VL10: Qualitätssicherung Flashcards
Qualitätssicherung
P
Verfahren zur systematischen Erfassung und Verbesserung der Qualität von Krankenhausleistungen
Es werden externe und interne Qualitätssicherungsmaßnahmen unterschieden:
• Externe Qualitätssicherung
P
Krankenhaus untersucht die Qualität nicht selbst
Externe Stelle legen Qualitätsziele und –kriterien fest und bewertet die Qualität nach einem einheitlichen Verfahren
Auffällige Ergebnisse werden dem Krankenhaus mitgeteilt und sollen auf Verbesserungen hinwirken
• Externe vergleichende Qualitätssicherung
P
deutschlandweit standardisierte Ermittlung der Qualitätsergebnisse Vergleich der Krankenhäuser untereinander möglich
Interne Qualitätssicherung
P
Massnahmen zur Sicherung und Verbesserung der Qualität durch die Berufsgruppen und Mitarbeiter selbst
• Traditionelle interne Qualitätssicherungsmassnahmen - Dienstübergabe
- Fort- und Weiterbildung
- Teambesprechungen, Stationsleitungssitzungen
• Neuere interne Qualitätsicherungsmassnahmen - CIRS (Critical Incident Reporting System) - Beschwerdemanagement
- Arbeiten mit Expertenstandards
- Qualitätszirkel
- Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen
• Traditionelle interne Qualitätssicherungsmassnahmen
Prüfung
- Dienstübergabe
- Fort- und Weiterbildung
- Teambesprechungen, Stationsleitungssitzungen
• Neuere interne Qualitätsicherungsmassnahmen
Prüfung
- CIRS (Critical Incident Reporting System)
- Beschwerdemanagement
- Arbeiten mit Expertenstandards
- Qualitätszirkel
- Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen
Leitlinien und Qualitätsmanagement
Prüfung
Medizinisches Wissen neu, etabliert
schaffen, anwenden
Grundlagenforschung (neu, schaffen)
Klinische Studien (anwenden, neu)
Leitlinien/Standards (etabliert, schaffen)
Versorgung (etabliert, anwenden)
Qualitätsmanagement der Versorgung
Prinzip der Qualitätssicherung: Kontrolle und Lernen
Kontrolle • für extern - Einhalten von Vorgaben (Leitlinien) - Verteilung von Finanzmitteln - Einsatz von Ressourcen - Bestandteil der Zertifizierung (KTQ) • für intern - Selbstbestätigung - Image - Kontrolle, Überwachung Lernen •gemeinsam - Patientenströme lenken - Versorgungslandschaft gestalten - Leitlinien präzisieren - Regionalisierung abteilungsspezifisch - Erkennen eigener Probleme - Erkennen eigener Stärken - Verbesserung der eigenen Leistung - strategische Positionierung
Kontrolle
• für extern - Einhalten von Vorgaben (Leitlinien) - Verteilung von Finanzmitteln - Einsatz von Ressourcen - Bestandteil der Zertifizierung (KTQ) • für intern - Selbstbestätigung - Image - Kontrolle, Überwachung
Lernen
•gemeinsam - Patientenströme lenken - Versorgungslandschaft gestalten - Leitlinien präzisieren - Regionalisierung abteilungsspezifisch - Erkennen eigener Probleme - Erkennen eigener Stärken - Verbesserung der eigenen Leistung - strategische Positionierung
Externe Qualitätsvergleiche - Benchmarking
P
• Im Gesundheitswesen wird der Begriff Benchmarking eher für Vergleiche im Bereich „Wirtschaftliche
Ergebnisse“ benutzt.
• Für den Vergleich medizinischer Ergebnisse wird der Begriff „externe Qualitätsvergleiche“ verwendet.
