VL 9 – Prävention von Kriminalität Flashcards

1
Q

Was hat Cesare Beccaria (1738–1794) i.B. auf die Kriminalprävention gesagt?

A
  • Besser ist es Verbrechen vorzubeugen, als zu bestrafen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist Kriminalprävention insbesondere?

A
  • Kriminalprävention ist mehr als Repression!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie hat sich die Aufgabe der Prolizei gewandelt?

A
  • Von der Repression zur Prävention
    • aber immer noch beides
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was versteht man unter dem “New Yorker Modell”?

A
  • Polizeistrategie des NYPD anfang der 1990er
  • Reorganisation
  • Dezentralisierung
  • Compstat Meetings
    • Brennpunktorientierung
    • Problemorientierung
    • Community Policing
  • Wirkung: Reduktion schwerer Gewalttaten um 27% zwischen 1993 und 1995
  • Wirkung aufgrund des New Yorker Modells oder aufgrund von zero tolerance Strategie?
    • Broken Windows Theorie!
    • Beides möglicherweise…
    • Auch mehr Polizeigewalt in dieser Zeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was versteht man unter einer brennpunktorientierter Polizeistrategie?

A
  • Erhöhte Polizeipräsenz- und kontrollen in geografischen Hotspots
  • Wirkung: Signifikant weniger Kriminalität und Unordnung in Experimentalgebieten, jedoch nur, solange Massnahmen aktiv umgesetzt werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Kennen Sie ein Beispiel für Predictive Policing?

A
  • Brennpunktorientierte Polizeipraktik
  • PRECOBS Software zur Kriminalitätsprognose von Wohneinbrüchen (neu auch Autodiebstahl)
  • Verwendet von:
    • Stadtpolizei Zürich
    • Kantonspolizei Aargau und Basel-Landschaft
  • Basis:
    • Straftaten wiederholen sich auf ähnliche Arten und Weisen
    • Gewisse äussere Einflussfaktoren wirken begünstigend oder erschwerend
    • Annahme dass Einbrecher innert kurzer Zeit mehrmals zuschlagen wenn sie in einem Gebiet erfolgreich waren
  • Progonose für Gebiete, in denen in den kommenden 72 Stunden eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Einbrüche besteht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was versteht man unter einer problemorientierter Polizeistrategie

A
  • Entwicklung und Konzentration polizeilicher Massnahmen auf spezifische Probleme
    • nicht zwingend geografisch
  • Wirkung: Kriminalitätssenkende Wirkung i.B. auf definierten Problembereich nur solange Massnahmen aktiv umgesetzt werden
    • wie brennpunktorientierte Strategien…
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was für ein Beispiel für eine problemorientierte Polizeipraktik gibt es?

A
  • Häusliche Gewalt
  • Erhellung des Dunkelfeldes
  • GSG des Kantons Zürich seit 2007 in Kraft
    • Polizeiliche Schutzmassnahmen wie Kontakt– oder Rayonverbot
  • Zusammen Arbeit mit NGOs
    • Frauenhäuser, Mannebüro etc.
  • Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit: Wandel des gesellschaftlichen Verständnis und Inpflichtnahme jedes einzelnen
    • Häusliche Gewalt wird nicht toleriert!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was versteht man unter Community Policing?

A
  • Besserer Zusammenarbeit mit anderen Behörden und der lokalen Bevölkerung sowie Verankerung der Polizei in lokalen Gemeinden
    • umfassende Praktik
    • nicht auf spezifische Kriminalitätsprobleme fokussiert
    • Präsenz an Messen
    • Gespräch mit Bevölkerung, an Schulen etc.
  • Wirkung: Förderung des Sicherheitsgefühls
    • Kriminalitätssenkende Wirkung umstritten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was versteht unter evindenzbasierten präventiven Massnahmen?

Was für ein Beispiel gibt es?

A
  • Systematische Problemerfassung und Problemanalyse
  • Ausrichtung am aktuellen gesicherten Wissensstand einer beruflichen Disziplin
    • Qualitätsicherung kriminalpräventiver Projekte
  • SARA
    • Scanning
    • Analysis
    • Response
    • Assessment
  • Anwendung auf:
    • Kriminalstatistiken
    • Befragungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Nennen Sie ein Beispiel für ein Programm zur Qualitätssicherung

A
  • Campbell Collaboration
  • Systematische Literaturübersichten und Meta-Analysen zwecks Synthese des vorhandenen Wissens
    • Steering Committees und anonymes Peer Reviewing
    • Spezifische Relevanzkriterien an Studien um Teil eines Systematic Reviews oder einer Meta-Analyse zu werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was für Wirkungsebenen der Kriminalprävention gibt es?

