermäßige Gewalt, keine paraphilen Interessen

Opportunistischer Täter:
Tat infolge von Alkoholmissbrauch, bekanntes Opfer, instrumentelle Gewalt

opportunistische Täter weisen höchstes Rückfallrisiko auf

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6
Q

Was sind typische Risikofaktoren für Vergewaltigungstäter nach Monton Bourgon?

A

Alkoholmissbrauch
Intimitätsdefizite
Paraphile Interessen
Antisozialität
Sexuelle Dranghaftigkeit
Impulsivität
Negative Einstellungen

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7
Q

Welche Risikofaktoren für den Konsum/Besitz von Missbrauchsabbildungen gibt es?

A

Allgemein: geringes Risiko für Hands-On Delikte

Risikofaktoren:
- Verurteilung aufgrund der Herstellung von Missbrauchsabbildungen
- Konsum von Missbrauchsdarstellungen von Jungen
- Hohe Anzahl von Missbrauchsdarstellungen der Schwere 7 oder höher auf COPINE Skala
- Gewalttätige Vordelinquenz
- Unter 24 Jahren bei der ersten strafrechtlichen Verurteilung
- Anzahl gewalttätiger Vordelinquenzen

strafrechtliche Vorgeschichte höherer Prädiktor für Wiederverurteilung

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8
Q

Was sind einige Schutzfaktoren bei Sexualstraftätern?

A

Yoon et al. (2018):
- Arbeit
- Finanzmanagement
- Selbstkontrolle
- Lebensziele

eher Gegensätze zu typischen Risikofaktoren:
-Gesunde/normale sexuelle Interessen
- Fähigkeit zu emotionaler Intimität
- Soziales/Professionelles Netzwerk
- Lebensziele
- Problemlösekompetenz
- Strukturelle Arbeits- und/oder Freizeitgestaltung

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9
Q

Welche Verfahren werden zur Kriminalprognose bei Sexualstraftätern verwendet?

A

statisch-aktuarische Verfahren: Static-99

akut-dynamische Verfahren: Acute-2007

klinische Prognoseverfahren: SVR-20

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10
Q

Wie teilt Babchishin et al. verschiedene Typen von Konsumenten von Missbrauchsabbildungen ein?

A

Gruppe 1:
geringster Konsum, 30-40 Jahre bei erstem polizeilichen Kontakt und erstmaligem Konsum, weniger Vorstrafen (2)

Gruppe 2:
später Beginn 40-50 Jahre beim ersten Konsum, einige Vorstrafen (8), Hands-On Delikte, Gewalttätige Straftaten

Gruppe 3:
wenig Konsum, 20-30 Jahre, Hands-on Delikte, Substanzmissbrauch

Gruppe 4: höchstes Rückfallrisiko
geringes Alter bei erster Delinquenz (ca. 17 Jahre), sexuelle und gewalttätige Vorstrafen, Alkoholmissbrauch

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11
Q

Wie hängt das Begehen von Sexualstraftaten mit dem Alter zusammen?

A

Stetige Abnahme von männlichen Tatverdächtigen ab dem Alter von 40 Jahren

Anteil von männlichen Tatverdächtigen ab dem Alter von 50 Jahren unter dem statistischen Erwartungswert

Aber: Ab Alter von 60 Jahren Anstieg bei dem Tatbestand Exhibitionismus

Allgemein: 10-15 Jahre nach Haftentlassung ohne Wiederverurteilung haben die meisten Sexualstraftäter statistisch das gleiche Risiko wie “unbescholtene” Bürger

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