Große Anzahl der Einrichtungen mittlere Qualität
Kontrolle der bad apples : können die sich verbessern oder dürfen sie vllt. gar nicht mehr Leistungen erbringen
Benchmarking Effekt von den Besten lernen
Externe Qualitätassicherung Methodik
Auffällige Ergebnisse werden im strukturierten Dialog
mit den betroffenen Krankenhäusern und Abteilungen (Ärzten) erörtert
1.Qualitätsziel definieren
2. Qualitätsindikatoren, Einflussfaktoren, Risikoadjustiererungen
- Auswertungskonzept
3. individueller Referenzbereich pro Qualitätindikatore
Referenzbereich- unauffällige Ereignisse
auffällige Ereignisse
Externe Qualitätssicherung - Methodik schritte
P
- Datenerfassung
- Datensammlung
- Datenaufbereitung
- Datenzusammenfassung
- Datenauswertung
- Datenbewertung extern – intern
- Veränderung des Managements
Qualitätsindikatoren: Anforderungen
P
Qualitätsindikatoren müssen 1• relevante Aspekte abbilden 2• valide, objektiv sein 3• sensitiv und funktionstüchtig sein 4• spezifisch sein 5• messbar und erreichbar sein 6• verständlich sein
Qualitätsindikatoren: Anforderungen
RUMBA-Regel für das Erstellen von Kriterien
P
Relevant für den zu analysierenden Bereich und das Ziel
Understandable verständlich, einleuchtend
Measurable meßbar (in Zahlen)
Behaviour durch Verhalten veränderbar
Attainable erreichbar, machbar
Qualitätsindikatoren
P
subjektive Outcome-Indikatoren
• Patientenzufriedenheit (ereignis-/erlebnisbezogen
• Mitarbeiterzufriedenheit
Objektive Outcome-Indikatoren
• Veränderung des pflegerischen/krankheitsspezifischen Status
• Evaluation der Hauptfunktionen des täglichen Lebens
• (patientenbezogene Lebensqualität, EORTC 1993, SF36)
• Beweglichkeit, Gehfähigkeit
• Visusverbesserung
• Infektionsrate
• Mortalität
subjektive Outcome-Indikatoren
P
- Patientenzufriedenheit (ereignis-/erlebnisbezogen
* Mitarbeiterzufriedenheit
Objektive Outcome-Indikatoren
P
- Veränderung des pflegerischen/krankheitsspezifischen Status
- Evaluation der Hauptfunktionen des täglichen Lebens
- (patientenbezogene Lebensqualität, EORTC 1993, SF36)
- Beweglichkeit, Gehfähigkeit
- Visusverbesserung
- Infektionsrate
- Mortalität
Externe Qualitätssicherung in Deutschland
P
• seit 2001 kontinuierlich durchgeführt
• Vergleiche zwischen Kliniken deutschlandweit möglich
• Ergebnisse im Zeitverlauf darstellbar
• zunächst freiwillige Veröffentlichung durch viele Krankenhäuser,
seit einigen Jahren gesetzl. Verpflichtung zur Veröffentlichung einiger QS- Ergebnisse durch jedes Krankenhaus (Festlegung der zu veröffentlichenden Q-Indikatoren durch den BGA)
Veröffentlichung von Qualitätsvergleichen
• Qualitätsbericht der Krankenhäuser (verpflichtend)
• auf Landesebene in Hamburg, Berlin und Bremen:
Veröffentlichung aller Daten freiwillig in Broschüren
• Zunehmend mehr Internet-Portale mit Veröffentlichung aller Ergebnisse (freiwillig)
Qualitätssicherung 2018
• 23 Leistungsbereiche (21 stationär, 2 sektorübergreifend)
• 221 Qualitätsindikatoren (205 stationär, 16 sektorübergreifend)
• Umfang
Datensätze von 2,5 Mio Patienten
(decken ca. 13% aller Krankenhausfälle ab) 1496 Krankenhäuser
264 Praxen/MVZ
• Ergebnisse
183 Indikatoren (83%) kein Handlungsbedarf
7 Indikatoren (3%) besonderer Handlungsbedarf
21 Indikatoren (14%) keine Einstufung, da Erprobungsphase oder Vollständigkeitsprüfung
Qualitätssicherung im ambulanten Bereich
Umfangreiche Verpflichtungen zur QS im ambulanten Bereich
• GBA hat umfangreiche Richtlinien zur QS verfasst
• GBA hat spezielle Bereiche zu gesonderten QS-Maßnahmen verpflichtet
(z.B. Arthroskopie, Radiologie, MRT, zahnärztliche Behandlungen)
• KBV hat Umsetzungsverantwortung
• KBV muß regelmäßig einen Qualitätsbericht erstellen und veröffentlichen
• KBV ist zu Stichproben zur Überprüfung der Qualität (Einhaltung der Richtlinien) in den Praxen verpflichtet
• KBV prüft die Fortbildungen der Ärzte/Psychotherapeuten (Verpflichtung zu 250 Fortbildungspunkten in 5 Jahren)
• KBV macht Hygiene-Prüfungen in den Praxen
Qualitätssicherung im ambulanten Bereich
Qualitätsprüfungen der KV: Schwerpunkte
P
Fortbildungen
Anzahl durchgeführter Untersuchungen
• Frequenzregelungen (= Mindestmengen)
Stichprobenprüfungen
• KV muss das QM in > 4% der Praxen jedes Jahr prüfen und bewerten Bewertung: keine, geringe, erhebliche, schwerwiegende Beanstandungen
• Bei schwerwiegenden Beanstandungen kann die Zulassung als niedergelassener Arzt/Psychotherapeut entzogen werden
• Inhalte der Q-Stichprobenprüfungen
- wenig Ergebnisqualität (Ausnahme: Disease Management Programme) - Prozessqualität (z.B. Dokumentation)
- Strukturqualität (z.B. Fortbildungsnachweise)
Qualitätssicherung: aktuelle Stand
• Umfangreiche QS im stationären Bereich
Aber: Q-Bewertung nur in der Akutphase (bis Entlassung)
• Keine Langzeitergebnisse
• Keine Ergebnisse aus ambulantem Bereich
• Dafür wird in Zukunft die sektorübergreifende QS (stationär und ambulant) über einen längeren Betrachtungszeitraum auf- und ausgebaut
Erste Veröffentlichungen der AOK, allerdings nur AOK-Patienten, kein bundesweit akzeptiertes Verfahren