Übung 3 - 2 - Grundlagen der Prämienkalkulation und Tarifkonstruktion Flashcards

1
Q

Wie erfolgt die Prämienkalkulation in der KFZ-Versicherung?

A
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2
Q

Was ist der Grundgedanke der Tarifierung in der Kfz-Versicherung?

A
  • Individuelles Äquivalenzprinzip: Jeder Versicherte zahlt seine individuelle Schadenprämie. Höheres Risiko = Höhere Prämie
  • Absicht des VU, jedem Versicherten gemäß seines individuellen Risikoprofils eine „faire“ Prämie anzubieten
  • Wesentliche Herausforderung: Messung des individuellen Risikos
  • Praxis: Prämienkalkulation durch Einteilung der heterogenen VN anhand von Risikomerkmalen in homogene Tarifklassen/Teilkollektive
  • Risikomerkmale basieren auf der Annahme, dass Risiken durch die Erfüllung gewisser Ausprägungsmerkmale gemessen/geschätzt werden können
  • Dies erfordert, dass zwischen den Risikomerkmalen und der Schadenhäufigkeit/ durchschnittlichen Schadenhöhe ein quantitativer Zusammenhang besteht (Korrelation)
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3
Q

Risikomerkmale

A
  • Um eine Prämiendifferenzierung bzgl. der Nettorisikoprämie vorzunehmen, muss man die Risiken anhand von bestimmten Merkmalen in homogene Teilkollektive mit unterschiedlichen Schadenerwartungswerten einteilen.
  • Diejenigen Risikomerkmale, die bei der Konstruktion eines Tarifs verwendet werden, nennt man Tarifmerkmale. Beispiele: Typklasse, Regionalklasse, Tarifgruppen
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4
Q

Welche Bedingungen für Risikomerkmale sollten aus versicherungstechnischer Perspektive möglichst hinreichend erfüllt werden?

A
  1. Korrelation mit dem Schaden
  2. Einfache Feststellbarkeit
  3. Nicht-Manipulierbarkeit
  4. Beachtung gesetzlicher Vorschriften
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5
Q

Nenne Beispiele für subjektive Tarifierungsmerkmale in der Kfz-Versicherung

A
  • Beruf,
  • Wohnort,
  • Schadenshistorie
  • Jährliche Fahrleistung
  • Abstellplatz
  • Wohngebäude
  • Nutzer
  • Alter
  • Höhe der Deckungssumme
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6
Q

Nenne Beispiele für objektive Tarifierungsmerkmale

A

objektive:

  • Fahrzeugart,
  • Fahrzeugnutzung,
  • Typklasse,
  • Leistungsdaten,
  • Fahrzeugalter bei Erwerb
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7
Q

Risikoprofilierung

A
  • Anhand verschiedener Ausprägungen der Tarifierungsmerkmale geschieht die „individuelle“ Risikoeinschätzung i.S.d. Zuordnung zu einem entsprechenden Risikokollektiv.
  • Das VU kann somit die einzelnen Risiken ex-ante besser erkennen und die Prämien dadurch anpassen (Verhinderung der Adversen Selektion).
  • Grenzen der Tarifierung in Deutschland: Prämiendifferenzierung nach Nationalität oder Geschlecht
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8
Q

Zur Konstruktion eines konkreten KFZ-Tarifs

A
  1. Tarifmerkmale aus möglichen Risikomerkmalen auswählen
  2. Tarifklassen für die verschiedenen Ausprägungen bilden
  3. Individuelle Prämie für jede mögliche Kombination von Tarifmerkmalen kalkulieren

Unterteilung von Risikomerkmalen in:

  • Risikoursache (direkte Beziehung zum Schadenerwartungswert)
  • Risikoindikator (indirekte Beziehung zum Schadenerwartungswert)
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9
Q

Beispielhafte Risikoursachen

Beobachtungsproblematik

A

Beispielhafte Risikoursachen:

  • Gesundheitszustand des Fahrers (Sehfähigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsfähigkeit.)
  • Verhalten des Fahrers (Telefonieren, Essen, Fahren unter Alkoholeinfluss.)
  • Charaktereigenschaften des Fahrers (Risikobereitschaft, Leichtsinn.)
  • Zustand des KFZ (Bremsen, Beleuchtung, Bereifung.)
  • Umweltzustand (Wetter, Zustand der Straße, Verkehrsdichte)

Da viele Risikoursachen entweder gar nicht oder nicht hinreichend einfach beobachtet oder überprüft werden können –> Verwendung von Risikomerkmalen, die in einem statistischen Sinn (Korrelation) und indirekt im Zusammenhang mit dem Schadenerwartungswert stehen (Risikoindikatoren)

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10
Q

Tarifmerkmal und Schadenerwartungswert (1/2)

  • Risiken indirekter Art
A
  • Risikoindikation: Tarifmerkmal Motorstärke (gemessen in kW) ist signifikant positiv mit dem Schadenerwartungswert korreliert, trotz keines direkten Zusammenhangs
  • Nutzung von Zusammenhängen indirekter Art als Approximation und Risikoindikation der Risikoursache
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11
Q

Tarifmerkmal und Schadenerwartungswert (2/2)

  • Risiken direkter Art
A
  • Demgegenüber ist die Wirkung eines Tarifmerkmals als Risikoursache, wie z. B. die Jahresfahrleistung, ist ein Risiko direkter Art.
  • der Fahrer mit doppelter Fahrleistung ist ceteris paribus doppelt so lange dem Risiko ausgesetzt, einen Haftpflichtschaden zu verursachen
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12
Q

Tarifmerkmale und Gerechtigkeit der Prämiendifferenzierung

A
  • Ausgangspunkt: Unterscheidung der Tarifmerkmale in Risikoursache und Risikoindikator
  • Risikoursachen gerecht, da eindeutiger Wirkungszusammenhang
  • Allerdings Zusammenhänge oft komplex:
    • Direkte Wirkung einer Risikoursache kann durch indirekte Wirkungskanäle aber kompensiert werden.
    • Bsp. Jahresfahrleistung: Mehr Erfahrung, mehr Fahrsicherheit
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13
Q

Anreizwirkungen von Tarifmerkmalen

A
  • manche Tarifmerkmale haben eine das Risiko beeinflussende Wirkung auf den Halter/Fahrer
  • Tarifmerkmale mit risikosenkender Wirkung:
    • Jahresfahrleistung (weniger Fahren)
    • Motorstärke (geringere PS-Stärke kaufen)
  • Unterscheidung in erwünschte (geringere Nutzung) und unerwünschte Anreizen (z.B. Tachomanipulation)
  • Tarifmerkmale mit risikosenkender Anreizwirkung ideale Tarifmerkmale
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