A
  • Universelle oder primäre Prävention
    • Massnahmen die sich an die Allgemeinheit richten
  • Selektive oder sekundäre Prävention
    • Massnahmen, die an bereits erkennbare Risiken und Gefährdungslagen anknüpfen
  • Indizierte oder tertiäre Prävention
    • Massnahmen, die sich an Personen wenden, die bereits straffällig geworden sind oder Anlass zur Sorge geben, sich selber oder andere zu gefährden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was versteht man unter dem Präventionsdreieck?

Welcher Ansatz ist speziell Relevant?

A
  • Täter – Opfer – Situation
  • Situation: Situativer Ansatz!
    • It is easier to change places than people
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Wie kombiniert man die Wirkungsebenen mit dem Präventionsdreieck?

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was erhofft sich GB am Beispiel der Videoüberwachung?

A
  • Einsatz v.a. im Bereich Delikte gegen Vermögen, Leib und Leben und Vandalismus
  • Prävention durch Abschreckung potentieller Täter
    • Risiko der Entdeckung
    • Besser Aufklärungsquote von Straftaten
    • Verbessertes Sicherheitsgefühl der Bevölkerung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Zu was für einem Schluss kam die Meta-Analyse von Piza, Welsh & Farrington (2019) zur Wirksamkeit von Videoüberwachung?

A
  • Bescheidene aber signifikante Wirkung
    • Rückgang der Kriminalität um 13%
  • Rückgang in/von:
    • Parkhäuser um 37%
    • Wohngebieten um 12%
    • Fahrzeugbezogener Kriminalität um 14%
    • Eigentumsdelikte 14%
    • Drogendelikte 20%
  • Wirkung am effektivsten in Kombination mit weiteren Interventionen
    • Belechtung etc.
  • Verdrängungseffekte nur in einzelnen Studien gefunden
  • Hohe Akzeptanz der Videoüberwachung in Bevölkerung
  • Potential: Unterstützung der Polizei nach Begehung einer Straftat, Bereitstellung visueller Beweise für Verwendung bei strafrechtlichen Ermittlungen
17
Q

Was versteht man unter Gefährderansprachen und welcher Wirkunsgebene sind sie zuzuordnen?

A
  • In Kontakttreten mit potentiellen Gefährdern
    • Auf freiwilliger Basis
    • Fokussierung der dynamischen Risikofaktoren
    • Ziel: Dem Gefährder Stabilität vermitteln, reagieren, wenn keine Stabilität vorhanden
  • Potentielle Täter (Risikopopulation) und (verurteilte) Täter bzw. Gefährder
    • Selektive Sekundärprävention
    • Indizierte Tertiäreprävention
18
Q

Zu welchem Schluss kam die Evaluation der Gefährderansprachen von Schwarz (2018)?

A
  • Sind diejenigen Gefährder, welche eine Ansprache ablehnten, auch diejenigen, die danach straf-/rückfällig wurden?
  • Sind diejenigen Gefährder, welche sich bei der Ansprache verschlossen oder uneinsichtig zeigten, auch diejenigen, die danach straf-/rückfällig wurden?
  • Keine signifikanten Unterschiede i.B. auf die Straf-/Rückfälligkeit
19
Q

Welche Massnahmen kann man i.B. auf Opfer von Telefonbetrug ergreifen?

Welche Wirkungsebenen sind betroffen?

A
  • Grundsätzlich macht es Sinn, auf der ganzen Ebene reagieren
    • Primär, Universell: Sensibilisierung der Allgemeinheit und insb. des Opferumfelds
  • Im Fokus aber die Sekundäre, Selektive Prävention
    • Risikogruppe: Betagte, alleinstehende Leute
  • Tertiär, Indiziert: Bezieht sich auf Opfer des “Enkeltricks”
    • Wichtig um Zielgruppe zu erkennen!
20
Q

Wie sieht die Zukunft der Kriminalprävention aus?

A
  • Digitalisierte Kriminalität und deren Prävention immer wichtiger
    • Erschwerte Erreichbarkeit der Zielgruppe
    • Fehlendes Problembewusstsein der Zielgruppe
    • Psychologische Wirkmechanismen verstehen!
  • Vermehrter Einsatz von Big Data
    • Aber Gefahr falscher Sicherheit
  • Evidenzbasiertes Vorgehen wichtig
    • Predictive Policing
    • Algorithmen