Kriminologie – Prüfungsliteratur: Menschenbilder in der Kriminologie Flashcards

1
Q

Was beschreibt die “Klassische Schule” vom 18. Jahrhundert?

A
  • Täter handelt rational
  • Begehung einer Tat, wenn Vorteil überwiegen
  • Kosten-Nutzen-Analyse
  • “Rational-Choice” Ansatz
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2
Q

Wie war die kriminologische Strömung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert geprägt?

A
  • moralisch geprägt
  • Täter handelt egoistisch/hedonistisch
  • Täter für die “bürgerliche Gesellschaft” gefährlich
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3
Q

Was war für den Positivismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert prägend?

A
  • Delinquenz als Resultat empirischer Gesetzmässigkeiten
  • Kriminalbiologischer Positivismus
  • Kriminalsoziologischer Positivismus
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4
Q

Was versteht man unter dem kriminalbiologischen Positivismus?

A
  • Kriminalbiologischer Positivismus
  • Lombroso: körperliche Eigenschaften waren massgebend, “Der geborene Verbrecher”
  • Maudsley: Psychische Defizite entscheident, strikte Trennung zwischen Verbrecher und rechtstreuer Bürger
  • Auch heutzutage nehmen gewisse Forscher an, das neuronale Prozesse im Gehirn für Kriminalität verantwortlich sind
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5
Q

Was versteht man unter dem kriminalsoziologischen Positivismus?

A
  • Ursachen für Kriminalität liegen nicht in der Person des Täters, sondern in den gesellschaftlichen Verhältnissen
  • insbs. Defizite in der Sozialisation junger Menschen als Grund für Kriminalität
    • Lerntheorie!
    • Bandura: Lernen am Modell
      • Externe Verstärkung
      • Vikariierende Verstärkung
      • Selbstverstärkung
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6
Q

Was versteht man unter der marxistischen Kriminalitätstheorie?

A
  • Kritische Theorie
  • Gesamtgesellschaftliche Strukturen massgebend für Kriminalitätsursachen
  • Repression der Arbeiterklasse durch die Oberschicht
    • blue collar crime
  • Konkurrenz in der Oberschicht (Kapitalisten) führt zu deren Kriminalität
    • white collar crime
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7
Q

Was versteht man unter der Anomietheorie?

A
  • Stellt wie die marxistische Kriminalitätstheorie auf gesellschaftliche Strukturen ab
  • Ursache ist Diskrepanz zwischen kultureller und sozialer Struktur
    • Ziele der Kultur sind mit den tatsächlichen Möglichkeiten einer Person nicht zu erreichen
    • Bsp. der Asylanten in der CH
    • Täter greift zu illegalen Mitteln zur Erreichung der Ziele
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8
Q

Was besagt die Kulturkonflikts- und Subkulturtheorie?

A
  • Kultur des Täters weicht von der dem Strafrecht zugrunde liegenden Kultur ab
  • Also auch gesellschaftliche Verhältnisse massgebend
  • Bsp. der Blutrache; Kultur des Täters gebietet diese, gem. StGB aber Ehrenmord strafbar
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9
Q

Wie unterscheiden sich die kriminalbiologischen Theorien von den kriminalsoziologischen Theorien?

A
  • Gemäss der kriminalsoziologischen Theorien unterscheidet sich der Täter nicht grundlegend von Nicht-Tätern
  • Täter werden vielmehr durch die Gesellschaft “gemacht”
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10
Q

Was besagen Kontrolltheorien?

A
  • Anders als “klassische” kriminalsoziologische Theorien bei denen abweichendes Verhalten erklärt werden muss, ist bei Konrtolltheorien die Frage, wieso konformes Verhalten vorliegt
  • Kontroll- oder Bindungstheorie von Hirschi
    • Commitment
    • Attachment
    • Involvement
    • Belief
  • Tätereigenschaften auch hier im Hintergrund, Verhältnisse entscheidend
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11
Q

Was besagt die situative Kriminalitätstheorie?

A
  • Eigenschaft des Täter auch hier nicht primär
  • Tatbegehung aufgrund einer günstigen Situation
  • Cohen/Felson: Routine Activities
    • Potenzielle Täter
    • Geeignetes und attraktives Tatobjekt
    • Kein ausreichender Schutz
  • “Kriminologie ohne Täter”
    • Ohne Gelegenheiten, keine Täter
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12
Q

Von was geht eine geisteswissenschaftliche Theorie der Kriminologie aus?

A
  • Täter als verantwortliche Person, die sich frei für die kriminelle Tat entscheidet
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13
Q

Was besagt die tiefenpsychologische Kriminialitätstheorie?

A
  • Ursache der Kriminalität in unbewussten Triebregungen und innerpsychischen Konflikten
  • Diese Triebe sind aber auch bei anderen Mitgliedern der Gesellschaft vorhanden, die die Täter als Sündenböcke, stellvertretend, i.S. einer legitimen kollektiven Aggressionsabfuhr verwenden
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14
Q

Was besagt der Labeling-Approach?

A
  • “Täter” werden als Kriminelle etikettiert, d.h. Täter ist, wer der “Definition” entspricht
    1. Devianz (Abweichung im Vorfeld der gesellschaftlichen Reaktion) und 2. Devianz (Reaktion auf labeling)
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15
Q

Was versteht man unter der Gruppierung (1.–6.) von Göppinger: “Konzeption des Täters in seinen sozialen Bezügen”?

A
  • Es wird anhand der Bedeutung einer Straftat im Leben eines Täters unterscheiden
  • Frage nach dem Zusammenhang zwischen Täterpersönlichkeit und Straftat
    1. und 2. Gruppe:
      * kontinuierliches Delinquieren, Beginn im Jugendalter (1.) oder Erwachsenenalter (2.)
      * Delikt ein Glied in der Kette
      * Erhebliche Defizite im Umfeld und Person des Täters
    1. Gruppe:
      * Kriminalität im Rahmen der Persönlichkeitsreifung
      * im Rahmen der passageren Jugenddelinquenz
    1. Gruppe:
      * Kriminalität bei äusserlicher sozialer Unauffälligkeit
      * Aber führen ein Leben im “Grenzbereich”
      * z.B. Täter von Wirtschaftsdelikten
    1. Gruppe:
      * Sozial eingeordnete und rechtstreue Menschen die in eine ausserordentliche Situation gelangen
      * “krimineller Übersprung”
      * Straftat als Aussnahmehandlung
    1. Gruppe:
      * Seelisch abnorme Täter
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16
Q

Fazit des Autors?

A
  • Ursachen kriminellen Verhaltens komplex und nicht mit einer Theorie zu beantworten
  • Übergang von Täter zu Nicht-Täter fliessend
  • Kriminelles Verhalten als “Handlungsrepertoire” des Menschen
17
Q

Wie sollte man laut dem Autor der Kriminalität begegnen?

A
  • Keine “Distanz” zum Täter schaffen, d.h. Ursachen nicht nur in der Person des Täters suchen, sondern auch in den Verhältnissen
  • Es bedarf der Sozialisation junger Menschen, kriminalpräventive Massnahmen und Kontrollen
  • Vorkehrungen gegenüber Delinquenz dürfen nicht zu einer unverhältnismässigen Einschränkung der Freiheit führen, ein gewisses Mass an Kriminalität gehört zu einer freiheitlichen Gesellschaft
    • Eben Kriminalität als “Handlungsrepertoire” des Menschen