VL10 Flashcards
Urformen Definition
Fertigen eines festen Körpers aus formlosen Stoff durch Schaffen des Zusammenhalts
Urformen: Nenne die vier wesentlichen Untergruppen
- Urformen aus gas oder dampfförmigen Zustand
- Urformen aus flüssigem Zustand -> Gießen
- Urformen aus festem Zustand -> Pulvermetallurgie
- Urformen aus ionisiertem Zustand
Vorteile des Gießprozesses
Auch komplizierte Geometrien lassen sich realisieren
Hoher Freiheitsgrad bei der Gestaltung
Endkonturnah - geringer Aufwand zur Fertigbearbeitung
Werkstoff-Vielfalt = maßgeschneiderte Eigenschaften
Wirtschaftlichkeit
Hohe Werkstoffausnutzung und 100% Recyclebarkeit
Herausforderungen des Gießprozesses
Viele Verfahrensvarianten mit individuellen Grenzen und Möglichkeiten
Das Gießverfahren muss nach den Bauteilanforderungen ausgewählt werden
Gießen erfordert anforderungsorientiertes Design
Einteilung der Gießverfahren und konkrete Verfahrensvarianten
Welche Faktoren beeinflussen das Kristallwachstum im Gießprozess und wie tun sie dies
- Keimzahl (Impfen der Schmelze)
- Abkühlgeschwindigkeit
- Richtung der Wärmeabfuhr (Kristallwachstum um 180 Grad entgegengesetzt zur Wärmeabfuhr)
- Geringe Keimzahlen und langsame Abkühlgeschwindigkeit führen zu einem groben Gussgefüge
- eine große Anzahl von Keimen gekoppelt mit schneller Abkühlgeschwindigkeit führt zu einem feinkörnigeren Gefüge
Pulvermetallurgie
Verfahrensschritte
- Rohmaterial
- Pulverproduktion
- Pulververmischung
- Formgebung
- Pressen
- Sintern
- Nachbearbeitung
Hintergrund der Pulververmischung
Mit Schmiermittel mischen
-> zur Reduktion der Reibung beim Pressen und Ausstoßen des Grünlings
Was ist das Ziel des Sinterns?
Pulverpartikel (Grünling) verbinden sich durch Diffusion zu einem festen Bauteil
Warum entsteht schon vor dem Sintern ein poröses Gefüge?
Vor dem Sinter wird Schmiermittel ausgebrannt → Porosität
In der Nachbearbeitung werden durch plastische Deformation und Wärmebehandlung die wesentlichen mechanischen Eigenschaften des Bauteils eingestellt?
Was versteht man hierbei unter Härten und Anlassen?
- Härten: Randhärte soll nach dem Prozessschritt in etwa 60 HRC betragen (bei Zahnrädern) → Verbesserung der mechanischen Eigenschaften → nach dem Härten ist das Bauteil spröde → Anlassen
- Anlassen: Verbesserung der mechanischen Eigenschaften → nach dem Härten → Verringern der Härte, Steigerung der Zähigkeit→ zur Erreichung der optimalen mechanischen Eigenschaften muss gehärtet und anschließend angelassen werden
Vorteile der Pulvermetallurgie
- dämpfende Funktion
- Porosität im Bauteil zur Schmierung/Filterung
- Gute Oberflächenbeschaffenheit (endkonturnah, komplexe Gefüge möglich)
- Serienprdoktion ist kosten- und ressourceneffizient
- hohe Werkstoffvielfalt und Funktionsintegrität
Anforderungen an das Pulver
Pressbarkeit
Härtbarkeit
Sinterbarkeit
Wirtschaftlichkeit
Fließfähigkeit
Partikelgrößenverteilung
Füll- und Klopfdichte
Welche Faktoren beeinflussen die Pressbarkeit eines Werkstoffes?
Weicher Werkstoff geringer Pressdruck
Reine Metalle sind besser pressbar als Legierungen
Pulvermorphologie (spratzig, globular,…)
-> Je spratziger, desto mehr Reibung -> höherer Pressdruck erforderlich
Korngröße und -verteilung
Reibung
Wie verläuft die Prüfung der Pressbarkeit?
Rundproben / Rechtecksproben
Bestimmung der Verpressbarkeit für gegebene Presskräfte in 3 gemittelten Dichtemessungen
Beschrifte
Prüfung der Grünfestigkeit
3-Punkt Biegeversuch
Festigkeit eines gepressten, nicht gesinterten Bauteils