Kriminologie – Prüfungsliteratur: Empirische Forschung über Kriminalität Flashcards
Wie unterscheiden sich Befragungen von Experimenten?
- Befragung als Erhebungsfrom
- Experiment soll die Prüfung von Forschungshypothesen ermöglichen
Was ist eine Querschnittsstudie?
- Nur eine Befragung von Personen
- Weniger Aufwand als Längschnittsstudien, hoher Rücklauf
- Insbs. bei Dunkelfeldbefragungen beliebt
- Ermöglichen deskriptive Aussagen
- Beschreibung eines Sachverhalts oder einen Beobachtungsbericht
- Korrelationen können nachgewiesen werden
- Einschränkungen sind:
- nicht möglich Kausalität nachzuweisen
- Z.B. Schätzungen von Täter/Opfer-Raten, Prozentuale Einschätzungen etc.
Was ist eine Längsschnittsstudie und was für Arten gibt es?
- Im Unterschied zu Querschnittsstudien gibt es bei Längsschnittsstudien eine wiederholte Datenerhebung
- Bei den Längsschnitsstudien wird zwischen Trend- und Panelerhebungen unterscheiden
- Bei einem Trenddesign werden die einzelnen Befragten nicht mehrmals interviewt, Fragebogen und Grundgesamtheit bleiben jedoch weitgehend gleich
- eignen sich nicht zum Nachweis von Kausalitäten, da zwar Zeitvergleich, jedoch nicht auf individueller Ebene
- Bei einem Paneldesign werden zu verscheidenen Zeitpunkten die gleichen Personen befragt
- i.V.m. einer randomisierten Kontrollgruppe sind Kausalitäten nachweisbar (randomisiertes Experiment)!
- (sehr) hoher Aufwand
- Rücklaufquote wird mit “Incentives” erhöht
- Gefahr von “Paneleffekten”
- durch mehrfache Befragung werden die Meinungen der Probanden beeinflusst
Was ist ein Kohortendesign?
- Frage nach wie die zu befragenden Gruppen ausgewählt werden sollen
- Was für Eigenschaften müssen die Befragten vorweisen?
Was sind alternierende und rotierende Paneldesigns?
-
alternierende Paneldesings teilen die geplanten Erhebungszeitpunkte auf zwei oder mehrere Ausgangsstichproben auf
- So Erinnerungseffekten und Mortalitätsprozessen vorgebeugt werden
- bei rotierende Pandeldesigns wird mit vielen Ausgangsstichproben gestartet, von denen mit der Zeit immer mehr wegfallen, gleichzeitig kommen neue dazu
- t1= 1. Panell
- t4= 4. Panelle
- “Auffrischung” durch neu dazukommende Panells gut für Querschnitts- und Trendanalysen
- Erlaubt kontinuierliche Beobachtung einer Population
- NCVS, National Crime Victimization Survey folgt diesem Design
Was ist eine Netzwerkanalyse?
-
Netzwerkanalysen betrachten die Antworten eines Befragten im Kontext seines sozialen Umfeldes (Netzwerkes)
- Grundsätzlich im Querschnittsdesign durchgeführt
- Bei Gesamtnetzwerkanalysen müssen die genannten Personen selbst interviewt werden, ansonsten wird auf die Antworten der befragten Person abgestellt
Was ist eine Ereignisanalyse?
- Prospektive oder retrospektive Erhebung von Zeitpunkten zu einem “Ereignis”
- Bsp. Zeitpunkt der Inhaftierung oder Rückfälligkeit
- Entscheidend ist nicht der Erhebungszeitpunkt (wie bei klassichen Paneldesigns), sondern die Zeit zwischen einem definierten Anfangsereignis und dem Wechsel in den anderen Zustand
- Problematik: retrospektive Daten können unzuverlässig sein, Beispiel mit der FS!
Was ermöglichen experimentelle Desings?
- In Form von Längsschnittsstudien in Paneldesigns kann Kausalität nachgewiesen werden!
- VSS:
- Korrelation
- Zeitliche Abfolge
- Elimination von Drittvariabeln
- Randomisierte Zuteilung in Experimental- und Kontrollgruppe
Was sind Quasi-Expermiente?
- Experimental- und Kontrollgruppe wird nicht randomisiert Eingeteilt, sondern durch den Forschenden bestimmt
- nachträgliches “Matching” kann die Gruppen optimieren
Was versteht man unter der Technik des “Matching” zur Versuchsgruppeneinteilung?
- Gruppen werden so eingeteilt, dass sich die Gruppen hinsichtlich relevanter Merkmale nicht unterscheiden
- Beide Gruppen sollen zueinander “matched pairs” haben
Was ist ein “natürliches” Experiment?
- Stimulus von Aussen kommt nicht vom Forschenden, sondern durch einen natürlichen Anlass, z.B. Änderung der Sanktionspraxis oder der rechtlichen Rahmenbedingungen
Was ist typisch und vorteilhaft für das Solomon-Viergruppendesign?
- Die Randomisierung der Experimental- und Kontrollgruppen
- Ermöglicht den Nachweis von Kausalitäten
Was beschreibt die Randomized-Response-Technik (RRT)?
- Frageelement dass in Querschnitts- und Längsschnittstudien angewandt werden kann
- Ermöglicht vollständige Anonymisierung der Befragtenantwort
- Vor der heiklen Frage wird z.B. durch Zufall bestimmt, ob der Befragte die heikle Frage beantworten muss oder nicht (Forscher weiss nicht über Ausgang des zufallsabhängigen z.B. Münzwurf)
- 50 % heikle Frage
- 50 % belanglose Frage die mit Ja oder Nein (vergleichbar zu ersten Frage) beantworter werden kann
- Mathematisch kann geschätzt werden, wie viele Befragte die heikle Frage beantworten mussten und erlaubt so eine Interpretation der Erhebung (z.B. 50/50)
- Fraglich aber ob der Befragte in diese Anonymisierungstechnik vertraut…
Was versteht man unter der faktoriellen Survey?
- Ebenfalls experimentelle Variation im Befragungsverlauf
- Statt einfacher Fragen werden dem Befragten Vignetten beschrieben
- Vignetten sind Kurzgeschichten, Situations- oder Personenbeschreibung, deren Zusammenstellung systematisch, faktoriell variiert werden
- Vignetten werden den Befragten zur Beurteilung anhand einer vorgegebenen Beurteilungsskala vorgelegt
- Aufwand erheblich geringer als bei klassischen Experimenten
- 3 unabhäng. Variabeln (d.h. sollen eliminiert werden) und 3 unterschiedlichen Merkmalsausprägungen = 27 mögliche Fälle und daher auch Experimentalgruppen
- Bei der faktoriellen Survey reichen aber 27 Vigentten bei einer Gruppe
Anhand was entscheided der Forscher sein Forschungsdesign?
- Anhand des Untersuchungsziels
- Ressourcen?
- Machbarkeit?
- Datenzugang?
- Ethik?
- Rücklaufquote?
- Zeithorizont?
- Reicht Korrelation oder muss Kausalität nachgewiesen werden?